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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Voigt, Volker

* 6.3.1949

Geb. in Sachsenbrunn; Vater Lehrer; EOS, Abitur mit Ausbildung zum Rinderzüchter; 1963 FDJ; 1968 SED; 1967 – 71 Studium an der Pädagog. HS Erfurt-Mühlhausen, Dipl.-Fachlehrer für Dt. u. Russ.; 1971 – 73 Lehrer an der 15. POS Cottbus; 1973/74 Sekr. der FDJ-GO am Inst. für Lehrerbildung Cottbus; 1975 – 77 Fernstudium an der BPS Cottbus der SED; 1974/75 Instrukteur, 1975 – 80 1. Sekr. der FDJ-KL Cottbus-Stadt u. Mitgl. der SED-KL Cottbus-Stadt; seit 1976 Mitgl. des ZR der FDJ; 1980 – 82 1. Sekr.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Volkmann, Irma

* 5.5.1904 – ✝ 19.4.1988

Geboren am 5. Mai 1904 in Berlin, Tochter eines Heilmasseurs. Nach dem Lyzeum (Freistelle) Sekretärin und Stenotypistin, 1923/24 in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin beschäftigt. 1924 Mitglied der KPD, von 1924 bis 1927 Sekretärin im ZK der KPD. Sie reiste 1925 gemeinsam mit Emmy Scholem, der Frau Werner Scholems, u. a. nach Moskau, war während der Tagung des EKKI Stenotypistin und 1927 Sekretärin von Otto Kuusinen im Apparat der Komintern. Von 1928 bis 1930 erneut bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, lernte sie den Russen Nikolai Farber kennen und übersiedelte mit ihm 1930 in die UdSSR. Sie wurde Mitglied der KPdSU und von 1930 bis 1932 Sekretärin der deutschen Redaktion am Internationalen Agrarinstitut in Moskau, später Übersetzerin für die Zeitschrift »Kommunistische Internationale«. Ihr Mann Farber, Leiter der Planungsabteilung im Volkskommissariat für Wirtschaft, wurde im Herbst 1937 vom NKWD verhaftet und ist in den Stalinschen Säuberungen umgekommen. Irma Volkmann wurde Anfang 1938 aus der KPdSU ausgeschlossen, als »Frau eines Vaterlandsverräters« zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt und nach Archangelsk verbannt. Seit 1946 Lehrerin in Kowrow/Gebiet Wladimir, im Februar 1955 durfte sie in die DDR ausreisen, kam u. a. an das Institut für Sprachen der HU Berlin. Gegen einen verharmlosenden Artikel von Gertraud Teschner im »Neuen Deutschland« anläßlich des 100. Geburtstages von Stalin Ende 1979 schrieb sie einen (natürlich nie veröffentlichten) Protestleserbrief; deshalb wurde sie vom ZK der SED zu einer Aussprache vorgeladen. Irma Volkmann starb am 19.April 1988 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Volmer, Max

* 3.5.1885 – ✝ 3.6.1965

Geb. in Hilden (Rheinl.) als Sohn einer begüterten Familie; Oberrealschule, Abitur; Chemiestudium in Marburg, München u. Leipzig; hier 1910 Prom. mit einer Arbeit über fotograf. Umkehrerscheinungen; 1913 Habil.; 1912 – 14 Assistent; 1914 Privatdoz. an der Univ. Leipzig; 1914 – 18 Kriegsdienst, Forschungen zu chem. Kampfstoffen; 1918 – 20 Industrietätigkeit in der Auer-Ges. Berlin; 1920 a. o. Prof. für Physikal. Chemie an der Univ. Hamburg; 1922 ord. Prof. an der TH Berlin; 1934 Ablehnung der…

Wer war wer in der DDR

Voßke, Heinz

* 8.5.1929

Geb. in Anklam; Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre als Verw.-Angest. in Anklam; 1945 Volkssturm; sowj. Kriegsgefangenschaft, Bergmann, Mitgl. eines Antifa-Aktivs. 1949 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1950 Studium an der Verw.-Schule der Landesreg. Mecklenb. in Teterow, Abschl. als Verw.-Angest.; anschl. Mitarb. beim RdK Anklam; 1951 – 56 Studium, anschl. Lehrer für Geschichte an der SED-LPS in Wiligrad bei Schwerin; ab 1953 Ltr. des Lehrstuhls Geschichte der dt. Arbeiterbew. an der Zentralschule des ZK…

Wer war wer in der DDR

Waasner, Fritz

* 20.4.1920 – ✝ 30.5.2007

Geb. in Preußlitz (Krs. Köthen); Vater Bergmann; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Buchdrucker; 1940 – 43 Wehrmacht; anschl. arbeitslos, kriegsbeschädigt. 1945 – 46 Maschinensetzer bzw. Volontär bei der Ztg. »Freiheit« in Halle, Kreisred. der »Volkszeitung« in Eisleben; 1946 SED; 1947 Red. der Ztg. »Tribüne« beim FDGB-LV Sachsen-Anhalt; 1947 – 51 Red., Chefred. bzw. Intendant des Landessenders in Halle; 1951 / 52 Intendant des Landessenders in Dresden; 1952 – 54 Chefred. der »Schweriner…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wachner, Arno

* 16.2.1876 – ✝ 1.10.1950

Geboren am 16. Februar 1876 in Hamburg; lernte von 1890 bis 1894 Maler und war anschließend in diesem Beruf tätig. Ab 1919 Angestellter beim Hamburger Arbeitsamt. Mitglied der SPD, der USPD und seit 1920 der KPD. Im März 1919 kam er für die USPD in die Hamburger Bürgerschaft und war von Ende 1920 bis zur Neuwahl am 20. Februar 1921 dort Abgeordneter der KPD. Danach trat er politisch nicht mehr hervor. Arno Wachner starb am 1.Oktober 1950 in Hamburg.

Wer war wer in der DDR

Wächter, Erich

* 26.8.1908 – ✝ 10.4.1971

Geb. in Essen, Vater Dreher, Mutter Näherin; 1918 – 24 Besuch der Oberrealschule, 1924/25 der Höheren Handelsschule; 1925 – 27 Volontariat als Feld- u. Industriebahner in Essen; 1927 – 44 Industrie- u. Handelskfm. bei der Dt. Lufthansa in Essen u. Berlin; 1944/45 Wehrmacht; Kriegsgefangenschaft. 1945 CDU; 1945 – 50 Verw.-Angest.; 1946 Krs.-Rat für Wirtschaft u. stellv. Landrat im Krs. Hagenow; 1950 Landrat im Krs. Usedom; ab März 1950 kurzz. Min. für Industrie u. Aufbau in der Landesreg.…

Wer war wer in der DDR

Wagener, Hermann

* 4.5.1921 – ✝ 30.1.1994

Geb. in Hannover, aufgew. in einer antifasch. Arbeiterfam.; 1928 – 36 Schulbesuch in Hannover, anschl. Lehre als Kupferschmied; 1939 / 40 Industrietätigkeit als techn. Zeichner u. Aufnahme eines techn. Fernstudiums; 1941 zur Wehrmacht eingezogen, gleichzeitig Maschinenbaustudium an der Ingenieurschule Weimar u. Aue, dort 1945 Abschluß; 1945 – 48 sowj. Kriegsgef., Antifaschule. 1949 / 50 Betriebsass. bzw. Fertigungsltr. in der Möbelfabrik Zeulenroda; 1949 SED; Herbst 1950 Aufnahme eines Studiums…

Wer war wer in der DDR

Wagner, Hans

* 12.5.1927

Geb. in Neustadt (b. Coburg); Vater Handwerker; Volks- u. Berufsschule; Lehre u. Arbeit als Werkzeugmacher; 1949 Meister; 1944 / 45 Wehrmacht; 1945 / 46 Kriegsgef. 1946 – 49 Arbeit als Werkzeugmacher bzw. selbst. Unternehmer; 1948 SED; 1949 – 51 Betriebsass. u. Techn. Ltr. im VEB Feinmechanik Sonneberg; 1951 – 53 Obermeister u. Werkltr. im VEB Oschatzer Wagenfabrik; 1953 – 59 Obermeister u. Haupttechnologe im VEB Montan Leipzig; Fernstudium an der Ingenieurschule für Maschinenbau, 1959 Abschluß…

Wer war wer in der DDR

Wagner, Kurt

* 31.7.1904 – ✝ 8.7.1989

Geb. in Chemnitz; Vater Klempner u Gasbeleuchter; Volksschule in Chemnitz, anschl. drei Jahre Fortbildungsschule; Ausbildung zum u. Arbeit als Steinmetz in Chemnitz; 1919/20 Ausbildung zum Elektroinstallateur; 1920 – 22 Metallschleifer, Monteur u. Weber; 1923 Mitgl. der Gewerkschaft; 1925/26 Monteur in Chemnitz; 1926/27 arbeitslos; 1927 – 33 Arbeiter u. Steinsetzer bei der Straßenbahn in Chemnitz; Dez. 1932 KPD; ab April 1933 arbeitslos; illeg. Arbeit als Kurier; dann Pol.-Ltr. der KPD…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wagner, Georg

* 22.1.1867 – ✝ 30.5.1935

(* 1867 – † 1935) Geboren am 22. Januar 1867 in Militsch/Bezirk Breslau; studierte Medizin und promovierte zum Dr. med. Umzug nach Hanau, als niedergelassener Arzt Vertrauensarzt der gewerkschaftlichen Organisationen in Hanau. Bereits vor dem Weltkrieg Mitglied der SPD, seit 1912 in der Stadtverordnetenversammlung von Hanau. 1917 Wechsel zur USPD und deren Vorsitzender in Hanau. In der Revolutionszeit 1918/19 kommissarischer Landrat und Polizeidirektor für die Stadt und den Landkreis Hanau. Gemeinsam mit Friedrich Schnellbacher organisierte er im April 1919 den Übertritt der großen Mehrheit der Hanauer USPD zur KPD. Wagner war der populärste Kommunist in Hanau und im Umland und dort auch Führer der KPD. Als Anhänger Paul Levis trat er 1921 aus der KPD aus und bildete in Hanau sofort einen eigenen kommunistischen Kreis, die Wagner-Gruppe, für die er bis 1933 in der Stadtverordnetenversammlung blieb und als Stadtrat amtierte. Der Arzt Wagner war kein »Theoretisierer«, sondern, wie der Historiker Hartfried Krause schrieb, »ein Mann der unermüdlichen praktischen Arbeit, der sein Lebenszentrum in der täglichen Sorge um die Tagesnöte der Arbeiter sah«. In der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet, zog Georg Wagner später nach Frankfurt/M., wo er am 30. Mai 1935 im Israelitischen Krankenhaus starb. Wagners geisteskranker Sohn Friedrich (* 8. 5. 1898 in Hanau) wurde im Rahmen der »Vernichtung« jüdischer psychischer Kranker aus der Heilanstalt Marburg nach Gießen verlegt und im Oktober 1940 in Cholm II ermordet. Der Sohn Hans Justus (* 25. 5. 1897 in Hanau), der ebenfalls Arzt war, beging 1934 wegen ständiger NS-Verfolgungen gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn Selbstmord.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wagner, Josef

* 8.11.1898 – ✝ 6.8.1967

Geboren am 8. November 1898 in Irmtraut/ Westerwald, Sohn eines Hafenarbeiters, der 1906 nach Hamburg zog. Er besuchte die katholische Schule in Hamburg, anschließend die Jesuitenschule in Sterpenich in der Nähe der belgischen Stadt Arlon bzw. das Jesuitenkloster in Klein-Bettingen in Luxemburg. Dann brach er die Ausbildung ab, kam 1917 zum Militärdienst ins Elsaß, Einsatz an der Westfront. Im November 1919 aus britischer Kriegsgefangenschaft entlassen, besuchte er 1920 das Lehrerseminar in Hamburg. Nach dem Examen noch mehrere Jahre Industriearbeiter, 1925 bekam er eine Anstellung als Lehrer und gehörte von 1927 bis 1933 der Leitung der Allgemeinen Freien Lehrergewerkschaft Deutschlands an und organisierte die kommunistischen Lehrer. An der Hamburger Telemannschule, einer Versuchsschule im Arbeiterviertel Eimsbüttel, war Wagner so beliebt, daß die Elternschaft nach seiner Verhaftung (Beschuldigung des Hochverrats) 1931 einen Schulstreik durchführte. Seit 1928 Mitglied der KPD, engagierte er sich in der Roten Hilfe und gehörte als »SPD-Spezialist« einer Kommission der BL Wasserkante an. Nach schweren Auseinandersetzungen mit nationalsozialistischen Lehrern 1932 wurde er 1933 aus dem Schuldienst entlassen. Der nun in der Abwehrarbeit der KPD eingesetzte Wagner bekam nach Aussagen Herbert Wehners Differenzen mit der Leitung der illegalen BL Wasserkante (»forderte grundlegende Umstellungen, um aus dem Zirkel des Hochgehens herauszukommen«). Daraufhin 1935 nach Dänemark geschickt, im August 1936 übernahm er in Schweden die Emigrationsleitung. Im Februar 1938 dort von Herbert Warnke abgelöst, blieb zunächst in der Emigrationsleitung, reiste dann illegal nach Hamburg. Nach einem Kurs in Paris wurde ihm die Kaderschulung in Stockholm übertragen. Im Sommer 1941 ging Wagner im Auftrag Wehners als Instrukteur nach Deutschland, wurde nach seiner Rückkehr im Oktober 1941 in Schweden verhaftet und bis 1943 interniert. Die von Karl Mewis dominierte KPD-Leitung in Schweden verunglimpfte ihn als »englischen Agenten«. Wagner lebte dann in Uppsala, trennte sich von der KPD und kam 1945 nach Hamburg. Hier trat er in die SPD ein und arbeitete später als außenpolitischer bzw. wirtschaftspolitischer Redakteur am »Hamburger Echo«. Josef Wagner starb am 6. August 1967 in Hamburg.

Wer war wer in der DDR

Voigtberger, Dietrich

* 4.4.1941 – ✝ 17.12.1988

Geb. in Gera; Vater kfm. Angest.; Grund- u. Oberschule, 1959 Abitur; 1953 FDJ; 1959 – 62 NVA; 1962 – 67 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1966 CDU; 1967 – 70 wiss. Assistent an der HfÖ Berlin; 1969 Prom. zum Dr. oec.; 1970 – 73 Ltr. der Abt. Wissenschaftsorg. am Inst. für Regelungstechnik Berlin; 1973 – 81 wiss. Oberassistent an der HfÖ Berlin; 1979 Habil. zum Dr. sc. oec.; ab 1980 Doz. an der HfÖ Berlin; 1986 a. o. Prof.; 1970 – 81 Vors. des CDU-KV Berlin-Lichtenberg; 1971 – 88 Abg.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Volkmann, Johannes (Hans)

* 1.8.1893 – ✝ 27.9.1957

(* 1893 – † 1957) Geboren am 1. August 1893 in Merseburg, Sohn eines Buchbindermeisters und Kunstmalers; lernte Bau- und Maschinenschlosser, trat 1908 in die sozialistische Arbeiterjugend ein. Während des Weltkriegs in einem Schweißmaschinenbetrieb in Berlin-Schöneberg »unabkömmlich«. Ende November 1918 Schlosser in der Reichsbahn-Hauptwerkstatt Berlin-Tempelhof, aus politischen Gründen entlassen. Von 1920 bis 1923 Lokomotivführer und Betriebsrat bei den Anhaltinischen Kohlewerken in Mücheln, er trat 1922 in die KPD ein. Ab 1924 im Leunawerk beschäftigt, Betriebsratsmitglied und Leiter der KPD-Betriebszelle. Volkmann war Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Sachsen, wurde im September 1930 im Wahlkreis Merseburg in den Reichstag gewählt, dem er bis 1932 angehörte. Am 4. März 1933 festgenommen, bis Ende Mai 1934 in »Schutzhaft«, 1937 erneut vier Wochen inhaftiert. Von 1937 bis 1945 war Volkmann Angestellter einer Baufirma. Ab Oktober 1945 hauptamtlicher Funktionär der VVN im Land Thüringen, er baute die OdF-Betreuungsstelle in der Stadt sowie im Landkreis Rudolstadt auf. Später Mitarbeiter der IHK des Kreises Rudolstadt. Johannes Volkmann starb am 27. September 1957.

Wer war wer in der DDR

Volpert, Heinz

* 21.12.1932 – ✝ 15.2.1986

Geb. in Rastenberg (Krs. Sömmerda); Volksschule; 1947 – 50 Lehre als landw. Gehilfe; 1948 SED; 1950 Einstellung bei der VP, Schutzpolizei Weimar; 1951 Einstellung beim MfS, Länderverw. Thür., Kraftfahrer; 1951/52 Lehrgang an der MfS-Schule Potsdam-Eiche; 1952 Krs.-Dienststelle Rudolstadt; dann stellv. Ltr. der Abt. V (Untergrund) der BV Gera; 1954 stellv. Abt.-Ltr. in der HA V, MfS Berlin; 1956 Abt.-Ltr.; 1960 – 65 Fernstudium an der JHS Potsdam-Eiche, Dipl.-Jur.; 1964 stellv. Ltr. der HA XX…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Voss, Walter

* 31.7.1907 – ✝ 21.3.1983

Geboren am 31. Juli 1907 in Berlin, Sohn eines Schmieds; zunächst Bote und Lagerarbeiter, dann Maschinenbaulehre, später kaufmännischer Angestellter. Seit 1925 Mitglied der SAJ, dann des KJVD und der Roten Jungfront, im Oktober 1927 der KPD. Nach der Ablösung Konrad Blenkles durch Kurt Müller wurde Voss im ZK des KJVD »Gegner-Obmann«. Er absolvierte 1930 einen mehrmonatigen Kurs an der KJI-Schule in Moskau, danach enger Mitarbeiter von Philipp Dengel und zeitweise Büromitglied des ZK des KJVD. Anschließend Jugendleiter der (späteren) Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit unter Ernst Grube. Voss leitete 1931 die deutsche Spartakiade-Delegation nach Moskau zum Drei-Städte-Treffen Moskau, Leningrad und Charkow. Bis Dezember 1931 Jugendsekretär im Verlag der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit, dann Ende 1931 zum Polleiter der KJVD-BL Berlin berufen. Mit Helmut Remmele befreundet, geriet Voss 1932 in die Auseinandersetzungen innerhalb der Parteiführung. Da er Kurt Müller und Alfred Hiller unterstützte, wurde er im Sommer 1932 auf einer Sitzung des erweiterten Jugend-ZK heftig kritisiert und trotz ergebener Selbstkritik abgesetzt. Voss wurde noch im Juli 1932 in den Reichstag gewählt und daher bis Oktober 1932 Instrukteur (weil er als MdR mit einer Freifahrkarte der Bahn reisen konnte), aber im November 1932 nicht mehr als Abgeordneter nominiert und erwerbslos. Im März 1933 kurzzeitig festgenommen, setzte Voss im UB Reinickendorf die illegale Arbeit fort, war von 1935 bis 1942 Mechaniker in Berlin. Im November 1942 zur Wehrmacht eingezogen, desertierte er im Frühjahr 1945 zur Roten Armee, kam in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde Angehöriger des NKFD. Am 1. September 1945 wieder in Berlin-Wedding, hier sofort in der KPD-UB-Leitung. Seit Januar 1949 Abteilungsleiter für Arbeit und Sozialfürsorge im SED-LV, von 1954 bis 1956 Sekretär des FDGB von Ost-Berlin und ab März 1957 Leiter der dort angesiedelten Arbeitsschutzinspektion. Er erhielt 1977 den VVO in Gold. Walter Voss starb am 21. März 1983 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Wabra, Ernst

* 31.3.1907 – ✝ 4.11.1970

Geb. in Chemnitz; Vater Bauarb.; Volksschule, drei Jahre Fortbildungsschule in Chemnitz; Ausbildung zum Eisenhobler; 1921 Freie Gewerkschaft; 1923 DMV; 1926 Mitgl. u. Funktionär des KJVD-UB Chemnitz; Mitgl. der KJVD-BL Erzgeb. (Vogtl.); ab 1930 Mitgl. der engeren Ltg. des KJVD-UB Chemnitz u. der KPD; 1932 Sonderbeauftr. des KJVD-ZK; 1932/33 kommissar. Ltr. des KJVD Oberschles.; Febr. 1933 Emigr. in die ČSR; Sept. 1933 illeg. Rückkehr nach Dtl.; Instrukteur des KJVD-ZK im Bez. Ruhr-Niederrhein…

Wer war wer in der DDR

Wachowiak, Jutta

* 13.12.1940

Geb. in Berlin; Ausb. zur Stenotypistin u. Sekretärin; 1961 – 63 Ausb. an der HS für Film u. Fernsehen Potsdam-Babelsberg; 1963 – 68 Engagement am Hans-Otto-Theater Potsdam, 1968 – 70 am Städt. Theater Karl-Marx-Stadt, 1970 – 2004 am Dt. Theater Berlin; 1979 Kunstpreis der DDR; 1980 NP (im Koll.); 1980 Schauspielerpreis der DDR; 1982 Darstellerpreis (Karl-Marx-Stadt); 1983 Mitgl. der AdK; Mitorganisatorin der Kundgebung am 4.11.1989 in Berlin. 1990 Bundesverdienstkreuz, 2004 Verdienstorden des…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wackwitz, Marie

* 11.1.1865 – ✝ 23.11.1930

Geboren am 11. Januar 1865 in Löbau/Sachsen als Johanna Marie Louise Zinske, Tochter eines Maurergesellen. Sie absolvierte Fortbildungskurse, trat 1889 in den Arbeiterbildungsverein ein, 1890 wurde sie Mitglied der SPD. 1897 heiratete sie den Arbeiter Adolf Clemens Wackwitz. Seit 1901 Agitatorin im Auftrage des SPD-PV zur Organisierung sozialdemokratischer Frauen in Sachsen, Delegierte der Parteitage 1908 in Nürnberg und 1911 in Jena. 1917 Mitglied der USPD, ab Ende 1919 Kreissekretärin der USPD für das Weißenfelser Gebiet, 1919 nahm sie an den USPD-Parteitagen in Berlin und Leipzig teil, war im USPD-Reichsfrauenausschuß. Marie Wackwitz wurde im Juni 1920 im Wahlkreis Merseburg-Weißenfels in den Reichstag gewählt. Als Delegierte des USPD-Spaltungsparteitags in Halle stimmte sie für die Annahme der 21 Bedingungen und den Anschluß an die Komintern. Sie gehörte mit den linken USPD-Abgeordneten Wilhelm Bartz, Ernst Däumig, Hermann Remmele u. a. Anfang Oktober 1920 zunächst zur USPD-Fraktion (Linke), danach Anfang Dezember 1920 mit den beiden KPD-Abgeordneten Clara Zetkin und Paul Levi zur VKPD-Reichstagsfraktion. Im September 1921 aus Protest gegen die Politik der KPD (Putschismus-Vorwurf) aus der Partei ausgetreten, zunächst fraktionslos, im April 1922 schloß sie sich erneut der USPD und im September 1922 der SPD an. Bis April 1924 Reichstagsabgeordnete, sie lebte als Publizistin in Weißenfels, war Vorsitzende der sozialdemokratischen Frauen und Vorsitzende des Bezirksausschusses der Arbeiterwohlfahrt für Halle-Merseburg. Im Mai und Dezember 1924 sowie im Mai 1928 kandidierte sie erfolglos für den Reichstag. Marie Wackwitz starb am 23. November 1930 in Dresden.

Wer war wer in der DDR

Wagenknecht, Egon

* 29.3.1908 – ✝ 19.1.2005

Geb. in Rauen (Krs. Beeskow-Storkow); Vater Revierförster; Realgymnasium; 1928 – 33 Studium der Forstwiss. an der Univ. Berlin u. der Forstl. HS Eberswalde, Forstreferendar; 1936 Forstassessor; 1936 – 39 Assistent im Waldbauinst. der Forstl. HS Eberswalde; Prom. zum Dr. forest. mit einer Diss. über den Einfluß versch. Bodenbearbeitungsverfahren auf das Wachstum von Kiefernkulturen; 1937 NSDAP; 1939 – 44 Wehrmacht, zul. Ltn., verwundet entlassen; 1944 – 48 in versch. Forstämtern tätig. 1948 – 50…

Wer war wer in der DDR

Wagner, Hans

* 22.2.1929 – ✝ 5.7.2012

Geb. in Dresden; Mutter kfm. Angest., Vater Feinmechaniker, Schriftst.; bis zur Schließung durch das NS-Regime Besuch der Waldorfschule, mittlere Reife; 1944 – 46 Maschinenschlosserlehre; anschl. Vorstudienanstalt Berlin, 1948 Abitur; 1945/46 SPD/SED; 1948 – 52 Studium der Wirtschaftswiss. an der HU Berlin; 1952 – 56 wiss. Assistent; 1956 – 60 postgraduales Studium der Wirtschaftsgeschichte bei  Jürgen Kuczynski an der HU Berlin; 1961 Prom. zum Dr. rer. oec. mit der Diss. »Vergleichende Analyse…

Wer war wer in der DDR

Wagner, Kurt

* 5.7.1908 – ✝ 7.9.1965

Geb. in Halle; Vater Tischlermeister; 1914 – 22 Volksschule; 1922 – 26 Malerlehre, anschl. bis 1929 Arbeit als Maler, zeitw. arbeitslos; 1922 KJVD, 1926 KPD; 1929 – 37 Zeitschriftenbote; 1930 – 32 polit. Ltr. der KPD für die Stadtteile Westen u. Zentrum in Halle; 1932 – 33 Instrukteur der KPD-BL Magdeburg; ab Feb. 1933 illeg. Arbeit als Ltr. des Literaturvertriebs für Halle-Merseburg; im Nov. 1937 festgenommen u. im Gefängnis Halle inhaftiert, im Dez. 1938 durch das Kammergericht Berlin wegen…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wagner, Heinrich

* 1.2.1886 – ✝ 26.2.1945

Geboren am 1. Februar 1886 in ¸ód´z, Sohn eines Maurers; lernte Schmied, von 1906 bis 1909 Militärdienst beim Jägerregiment in Graudenz. Dann Schmiedegeselle in Tilsit, zog 1912 nach Delmenhorst, arbeitete in einer Wagenfabrik. Seit 1913 schwer lungenkrank, wurde Wagner kein Soldat, sondern 1914 Schmied bei den Atlas-Werken in Bremen. Ab 1919 wieder in Tilsit, dort selbständiger Schmied, 1922 kehrte er nach Delmenhorst zurück und war bis 1925 bei mehreren größeren Firmen in Bremen beschäftigt, dann von 1925 bis 1935 erwerbslos. Seit Oktober 1918 Mitglied der USPD, 1922 leitete er die Delmenhorster Ortsgruppe. Ab 1924 Mitglied der KPD, 1929/30 Vorsitzender der Ortsgruppe Delmenhorst, Wagner gehörte zu den aktivsten KPD-Funktionären im Land Oldenburg. Er war 1931/32 im Oldenburger Stadtrat und wurde im Mai 1931 als Abgeordneter in den Oldenburger Landtag gewählt. Sein Mandat legte er 1932 wegen Differenzen mit der Partei nieder und wurde im November 1932 aus der KPD ausgeschlossen. Im März 1933 in »Schutzhaft« und am 1. Mai 1933 wegen des »Verdachts der illegalen Betätigung für die KPD« erneut für mehrere Wochen inhaftiert. Seit Frühjahr 1935 bei einer Straßenbaufirma in Delmenhorst, danach bei der AG Weser in Bremen beschäftigt, stand Wagner unter Gestapoaufsicht. Er verbrachte zehn Monate in Untersuchungshaft und wurde am 17.Mai 1938 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Bis Mitte Juli 1940 im Zuchthaus Bremen-Oslebshausen, kam anschließend in das KZ Sachsenhausen, von dort noch nach Bergen-Belsen, wo Heinrich Wagner am 26. Februar 1945 mit Giftgas umgebracht wurde.

Wer war wer in der DDR

Wagner-Régeny, Rudolf

* 28.8.1903 – ✝ 18.9.1969

Geb. in Sächsisch Regen (Siebenbürgen / Reghin, Rumänien); Vater Kfm.; Gymnasium in Sighişoara; 1919/20 Studium am Konservatorium Leipzig, 1920 – 23 an der HS für Musik Berlin; 1923 – 25 Kino- u. Kaffeehauspianist; 1926 – 28 Kapellmstr. u. Komponist bei Rudolf von Laban; Beginn der Zusammenarbeit mit Caspar Neher; 1930 – 43 freischaff.; 1943 – 45 Schreiber u. Musiker in der Wehrmacht. 1946 am Güstrower Theater; 1947 – 50 Rektor der HS für Musik Rostock; 1950 – 67 Prof. für Komposition an der HS…

Wer war wer in der DDR

Vojta, Günter

* 23.10.1928

Geb. in Bautzen; Vater Steinmetz; 1935 – 39 Volksschule, anschl. Lessing-OS Bautzen, dort 1949 Abitur; 1946 – 48 Mitgl. der FDJ-Stadtleitung Kamenz; 1949 – 54 Studium der Physik an der Univ. Leipzig, 1955 Dipl.-Physiker; 1954 – 58 Ass. am Theoret.-Physikal. Inst. der KMU Leipzig, dort 1957 Prom. mit der Arbeit »Eine Theorie der Sättigung bei der magnet. Kernresonanz« bei Bernhard Kockel; 1960 Habil. »Zur Quantenstatistik von Gasen mit mehratomigen Molekülen«; 1959 – 70 wiss. Mitarb., ab 1961…

Wer war wer in der DDR

Volkmann, Herbert

* 22.7.1901 – ✝ 8.8.1983

Geb. in Berlin; Vater Büroassistent beim Armenamt im Berliner Magistrat, Mutter Dienstmädchen; Gemeinde- u. bis 1921 Kirschner-Oberrealschule, Abitur; ab 1921 Studium der Malerei u. Grafik an der Vereinigten Staatsschule für freie u. angewandte Kunst in Berlin, Anatomie, Soziol. u. Staatswiss. an Univ. in Berlin, Leipzig u. Innsbruck; 1923 Angest. einer Buchhandlung in Neapel (Italien); 1923 – 25 Mitgl. der Kommunist. Studentenfraktion u. der Ges. der Freunde des neuen Rußland; 1924 Mitgl. im…

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Vorkörper, Ewald

* 19.4.1887

Geboren am 19. April 1887 in Teterow; Handlungsgehilfenlehre, Wanderschaft in Deutschland und im Ausland, 1906 Mitglied der SPD. Bis 1909 Handlungsgehilfe, von 1909 bis 1921 Inhaber eines Schreibmaschinengeschäfts in Rostock. Vorkörper wurde 1918 Mitglied der USPD, Ende 1920 der KPD. Im Juni 1920 für die USPD in den Landtag von Mecklenburg-Schwerin gewählt, bildete er ab dem 10. Dezember 1920 bis zum Ende der Legislaturperiode am 3.März 1921 gemeinsam mit Herbert von Mayenburg, Hans Kollwitz und Hans Fuchs die KPD-Fraktion im Landtag. Über Ewald Vorkörpers weiteren Lebensweg konnte nichts ermittelt werden.

Wer war wer in der DDR

Voss, Torsten

* 24.3.1963

Geb. in Güstrow; begann bei der BSG Einheit Güstrow als Leichtathlet; 1975 KJS Schwerin; Lehre als Kraftfahrzeugschlosser, danach Studium an der DHfK Leipzig; SC Traktor Schwerin (Trainer: Bernd Jahn), 1979 Spartakiadesieger im Weitsprung u. Silber bei der DDR-Juniorenmeisterschaft im Zehnkampf; ab 1980 Zehnkampf; 1981 Vize-EM der Junioren; DDR-Mstr. 1982, 1983, 1987 u. 1990; DDR-Hallenmstr. im Sieben- bzw. Achtkampf 1982 u. 1984 – 87; 4. Platz EM 1986; 1987 WM, DDR-Sportler des Jahres; 1988…

Wer war wer in der DDR

Wach, Curt

* 5.2.1906 – ✝ 18.6.1974

Geb. in Gersdorf / Hainichen (Sachsen); Vater Landarbeiter; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser, Arbeiter in einer Papierfabrik, später in einer Ziegelei; 1927 KPD, ab 1928 Instrukteur im KPD-Arbeitsgebiet Hainichen, 1932 Mitgl. des Sekr. der KPD-BL Sachsen u. Ltr. des KPD-Unterbez. Riesa; ab Febr. 1933 illeg. Arbeit als Instrukteur, Mai 1933 Verhaftung, April 1934 Verurteilung durch den 2. Strafsenat des OLG Dresden zu 21 Monaten Zuchthaus, Haft im Zuchthaus Waldheim; 1936…

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Wachtel, Max

* 14.3.1896 – ✝ 15.10.1963

Geboren am 14. März 1896 in Kiel, Sohn eines Büroangestellten. Tischler, 1917 Mitglied der USPD. Im Ersten Weltkrieg Soldat bei der Marine, wurde wegen seiner oppositionellen politischen Aktivitäten zweimal eingekerkert. 1918 Mitglied des Soldatenrates bei der 4. Minenräumflottille in der Ostsee vor Helsinki, 1918/19 Angehöriger der Volksmarinedivision, wurde 1920 Mitglied der KPD. Von 1920 bis 1929 Betriebsratsmitglied bei General-Motors, dann als hauptamtlicher RGO-Funktionär u. a. Leiter der Abteilung Betriebsräte Berlin-Brandenburg und Vorsitzender des Betriebsräteausschusses Berlin. Er gehörte zum engeren Sekretariat der RGO Berlin-Brandenburg und war zusätzlich Instrukteur der BL Berlin-Brandenburg. Das Stadtverordnetenmandat, das er bei den Wahlen im März 1933 errang, durfte er als Kommunist nicht mehr wahrnehmen. 1933/34 Haft im KZ Sonnenburg, setzte nach seiner Freilassung die illegale Arbeit fort. Am 16. Juni 1936 in Berlin festgenommen und am 22. September 1937 vom VGH zum Tode verurteilt. Die Todesstrafe wurde am 12. April 1938 in 15 Jahre Zuchthaus umgewandelt, bis 1945 in Brandenburg-Görden. Er leitete als KPD- bzw. SED-Mitglied 1945/46 die Polizeiinspektion in Berlin-Charlottenburg, von der britischen Militärregierung des Amtes enthoben. Danach Vorsitzender des ZV der IG Holz und Mitglied des FDGB-Bundesvorstandes. Von 1950 bis 1952 Hauptgeschäftsführer des HO Möbelhauses in Ost-Berlin, dann bis 1961 Kaderleiter in mehreren volkseigenen Betrieben. Max Wachtel starb am 15. Oktober 1963 in Ost-Berlin.

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Wadle, Anni

* 18.7.1909 – ✝ 9.4.2002

Geboren am 18. Juli 1909 in Itzehoe als Anna Maria Dorothea Kreuzer, Tochter eines Steinmetzes; Lauf- und Dienstmädchen. Mitglied des KJVD und der KPD. Ab April 1929 Schreibhilfe im Büro der KPD in Kiel. Volontärin, dann Redakteurin der »Norddeutschen Zeitung« für Schleswig-Holstein. Ab Herbst 1930 in Hamburg Mitarbeiterin der BL Wasserkante und zeitweise verantwortliche Redakteurin der HVZ in Hamburg. 1933 illegale Arbeit, am 15. September 1933 festgenommen und am 1. November 1934 vom OLG Hamburg zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, danach ab April 1937 Arbeit in einem Schuhgeschäft. 1945 wieder Mitglied der KPD, ab 1969 der DKP. 1988 veröffentlichte sie: »Mutti warum lachst Du nie? Erinnerung an Zeiten der Verfolgung und des Krieges«, ihre Memoiren. Anni Wadle starb am 9. April 2002 in Neumünster.

Wer war wer in der DDR

Wagner, Bernd

* 30.5.1948

Geb. in Wurzen (Sachsen); Vater Schmied; 1966 Abitur; anschl. bis 1970 Pädagogikstudium in Erfurt; seit 1970 Dorfschullehrer in Schmachtenhagen; ab 1976 freiberufl. Autor in Berlin; Mitunterz. der Petition gegen die Ausbürgerung  Wolf Biermanns 1976; 1976 – 84 Mitgl. im DSV; seit 1983 mit  Uwe Kolbe u.  Lothar Trolle Hrsg. der Untergrundztschr. »Mikado«; Überwachung durch das MfS; 1985 Übersiedl. nach Berlin (West); freiberufl. tätig.Ich will nicht nach Österreich. Darmstadt 1987; Mein zu großes…

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Wagner, Harald

* 3.3.1950

Geb. in Altenburg (Thür.) in einer Bauernfamilie, aufgew. im Altenburger Land; Ausbildung zum Landmaschinen- u. Traktorenschlosser in Waldenburg u. Abitur in Glauchau; 1968 – 70 Wehrdienst; 1970 – 75 Studium der Sportwiss. an der DHfK Leipzig; anschl. bis 1980 Lehrer im HS-Dienst an der KMU Leipzig; seit 1972 pol. aktiv in versch. opp. Gruppen, Kontakte zur ESG, zu illeg. marxist. u. trotzkist. Zirkeln, Beschaffung verbotener Lit.; seit 1978 intensive Überwachung durch das MfS; 1980 nach § 106…

Wer war wer in der DDR

Wagner, Siegfried

* 3.3.1925 – ✝ 2.8.2002

Geb. in Hildesheim; Vater Orchestermusiker; Volksschule, 1943 Abitur; 1943/44 Wehrmacht; 1944 – 46 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946 in Hildesheim u. Übersiedl. nach Greiz (Thür.); Bauhilfsarb.; 1946 1. Sekr. der FDJ-KL Greiz; SED; 1947 – 49 Studium der Ges.-Wiss. in Leipzig; zugl. Parteisekr. der Univ. Leipzig; 1950 – 52 Instrukteur für Volksbildung in der Abt. Kultur, Ltr. des Sektors Unterricht u. Erziehung; 1952 – 57 Sekr. für Kultur u. Volksbildung der SED-BL Leipzig; Abg. des Bez.-Tags…

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Wagner, Josef

* 13.4.1896 – ✝ 6.12.1946

Geboren am 13. April 1896 in Mallersdorf/ Niederbayern, Sohn einer kinderreichen Arbeiterfamilie; Maschinenarbeiter in Augsburg. Soldat im Weltkrieg, 1919 Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Im Januar 1924 wegen seiner Aktivitäten im »deutschen Oktober« 1923 verhaftet, anschließend Anklage und Verurteilung vor dem Reichsgericht. 1925 Freilassung durch die »Hindenburg-Amnestie«. Später war er wieder Maschinenarbeiter in Augsburg und Betriebsrat. Im April 1932 wurde Wagner in den Bayerischen Landtag gewählt. Ab Februar 1933 illegal tätig, am 20. April 1933 festgenommen und am 24. Juli 1933 vom OLG München zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus verurteilt, danach verhängte die Gestapo »Schutzhaft«. Zunächst Häftling im KZ Dachau, ab Ende September 1939 im KZ Flossenbürg, von dort wieder zurück nach Dachau. Im November 1944 »entlassen«, mußte zur SS-Sondereinheit Dirlewanger, Fronteinsätze in Polen und Rumänien. Wagner desertierte am 15. Dezember 1944 zur Roten Armee, wurde Propagandist und Leiter des antifaschistischen Klubs in einem Kriegsgefangenenlager in den östlichen Karpaten. Hier erkrankte er an einer schweren Tbc, trotz einer Operation im Hospital starb Josef Wagner am 6.Dezember 1946 in Focsani.

Wer war wer in der DDR

Wahl, Frank-Michael

* 24.8.1956

Geb. in Rostock; 1962 – 72 POS; 1968 – 72 aktiver Schwimmer; 1972 – 90 aktiver Handballspieler beim SC Empor Rostock; 1972 – 74 Lehre als Maschinen- u. Anlagenmonteur; 1974 – 90 in diesem Beruf tätig; 1982 Europacup-Sieger der Pokalsieger; 1982 EM der Klubmannschaften; 313 Länderspiele; dreimal Teiln. an Weltmeisterschaften: 1978 3., 1982 6. u. 1986 3. Platz; zweimal Teiln. an Olymp. Spielen: 1980 Sieger, 1988 7. Platz; bei Umfragen nach der besten Mannschaft des Jahres 1980 Mitgl. der…

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Volk, Karl (Robert)

* 1.4.1896 – ✝ 1961

Geboren am 1. April 1896 in Zolkiev (damals Galizien), Sohn eines Kaufmanns, verlebte seine Jugend in Proßnitz/Mähren. Nach dem Gymnasium studierte er in Prag einige Semester Volkswirtschaft und Philosophie. Er wurde nach dem Krieg Mitglied der jüdischen sozialistischen »Poale Zion«, seit Gründung Mitglied der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Volk war 1921 kurze Zeit in Rußland, dann Sekretär der russischen Botschaft in Peking, schließlich Leiter des russischen Pressebüros in Wien. Ende 1922 Übersiedlung nach Deutschland, hier als hauptamtlicher Funktionär der KPD 1923 Polleiter des Bezirks Niedersachsen. Von den Linken im April 1924 abgelöst, noch einige Monate Chefredakteur der »Sächsischen Arbeiterzeitung« in Leipzig, kam er dann ein Jahr in den Komintern-Apparat nach Moskau. Dort wechselte er – früher Anhänger der Mittelgruppe – zu den Linken. 1925 ging Volk als Chefredakteur des »Kämpfers« nach Chemnitz (Pseudonym Karl Chemnitz) und bekannte sich damals zu den Chemnitzer Linken, er war eng mit Heinrich Süßkind befreundet. In Berlin übernahm er 1926 die Leitung des KPD-Pressedienstes. Gemeinsam mit Süßkind trennte er sich 1928 von den Linken und wurde in der Folgezeit einer der führenden Versöhnler. Durch Vereinbarungen zwischen den Spitzen von KPD und KPdSU im Februar 1928 wurde Volk zu Beginn der ultralinken Wende der Partei vom Pressedienst entfernt und als Chefredakteur an die »Hamburger Volkszeitung« versetzt, aber sofort nach der Wittorf-Affäre als Gegner Ernst Thälmanns seines Postens enthoben. Wieder in Berlin, leitete er die Versöhnler-Gruppe nach deren offizieller Kapitulation Ende 1929 illegal weiter. Dabei konnte er sich vor allem auf Berliner Funktionäre stützen, die unter seiner Führung auch noch nach 1933 arbeiteten. Volk nahm an der »Versöhnler-Konferenz« 1933 in Zürich teil und hoffte vor allem nach dem VII. Weltkongreß der Komintern 1935 auf eine Wende der Generallinie. Nach den Moskauer Schauprozessen, insbesondere gegen Bucharin 1938, brach er endgültig mit der KPD. Volk lebte zuerst in Frankreich, wanderte während des Krieges illegal in die USA ein und trug dort den Namen Robert Rintel. Unter dem Pseudonym Ypsilon war er Herausgeber des Buches »Pattern for World Revolution«, Chicago-New York 1947, eines der frühen Werke mit internen Kenntnissen über die Stalinisierung der KPD. Als Mitarbeiter für Rußlandfragen an verschiedenen amerikanischen Zeitungen hielt er auch Verbindungen zur SPD. Karl Volk starb im März 1961 in New York.

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Vollmer, Otto

* 1.11.1894 – ✝ 6.5.1978

Geboren am 1. November 1894 in Neckargartach/Württemberg, Sohn eines Maurers; lernte in den NSU-Werken Neckarsulm Eisendreher und arbeitete anschließend in diesem Werk. 1913 Mitglied der SPD, Leiter der Arbeiterjugend und 1914 Anhänger der Kriegsgegner in der Partei. Von 1916 bis 1918 Soldat an der Westfront. Er trat 1918 der USPD bei und kam mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD, USPD-Delegierter auf dem Vereinigungsparteitag. Von 1918 bis 1922 Dreher in den NSU-Werken, dort Betriebsrat, wurde 1922 zum Geschäftsführer des Metallarbeiterverbandes, Zahlstelle Heilbronn, gewählt. Gleichzeitig war er Leiter des KPD-UB Heilbronn und ab 1924 Parteisekretär, Mitglied der BL Württemberg. Vollmer wurde 1928 in den Württembergischen Landtag gewählt, dem er bis 1933 angehörte. Von 1929 bis 1933 Bezirksleiter der RGO. 1933 Emigration in die Schweiz, 1935 Rückkehr nach Deutschland, zunächst erwerbslos, dann Hilfsarbeiter beim Autobahnbau und in verschiedenen Metallbetrieben, die Tätigkeit im erlernten Beruf wurde ihm verweigert. Nach dem Attentat auf Hitler 1944 verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Seit 1945 wieder Mitglied der KPD, als Sekretär am Neuaufbau der Gewerkschaften in Heilbronn beteiligt, dann Leiter der Rechtsabteilung am Arbeitsgericht in Heilbronn. Ab November 1946 Vorsitzender des Arbeitsgerichts Heilbronn und anschließend zum Arbeitsgerichtsrat ernannt. Von 1952 bis zur Pensionierung 1955 beim Arbeitsgericht in Göppingen tätig. Otto Vollmer starb am 6. Mai 1978.

Wer war wer in der DDR

Vorwerg, Manfred

* 3.4.1933 – ✝ 26.6.1989

Geb. in Primkenau (Krs. Sprottau, Niederschles. / Przemków, Polen); Vater Arbeiter; 1945 Umsiedl. nach Thür.; 1948 Abschluß der Volksschule in Stadtroda; dort 1948 – 50 Verwaltungslehrling, anschl. Sachbearbeiter im Referat Jugendhilfe beim Rat des Landkrs. Jena; 1951 – 53 Abitur an der ABF Jena, anschl. Studium der Psychol. an der KMU Leipzig, 1958 Dipl.-Psychologe, 1958 – 61 dort Aspirantur; 1959 – 60 Zusatzstudium in Tblissi u. Leningrad; 1961 Prom. mit einer »Untersuchung über…

Wer war wer in der DDR

Vrštala, Jiří

* 31.7.1920 – ✝ 10.6.1999

Geb. in (Liberec, ČSR); Abitur; Arbeit in versch. Berufen; Zwangsarbeit in Dtl. 1945 – 55 Theaterschauspieler in Liberec u. Prag; 1955 erste Auftritte als »Clown Ferdinand« (R: Jindřich Polák), in dieser Rolle in zahlr. Kinderfilmen der ČSSR; 1965 Übersiedl. in die DDR; 1966 – 76 verh. mit  Angelica Domröse; versch. Spielfilmrollen, u. a. in »Chronik eines Mordes« (1965), »Flucht ins Schweigen« (1966), »Die Söhne der großen Bärin« (1966), »Die gefrorenen Blitze« (1967), »Als Hitler den Krieg…

Wer war wer in der DDR

Wachholz, Bärbel

* 20.10.1938 – ✝ 13.11.1984

Geb. in Angermünde; Lehre als Fotolaborantin; nebenher Gesangsunterricht; Sängerin beim Tanzorchester Max Reichelt in Eberswalde; 1957 Beginn der Zusammenarbeit mit  Gerd Natschinski; erste Funkprod. (insges. ca. 500) u. Schallplattenaufn. (insges. zwei LP, ca. 40 Singles); Erfolgstitel: »Mama«, »Damals«, »Das wünsch ich mir«, »Treu sein« u. a.; 1962 – 69 mit Tourneeprogrammen (»Musik im Blut«, »Sing für mich«) in der DDR u. osteurop. Ländern unterwegs, Sologastspiele auch in Westeuropa; Teiln.…

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Wachter, Maria

* 21.4.1910 – ✝ 18.8.2010

Geboren am 21. April 1910 in Düsseldorf, Tochter einer sozialdemokratisch orientierten Arbeiterfamilie. Die gelernte Kontoristin wurde Mitglied eines Arbeitersportvereins, als dieser sich spaltete, ging sie zu den Kommunisten, im Parteibüro der Düsseldorfer KPD angestellt, gehörte zur Agitpropgruppe »Nordwest-Ran«. Ab 1933 im Widerstand, 1935 Mitglied der UB-Leitung, sie arbeitete dort eng mit Heinrich Wiatrek und Irene Gärtner ( Elli Schmidt) zusammen. Von Wiatrek für einen Kurs an der Leninschule vorgeschlagen, entkam sie so der Verhaftung durch die Gestapo. Unter dem Decknamen Erna blieb Maria Wachter über zwei Jahre in Moskau und kam im Herbst 1937 nach Deutschland zurück. Sie ging gemeinsam mit Fritz Sperling zunächst nach Paris zur AL West, dann Instrukteurin für Ostwestfalen-Lippe. 1938 reiste sie von Amsterdam nach Bielefeld, betreute dort illegal wirkende Betriebszellen und war anschließend in Paris für das KPD-Auslandssekretariat tätig. Nach Ausbruch des Krieges interniert, an die Gestapo ausgeliefert und zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Befreiung 1945 wieder Mitglied der KPD, vor allem für die VVN aktiv, als Sekretärin in einer Düsseldorfer Firma beschäftigt. Nach dem KPD-Verbot 1956 kurzzeitig in Neuss in Untersuchungshaft, sie wurde aber nicht verurteilt. Im Alter von 100 Jahren verstarb Maria Wachter am 18. August 2010 in Düsseldorf.

Wer war wer in der DDR

Wagenbreth, Rolf

* 28.6.1929

Geb. in Breitenbach (Krs. Zeitz); Volksschule; 1943 – 46 Lehre u. Arbeit als landw. Rechnungsführer. 1945/46 KPD/SED; 1946 Angest. beim Rat der Stadt Zeitz; 1949 Einstellung bei der VP, Schüler, dann Lehrer an der VP-Schule Torgau; 1950 Einstellung beim MfS, Abt. VIIa (ab 1951 Abt. I, VP-Bereitschaften); 1952/53 Lehrgang an der LPS Schwerin; 1953 Ltr. der Abt. Politkultur der BV Frankfurt (Oder), dann stellv. Operativ des Ltr. der BV; 1954 Ltr. der Krs.-Dienststelle Beeskow; 1954 – 61…

Wer war wer in der DDR

Wagner, Emil

* 6.12.1921

Geb. in Troppau (ČSR/Opava, Tschechien); Vater Bäcker, Mutter Holzarb.; Mittelschule; 1935 – 39 Lehre u. Arbeit als Schlosser; 1939 Wehrmacht; 1943/44 Gefangenschaft, Antifa-Schüler; 1944/45 Einsatz in der Partisanengr. Kaiser. 1945/46 KPD/SED; geheimdienstl. Einsatz in Berlin, offiz. Vertreter eines Reisebüros; 1947 Einstellung bei der DVdI, dann Landeskriminalamt Brandenb.; 1948 stellv. Ltr., dann Ltr. des Dezernats K 5 (pol. Polizei); 1949 Ltr. der Abt. Kriminalpolizei im Polizeipräs.…

Wer war wer in der DDR

Wagner, Herbert

* 21.9.1948

Geb. in Neustrelitz; Grund- u. Oberschule; Lehre als Heizungsinstallateur; Stud. an der TU Dresden, 1973 Elektroing.; 1973 – 1990 als Entwicklungsing. in der Dresdener Ind. tätig; ab 9.10.1989 Mitgl. der »Gruppe der 20«, die angesichts brutaler Übergriffe von Sicherheitskräften auf Protestdemonstrationen den friedl. Dialog mit der Dresdner SED-Führung unter dem damaligen OB  Wolfgang Berghofer suchte; ab Nov. 1989 Mitorg. der Montagsdemonstr. in Dresden; ab Jan. 1990 Fraktionsvors. der neugegr.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wagner, Hermann

Geboren am 22. Juni 1905 in Berlin, Sohn des Tiefdruckmaschinenmeisters Theodor Wagner; Arbeiter und kaufmännischer Korrespondent. Ab 1923 Mitglied der KPD, Parteiarbeit im UB Berlin-Steglitz. 1927 Übersiedlung in die Sowjetunion, dort bis 1930 Kursant an der KUNMS und Mitglied der KPdSU. 1930 Rückkehr nach Deutschland, offiziell Angestellter der sowjetischen Handelsvertretung, wirkte als Agitpropleiter im Berlin UB Südwest, ab 1931 im KgF, zuletzt stellvertretender Leiter für den Bezirk Berlin-Brandenburg. 1933 Emigration in die Tschechoslowakei, 1934 ging er zusammen mit Elisabeth Mommer in die Sowjetunion, Parteiname Hermann Reich, bis 1937 arbeitete er in verschiedenen Betrieben, u. a. in Nowosibirsk. 1938 aus der Sowjetunion ausgewiesen, reiste er über Helsingfors, Kopenhagen und Oslo nach Brüssel zu seinem Schwager Karl Mommer, der sich aber bereits von der KPD getrennt hatte. Hermann Wagner wurde bei seiner Einreise nach Deutschland am 18. Juli 1939 von der Gestapo in Düsseldorf festgenommen und vom OLG Hamm wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« angeklagt, jedoch Anfang 1940 »aus Mangel an Beweisen« freigesprochen. Daraufhin wurde »Schutzhaft« verhängt und Hermann Wagner in das KZ Sachsenhausen überführt, wo er am 23. Mai 1940 verstarb.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wagner, Josef

* 6.5.1897 – ✝ 1.9.1943

Geboren am 6. Mai 1897 in Lockweiler/Bezirk Trier, Sohn einer kinderreichen Arbeiterfamilie. Zunächst in der Landwirtschaft, dann im deutschen und französischen Bergbau tätig. Ab 1917 Soldat, geriet im März 1918 in französische Kriegsgefangenschaft. Aktiver Gewerkschafter, trat 1924 in die KPD ein. 1928 UB-Leiter und seit 1929 Gemeinde- und Kreistagsmitglied. 1932 kandidierte Wagner erfolglos für den Reichstag und den Preußischen Landtag. Ende 1932 nahm er noch an einem Lehrgang an der Reichsparteischule der KPD in Berlin-Fichtenau teil und ging im Frühjahr 1933 wieder in das Saargebiet. Parteiinstrukteur, organisierte den Schmuggel illegaler Druckschriften in das Reichsgebiet. Nach dem Anschluß des Saargebietes an Deutschland emigrierte er nach Frankreich und erhielt vom Auslandssekretariat des ZK in Paris den Auftrag, zusammen mit Otto Niebergall die AL Saargebiet im französischen Grenzort Forbach zu übernehmen, war ab Herbst 1937 Abschnittsleiter. Wagner koordinierte die Nachrichtenbeschaffung durch Kuriere und die Einfuhr von Druckschriften nach Deutschland. 1939 als »feindlicher Ausländer« ins französische Landesinnere abgeschoben, interniert und zeitweilig in Arbeitskompanien. Am 7. Oktober 1941 von der französischen Polizei festgenommen und am 16. Juni 1942 an die Gestapo ausgeliefert. Vom 1. Senat des VGH am 21. April 1943 zum Tode verurteilt, wurde Josef Wagner am 1. September 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wahl, Hugo

* 5.10.1884 – ✝ 2.11.1948

Geboren am 5. Oktober 1884 in Bremen; Maschinenarbeiter und Tischler, 1918/19 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates Bremen, Anfang 1919 besoldeter Parteisekretär der KPD in Bremen und Abgeordneter der Bremer Bürgerschaft. Er lebte mit Käthe Ahrens (* 4. 11. 1877 in Emden) zusammen. Auch sie war während des Krieges Mitglied der Bremer Linksradikalen, hier verantwortlich für den Vertrieb der »Arbeiterpolitik«, gehörte ebenfalls dem Bremer Arbeiterrat an und war 1919 Parteisekretärin der KPD. Ende 1919/Anfang 1920 traten Hugo Wahl und Käthe Ahrens aus der KPD aus, beide wurden anschließend Mitglieder und Funktionäre der KAPD in Bremen. Hugo Wahl blieb in der KAPD aktiv, er starb am 2. November 1948 in Bremen. Über Käthe Ahrens weiteren Lebensweg ließen sich keine Daten ermitteln.