In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Weiterer, Maria
* 18.2.1899 – ✝ 1.12.1976Geb. in Essen (Ruhr); Vater Buchhalter, Mutter Hebamme; 1906 15 Volksschule, Präparandaranstalt, ein halbes Jahr kfm. Schule; 1915/16 Arbeit in versch. Privatbetrieben; ab 1916 in der Kriegsführsorge der Stadtverw. Bochum; 1921 KPD Essen; Mitarb. der Red. »Ruhr-Echo«, Stenotypistin bei Lex Ende; Funktionärin der KPD-BL Berlin u. im Ruhrgeb.; Roter Frauen- u. Mädchenbund (RFMB); bis 1928 Gaultr. des RFMB; 1928 Mitgl. der Bundesltg. des RFMB; 1928 Mitarb. der Abt. Gewerkschaften des ZK der KPD;…

Wer war wer in der DDR
Welk, Ehm
* 29.8.1884 – ✝ 19.12.1966Geb. in Biesenbrow (b. Angermünde); Vater Landwirt; 1903 Volontär u. Hilfsred. der »Stettiner Abendpost«; anschl. Seefahrt; danach journalist. tätig; 1922 aus dem Reichsverb. der Dt. Presse ausgeschlossen aufgrund seiner pazifist. Haltung; ab 1923 als Schriftst. in Berlin; 1926 aufsehenerregendes Drama »Gewitter über Gotland«; ab 1928 Chefred. der Ztg. »Grüne Post«; 1934 KZ (Oranienburg) Sachsenhausen wegen eines gegen Joseph Goebbels gerichteten Leitartikels; zeitw. Schreibverbot; 1937…

Wer war wer in der DDR
Welskopf, Elisabeth Charlotte
* 15.9.1901 – ✝ 16.6.1979Geb. in München; Vater Rechtsanwalt; Abitur am humanist. Gymnasium; 1921 25 Studium der Alten Geschichte, Rechtswiss., Ökon. u. Philos. an der Univ. Berlin; seit 1923 schriftsteller. tätig; 1925 Prom.; 1925 27 Betriebsstatistikerin; 1928 45 Ref. im Statist. Reichsamt; 1943 45 aktiv im Widerstand gegen das NS-Regime. Mai 1945 Juli 1946 Verw.-Referentin im Bez.-Amt Berlin-Charlottenburg; 1946/47 Handlungsbevollm. in der Baustoff-Beschaffung-GmbH; 1946 KPD / SED; 1949 52 Aspirantin an…

Wer war wer in der DDR
Wend, Diethard
* 10.12.1932Geb. in Leipzig; Vater Angest.; OS, Abitur; 1950 NDPD; Volontär bei der Leipziger Beilage der »National-Ztg.«; 1952 Volontär bei den »Sächs. Neuesten Nachrichten«; 1954 VDJ; 1956 Red. der »National-Ztg.«; 1961 66 Fernstudium der Journalistik an der KMU Leipzig, Dipl.-Journalist; 1972 stellv. Chefred., 1982 90 Chefred. der »National-Ztg.« (Nachf. von Horst Kreter); 1981 VVO; 1982 Mitgl. des Hauptaussch. der NDPD, 1985 90 seines Sekr.; 1982 Mitgl. des ZV des VDJ, 1987 90 seines…

Wer war wer in der DDR
Wendt, Erich
* 29.8.1902 – ✝ 8.5.1965Geb. in Leipzig; Vater Fleischermeister; 1908 16 Volksschule in Eisleben; 1916 20 Ausbildung zum Schriftsetzer bei Ullstein Berlin; 1920/21 dort im Beruf tätig; 1919 Freie Soz. Jugend; 1920 KJVD; 1922 KPD; 1921/22 Buchhändler »Die Junge Garde« Berlin; 1922/23 »Meshdunarodnaja Kniga« Berlin; gehörte 1923 innerhalb der KPD zur linken Opposition gegen Heinrich Brandler; 1923 wegen »Vorber. zum Hochverrat« verhaftet, U-Haft im Zuchthaus Cottbus, Dez. 1923 Verfahren eingestellt; 1923/24 Verlag…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Wenzel, Johann
* 9.3.1902 – ✝ 2.2.1969Geboren am 9. März 1902 in Niedau-Danzig, Sohn einer Arbeiterfamilie. Schlosserlehre und Arbeiter im Steinkohlebergbau, ab 1925 Montagearbeiter in Berlin. 1921 wurde Wenzel Mitglied des KJVD, 1923 der KPD. 1929/30 Kursant (Schuldeckname Horst) eines militärpolitischen Lehrgangs in Moskau, anschließend hauptamtlicher Instrukteur für Militärfragen in Hamburg und Bremen (Deckname Hermann). Er arbeitete 1932 im BB-Ressort und wurde um die Jahreswende 1930/31 zusätzlich für die sowjetische Militärspionage angeworben. Ab Mai 1932 Instrukteur für Militärfragen in den Bezirken Ober-, Mittel- und Niederrhein. Mit Theodor Bottländer reiste Wenzel im Sommer 1933 im Auftrag des ZK nach Holland, um Informationen über den in Berlin wegen des Reichstagsbrandes angeklagten Marinus van der Lubbe zu beschaffen. Seit Frühjahr 1935 in der Sowjetunion, nach einer Funkausbildung Mitarbeiter der 4. Abteilung des Generalstabs der Roten Armee und bildete selbst Funker aus. Anfang 1937 nach Belgien und die Niederlande geschickt, um eine Funkbasis aufzubauen. Er hatte engen Kontakt mit dem »Grand Chef« der »Roten Kapelle«, Leopold Trepper, und Alexander Kent (Gurewitsch). Er übermittelte im November 1941 Funksprüche nach Moskau mit Informationen, die Kent von Harro Schulze-Boysen Ende Oktober 1941 in Berlin erhalten hatte. Im Juni 1942 verhaftet und schwer gefoltert, ließ sich Wenzel angesichts der aussichtslosen Situation auf das bekannte »Funkspiel« der deutschen Abwehr ein (verhaftete Funker mußten zwecks Täuschung der sowjetischen Seite weiterfunken), er hoffte, die sowjetische Seite würde die richtigen Schlüsse ziehen. Ihm gelang im November 1942 die Flucht, er hielt sich bis zur Befreiung Belgiens illegal in Brüssel auf und meldete sich im Oktober 1944 bei der Vertretung der sowjetischen Militäraufklärung. Im Januar 1945 nach Moskau gebracht, wo sofort gegen ihn ermittelt wurde. Wegen des im Auftrag der deutschen Abwehr mit der Zentrale in Moskau geführten »Funkspiels« wurde er ohne Gerichtsurteil von der »Besonderen Kommission« zu fünf Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Ende Mai 1955 durfte Wenzel in die DDR, zunächst auf einer MTS bei Strausberg. Er wurde Ende 1956 Mitarbeiter des funktechnischen Dienstes bei ADN. Johann Wenzel starb am 2.Februar 1969 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR
Wenzel, Horst
* 18.10.1921Geb. in Weißbach bei Zschopau; Vater Fräser, Mutter Hausfrau; Volksschule, 1935 38 Berufsschule u. Lehre als Werkzeugschlosser bei der Auto-Union Chemnitz; 1938 / 39 RAD; 1939 45 Wehrmacht, Mai Juni 1945 amerik. Kriegsgef. in Österreich. 1945 / 46 Arbeit als Schlosser im RAW Chemnitz; 1946 Vorstudienanstalt (vier Monate), Abitur; 1946 SPD / SED; 1946 52 Stud. der Wirtschaftswiss. an der TH Dresden, Dipl.-Wirtschaftler; 1952 55 Ass. des Werkdir. u. Gruppenltr. Technologie im…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Werner, August
* 13.9.1894 – ✝ 7.6.1966Geboren am 13. September 1894 in Hannover; Schlosser, dann Gastwirt. 1920 KPD-Mitglied. 1922 auf der KPD-Liste in der Firma Continental gewählt und Arbeiterratsvorsitzender. Ausschluß aus dem DMV, 1922 Entlassung durch die Werksleitung von Continental. Ende 1922 wurde Werner Polleiter des KPD-Bezirks Niedersachsen. Als Delegierter Hannovers auf dem VIII. Parteitag 1923 in Leipzig Mitglied der Beschwerde- und der Orgkommission. Ende 1923 von der Zentrale abgelöst und versetzt. Anfang April 1924 verhaftet, bis Oktober 1925 im Gefängnis. Ab 1925 in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen der BL aktiv. Da er zu den Versöhnlern gehörte, erhielt er ab Mai 1929 Funktionsverbot, arbeitete zusammen mit anderen Versöhnlern wie Eduard Wald. Über sein weiteres Schicksal konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Bekannt ist lediglich, daß er ab 1929 im Hannoverschen Adreßbuch als Kaufmann bzw. Zigarrenhändler aufgeführt ist und ab 1931 Gastwirt war. August Werner starb am 7. Juni 1966 in Hannover.

Wer war wer in der DDR
Werner, Arthur
* 15.4.1877 – ✝ 27.7.1967Geb. in Berlin; Volksschule, Gymn. in Berlin; 1898 Abitur u. Beginn eines Jura-Studiums an der Kaiser-Wilhelm-Univ. Berlin; 1898 1900 u. 1905 07 Architekturstudium an der TH Charlottenburg, 1907 Dipl.-Ing.; 1907 11 Regierungsbauführer im Staatsdienst in Potsdam u. Frankfurt (Oder); 1912 Prom. an der TH Berlin zum Dr.-Ing.; 1906 Gründer der »Schinkel-Akad.«, die nach dem 1. Weltkrieg zur bekanntesten techn. Privatschule Berlins wurde; parteilos; 1914 18 Militärdienst als Ltn. der…

Wer war wer in der DDR
Werner, Rolf
* 12.11.1926 – ✝ 16.03.1991Geb. in Wolfen (Krs. Bitterfeld); Vater Arbeiter; Volks- u. Fachschule für Chemie, Lehre u. Arbeit als Chemielaborant; 1944 RAD, 1945 Wehrmacht. 1946 – 49 Chemielaborant im EKB Bitterfeld; 1946 FDJ u. SED; 1948 / 49 1. Sekr. der FDJ-Stadtltg. Bitterfeld; 1949 DSF-Kreissekr. in Bitterfeld; 1949 / 50 Instrukteur der SED-Stadtltg. Bitterfeld, 1951 / 52 1. Sekr. der SED-KL Bernburg, 1952 – 55 1. Sekr. der SED-KL Aschersleben; 1955 / 56 Lehrgang an der SED-PHS; 1956 – 58 1. Sekr. der SED-KL Köthen;…

Wer war wer in der DDR
Werzlau, Joachim
* 5.8.1913 – ✝ 23.10.2001Geb. in Leipzig; Vater Orchestermusiker; 1928 31 Klavierbauerlehre bei Julius Blüthner, daneben Klavierunterricht; 1933 41 Korrepetitor an Ballettschulen u. am Leipziger Theater; 1942 Wehrmacht, 1943 45 Zwangsverpflichtung zur Fabrikarbeit. 1945 48 Korrepetitor u. Komponist der Mary-Wigman-Schule u. des Kabaretts »Die Rampe«; 1946 SED; 1949 52 Musikref. beim Berliner Rundfunk, Ltr. der Red. Unser Lied; seit 1952 freischaff.; 1951 Gründungsmitgl. des VDK; 1960 64 Vors. des Bez.-Verb.…

Wer war wer in der DDR
Wessel, Horst
* 16.8.1936Geb. in Wuppertal-Elberfeld; Vater Arbeiter; 1942 evakuiert nach Ufhofen (b. Langensalza, Thür.); 1954 Abitur; 1954 – 89 SED; 1954 – 59 Studium der Philos. an der HU Berlin, insbes. der Logik bei Georg Klaus u. Karl Schröter; 1959 – 64 »Praxiseinsatz« in der Studentenabt. des FDJ-ZR; anschl. bis 1967 Zusatzstudium u. Aspirantur bei Aleksander A. Sinowjew an der Lomonossow-Univ. Moskau, Prom. zum Thema: »Das Wahrheitsproblem in der Dialektik u. in der mod. Logik«; 1967 Oberassistent, 1971 Doz.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Weiterer, Maria
* 18.2.1899 – ✝ 1.12.1976Geboren am 18. Februar 1899 in Essen als Maria Tebbe, Tochter eines Buchhalters und einer Hebamme; kaufmännische Ausbildung. Nach dem Weltkrieg heiratete sie den Arbeiter Mathias Weiterer. Im April 1921 trat sie in die KPD ein und begann als Volontärin beim »Ruhr-Echo«, gehörte dem Frauensekretariat der BL Ruhrgebiet an und wurde Leiterin des RFMB Ruhr. Nach dem XI. Essener Parteitag 1927 nach Berlin berufen, Bundessekretärin des RFMB. Da sie sich gegen den von Helene Overlach propagierten paramilitärischen Charakter des RFMB aussprach und für eine Frauenorganisation eintrat, die vor allem politische Aufklärungsarbeit leisten sollte, mußte sie Ende 1928 ihre Funktion aufgeben. Anschließend in der Gewerkschaftsabteilung des ZK tätig, nach Gründung der RGO Mitarbeiterin in deren Reichsleitung. Seit 1928 lebte sie mit Siegfried Rädel zusammen. Ende Februar 1933 illegal, wurde sie am 1. September 1933 festgenommen, »Schutzhaft« im KZ Moringen. Im März 1934 entlassen, emigrierte sie in die ?CSR, Ende des Jahres in die Sowjetunion. Sie arbeitete bei der Profintern und kam im Dezember 1935 zusammen mit Siegfried Rädel in die Schweiz, der dort die Führung der AL Süd übernahm. Im Oktober 1936 nach Frankreich ausgewiesen, in der KPD-Emigrationsleitung aktiv. Am 27. Januar 1940 interniert, gelang ihr 1941 die Flucht in den noch unbesetzten Teil Frankreichs. Von Marseille aus reiste sie in die Schweiz, wo sie sich bis zum Herbst 1944 illegal aufhielt. Ab 1944 Angestellte der Hilfsorganisation »Unitarian Service Committee« und enge Zusammenarbeit mit Noel H. Field. Im August 1945 kehrte sie nach Deutschland zurück, Gewerkschaftssekretärin in Heidelberg und Mitglied der KPD-BL Baden. Sie übersiedelte im August 1946 in die SBZ, Hauptreferentin, dann Leiterin der Frauenabteilung des SED-PV. Von April bis November 1947 maßgeblich am Aufbau des DFD beteiligt, wurde sie erste Generalsekretärin der kommunistisch gelenkten Frauenorganisation, von Juli 1949 bis August 1950 Sekretärin des DFD-Bundesvorstandes, verantwortlich für Organisationsarbeit. Mit den 1950 einsetzenden »Säuberungen« und der Überprüfung aller Westemigranten in der SED wurde Maria Weiterer wegen ihrer engen Kontakte zu dem als amerikanischer Agent verleumdeten Noel H. Field Ende August 1950 mit Paul Merker u. a. aus der SED ausgeschlossen und aller Funktionen enthoben. Anfang Oktober 1950 zur »Bewährung« in den VEB Woll- und Seidenweberei »Novotex« nach Berga/Elster bei Greiz verbannt, mehrere Anträge auf Wiederaufnahme in die SED wurden abgewiesen. Anfang 1955 erhielt sie stillschweigend ihr Mitgliedsbuch zurück, eine von ihr geforderte öffentliche Rehabilitierung lehnte die ZPKK ab. Bis 1959 blieb sie in Berga, war dort zuletzt Schulungsleiterin und Parteisekretärin. Im Januar 1959 durfte sie nach Ost-Berlin zurückkehren und arbeitete bis April 1965 als Hauptreferentin im Kulturministerium, sie erhielt 1969 den VVO in Silber. Maria Weiterer starb am 1. Dezember 1976 in Ost-Berlin.Bernd-Rainer Barth

Handbuch Deutsche Kommunisten
Well, Roman (Sobolevicius
* 1900 – ✝ 1962(* 1900 1962) Geboren 1900 (1901?) in Litauen, Sohn einer Industriellen- bzw. Pelzhändlerfamilie. Ruvin Sobolevicius studierte in Leipzig, reiste für ein Jahr in die Sowjetunion, kehrte Ende 1927 zurück und wurde in Leipzig Mitglied der KPD. Sein Bruder Abraham (Adolf Senin) (* 15. 3. 1903 ?, ) kam 1921 nach Deutschland und trat 1922 als Student der KPD bei. Er war Korrespondent der kommunistischen »Sächsischen Arbeiterzeitung«. Roman Well und Adolf Senin gründeten 1928 mit Erwin Ackerknecht eine der ersten trotzkistischen Gruppen in Deutschland. Nach einem intensiven Briefwechsel mit Leo Trotzki besuchte Well ihn im Sommer 1931, zusammen mit seinem Bruder, der damals bei den französischen Trotzkisten Ansehen genoß und in Paris lebte. Beide hatten offensichtlich Trotzki sehr beeindruckt und konnten ihre Rolle in der trotzkistischen Bewegung ausbauen. Doch während Well starke Ausstrahlungskraft besaß, galt Senin als haltlos und als Alkoholiker. Beim Zusammenschluß der Minderheit des Leninbundes, eines Teils der Weddinger Opposition und der Leipziger Gruppe zur trotzkistischen Linken Opposition (LO) wurde Roman Well im März und im Oktober 1930 in die Reichsleitung (RL) gewählt. Nach dem Ausschluß Landaus im Frühjahr 1931, die Brüder hatten den Sturz Landaus geschickt betrieben, nahmen sie nun in der trotzkistischen Gruppe eine entscheidende Stellung ein. Die Auffassung, die Brüder seien 1927/28 als Agenten der sowjetischen Geheimpolizei Stalins in die trotzkistische Bewegung eingeschleust worden (Erwin Ackerknecht), ist zwar umstritten, doch wirkten sie dann in der trotzkistischen Bewegung als Agenten des NKWD. Im Januar 1933 provozierten sie durch die Herausgabe einer gefälschten Nummer der »Permanenten Revolution« eine Krise der LO. Sie behaupteten, die Mehrheit habe mit Trotzki gebrochen und der Trotzkismus sei »bankrott«. Diese Version übernahm (am 22.Januar) die »Rote Fahne«. Daraufhin wurde Well von Trotzki hart kritisiert (»Permanente Revolution«, Nr. 5/1933), für ihn waren jetzt »Well wie auch sein Doppelgänger Senin« »fremde Figuren in den Reihen der Opposition«, »Stalinsche Agenten, die sich für Oppositionelle ausgeben«. Well, Senin und einige Anhänger, darunter Joko ( Joseph Kohn), wurden ausgeschlossen. Well und Senin traten zur KPD über, Joko u. a. kehrten zu den Trotzkisten zurück. Die Brüder flüchteten in die Sowjetunion. Der sowjetische Geheimdienst schickte beide 1947 in die USA. Roman Well (jetzt Robert Soblen) machte Karriere als Psychiater und schuf zusammen mit seinem Bruder Adolf Senin (jetzt Jack Soble) eine Agentengruppe, die für die Sowjetunion spionierte und auch wieder über Trotzkisten nach Moskau berichtete. 1957 rollte das FBI die Gruppe auf, alle Mitglieder wurden festgenommen, Robert Soblen alias Roman Well zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Er konnte nach Israel fliehen, doch wurde ihm Asyl verweigert, über England sollte er an die USA überstellt werden. Roman Well beging im September 1962 in London Selbstmord. Jack Soble alias Adolf Senin machte umfassende Aussagen, gab zu, daß er ab 1931 sowjetischer Agent war, behauptete u. a., in Moskau habe Berija zu ihm gesagt: »Genosse Stalin erinnerte sich an Ihren Namen und die Dienste, die Sie gegen den feigen Staatsfeind Trotzki geleistet haben.«

Handbuch Deutsche Kommunisten
Welter, Jakob
* 31.8.1907 – ✝ 19.4.1944Geboren am 31. August 1907 in Dudweiler/ Saar, Sohn eines Bergarbeiters; lernte Schlosser, trat dem KJVD und 1927 der KPD bei. Anfang der dreißiger Jahre Leiter der KPD-Ortsgruppe Dudweiler und Mitglied der BL Saargebiet. Nach 1933 übernahm Welter die Leitung der RH für das Saargebiet, im März 1935 Emigration nach Schweden, Mitarbeit in der AL Nord, vor allem als Instrukteur unter deutschen Seeleuten in Göteborg. Im April 1940 interniert, flüchtete er aus dem Lager Langmora in die Niederlande, reiste 1942 zur illegalen Arbeit nach Deutschland. Er sollte im Saargebiet die Tätigkeit verschiedener Widerstandsgruppen koordinieren, wurde aber im Januar 1943 verhaftet und vom VGH zum Tode verurteilt. Jakob Welter wurde am 19. April 1944 in Stuttgart hingerichtet.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Wendel, Friedrich
* 12.5.1886 – ✝ 8.3.1960Geboren am 12. Mai 1886 als Sohn eines Tischlermeisters in Köslin/Pommern; lernte Buchdrukker. Aus Gesundheitsgründen mußte er den Beruf aufgeben und wurde Journalist. Von Lilly Braun 1907 für die SPD gewonnen, war er in deren Bildungsarbeit aktiv. Im Ersten Weltkrieg schloß er sich dem Spartakusbund an, dort eng mit Karl Schröder verbunden. Wendel wurde 1919 einer der Wortführer der linken Opposition in der Berliner KPD und 1920 Gründunsgmitglied der KAPD. Auf deren erstem ordentlichen Parteitag im August 1920 in Berlin hielt er das Referat zum Thema »Gewerkschaften und Arbeiterunion«. Als Redakteur der »Kommunistischen Arbeiterzeitung« sympathisierte er mit der Hamburger nationalbolschewistischen Richtung von Heinrich Laufenberg und Fritz Wolffheim. Deshalb im Juni 1920 aus der Redaktion der KAZ entfernt, trat Wendel noch 1920 aus der KAPD aus und kehrte zur SPD zurück. Da er sich schon immer für Satire interessierte, wurde diese nun sein Arbeitsfeld. Zunächst Redakteur von »Lachen Links«, übernahm er 1924 die Leitung der satirischen SPD-Zeitschrift »Der wahre Jakob« und gewann bedeutende Künstler wie Karl Holtz und E. O. Plauen als Mitarbeiter. Wendel veröffentlichte Bücher über die Rolle der Karikatur als Ausdruck geschichtlicher Zustände, z. B. »Das 19. Jahrhundert in der Karikatur« (1925) und »Der Sozialismus in der Karikatur«, er schrieb u. a. auch über die Mode oder Wilhelm II. in der Karikatur. 1933 ging er in die »innere Emigration«, lebte von Versicherungstätigkeiten und fotografischen Arbeiten. Nach 1945 wurde er Leiter des städtischen Presseamtes in Kiel und wieder Mitglied der SPD. Friedrich Wendel starb am 8.März 1960 in Kiel.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Wendt, Erich
* 29.8.1902 – ✝ 8.5.1965Geboren am 29. August 1902 in Leipzig, Sohn eines Fleischers; lernte Schriftsetzer, trat 1919 der FSJ bei und gehörte 1922 der KJD-BL Berlin-Brandenburg an. 1924 Leiter der Wiener Filiale des Verlages der Kommunistischen Jugendinternationale, von 1925 bis 1927 Redakteur der Zeitschrift »Die Jugendinternationale« in Moskau. Dann in Deutschland Mitglied des ZK des KJVD, bis 1931 Redakteur des KJVD-Organs »Junge Garde«. Der zu den Versöhnlern gerechnete Wendt entzog sich einem drohenden Verfahren wegen »literarischen Hochverrats« durch das Reichsgericht und übersiedelte 1931 in die Sowjetunion, dort bis 1936 zunächst Mitarbeiter, zeitweilig auch Leiter der deutschen Sektion der VAA in der UdSSR. Wendt war in erster Ehe mit Lotte Kühn, der späteren Frau von Walter Ulbricht verheiratet. Am 14. August 1936 im Moskauer Hotel »Lux« verhaftet, saß er bis 1938 im Gefängnis des NKWD, nach seiner Freilassung Deutschlehrer in Engels, wurde 1941 nach Sibirien verbannt. Buchhalter in einem Volksgut, ab 1942 Übersetzer in der deutschen Abteilung des Staatlichen Rundfunkkomitees. Im April 1947 wieder nach Deutschland, bis 1950 Leiter des Aufbau-Verlages, von 1951 bis 1953 1. Bundessekretär des Kulturbundes, seit 1957 Staatssekretär und 1. Stellvertreter des Ministers für Kultur, 1963/64 Beauftragter der DDR für die Verhandlungen mit dem West-Berliner Senat über die Passierscheinabkommen, er erhielt 1964 den Karl-Marx-Orden. Erich Wendt starb am 8. Mai 1965 in Ost-Berlin. Seine zweite Frau Charlotte Wendt, geborene Treuber (*24. 1. 1907 27. 10. 1999), Tochter von Julius Treuber, war Stenotypistin, Kontoristin und Schneiderin. 1925 Mitglied der KPD. Ab 1929 zeitweise Lebensgefährtin von Herbert Wehner, betätigte sich bis zur gemeinsamen Emigration im Herbst 1933 illegal für den Apparat der KPD. Zunächst im Saargebiet, nach der Saarabstimmung über Frankreich in Prag. Sie lebte später wieder in der Sowjetunion, war seit 1945 in Deutschland, zeitweise Lektorin am Institut für Zeitgeschichte bzw. am DWI in Ost-Berlin.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR
Wenzel, Hans Jürgen
* 4.3.1939 – ✝ 8.8.2009Geb. in Weißwasser; Studium an der Univ. Rostock, Violine; 1957 – 62 Studium Komposition u. Dirigieren an der HS für Musik »Hanns Eisler« Berlin (bei Ruth Zechlin); 1962 – 65 Repetitor u. Ballettkapellmstr. am Landestheater Halle; 1965 – 69 Musikal. Ltr. des Theaters der Jungen Garde Halle; 1969 – 79 Dirigent am Landestheater Halle; 1976 Begr. u. bis 1999 Ltr. der Kinderkomponistenklasse Halle-Dresden; 1978 – 88 Dirigent u. kulturpol. Mitarb. der Halleschen Philharmonie; Ltr. der Komponistenkl.…

Wer war wer in der DDR
Wenzel, Richard Max Peter
* 22.11.1904 – ✝ 13.10.1980Geb. in Berlin; Mutter Näherin, Adoptivvater Kellner (1916 gefallen); Volksschule; 1918 Bote; 1919 22 Ausbildung zum Schriftmaler; 1920 28 Naturfreunde, später Fichte-Wandersparte; 1922 27 KJVD; 1922/23 im Beruf in versch. Betrieben tätig; 1923 Posthelfer; 1924 29 Schriftmaler; 1925 RH, Rot Sport; 1927 KPD; ab 1932 Mitarb. im Abwehrapparat der KPD, UB Berlin-Prenzlauer Berg; 1933 44 Reklamemaler; 1942 44 illeg. pol. Tätigkeit in der Anton-Saefkow-Gruppe (Quartierbeschaffung, Aufbau…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Werner, Hans
* 13.12.1900 – ✝ 1.10.1977Geboren am 13. Dezember 1900 in Kaulsfeld/ Krs. Aue, Sohn eines Glasschmelzers; erlernte den Beruf des Vaters, trat 1915 in die Gewerkschaft ein. Er kam nach der Wanderschaft in die Niederlausitz und wurde im Juni 1918 zum Militär eingezogen. 1917 Mitglied der USPD und Mitglied der Leitung Spremberg. Seit seiner Rückkehr 1919 in Haidemühl Glasbläser. Ende 1920 Mitglied der KPD, gehörte er von 1925 bis 1930 der erweiterten BL Berlin-Brandenburg an. Nach einem dreimonatigen Besuch der Reichsparteischule im Frühjahr 1929 wurde Werner im Mai 1929 Orgleiter des UB Lausitz. Im Dezember 1930 Berufung in das Reichskomitee der RGO, Abteilung Chemie, Glas und Keramik. Hans Werner wurde im April 1932 im Wahlkreis Potsdam in den Preußischen Landtag gewählt. In der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet, nach 14 Tagen »Schutzhaft« in Berlin-Spandau entlassen. Er arbeitete als Kurier des ZK, wurde aber bereits am 25. April 1933 erneut festgenommen und kam ins KZ Oranienburg. Anfang Juni 1934 freigelassen, blieb er bis 1941 in der Glasfabrik Haidemühl. Am 10. Mai 1945 von der sowjetischen Militärverwaltung zum Landrat des Kreises Hoyerswerda ernannt. Ab 1. Juli 1948 wurde Werner Hauptabteilungsleiter im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der Landesregierung Sachsen, später im DDR-Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, dann bis 1966 Dozent und Leiter des Instituts für Forstökonomie der TH Dresden. 1965 mit dem VVO in Silber ausgezeichnet. Hans Werner starb am 1.Oktober 1977 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR
Werner, Ernst
* 20.11.1920 – ✝ 15.2.1993Geb. in Tyssa (ČSR / Tisá, Tschechien); Vater Angest.; 1940 Abitur an der Wirtschafts-OS Bodenbach; 1941 45 Soldat in der Wehrmacht. 1945 46 Neulehrer im Krs. Dippoldiswalde (Sachsen); 1946 51 Studium der Geschichte, Germanistik u. Latein. Sprache an der Univ. Leipzig; SED; 1951 54 Lehrauftrag an der Univ. Leipzig; 1952 Prom. mit der Arbeit »Die gesellsch. Grundlagen der Klosterreform im 11. Jh.« (Berlin 1953); 1954 56 Oberassistent; 1955 Habil. mit Studien zu sozial-religiösen Bew. im…

Wer war wer in der DDR
Werner, Ruth
* 15.05.1907 – ✝ 07.07.2000Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Nationalökonom u. Statistiker, Mutter Malerin, Bruder Jürgen K.; aufgew. in Berlin-Schlachtensee; Lyzeum in Berlin-Zehlendorf; 1924 – 26 Ausbildung zur Buchhändlerin in Berlin; 1924 – 30 ZdA; 1924 KJV, RHD; 1926 KPD; 1926/27 Bibliothekarinnenschule u. Mitarb. einer Leihbibliothek; 1926/27 Besuch einer KPD-Schule in Berlin; 1927/28 Mitarb. im Ullstein-Verlag, wegen KPD-Mitgliedschaft entlassen; Dez. 1928 – Aug. 1929 Arbeit in einer Buchhandlung in New…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Wesche, Heinrich
* 13.12.1889 – ✝ 24.11.1953Geboren am 13. Dezember 1889 in Querfurt; verzog nach dem Tode der Eltern nach Berlin, dort Metallarbeiter. 1908 schloß er sich der SPD und dem DMV an, ging 1912 nach Chemnitz. Im Weltkrieg Soldat, danach im Vollzugausschuß des Chemnitzer Arbeiter- und Soldatenrates. Seit 1917 Mitglied der USPD, trat er im Januar 1919 in die KPD ein. Mitglied des Arbeiterrates der Prestowerke, wurde hier 1921 gemaßregelt und gehörte dann dem Erwerbslosenrat an. Beim Einmarsch der Reichswehr in Sachsen im Herbst 1923 in der Fabrik festgenommen, bis zum 16.Dezember 1923 saß er in »Schutzhaft«. Wesche nahm als Chemnitzer Delegierter am IX.Frankfurter Parteitag 1924 und an der 7.Tagung der Erweiterten Exekutive der Komintern im November 1926 in Moskau teil. Seit 1924 hauptamtlicher Funktionär und einer der Führer der Chemnitzer Linken. Von 1925 bis März 1927 Polleiter des KPD-Bezirks Chemnitz (Erzgebirge-Vogtland), dann von Ernst Schneller, den das ZK geschickt hatte, abgelöst, bis Ende 1930 Agitpropsekretär der BL. Der XI. Parteitag 1927 in Essen wählte ihn in die Politische Kommission und als Kandidat ins ZK. Er war auch Delegierter des XII. Weddinger Parteitages 1929, wurde aber nicht mehr ins ZK berufen. 1931 Bezirks-Agitpropleiter des illegalen RFB, mit dem Aufbau des Kampfbundes gegen den Faschismus betraut. Wesche gehörte seit 1920 der Chemnitzer Stadtverordnetenversammlung an, bis 1933 leitete er die Fraktion der KPD und war 1929 zum 2. Stadtverordnetenvorsteher gewählt worden. Im März 1933 festgenommen und von Juli bis November 1933 im KZ Sachsenburg. Wesche zog dann nach Berlin und arbeitete als Kraftfahrer. Als ehemaliger Spitzenfunktionär im September 1939 verhaftet, blieb er bis Juni 1943 im KZ Sachsenhausen. Nach Aussagen einstiger kommunistischer Weggefährten soll Wesche nach 1933 die Seiten gewechselt und für die Gestapo Spitzeldienste geleistet haben. Im Mai 1945 tauchte er in Chemnitz auf, soll kurzzeitig verhaftet gewesen sein, ihm wurde geraten, »aus Chemnitz für immer zu verschwinden«. Wesche ging nach Berlin, lebte in Neukölln und wurde als VdN anerkannt. Da er im Westteil Berlins wohnte, blieb eine Überprüfung seiner Vergangenheit durch die SED für ihn folgenlos. Zu den Abgeordnetenhauswahlen im Dezember 1950 kandidierte er für die Splitterpartei USPD. Heinrich Wesche starb am 24. November 1953 in Berlin.

Wer war wer in der DDR
Wessel, Karl-Friedrich
* 14.6.1936Geb. in Hamburg; Vater Kellner; Grundschule u. kaufm. Lehre; Sonderreifeprüfung; 1957 62 Studium der Philos. mit Nebenfach theoret. Physik; 1962 70 wiss. Assistent am Bereich Philosoph. Probleme der Naturwiss. des Inst. für Philos. der HU Berlin; 1968 Prom. mit der Arbeit »Krit. Realismus u. dialekt. Materialismus« (veröff. 1971); 1971 Doz. an der Sektion Philos. der HU; 1971/72 Zusatzstudium in Moskau; 1975 Habil. mit einer Arbeit zu »Philosoph. Problemen der Pädagogik« (veröff. unter…

Wer war wer in der DDR
Weiz, Herbert
* 27.6.1924Geb. in Cumbach (b. Ernstroda, Krs. Gotha); Vater Schuhmacher; Volksschule; 1938 41 kfm. Ausbildung; 1941 43 Angest. in Sättelstadt (Thür.); 1.9.1942 NSDAP; 1943 Wehrmacht; 1943 Dez. 1945 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1945/46 KPD/SED; 1946 49 Studium an der FSU Jena, Dipl. rer. pol.; 1949 51 dort Doktorant; gleichz. Mitarb. u. Oberref. im Min. für Wirtschaft u. Arbeit in Erfurt; 1951 55 Fernstudium an der TH Dresden, Ing.-Ökon.; 1951/ 52 Abt.-Ltr., Werkltr. des VEB »Optima«…

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Wellm, Alfred
* 22.8.1927 – ✝ 17.12.2001Geb. in Neukrug (b. Elbing, Westpr. / Nowa Karczma, Polen); Vater Fischer; Besuch der Lehrerbildungsanstalt; 1944/45 Kriegsdienst. 1945 Landarb.; 1946 Neulehrer; danach bis 1962 versch. Funktionen im Schuldienst (u. a. Dir. einer OS, Krs.-Schulrat); ab 1963 freischaff. Schriftst.; 1978 Mitgl. der AdK; 1959, 1964 u. 1969 Fritz-Reuter-Preis; 1969 Heinrich-Mann-Preis; 1976 NP; sein vielgelesener Roman »Pause für Wanzka oder Die Reise nach Descansar« (1968) brachte Probleme der Volksbildung zur…

Wer war wer in der DDR
Wempe, Johann
* 31.12.1906 – ✝ 29.5.1980Geb. in Bremen in einer Kfm.-Familie; 1925 30 Studium der Mathematik, Physik u. Astronomie in Göttingen u. München; 1932 Prom. mit der Diss. »Beiträge zur fotograf. Spektralfotometrie«; 1932 36 Assistent an der Sternwarte Heidelberg; 1938 44 außerplanm. Assistent an der Univ.-Sternwarte Jena; 1944 Habil. mit der Arbeit »Die Wellenlängenabhängigkeit der atmosphär. Extinktion«; ab 1944 am Astrophysikal. Observatorium Potsdam. Teiln. am Wiederaufbau des o. g. Observatoriums, des späteren ZI…

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Wendel, Otto
* 13.3.1926Geb. in Latscha (Krs. Gleiwitz, Schles. / Lacza, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; 1941 44 Lehrerbildungsanstalt in Tarnowitz / Neisse; 1944 unwissentliche Aufn. in die NSDAP; 1944/45 Wehrmacht. 1945 48 sowj. Gefangenschaft, Antifa-Schüler; 1949 FDJ-Krs.-Vors. in Erfurt; 1949 SED; 1951/52 Lehrgang an der PHS; 1952 Instrukteur beim ZR der FDJ; dann Einstellung beim APN (ab 1953 HA XV, ab 1956 HV A des MfS); Lehrer für Geschichte der KPdSU an der APN-Schule; 1955 63 Fernstudium an der…

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Wenig, Josef (Sepp)
* 17.7.1896 – ✝ 16.4.1981Geb. in Leiter (Krs. Mies, Westböhmen / Řebří, Tschechien); Eltern Ziegelarbeiter; 1903 11 Volks- u. Bürgerschule in Zeulenroda (Thür.); 1911 14 Ofen-, Transport-, Ziegelei- u. Gelegenheitsarb.; 1914 18 Militärdienst; 1918 29 Transportarb. in Zeulenroda, 1919 24 in Kahla; März 1920 aktiv gegen den Kapp-Putsch; 1924 33 KPD; RFB; Transportarbeiterverb.; 1929 36 Seemann; 1931 Mitgl. der Kampfgem. für Rote Sporteinheit; 1936 39 Ausbildung zum Schiffsmaschinisten; 1936 45 Heizer u.…

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Wenzel, Hans-Eckardt
* 31.7.1955Geb. in Kropstädt (b. Wittenberg) in einer Lehrerfam.; 1962 74 POS, EOS, Abitur; 1974 76 Soldat; 1976 81 Studium der Kulturwiss. an der HU Berlin; seit 1981 freischaff.; 1976 85 Mitgl. des Liedertheaters Karls Enkel (Textautor, Komponist, Regisseur, Sänger, Musiker u. Schauspieler), mit diesem zahlr. Programme, u. a. »Von meiner Hoffnung laß ich nicht oder der Pilger Mühsam« (1980), »Hammer=Rehwü« (1982, mit Gästen), »Die komische Tragödie des 18. Brumaire ... oder Ohrfeigen sind…

Wer war wer in der DDR
Werbs, Norbert
* 20.5.1940Geb. in Warnemünde; Vater Ing.; Studium der Theol. in Erfurt u. auf der Huysburg b. Halberstadt, Lic. theol.; 1964 Priesterweihe in Rostock; Kaplan in Neubrandenb. u. Parchim; 1966 71 Assistent u. Präfekt am Priesterseminar in Erfurt; 1971 Mitgl. des Priesterrats; ab 1971 Pfarrer in Parchim u. 1975 80 in Neubrandenb.; Diozösanadministrator; 1981 Weihbischof in Schwerin. 1995 Eingliederung des Bischöfl. Amtes Schwerin in das neugegr. Erzbistum Hamburg, seitdem Bischofsvikar in Mecklenb. des…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Werner, Hugo
* 26.4.1886 – ✝ 27.12.1960Geboren am 26. April 1886 in Sangerhausen/ Thüringen, in jungen Jahren im Rheinland Mitglied der SPD, während des Krieges Übertritt zur USPD, für die er als Redakteur tätig war. 1920 Delegierter des USPD-Spaltungs- und des Vereinigungsparteitages mit der KPD im Dezember 1920. Als Vertreter des Bezirks Niederrhein in den ZA der VKPD gewählt, übernahm er in Essen die Chefredaktion des »Ruhr-Echos«. Am 20. April 1921 in Essen zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, kam er aber bereits durch einen Erlaß des Reichspräsidenten vom 12. April 1922 wieder frei. Anschließend Redakteur verschiedener KPD-Zeitungen, z. B. 1925 der »Roten Tribüne« in Hagen, 1928/29 Chefredakteur der »Süddeutschen Arbeiterzeitung« in Stuttgart. Von März 1933 bis April 1934 in »Schutzhaft« u. a. im KZ Heuberg. Nach 1945 trat er politisch nicht mehr hervor. Hugo Werner starb am 27.Dezember 1960 in der Gemeinde Bruch in Württemberg.

Wer war wer in der DDR
Werner, Klaus
* 22.9.1940 – ✝ 8.1.2010Geb. in Holzhau (Erzgeb.); Vater Mechaniker, 1942 gefallen; Schulbesuch in Hamburg u. Chemnitz, 1957 Abitur; anschl. Studium der Kunstgeschichte; Kontakte zu bildenden Künstlern, Ausrichtung von Grafikausstellungen; 1963 – 64 Ref. im Kulturmin.; SED; nach Konflikt um nichtkonforme Künstler (u. a. Harald Metzkes, Werner Stötzer, Robert Rehfeldt) Entlassung u. Ausschl. aus der SED (später aufgehoben); NVA; ab 1965 freischaff. Kunstwissenschaftler; 1966 Forschungsauftrag »Künstlerpersönlichkeit…

Wer war wer in der DDR
Werner-Böhnke, Ursula
* 17.05.1927Geb. in Berlin-Charlottenburg; Vater BVG-Schaffner (nach 1945 techn. Dir. der BVG-West), Mutter Hausfrau; Mittelschule, dann Handelsschule, Pflichtjahr in Haushalten in Berlin u. Bad Kissingen; Sekretärin im Bühnen- u. Musikverlag Dr. Sikorski, der von Berlin nach Bad Kissingen verlagert worden war. 1945 Rückkehr nach Berlin; Neulehrerkursus; SED; Delegierung zum Pädagogik-Studium an die HU Berlin (Deutsch u. Gesch.), nebenher Arbeit als Redakteurin im FDJ-Verlag Neues Leben u. ab Februar 1947…

Wer war wer in der DDR
Weskamm, Wilhelm
* 13.5.1891 – ✝ 21.8.1956Geb. in Helsen (b. Arolsen); Vater Eisenbahnbeamter; Studium der Theol. in Paderborn u. München; 1914 Priesterweihe in Pader- born; 1914 16 Kaplan in Daseburg (Westf.), 1916 19 stellv. Ltr. der kirchl. Kriegsgefangenenhilfe in Paderborn; 1919 32 Domvikar in Paderborn; 1932 43 Pfarrer in Merseburg; 1943 50 Propst in Magdeburg; seit 1944 Ltr. des Erzbischöfl. Kommissariats Magdeburg. 1949 Ernennung zum Weihbischof von Paderborn mit Sitz in Magdeburg; 1950 stellv. Vors. der Berliner…

Wer war wer in der DDR
Wessel, Paul
* 9.4.1904 – ✝ 20.1.1967Geb. in Plauen; Vater Arbeiter; 1910 18 Volksschule, 1918 21 Volksfortbildungs-Gewerbeschule; Metallarb.; 1918 SAJ; 1921 32 SPD; 1924 Besuch der SPD-Parteischule Gera-Tinz; 1926/27 Korrespondent der SPD-Fraktion im Sächs. Landtag; 1929 38 Arbeiter, später Mstr. in den Chem. Werken Wolfen; 1932/33 SAP; 1938 Obermstr. in einem Kunstseidewerk in Athen; Aufenthalt in der Schweiz u. Italien; 1939 46 Mstr. in der Agfa-Filmfabrik Wolfen. 1945 Vors. der SPD Wolfen u. Vors. des Antifa-Komitees;…

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Wekwerth, Manfred
* 3.12.1929 – ✝ 16.7.2014Geb. in Köthen; 1950/51 Ausbildung als Neulehrer; Mitgl. u. Ltr. einer Laienspielgr., von Bertolt Brecht entdeckt; 1951 Regieassistent u. Mstr.-Schüler am Berliner Ensemble (BE) bei Bertolt Brecht; 1953 erste selbst. Inszenierung »Die Mutter« am Neuen Theater in der Scala Wien; 1953 – 55 Regieassistent von Bertolt Brecht, u. a. 1953 bei »Katzgraben«, 1954 »Der kaukas. Kreidekrs.«; 1955 »Winterschlacht« (von J. R. Becher); 1959 NP (im Koll.); 1960 – 69 Chefregisseur am BE; Inszenierungen in…

Wer war wer in der DDR
Welm, Charlotte
* 25.10.1923Geb. in Nowawes (Krs. Teltow); Vater Maurer; Volksschule; 1938 41 Ausbildung zum Kfm.; 1941 47 Buchhalterin in Potsdam-Babelsberg. 1945/46 SPD/SED; FDGB; 1945 47 Betriebsratsvors. in der Märk. Knäckebrotfabrik; 1946 51 Mitgl. des Landesvorst. Brandenb. der IG Nahrung, Genuß u. Gaststätten, 1950/ 51 deren Vors.; seit 1946 Mitgl. des ZV; 1952 54 dort Abt.-Ltr.; 1952/53 FDGB-HS in Bernau; 1954 84 Vors. der IG Handel, Nahrung u. Genuß; 1954 87 Mitgl. des Bundesvorst. des FDGB, bis 1984…

Wer war wer in der DDR
Wend, Arno
* 3.8.1906 – ✝ 8.3.1980Geb. in Zittau; Eltern Arbeiter; Ausbildung als Anwaltsgehilfe in Dresden; anschl. bis 1933 dort im Arbeitsamt tätig; 1925 SPD; Weiterbildungskurse an der Heimvolksschule Tinz u. der TH Dresden; 1929 31 Vors. der SAJ Ostsachsen; 1932 Stadtverordn. in Dresden, 1933 entlassen; im März 1933 inhaftiert, 23.6. 30.7.1933 Haft im KZ Hohenheim; am 3.11.1933 verhaftet u. am 24.3.1934 zu drei Monaten Gefängnis wg. Tätigkeit für die SPD verurteilt; am 15.11.1938 erneut verhaftet, am 16.2.1939 wg.…

Wer war wer in der DDR
Wendland, Günter
* 4.6.1931 – ✝ 9.3.2003Geb. in Königsberg (Ostpr./Kaliningrad, Rußland); Vater Sparkassenangest.; Mutter Verkäuferin; 1937 Grund-, ab 1941 Oberrealschule in Königsberg, dann 1945 48 in Grabow (Krs. Ludwigslust); 1941 45 Dt. Jungvolk der HJ, Jungenschaftsführer. 1948 57 FDJ; 1950/51 Instrukteur u. Abt.-Ltr. f. Agit. u. Prop. der FDJ-KL Ludwigslust; 1951 FDJ-Landesjugendschule in Dömitz; 1951 SED; 1951/52 Instrukteur u. Sektorenltr. der FDJ-LL Schwerin; 1952/53 Instrukteur der FDJ-BL Neubrandenb.; 1953 57…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Wenzel, Hugo
* 23.8.1891 – ✝ 24.1.1940Geboren am 23. August 1891 in Bojanowa/Posen, Sohn eines Dampfmühlenarbeiters; lernte Schmied, danach Wanderschaft. Im Oktober 1913 zum Militär einberufen, Kanonier im Weltkrieg. Anfang 1918 desertierte er und war während der Novemberrevolution Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates und der Arbeiterwehr in Diedenhofen/Hessen. 1908 Mitglied der SPD, während des Krieges Spartakusgruppe und seit 1917 in der USPD. Anfang 1919 zog Wenzel nach Mecklenburg, wurde Mitglied der KPD in Wismar und zählte bald zu den führenden Funktionären in Mecklenburg, dort im März 1919 Parteisekretär. 1921 in den Landtag von Mecklenburg-Schwerin gewählt, stand 1923 auf dem linken Flügel, wurde 1924 Orgleiter des KPD-Bezirks Mecklenburg und zog im Februar 1924 wieder in den Landtag ein. Er wurde Vorsitzender der neun Abgeordnete umfassenden KPD-Fraktion. Nach dem »Offenen Brief« 1925 aktiver Anhänger der linken Opposition. Die KPD verlor bei den Wahlen im Juni 1926 drastisch und bekam nur noch drei Abgeordnete ( Alfred Buhler, Hans Warnke und Wenzel). Da diese durch Stimmenthaltung eine sozialdemokratisch geführte Koalitionsregierung ermöglichten, wurden sie vom ZK einer »opportunistischen Entgleisung« bezichtigt. Nach der Landtagsauflösung im Frühjahr 1927 verlor Wenzel seine Immunität, ihm drohte eine lange Haftstrafe. Er wurde als Bezirkssekretär abgelöst und nach einem zweimonatigen Sanatoriumsaufenthalt an die Internationale Leninschule nach Moskau geschickt. Im Oktober 1928 zurück, Chefredakteur des »Volksechos«, eines Kopfblattes der »Roten Fahne« für die Provinz Brandenburg. Im März 1930 vom Reichsgericht in Leipzig zu einem Jahr und drei Monaten Festung verurteilt. In der Urteilsbegründung hieß es: »Der Angeklagte verdient eine besonders harte Strafe, weil er, von Beruf Schmied, sich aus eigener Kraft und aufgrund seines Besuchs von kommunistischen Parteischulen ein so umfangreiches Wissen angeeignet hat...« Nach der Entlassung aus der Festung Gollnow im Sommer 1931 wieder Redakteur. Im Februar 1933 zog er nach Berlin, um unterzutauchen, soll aber seine Wohnung Mitarbeitern des AM-Apparates unter Wilhelm Bahnik, mit dem er verwandt war, zur Verfügung gestellt haben. Im Juli 1933 verhaftet, im Mai 1934 wegen »Mangels an Beweisen« überraschend außer Verfolgung gesetzt, arbeitete Wenzel in den Berliner Siemens-Schuckert-Werken. Bei Kriegsausbruch als ehemaliger KPD-Spitzenfunktionär verhaftet und ins KZ Sachsenhausen eingeliefert, wurde gegen ihn wegen seiner Verbindungen zum AM-Apparat erneut ermittelt. Hugo Wenzel litt an einer schweren Lungen-Tbc und starb am 24.Januar 1940 im KZ Sachsenhausen.

Wer war wer in der DDR
Wenzel, Heinz
* 16.8.1914 – ✝ 14.6.1974Geb. in Leipzig; Vater Schneider; Volks- u. Gewerbeschule; 1929 33 Lehre u. Arbeit als Buchdrucker u. Schriftsetzer; 1928 SAJ, 1933 des KJVD; illeg. antifasch. Arbeit in Leipzig, 1934 Verhaftung, Verurteilung durch das OLG Dresden wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus, Haft in Dresden u. im Zuchthaus Waldheim; 1937 42 Arbeit als Vulkaniseur; 1942 Wehrmacht, Strafbataillon. 999 in Afrika, 1943 46 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946 Rückkehr nach Dtl.; SED;…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Werner, Alfred
* 6.4.1899 – ✝ 17.3.1938Geboren am 6. April 1899 in Königsberg. Der gelernte Buchhalter arbeitete in der Heeresabwicklungsstelle in Ostpreußen, wurde 1919 Mitglied der USPD und trat nach dem Vereinigungsparteitag in Halle 1920 in die VKPD ein. Er war ehrenamtlich für die KPD in Allenstein tätig, bald einer der führenden Funktionäre im Bezirk Ostpreußen. 1923/24 Referent der BL, Vertreter Ostpreußens im Angestelltenausschuß des ZK der KPD. Von 1926 bis 1933 in der deutsch-sowjetischen Handelsgesellschaft in Königsberg, leitete Werner dort bis 1933 die Parteizelle und war zugleich Leiter der Roten Hilfe. 1929 soll er den Versöhnlern nahegestanden haben. Im Oktober 1932 Delegierter Ostpreußens auf der 3. Parteikonferenz. Der drohenden Verhaftung durch die SA entzog er sich im April 1933 durch die Flucht in die Sowjetunion. Werner nahm als deutscher Delegierter am VII. Weltkongreß und der »Brüsseler Konferenz« 1935 (Deckname Werner II) teil. Er wurde am 17. März 1938 vom NKWD verhaftet und am 9.August desselben Jahres erschossen. Seine Frau Magdalena Werner, geborene Wasserberg (*7. 1. 1902 23. 11. 1981), mit der er seit 1924 verheiratet war, folgte ihrem Mann mit den Kindern im Juni 1933 in die Sowjetunion, arbeitete ehrenamtlich im Klub der Ausländischen Arbeiter. Nach der Verhaftung ihres Mannes bis 1941 Näherin in einer Moskauer Wäschefabrik, dann bis 1945 Landarbeiterin in einem Kolchos in Karaganda. Im Dezember 1945 durfte sie nach Deutschland zurück und war bis Ende 1948 Buchhalterin auf dem Parteigut der SED in Klein Trebbow/Mecklenburg, ab 1957 Rentnerin.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Werner, Maria
* 8.3.1903Geboren am 8. März 1903 in Vukovar/Kroatien (Österreich-Ungarn), als Greta Diamant, stammte aus einer bürgerlichen Familie; Journalistin. Sie lebte lange Zeit mit dem jugoslawischen Schriftsteller Theodor Balk zusammen. 1923 kam sie nach Deutschland, trat 1929 in die KPD ein und wurde Leiterin (Sekretärin) des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Im März 1933 in Berlin verhaftet, konnte sie nach ihrer Freilassung nach Frankreich emigrieren. Dort wurde sie (Pseudonyme Grete Fodor, Toni Haak) Sekretärin der RGI für Eisenbahner. Durch die RGI kam sie Mitte 1935 in die Sowjetunion, auch dort in der RGI tätig. Vom NKWD im März 1937 verhaftet, wurde Maria Werner am 4. April aus der KPD ausgeschlossen mit dem internen Hinweis: »Es sind Mitteilungen vorhanden, daß sie schon in Jugoslawien zu der ersten trotzkistischen Gruppe gehörte. Im März 1937 wurde sie hier verhaftet.« Maria Werner hat Lager und Verbannung überlebt und wurde nach 1956 rehabilitiert. Sie lebte in Moskau, ein Todesdatum konnte nicht ermittelt werden.

Wer war wer in der DDR
Werner, Monika
* 10.3.1938Geb. in Markranstädt (Krs. Leipzig); Vater Arbeiter; OS, Abitur; 1952 FDJ-Funktionärin; 1958 SED; 1956 60 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Ökonom; 1960 62 Ökonom im VEB Kohleanlage Leipzig; 1962 74 Mitarb., Abt.-Ltr. u. Dir. für Arbeitsversorgung im VEB Lokomotivbau, Elektrotechn. Werke »Hans Beimler« Hennigsdorf; 1960 89 FDGB; 1963/ 64 Mitgl. der Ideolog. Kommission der SED-KL Oranienburg; ab 1976 Mitgl. der SED-Ortsltg. Hennigsdorf; 1974 81 Bürgermstr. der Stadt Hennigsdorf; 1963 …

Wer war wer in der DDR
Wernicke, Petra
* 2.3.1953Geb. in Aschersleben; EOS, 1971 Abitur; 1971 75 Studium an der MLU Halle, Dipl.-Agraring.; ab 1975 Ass., Abt.-Ltr. u. Ökonomin, 1987 90 stellv. Dir. des VEG Walbeck (Krs. Hettstedt); 1978 90 DBD; Mitarb. im Rat des Krs. Hettstedt; 1979 84 Abg. der Gemeindevertretung Walbeck; 1984 90 stellv. Bürgermstr.; seit 1990 CDU. 1990 98 stellv. Vors. des CDU-Landesverb. Sachsen-Anh.; Mitgl. des CDU-KV Hettstedt; 1990 / 91 Mitgl. des Kreistags Hettstedt; 1990 99 stellv. Vors. des CDU-KV…

Wer war wer in der DDR
Wessel, Harald
* 12.2.1930Geb. in Wuppertal; Vater Arbeiter; 1946/47 FDJ-Funktionär in Thür.; 1948 SED; 1948/49 Studium der Biol. an der FSU Jena; Mitarbeiter im Min. für Volksbildung; 1955 58 Aspirantur, 1959 Prom. zum Dr. phil. an der HU Berlin mit einer Arbeit zur Dialektik des organ. Seins; 1963 90 Mitgl. des Red.-Koll. des »Neuen Dtl.«, dort Abt.-Ltr. für Prop. u. Wiss.; 1978 VVO; 1981 90 stellv. Chefred. des »Neuen Dtl.«, trat hier insb. mit Artikeln gegen die sowj. Politik der Perestroika hervor; Mitgl. der…

Wer war wer in der DDR
Wessig, Gerd
* 16.7.1959Geb. in Lübz (Mecklenb.); Eltern Sportlehrer; 1969 mit dem Hochsprungtraining begonnen; 1971 KJS des SC Traktor Schwerin (Trainer: Bernd Jahn); 1979 89 SED; 1980 Olymp. Spiele: Sieger u. WR (2,36 m); Ausbildung zum Koch im Weinhaus Uhle in Schwerin; Fernstudium zum Heimerzieher; nach 1989 Teiln. an versch. Hochsprungmeetings. Ab 1992 Verkaufsltr. eines Sportgeräteherstellers für Mecklenb.-Vorpom.Olaf W. Reimann
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