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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Wenzel, Horst

* 18.10.1921

Geb. in Weißbach bei Zschopau; Vater Fräser, Mutter Hausfrau; Volksschule, 1935 – 38 Berufsschule u. Lehre als Werkzeugschlosser bei der Auto-Union Chemnitz; 1938 / 39 RAD; 1939 – 45 Wehrmacht, Mai – Juni 1945 amerik. Kriegsgef. in Österreich. 1945 / 46 Arbeit als Schlosser im RAW Chemnitz; 1946 Vorstudienanstalt (vier Monate), Abitur; 1946 SPD / SED; 1946 – 52 Stud. der Wirtschaftswiss. an der TH Dresden, Dipl.-Wirtschaftler; 1952 – 55 Ass. des Werkdir. u. Gruppenltr. Technologie im…

Wer war wer in der DDR

Werbs, Norbert

* 20.5.1940

Geb. in Warnemünde; Vater Ing.; Studium der Theol. in Erfurt u. auf der Huysburg b. Halberstadt, Lic. theol.; 1964 Priesterweihe in Rostock; Kaplan in Neubrandenb. u. Parchim; 1966 – 71 Assistent u. Präfekt am Priesterseminar in Erfurt; 1971 Mitgl. des Priesterrats; ab 1971 Pfarrer in Parchim u. 1975 – 80 in Neubrandenb.; Diozösanadministrator; 1981 Weihbischof in Schwerin. 1995 Eingliederung des Bischöfl. Amtes Schwerin in das neugegr. Erzbistum Hamburg, seitdem Bischofsvikar in Mecklenb. des…

Wer war wer in der DDR

Werner, Monika

* 10.3.1938

Geb. in Markranstädt (Krs. Leipzig); Vater Arbeiter; OS, Abitur; 1952 FDJ-Funktionärin; 1958 SED; 1956 – 60 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Ökonom; 1960 – 62 Ökonom im VEB Kohleanlage Leipzig; 1962 – 74 Mitarb., Abt.-Ltr. u. Dir. für Arbeitsversorgung im VEB Lokomotivbau, Elektrotechn. Werke »Hans Beimler« Hennigsdorf; 1960 – 89 FDGB; 1963/ 64 Mitgl. der Ideolog. Kommission der SED-KL Oranienburg; ab 1976 Mitgl. der SED-Ortsltg. Hennigsdorf; 1974 – 81 Bürgermstr. der Stadt Hennigsdorf; 1963 –…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Werner, August

* 13.9.1894 – ✝ 7.6.1966

Geboren am 13. September 1894 in Hannover; Schlosser, dann Gastwirt. 1920 KPD-Mitglied. 1922 auf der KPD-Liste in der Firma Continental gewählt und Arbeiterratsvorsitzender. Ausschluß aus dem DMV, 1922 Entlassung durch die Werksleitung von Continental. Ende 1922 wurde Werner Polleiter des KPD-Bezirks Niedersachsen. Als Delegierter Hannovers auf dem VIII. Parteitag 1923 in Leipzig Mitglied der Beschwerde- und der Orgkommission. Ende 1923 von der Zentrale abgelöst und versetzt. Anfang April 1924 verhaftet, bis Oktober 1925 im Gefängnis. Ab 1925 in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen der BL aktiv. Da er zu den Versöhnlern gehörte, erhielt er ab Mai 1929 Funktionsverbot, arbeitete zusammen mit anderen Versöhnlern wie Eduard Wald. Über sein weiteres Schicksal konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Bekannt ist lediglich, daß er ab 1929 im Hannoverschen Adreßbuch als Kaufmann bzw. Zigarrenhändler aufgeführt ist und ab 1931 Gastwirt war. August Werner starb am 7. Juni 1966 in Hannover.

Wer war wer in der DDR

Werner-Böhnke, Ursula

* 17.05.1927 – ✝ 07.08.2020

Geb. in Berlin-Charlottenburg; Vater BVG-Schaffner (nach 1945 techn. Dir. der BVG-West), Mutter Hausfrau; Mittelschule, dann Handelsschule, Pflichtjahr in Haushalten in Berlin u. Bad Kissingen; Sekretärin im Bühnen- u. Musikverlag Dr. Sikorski, der von Berlin nach Bad Kissingen verlagert worden war. 1945 Rückkehr nach Berlin; Neulehrerkursus; SED; Delegierung zum Pädagogik-Studium an die HU Berlin (Deutsch u. Gesch.), nebenher Arbeit als Redakteurin im FDJ-Verlag Neues Leben u. ab Februar 1947…

Wer war wer in der DDR

Weskamm, Wilhelm

* 13.5.1891 – ✝ 21.8.1956

Geb. in Helsen (b. Arolsen); Vater Eisenbahnbeamter; Studium der Theol. in Paderborn u. München; 1914 Priesterweihe in Pader- born; 1914 – 16 Kaplan in Daseburg (Westf.), 1916 – 19 stellv. Ltr. der kirchl. Kriegsgefangenenhilfe in Paderborn; 1919 – 32 Domvikar in Paderborn; 1932 – 43 Pfarrer in Merseburg; 1943 – 50 Propst in Magdeburg; seit 1944 Ltr. des Erzbischöfl. Kommissariats Magdeburg. 1949 Ernennung zum Weihbischof von Paderborn mit Sitz in Magdeburg; 1950 stellv. Vors. der Berliner…

Wer war wer in der DDR

Wessel, Paul

* 9.4.1904 – ✝ 20.1.1967

Geb. in Plauen; Vater Arbeiter; 1910 – 18 Volksschule, 1918 – 21 Volksfortbildungs-Gewerbeschule; Metallarb.; 1918 SAJ; 1921 – 32 SPD; 1924 Besuch der SPD-Parteischule Gera-Tinz; 1926/27 Korrespondent der SPD-Fraktion im Sächs. Landtag; 1929 – 38 Arbeiter, später Mstr. in den Chem. Werken Wolfen; 1932/33 SAP; 1938 Obermstr. in einem Kunstseidewerk in Athen; Aufenthalt in der Schweiz u. Italien; 1939 – 46 Mstr. in der Agfa-Filmfabrik Wolfen. 1945 Vors. der SPD Wolfen u. Vors. des Antifa-Komitees;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Westmeyer, Friedrich

* 14.1.1873 – ✝ 12 bis 191

Geboren am 14. Januar 1873 in Osnabrück, Sohn eines Maurers; lernte Kaminkehrer. Nach der Wanderschaft trat er in Fürth der Holzarbeitergewerkschaft bei und wurde wegen seines Engagements als Anführer eines Streiks gemaßregelt. 1898 Lokalredakteur bei der »Fränkischen Tagespost« in Nürnberg, für die er bereits zuvor Beiträge geschrieben hatte, wechselte 1902 als Feuilletonredakteur nach Hannover zum »Volkswillen«. August Bebel erkannte Westmeyers Talent und riet ihm 1905, sich beim »Vorwärts« als Redakteur zu bewerben. Westmeyer lehnte ab und ging statt dessen an die Stuttgarter »Schwäbische Tagwacht«, bei der er bis 1911 blieb. Dort geriet er in Konflikte zwischen Radikalen und Gemäßigten in der württembergischen SPD, profilierte sich als einer der Wortführer des linken Flügels und wurde SPD-Vorsitzender von Stuttgart. In der Redaktion arbeitete er u. a. mit Wilhelm Keil, einem führenden Reformisten, zusammen. Die ständigen Spannungen endeten 1911 mit der Kündigung Westmeyers durch die Landesversammlung der SPD. Er war fortan freier Journalist, außerdem von 1912 bis 1917 Abgeordneter des Württembergischen Landtags und stand mit der Mehrheit der Stuttgarter SPD zusammen mit Cara Zetkin, Jacob Walcher, Edwin Hoernle u. a. zu den Linken. Nach Ausbruch des Weltkrieges war er scharfer Gegner der Burgfriedenspolitik der Partei und Mitbegründer der Gruppe Internationale. Als Vertreter der Stuttgarter Linken nahm er an der Konferenz der Spartakusgruppe im März 1916 teil. Schon vor Gründung der KPD zählte er zu den führenden deutschen Kommunisten. Im März 1917 zum Kriegsdienst eingezogen, an die Westfront geschickt, starb Friedrich Westmeyer am 14.November 1917 in einem Lazarett in Rethel bei Reims an einer Ruhr-Infektion.

Wer war wer in der DDR

Wettengel, Rudolf

* 16.1.1924 – ✝ 6.6.1986

Geb. in Asch (ČSR / Aš, Tschechien); Vater Wirker, später Red.; Volks- u. Bürgerschule; 1930 Rote Pioniere; 1937/38 KJV; Arbeit als Wirker in der Wirkwarenfabrik in Sezemice, Lagerarb.; 1942 RAD u. 1942 – 45 Wehrmacht. 1945/46 Bauhilfsarb. u. Buchhalter in Asch; 1946 Umsiedl. mit Antifa-Transport nach Aue; 1947 SED; 1947 – 50 Mitarb. u. Sekr. der SED-Ortsltg. in Crimmitschau; 1948 – 50 Instrukteur der SED-LL Sachsen; 1950 Studium an der PHS; 1951 – 53 Red.; 1953 – 56 stellv. Ltr. der Abt.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Weyer, Paul

* 18.4.1887 – ✝ 12.10.1943

Geboren am 18. April 1887 in Berlin; lernte Schlosser. 1910 Mitglied der SPD, übte Funktionen im Metallarbeiterverband aus. Weyer war einer der Berliner Revolutionären Obleute, nach der Revolution Mitglied des Berliner Arbeiter- und Soldatenrates. Seit 1917 USPD-Funktionär, 1920 Delegierter des Spaltungsparteitages, Übertritt zur KPD. Weyer war Anhänger des linken Flügels der Partei. Delegierter des VII. und VIII. Parteitags 1921 und 1923; seit 1922 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg. Nach der Austrittswelle linksradikaler Arbeiter aus den Freien Gewerkschaften gründete er 1923 den Deutschen Industrieverband, Gruppe Metall, dessen Vorsitzender er wurde. Wegen der Schwenkung der KPD in der Gewerkschaftsfrage kam er Mitte 1924 in Gegensatz zur Ruth-Fischer-Führung. Er wurde zusammen mit Wilhelm Schumacher und Paul Kaiser im September 1924 aus der KPD ausgeschlossen. Weyer leitete weiterhin den Deutschen Industrieverband und bildete mit Wilhelm Schumacher (Bekleidung) und Paul Kaiser (Baugewerbe) ein Kartell der linkskommunistischen Gewerkschaften. Sein Verband zählte etwa 8000 Mitglieder, davon 3600 in Berlin. Ende der zwanziger Jahre näherte er sich der SPD, er soll auch in die SPD eingetreten sein und bis 1933 verschiedene Gewerkschaftsfunktionen innegehabt haben. Nach 1933 als Arbeiter beschäftigt, Paul Weyer starb am 12. Oktober 1943 in Berlin-Wedding.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wicker, Eugen

* 26.7.1903 – ✝ 10.8.1971

Geboren am 26. Juli 1903 in Stuttgart; Metallfacharbeiter, Angestellter. 1920 Mitglied der KJD, 1924 der KPD, zweiter Gauführer der Roten Jungfront in Württemberg. Ab 1930 im AM-Apparat tätig, besuchte er 1930 unter dem Decknamen Heini einen Lehrgang an der Militärschule der Komintern bei Moskau. Nach seiner Rückkehr Leiter des AM-Apparates der BL Württemberg, 1932 durch Josef Steidle abgelöst, blieb offiziell Bezirkskassierer der BL. Er wurde 1933 festgenommen und in das KZ Oberer Heuberg bei Ulm gebracht. Eugen Wicker und sein älterer Bruder Alfons (* 13. 3. 1898 – †2. 8. 1966), ein Mitbegründer des Spartakusbundes in Stuttgart, seit 1929 im Stadtrat, verrieten der Gestapo zahlreiche Widerstandskämpfer, so z. B. Liselotte Herrmann und Josef Steidle. Die Brüder Wicker, die noch weitere Zeit für die Gestapo arbeiteten, gehörten im Mai 1936 sogar der illegalen BL Württemberg an. Eugen Wicker, der versuchte, die Verbindungen in die Schweiz auszukundschaften, verwickelte sich in Zürich, von KPD-Funktionären zur Rede gestellt, in Widersprüche. Er wurde als Gestapoagent entlarvt, überwältigt und der Züricher Polizei übergeben, konnte jedoch unbehelligt nach NS-Deutschland zurückkehren. Im August 1945 wurde Eugen Wicker festgenommen und 1948 zusammen mit seinem Bruder Alfons wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Gestapo vor Gericht gestellt. Alfons und Eugen Wicker wurden am 21. Februar 1948 von der Spruchkammer des Internierungslagers Ludwigsburg als Hauptschuldige eingestuft und erhielten als Sühnemaßnahme zehn Jahre Arbeitslager. Beide legten Berufung ein, Eugen Wicker erhielt sechs Jahre Arbeitslager, Alfons Wicker wurde freigesprochen. Eugen Wicker wurde vorzeitig entlassen, er starb am 10. August 1971 in Ludwigsburg.

Wer war wer in der DDR

Wieczisk, Georg

* 20.7.1922 – ✝ 27.10.2011

Geb. in Gleiwitz (Oberschles./Gliwice, Polen) in einer Arbeiterfamilie; Volksschule, 1936 –40 Berufsschule; kfm. Lehre; 1940 – 45 Kriegsdienst, zul. Bootsmaat. 1945/46 Land- u. Bergarb.; 1945/46 KPD/ SED; 1946 – 48 Vorstudienanstalt Berlin, Abitur; 1948/49 ehrenamtl. Ref. für Hochschulsport im DS; 1948 – 51 Studium Geschichte u. Sport an der Pädagog. Fak. der HU Berlin, St.-Ex.; 1951 – 55 Aspirantur an der HU Berlin u. der DHfK Leipzig; 1956 Prom. zum Dr. paed.; 1955 – 59 Ltr. der Abt.…

Wer war wer in der DDR

Wenzel, Richard Max Peter

* 22.11.1904 – ✝ 13.10.1980

Geb. in Berlin; Mutter Näherin, Adoptivvater Kellner (1916 gefallen); Volksschule; 1918 Bote; 1919 – 22 Ausbildung zum Schriftmaler; 1920 – 28 Naturfreunde, später Fichte-Wandersparte; 1922 – 27 KJVD; 1922/23 im Beruf in versch. Betrieben tätig; 1923 Posthelfer; 1924 – 29 Schriftmaler; 1925 RH, Rot Sport; 1927 KPD; ab 1932 Mitarb. im Abwehrapparat der KPD, UB Berlin-Prenzlauer Berg; 1933 – 44 Reklamemaler; 1942 – 44 illeg. pol. Tätigkeit in der Anton-Saefkow-Gruppe (Quartierbeschaffung, Aufbau…

Wer war wer in der DDR

Werner, Arthur

* 15.4.1877 – ✝ 27.7.1967

Geb. in Berlin; Volksschule, Gymn. in Berlin; 1898 Abitur u. Beginn eines Jura-Studiums an der Kaiser-Wilhelm-Univ. Berlin; 1898 – 1900 u. 1905 – 07 Architekturstudium an der TH Charlottenburg, 1907 Dipl.-Ing.; 1907 – 11 Regierungsbauführer im Staatsdienst in Potsdam u. Frankfurt (Oder); 1912 Prom. an der TH Berlin zum Dr.-Ing.; 1906 Gründer der »Schinkel-Akad.«, die nach dem 1. Weltkrieg zur bekanntesten techn. Privatschule Berlins wurde; parteilos; 1914 – 18 Militärdienst als Ltn. der…

Wer war wer in der DDR

Werner, Rolf

* 12.11.1926 – ✝ 16.03.1991

Geb. in Wolfen (Krs. Bitterfeld); Vater Arbeiter; Volks- u. Fachschule für Chemie, Lehre u. Arbeit als Chemielaborant; 1944 RAD, 1945 Wehrmacht. 1946 – 49 Chemielaborant im EKB Bitterfeld; 1946 FDJ u. SED; 1948 / 49 1. Sekr. der FDJ-Stadtltg. Bitterfeld; 1949 DSF-Kreissekr. in Bitterfeld; 1949 / 50 Instrukteur der SED-Stadtltg. Bitterfeld, 1951 / 52 1. Sekr. der SED-KL Bernburg, 1952 – 55 1. Sekr. der SED-KL Aschersleben; 1955 / 56 Lehrgang an der SED-PHS; 1956 – 58 1. Sekr. der SED-KL Köthen;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Werner, Hans

* 13.12.1900 – ✝ 1.10.1977

Geboren am 13. Dezember 1900 in Kaulsfeld/ Krs. Aue, Sohn eines Glasschmelzers; erlernte den Beruf des Vaters, trat 1915 in die Gewerkschaft ein. Er kam nach der Wanderschaft in die Niederlausitz und wurde im Juni 1918 zum Militär eingezogen. 1917 Mitglied der USPD und Mitglied der Leitung Spremberg. Seit seiner Rückkehr 1919 in Haidemühl Glasbläser. Ende 1920 Mitglied der KPD, gehörte er von 1925 bis 1930 der erweiterten BL Berlin-Brandenburg an. Nach einem dreimonatigen Besuch der Reichsparteischule im Frühjahr 1929 wurde Werner im Mai 1929 Orgleiter des UB Lausitz. Im Dezember 1930 Berufung in das Reichskomitee der RGO, Abteilung Chemie, Glas und Keramik. Hans Werner wurde im April 1932 im Wahlkreis Potsdam in den Preußischen Landtag gewählt. In der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet, nach 14 Tagen »Schutzhaft« in Berlin-Spandau entlassen. Er arbeitete als Kurier des ZK, wurde aber bereits am 25. April 1933 erneut festgenommen und kam ins KZ Oranienburg. Anfang Juni 1934 freigelassen, blieb er bis 1941 in der Glasfabrik Haidemühl. Am 10. Mai 1945 von der sowjetischen Militärverwaltung zum Landrat des Kreises Hoyerswerda ernannt. Ab 1. Juli 1948 wurde Werner Hauptabteilungsleiter im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der Landesregierung Sachsen, später im DDR-Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, dann bis 1966 Dozent und Leiter des Instituts für Forstökonomie der TH Dresden. 1965 mit dem VVO in Silber ausgezeichnet. Hans Werner starb am 1.Oktober 1977 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Wernicke, Petra

* 2.3.1953

Geb. in Aschersleben; EOS, 1971 Abitur; 1971 – 75 Studium an der MLU Halle, Dipl.-Agraring.; ab 1975 Ass., Abt.-Ltr. u. Ökonomin, 1987 – 90 stellv. Dir. des VEG Walbeck (Krs. Hettstedt); 1978 – 90 DBD; Mitarb. im Rat des Krs. Hettstedt; 1979 – 84 Abg. der Gemeindevertretung Walbeck; 1984 – 90 stellv. Bürgermstr.; seit 1990 CDU. 1990 – 98 stellv. Vors. des CDU-Landesverb. Sachsen-Anh.; Mitgl. des CDU-KV Hettstedt; 1990 / 91 Mitgl. des Kreistags Hettstedt; 1990 – 99 stellv. Vors. des CDU-KV…

Wer war wer in der DDR

Wessel, Harald

* 12.2.1930 – ✝ 16.8.2021

Geb. in Wuppertal; Vater Arbeiter; 1946/47 FDJ-Funktionär in Thür.; 1948 SED; 1948/49 Studium der Biol. an der FSU Jena; Mitarbeiter im Min. für Volksbildung; 1955 – 58 Aspirantur, 1959 Prom. zum Dr. phil. an der HU Berlin mit einer Arbeit zur Dialektik des organ. Seins; 1963 – 90 Mitgl. des Red.-Koll. des »Neuen Dtl.«, dort Abt.-Ltr. für Prop. u. Wiss.; 1978 VVO; 1981 – 90 stellv. Chefred. des »Neuen Dtl.«, trat hier insb. mit Artikeln gegen die sowj. Politik der Perestroika hervor; Mitgl. der…

Wer war wer in der DDR

Wessig, Gerd

* 16.7.1959

Geb. in Lübz (Mecklenb.); Eltern Sportlehrer; 1969 mit dem Hochsprungtraining begonnen; 1971 KJS des SC Traktor Schwerin (Trainer: Bernd Jahn); 1979 – 89 SED; 1980 Olymp. Spiele: Sieger u. WR (2,36 m); Ausbildung zum Koch im Weinhaus Uhle in Schwerin; Fernstudium zum Heimerzieher; nach 1989 Teiln. an versch. Hochsprungmeetings. Ab 1992 Verkaufsltr. eines Sportgeräteherstellers für Mecklenb.-Vorpom.Olaf W. Reimann

Wer war wer in der DDR

Westphal, Kurt

* 31.12.1913 – ✝ 5.6.1986

Geb. in Berlin; Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Feinmechaniker; Mitgl. des Arbeitersportvereins »Fichte« u. des KJVD, 1930 KPD; ab 1933 antifasch. Arbeit, 1934 Verhaftung u. Verurteilung wg. »Vorbereitung zum Hochverrat«; nach Haftentlassung Tätigkeit für die illeg. Kampfgemeinschaft »Rote Sporteinheit«. 1945 KPD, 1946 SED; HA-Ltr. in der Koordinationsstelle für Ind. u. Verkehr; 1950 – 54 Abg. der Volkskammer; 1953 – 58 Minister für bezirksgeleitete Ind. u. Lebensmittelind.;…

Wer war wer in der DDR

Wetzel, Hans

* 28.2.1920 – ✝ 31.1.1999

Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; Lehre u. Arbeit als Schriftsetzer; Chemiearb.; 1938 RAD; 1939 – 45 Wehrmacht; 1945 kurzzeitig in amerikan. Kriegsgef. 1945 – 47 Arbeit im Braunkohlentagebau Espenhain; 1946 SED; 1947 – 52 Lehrer u. Schulltr. an einer Gewerkschaftsschule; 1952 / 53 Schriftsetzer; 1953 – 55 1. Sekr. der SED-KL Döbeln; 1955 – 62 Sekr. für Agit. u. Prop., 1962 – 69 2. Sekr. der SED-BL Leipzig; Fernstudium an der SED-PHS, Dipl.-Gesellschaftswiss.; 1969 – 86 2.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wiatrek, Heinrich

* 1.7.1896 – ✝ 29.10.1945

Geboren am 1. Juli 1896 in Gleiwitz, fünftes von zehn Kindern eines Eisenbahnbeamten; ungelernter Arbeiter, im Sommer 1913 freiwillig zur Kaiserlichen Marine. 1916 kam er zur U-Bootflotte, war Bootsmannsmaat und erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse. Von Dezember 1918 bis 1927 arbeitete Wiatrek im Eisenbahnausbesserungswerk Gleiwitz. Wegen eines Herzleidens, das er sich als Soldat zugezogen hatte, bekam er eine Rente. Politisch zunächst nicht aktiv, war allerdings als Mitglied des oberschlesischen Selbstschutzes und des »Verbandes heimattreuer Oberschlesier« an den Abstimmungskämpfen (Anschluß Oberschlesiens an Polen oder Deutschland) beteiligt. Im November 1922 trat er in die KPD ein, ab 1927 Stadtverordneter und Mitglied des Stadtrats Gleiwitz, dann Gauleiter des RFB in Oberschlesien. Im Herbst 1929 in den oberschlesischen Provinziallandtag gewählt und in die BL Oberschlesien kooptiert. Während der innerparteilichen Auseinandersetzungen soll er laut Herbert Wehner bei den Versöhnlern gestanden haben. Als Kassierer gehörte er bis 1932 dem Sekretariat der BL Oberschlesien an, zeitweise Org- bzw. Agitpropleiter. Wegen persönlicher Differenzen mit Polleiter Paul Wojtkowski vom Polbüro aus Gleiwitz abgezogen; von November 1932 bis Oktober 1934 (Parteiname Heinrich Kirsch) Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau. Er kam Ende November 1934 nach Düsseldorf, dort Orgleiter, dann Polleiter (Deckname Stefan). Wiatrek nahm 1935 in Moskau als Delegierter Fritz Weber am VII. Weltkongreß sowie der »Brüsseler Konferenz« teil und wurde zum Kandidaten des ZK gewählt. Ab Januar 1936 als Nachfolger des abgelösten Fritz Schulte deutscher Vertreter bei der Komintern. Gegenüber der Gestapo erklärte Wiatrek später, daß er dieser Funktion nicht gewachsen war. Sein ungenügender Rückhalt bei den in Moskau weilenden KPD-Spitzenfunktionären habe dazu geführt, daß er während der Prozesse 1936/37 sogar als Trotzkist verdächtigt wurde. Wiatrek wurde der Funktion entbunden und als Leiter der KPD-AL Nord nach Kopenhagen geschickt. Unter seiner und Konrad Blenkles Leitung sollte sich die Arbeit auf die wichtigsten Hafenstädte in Deutschland konzentrieren. Nach Ausbruch des Krieges 1939 blieb Wiatrek in Kopenhagen, wo die AL Nord wegen der durch den Hitler-Stalin-Pakt entstandenen Irritationen vorläufig ihre Tätigkeit einstellte. Mitte Januar 1940 fuhren Wiatrek und Blenkle nach Stockholm zu Karl Mewis, der aus Moskau neue Weisungen mitgebracht hatte. Danach war in Kopenhagen eine Auslandsleitung aus Mewis, Wiatrek und Wehner zu bilden, was nicht realisiert wurde. Im Frühjahr 1940 sollte er zur Verstärkung der illegalen Arbeit nach Hamburg gehen, blieb aber in Kopenhagen. Dort wurde Wiatrek am 19. Mai 1941 verhaftet und an die Gestapo in Hamburg überstellt. Nach einigen Wochen machte er ausführliche Aussagen, aufgrund derer die Gestapo umfangreiche Verhaftungen vornehmen konnte. Am 17. Mai 1943 wurde Wiatrek vom 1. Senat des VGH in Berlin zum Tode verurteilt, die Vollstreckung auf Intervention höchster Gestapostellen mehrmals aufgeschoben und er aus der Todeszelle in Plötzensee sogar wieder nach Hamburg überführt. Kurz vor dem Einmarsch der britischen Armee Ende April 1945 wurde Wiatrek freigelassen und tauchte in Hamburg unter. Aus Furcht, daß einstige Mitgenossen in ihm einen Verräter sahen und »abrechnen« wollten, flüchtete er im Sommer 1945 nach Reichenbach im Vogtland, wo sein jüngerer Bruder Fritz zu den führenden KPD-Funktionären zählte. Fritz Wiatrek (* 24. 10. 1910 – † 25. 5. 1982), der selbst aktiver KJVD- bzw. KPD-Funktionär in Oberschlesien war, nach 1933 illegal arbeitete und mehrmals inhaftiert wurde, engagierte sich ab Juni 1945 als Sekretär des FDGB in Reichenbach. Für seinen schwerkranken, an Tbc leidenden Bruder besorgte er einen Platz in der Lungenheilstätte Bad Reiboldsgrün. Dort starb Heinrich Wiatrek kurz nach der Einlieferung am 29. Oktober 1945.

Wer war wer in der DDR

Wicklein, Adolf

* 11.2.1924 – ✝ 13.4.2005

Geb. in Sonneberg (Thür.); Vater Spielwarenarb.; Volksschule; 1938 – 42 Lehre u. Arbeit in der Holzspielzeugind. in Sonneberg; 1942 – 45 Wehrmacht; 1945 brit. Kriegsgef. 1945 / 46 KPD / SED; 1945 – 48 Angest. beim Rat der Stadt Sonneberg; 1947 Lehrgang an der SED-LPS; 1948 – 50 Abt.-Ltr. in der SED-KL Sonneberg; 1950 / 51 Lehrgang an der SED-PHS; 1951 / 52 1. Sekr. der SED-KL Torgau; 1952 / 53 Ltr. der Abt. Leitende Organe in der SED-BL Halle; 1953 / 54 Sekr. für Agit. u. Prop. der SED-BL Halle;…

Wer war wer in der DDR

Wiedemann, Hans

* 18.5.1888 – ✝ 16.10.1959

Geb. in Berlin; Vater Beamter; Volksschule, Gymnasium; bis 1913 Studium der Philol. an den Univ. Berlin u. Jena; 1913 St.-Ex.; Dr. phil.; Studienrat in Erfurt; 1926 Mitgl. der Akad. Gemeinnützige Wiss. von 1756, Sekretar der Akad.; Mitgl. der DVP. 1945 stellv. Dir. der Lehrerbildungsanstalt Erfurt; 1946 CDU; Dir. der Goethe-Schule; Dir. der Lessing-OS Erfurt; 1950 – 52 Abg. des Thüring. Landtags; 1952 – 54 Abg. des Bez.-Tags Erfurt; 1951/52 Mitgl. des Landesvorst. Thür. der CDU; ab 1952 Mitgl.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wenzel, Hugo

* 23.8.1891 – ✝ 24.1.1940

Geboren am 23. August 1891 in Bojanowa/Posen, Sohn eines Dampfmühlenarbeiters; lernte Schmied, danach Wanderschaft. Im Oktober 1913 zum Militär einberufen, Kanonier im Weltkrieg. Anfang 1918 desertierte er und war während der Novemberrevolution Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates und der Arbeiterwehr in Diedenhofen/Hessen. 1908 Mitglied der SPD, während des Krieges Spartakusgruppe und seit 1917 in der USPD. Anfang 1919 zog Wenzel nach Mecklenburg, wurde Mitglied der KPD in Wismar und zählte bald zu den führenden Funktionären in Mecklenburg, dort im März 1919 Parteisekretär. 1921 in den Landtag von Mecklenburg-Schwerin gewählt, stand 1923 auf dem linken Flügel, wurde 1924 Orgleiter des KPD-Bezirks Mecklenburg und zog im Februar 1924 wieder in den Landtag ein. Er wurde Vorsitzender der neun Abgeordnete umfassenden KPD-Fraktion. Nach dem »Offenen Brief« 1925 aktiver Anhänger der linken Opposition. Die KPD verlor bei den Wahlen im Juni 1926 drastisch und bekam nur noch drei Abgeordnete ( Alfred Buhler, Hans Warnke und Wenzel). Da diese durch Stimmenthaltung eine sozialdemokratisch geführte Koalitionsregierung ermöglichten, wurden sie vom ZK einer »opportunistischen Entgleisung« bezichtigt. Nach der Landtagsauflösung im Frühjahr 1927 verlor Wenzel seine Immunität, ihm drohte eine lange Haftstrafe. Er wurde als Bezirkssekretär abgelöst und nach einem zweimonatigen Sanatoriumsaufenthalt an die Internationale Leninschule nach Moskau geschickt. Im Oktober 1928 zurück, Chefredakteur des »Volksechos«, eines Kopfblattes der »Roten Fahne« für die Provinz Brandenburg. Im März 1930 vom Reichsgericht in Leipzig zu einem Jahr und drei Monaten Festung verurteilt. In der Urteilsbegründung hieß es: »Der Angeklagte verdient eine besonders harte Strafe, weil er, von Beruf Schmied, sich aus eigener Kraft und aufgrund seines Besuchs von kommunistischen Parteischulen ein so umfangreiches Wissen angeeignet hat...« Nach der Entlassung aus der Festung Gollnow im Sommer 1931 wieder Redakteur. Im Februar 1933 zog er nach Berlin, um unterzutauchen, soll aber seine Wohnung Mitarbeitern des AM-Apparates unter Wilhelm Bahnik, mit dem er verwandt war, zur Verfügung gestellt haben. Im Juli 1933 verhaftet, im Mai 1934 wegen »Mangels an Beweisen« überraschend außer Verfolgung gesetzt, arbeitete Wenzel in den Berliner Siemens-Schuckert-Werken. Bei Kriegsausbruch als ehemaliger KPD-Spitzenfunktionär verhaftet und ins KZ Sachsenhausen eingeliefert, wurde gegen ihn wegen seiner Verbindungen zum AM-Apparat erneut ermittelt. Hugo Wenzel litt an einer schweren Lungen-Tbc und starb am 24.Januar 1940 im KZ Sachsenhausen.

Wer war wer in der DDR

Werner, Ernst

* 20.11.1920 – ✝ 15.2.1993

Geb. in Tyssa (ČSR / Tisá, Tschechien); Vater Angest.; 1940 Abitur an der Wirtschafts-OS Bodenbach; 1941 – 45 Soldat in der Wehrmacht. 1945 – 46 Neulehrer im Krs. Dippoldiswalde (Sachsen); 1946 – 51 Studium der Geschichte, Germanistik u. Latein. Sprache an der Univ. Leipzig; SED; 1951 – 54 Lehrauftrag an der Univ. Leipzig; 1952 Prom. mit der Arbeit »Die gesellsch. Grundlagen der Klosterreform im 11. Jh.« (Berlin 1953); 1954 – 56 Oberassistent; 1955 Habil. mit Studien zu sozial-religiösen Bew. im…

Wer war wer in der DDR

Werner, Ruth

* 15.05.1907 – ✝ 07.07.2000

Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Nationalökonom u. Statistiker, Mutter Malerin, Bruder Jürgen K.; aufgew. in Berlin-Schlachtensee; Lyzeum in Berlin-Zehlendorf; 1924 – 26 Ausbildung zur Buchhändlerin in Berlin; 1924 – 30 ZdA; 1924 KJV, RHD; 1926 KPD; 1926/27 Bibliothekarinnenschule u. Mitarb. einer Leihbibliothek; 1926/27 Besuch einer KPD-Schule in Berlin; 1927/28 Mitarb. im Ullstein-Verlag, wegen KPD-Mitgliedschaft entlassen; Dez. 1928 – Aug. 1929 Arbeit in einer Buchhandlung in New…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Werner, Hugo

* 26.4.1886 – ✝ 27.12.1960

Geboren am 26. April 1886 in Sangerhausen/ Thüringen, in jungen Jahren im Rheinland Mitglied der SPD, während des Krieges Übertritt zur USPD, für die er als Redakteur tätig war. 1920 Delegierter des USPD-Spaltungs- und des Vereinigungsparteitages mit der KPD im Dezember 1920. Als Vertreter des Bezirks Niederrhein in den ZA der VKPD gewählt, übernahm er in Essen die Chefredaktion des »Ruhr-Echos«. Am 20. April 1921 in Essen zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, kam er aber bereits durch einen Erlaß des Reichspräsidenten vom 12. April 1922 wieder frei. Anschließend Redakteur verschiedener KPD-Zeitungen, z. B. 1925 der »Roten Tribüne« in Hagen, 1928/29 Chefredakteur der »Süddeutschen Arbeiterzeitung« in Stuttgart. Von März 1933 bis April 1934 in »Schutzhaft« u. a. im KZ Heuberg. Nach 1945 trat er politisch nicht mehr hervor. Hugo Werner starb am 27.Dezember 1960 in der Gemeinde Bruch in Württemberg.

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Werzlau, Joachim

* 5.8.1913 – ✝ 23.10.2001

Geb. in Leipzig; Vater Orchestermusiker; 1928 – 31 Klavierbauerlehre bei Julius Blüthner, daneben Klavierunterricht; 1933 – 41 Korrepetitor an Ballettschulen u. am Leipziger Theater; 1942 Wehrmacht, 1943 – 45 Zwangsverpflichtung zur Fabrikarbeit. 1945 – 48 Korrepetitor u. Komponist der Mary-Wigman-Schule u. des Kabaretts »Die Rampe«; 1946 SED; 1949 – 52 Musikref. beim Berliner Rundfunk, Ltr. der Red. Unser Lied; seit 1952 freischaff.; 1951 Gründungsmitgl. des VDK; 1960 – 64 Vors. des Bez.-Verb.…

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Wessel, Horst

* 16.8.1936

Geb. in Wuppertal-Elberfeld; Vater Arbeiter; 1942 evakuiert nach Ufhofen (b. Langensalza, Thür.); 1954 Abitur; 1954 – 89 SED; 1954 – 59 Studium der Philos. an der HU Berlin, insbes. der Logik bei  Georg Klaus u.  Karl Schröter; 1959 – 64 »Praxiseinsatz« in der Studentenabt. des FDJ-ZR; anschl. bis 1967 Zusatzstudium u. Aspirantur bei Aleksander A. Sinowjew an der Lomonossow-Univ. Moskau, Prom. zum Thema: »Das Wahrheitsproblem in der Dialektik u. in der mod. Logik«; 1967 Oberassistent, 1971 Doz.…

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West, Herbert

* 22.11.1911 – ✝ 25.12.1959

Geb. in Berlin; Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser; 1930 DMV, 1931 SPD; 1932 Eintritt in die Schutzpolizei, Fachingenieurstudium Maschinenbau an der Heereswaffenmeisterschule in Berlin; ab 1935 Wehrmacht, techn. Verwaltungsdienst; 1945 – 49 sowj. Kriegsgef., Antifa-Komitee. Juli 1949 Rückkehr nach Dtl.; zunächst Ing. bei der VVB Eisen-Metall Kleinmachnow; ab Nov. 1949 Mitarb., später Ltr. der Abt. Arbeit u. Soziales des FDGB-LV Brandenburg; 1951 – 53…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Westphal, Johann Heinrich

* 21.9.1886 – ✝ 30.5.1954

(* 1886 – † 1954) Geboren am 21. September 1886 in Dosenmoor bei Kiel, Sohn eines Landbriefträgers. Das älteste von elf Kindern lernte Kesselschmied und arbeitete auf der Deutschen Werft in Hamburg. 1907 Mitglied der SPD, trat er während des Krieges zur USPD über und kam 1920 mit der USPD-Mehrheit zur KPD. Er war Anhänger des linken Parteiflügels, zog 1924 als Abgeordneter in die Hamburger Bürgerschaft ein, der er ununterbrochen bis 1933 angehörte. 1924 Orgleiter des KPD-Bezirks Wasserkante. 1925 abgelöst, blieb aber Mitglied der BL. Seit 1927 Angestellter im Arbeits- und Wohlfahrtsamt. 1930 Leiter des Kampfbundes gegen den Faschismus in Hamburg, bis 1933 aktiver KPD-Funktionär. Am 5.März 1933 nochmals in die Bürgerschaft gewählt, am 19. März 1933 festgenommen, bis Januar 1934 im KZ. Im Juni 1934 und im April 1937 erneut kurz inhaftiert. Verbindung zu Franz Jacob, Robert Abshagen und Bernhard Bästlein, daher im Juli 1944 abermals festgenommen. 1945 Mitglied und Funktionär der BL Hamburg, 1946 wieder Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft. Während seiner Teilnahme am Deutschlandtreffen der FDJ in Ost-Berlin starb Johann Heinrich Westphal am 30.Mai 1954 und wurde in Hamburg beigesetzt.

Wer war wer in der DDR

Wetzel, Rudi

* 10.1.1909 – ✝ 31.8.1992

Geb. in Rechenberg (Erzgeb.); Vater Dekorations- u. Möbelmaler; Volksschule, Aufbauschule in Dresden, Abitur; ab 1929 Studium der Pädagogik an der TH Dresden; 1929 SPD; 1931 KPD; Vors. des Kommunist. Studentenbunds in Dresden; 1934 Abbruch des Studiums durch Verhaftung, zwei Jahre Zuchthaus, anschl. KZ Sachsenburg; 1937 Emigr. nach Budapest, dann über Paris nach London u. Hull; Ausbildung u. Arbeit als Elektroschweißer; 1938 nach Göteborg u. Jönköping; Mitgl. im schwed. Metallarbeiterverb.; 1940…

Wer war wer in der DDR

Wichert, Erich

* 26.1.1909 – ✝ 5.8.1985

Geb. in Leipzig; Vater Schlosser; Volksschule; 1923 – 29 Tätigkeiten als Fräser, Beifahrer, Hausdiener, Bauarb. u. Hilfsarb.; 1929 – 33 Aushilfsarb., sonst erwerbslos; 1929 KPD; 1929 – 33 Angeh. des Parteischutzes; 1933 – 45 Zuchthaus wegen Beihilfe zum Mord (Bülowplatz) in den Zuchthäusern Luckau, Sonnenberg, Brandenb.-Görden, Moorlager u. Untermaßfeld. 1945 Agententätigkeit für den sowj. Geheimdienst in Berlin (West); Angest. bzw. Geschäftsf. einer Theaterkasse; 1947 Einstellung bei der VP;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wiebach, Albert

* 22.11.1893 – ✝ 6.2.1974

Geboren am 22. November 1893 in Wettin/ Saalkreis, Sohn eines Steinbrucharbeiters. Der gelernte Gärtner arbeitete ab 1912 als Bergmann und trat im selben Jahr in die SPD ein. 1914 zum Militär einberufen und 1917 schwer verwundet, begann er nach einem längeren Lazarettaufenthalt als Reviergärtner im Botanischen Garten in Berlin-Steglitz. Inzwischen Mitglied der USPD und des Spartakusbundes, 1919 trat er in die KPD ein, bis 1933 Polleiter in Berlin-Steglitz. Wiebach gehörte der BL Berlin-Brandenburg an, war zeitweise stellvertretendes Mitglied des Preußischen Staatsrates, im Juni 1929 Delegierter des XII. Parteitages der KPD. Er wurde als UB-Leiter Süd-West im April 1933 festgenommen, einige Wochen »Schutzhaft«. Bereits im Oktober 1933 erneut verhaftet, wurde er zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, danach wieder Gärtner. Im Mai 1945 von der sowjetischen Kommandantur zum Bürgermeister in Teltow ernannt, von 1947 bis 1949 Sekretär für Landwirtschaft des dortigen SED-Kreisvorstandes, von 1952 bis 1960 1. Sekretär der VdgB Teltow. Er erhielt 1968 den VVO in Silber. Albert Wiebach starb am 6.Februar 1974.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wiedmaier, Eugen

* 16.11.1900 – ✝ 12.3.1940

Geboren am 16. November 1900 in Stuttgart-Zuffenhausen, Sohn einer Arbeiterfamilie; kaufmännische Lehre, dann Angestellter. 1918 zunächst Mitglied der SPD, dann der USPD und 1919 der KPD. Wiedmaier gehörte zu den Mitbegründern der FSJ in Württemberg, wirkte ab 1920 als Sekretär der KJD in Württemberg und war Mitglied der KPD-BL. Seit 1922 in der Reichszentrale der KJD, Sekretär für antimilitaristische Arbeit. Er war 1923 Instrukteur der KJD im Ruhrgebiet, anschließend in den BL Saar, Pfalz und Württemberg. 1924 wechselte er aus der Jugendarbeit in den Parteiapparat und gehörte bis 1929 der BL Berlin-Brandenburg an. Im Juni 1929 Delegierter des XII. Parteitages, schickte ihn das ZK 1929/30 als Sekretär zur BL Danzig, 1931/32 in gleicher Funktion zur BL Schlesien. 1932 Orgleiter der BL Württemberg, im Februar 1933 kam Wiedmaier nach Mitteldeutschland und war dort als ZK-Instrukteur für die KPD-Bezirke Magdeburg und Thüringen zuständig, zuletzt Instrukteur in Baden. Er wurde im Januar 1934 in Karlsruhe verhaftet, im Dezember 1934 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, ihm danach 1936 erneut der Prozeß gemacht und nun zu insgesamt zwölfeinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach sechs Jahren Einzelhaft im Zuchthaus Ludwigsburg bei Stuttgart wurde Eugen Wiedmaier am 12. März 1940 ermordet.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wenzel, Johann

* 9.3.1902 – ✝ 2.2.1969

Geboren am 9. März 1902 in Niedau-Danzig, Sohn einer Arbeiterfamilie. Schlosserlehre und Arbeiter im Steinkohlebergbau, ab 1925 Montagearbeiter in Berlin. 1921 wurde Wenzel Mitglied des KJVD, 1923 der KPD. 1929/30 Kursant (Schuldeckname Horst) eines militärpolitischen Lehrgangs in Moskau, anschließend hauptamtlicher Instrukteur für Militärfragen in Hamburg und Bremen (Deckname Hermann). Er arbeitete 1932 im BB-Ressort und wurde um die Jahreswende 1930/31 zusätzlich für die sowjetische Militärspionage angeworben. Ab Mai 1932 Instrukteur für Militärfragen in den Bezirken Ober-, Mittel- und Niederrhein. Mit Theodor Bottländer reiste Wenzel im Sommer 1933 im Auftrag des ZK nach Holland, um Informationen über den in Berlin wegen des Reichstagsbrandes angeklagten Marinus van der Lubbe zu beschaffen. Seit Frühjahr 1935 in der Sowjetunion, nach einer Funkausbildung Mitarbeiter der 4. Abteilung des Generalstabs der Roten Armee und bildete selbst Funker aus. Anfang 1937 nach Belgien und die Niederlande geschickt, um eine Funkbasis aufzubauen. Er hatte engen Kontakt mit dem »Grand Chef« der »Roten Kapelle«, Leopold Trepper, und Alexander Kent (Gurewitsch). Er übermittelte im November 1941 Funksprüche nach Moskau mit Informationen, die Kent von Harro Schulze-Boysen Ende Oktober 1941 in Berlin erhalten hatte. Im Juni 1942 verhaftet und schwer gefoltert, ließ sich Wenzel angesichts der aussichtslosen Situation auf das bekannte »Funkspiel« der deutschen Abwehr ein (verhaftete Funker mußten zwecks Täuschung der sowjetischen Seite weiterfunken), er hoffte, die sowjetische Seite würde die richtigen Schlüsse ziehen. Ihm gelang im November 1942 die Flucht, er hielt sich bis zur Befreiung Belgiens illegal in Brüssel auf und meldete sich im Oktober 1944 bei der Vertretung der sowjetischen Militäraufklärung. Im Januar 1945 nach Moskau gebracht, wo sofort gegen ihn ermittelt wurde. Wegen des im Auftrag der deutschen Abwehr mit der Zentrale in Moskau geführten »Funkspiels« wurde er ohne Gerichtsurteil von der »Besonderen Kommission« zu fünf Jahren Zwangsarbeitslager verurteilt. Ende Mai 1955 durfte Wenzel in die DDR, zunächst auf einer MTS bei Strausberg. Er wurde Ende 1956 Mitarbeiter des funktechnischen Dienstes bei ADN. Johann Wenzel starb am 2.Februar 1969 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Werner, Klaus

* 22.9.1940 – ✝ 8.1.2010

Geb. in Holzhau (Erzgeb.); Vater Mechaniker, 1942 gefallen; Schulbesuch in Hamburg u. Chemnitz, 1957 Abitur; anschl. Studium der Kunstgeschichte; Kontakte zu bildenden Künstlern, Ausrichtung von Grafikausstellungen; 1963 – 64 Ref. im Kulturmin.; SED; nach Konflikt um nichtkonforme Künstler (u. a.  Harald Metzkes,  Werner Stötzer,  Robert Rehfeldt) Entlassung u. Ausschl. aus der SED (später aufgehoben); NVA; ab 1965 freischaff. Kunstwissenschaftler; 1966 Forschungsauftrag »Künstlerpersönlichkeit…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Werner, Alfred

* 6.4.1899 – ✝ 17.3.1938

Geboren am 6. April 1899 in Königsberg. Der gelernte Buchhalter arbeitete in der Heeresabwicklungsstelle in Ostpreußen, wurde 1919 Mitglied der USPD und trat nach dem Vereinigungsparteitag in Halle 1920 in die VKPD ein. Er war ehrenamtlich für die KPD in Allenstein tätig, bald einer der führenden Funktionäre im Bezirk Ostpreußen. 1923/24 Referent der BL, Vertreter Ostpreußens im Angestelltenausschuß des ZK der KPD. Von 1926 bis 1933 in der deutsch-sowjetischen Handelsgesellschaft in Königsberg, leitete Werner dort bis 1933 die Parteizelle und war zugleich Leiter der Roten Hilfe. 1929 soll er den Versöhnlern nahegestanden haben. Im Oktober 1932 Delegierter Ostpreußens auf der 3. Parteikonferenz. Der drohenden Verhaftung durch die SA entzog er sich im April 1933 durch die Flucht in die Sowjetunion. Werner nahm als deutscher Delegierter am VII. Weltkongreß und der »Brüsseler Konferenz« 1935 (Deckname Werner II) teil. Er wurde am 17. März 1938 vom NKWD verhaftet und am 9.August desselben Jahres erschossen. Seine Frau Magdalena Werner, geborene Wasserberg (*7. 1. 1902 – † 23. 11. 1981), mit der er seit 1924 verheiratet war, folgte ihrem Mann mit den Kindern im Juni 1933 in die Sowjetunion, arbeitete ehrenamtlich im Klub der Ausländischen Arbeiter. Nach der Verhaftung ihres Mannes bis 1941 Näherin in einer Moskauer Wäschefabrik, dann bis 1945 Landarbeiterin in einem Kolchos in Karaganda. Im Dezember 1945 durfte sie nach Deutschland zurück und war bis Ende 1948 Buchhalterin auf dem Parteigut der SED in Klein Trebbow/Mecklenburg, ab 1957 Rentnerin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Werner, Maria

* 8.3.1903

Geboren am 8. März 1903 in Vukovar/Kroatien (Österreich-Ungarn), als Greta Diamant, stammte aus einer bürgerlichen Familie; Journalistin. Sie lebte lange Zeit mit dem jugoslawischen Schriftsteller Theodor Balk zusammen. 1923 kam sie nach Deutschland, trat 1929 in die KPD ein und wurde Leiterin (Sekretärin) des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. Im März 1933 in Berlin verhaftet, konnte sie nach ihrer Freilassung nach Frankreich emigrieren. Dort wurde sie (Pseudonyme Grete Fodor, Toni Haak) Sekretärin der RGI für Eisenbahner. Durch die RGI kam sie Mitte 1935 in die Sowjetunion, auch dort in der RGI tätig. Vom NKWD im März 1937 verhaftet, wurde Maria Werner am 4. April aus der KPD ausgeschlossen mit dem internen Hinweis: »Es sind Mitteilungen vorhanden, daß sie schon in Jugoslawien zu der ersten trotzkistischen Gruppe gehörte. Im März 1937 wurde sie hier verhaftet.« Maria Werner hat Lager und Verbannung überlebt und wurde nach 1956 rehabilitiert. Sie lebte in Moskau, ein Todesdatum konnte nicht ermittelt werden.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wesche, Heinrich

* 13.12.1889 – ✝ 24.11.1953

Geboren am 13. Dezember 1889 in Querfurt; verzog nach dem Tode der Eltern nach Berlin, dort Metallarbeiter. 1908 schloß er sich der SPD und dem DMV an, ging 1912 nach Chemnitz. Im Weltkrieg Soldat, danach im Vollzugausschuß des Chemnitzer Arbeiter- und Soldatenrates. Seit 1917 Mitglied der USPD, trat er im Januar 1919 in die KPD ein. Mitglied des Arbeiterrates der Prestowerke, wurde hier 1921 gemaßregelt und gehörte dann dem Erwerbslosenrat an. Beim Einmarsch der Reichswehr in Sachsen im Herbst 1923 in der Fabrik festgenommen, bis zum 16.Dezember 1923 saß er in »Schutzhaft«. Wesche nahm als Chemnitzer Delegierter am IX.Frankfurter Parteitag 1924 und an der 7.Tagung der Erweiterten Exekutive der Komintern im November 1926 in Moskau teil. Seit 1924 hauptamtlicher Funktionär und einer der Führer der Chemnitzer Linken. Von 1925 bis März 1927 Polleiter des KPD-Bezirks Chemnitz (Erzgebirge-Vogtland), dann von Ernst Schneller, den das ZK geschickt hatte, abgelöst, bis Ende 1930 Agitpropsekretär der BL. Der XI. Parteitag 1927 in Essen wählte ihn in die Politische Kommission und als Kandidat ins ZK. Er war auch Delegierter des XII. Weddinger Parteitages 1929, wurde aber nicht mehr ins ZK berufen. 1931 Bezirks-Agitpropleiter des illegalen RFB, mit dem Aufbau des Kampfbundes gegen den Faschismus betraut. Wesche gehörte seit 1920 der Chemnitzer Stadtverordnetenversammlung an, bis 1933 leitete er die Fraktion der KPD und war 1929 zum 2. Stadtverordnetenvorsteher gewählt worden. Im März 1933 festgenommen und von Juli bis November 1933 im KZ Sachsenburg. Wesche zog dann nach Berlin und arbeitete als Kraftfahrer. Als ehemaliger Spitzenfunktionär im September 1939 verhaftet, blieb er bis Juni 1943 im KZ Sachsenhausen. Nach Aussagen einstiger kommunistischer Weggefährten soll Wesche nach 1933 die Seiten gewechselt und für die Gestapo Spitzeldienste geleistet haben. Im Mai 1945 tauchte er in Chemnitz auf, soll kurzzeitig verhaftet gewesen sein, ihm wurde geraten, »aus Chemnitz für immer zu verschwinden«. Wesche ging nach Berlin, lebte in Neukölln und wurde als VdN anerkannt. Da er im Westteil Berlins wohnte, blieb eine Überprüfung seiner Vergangenheit durch die SED für ihn folgenlos. Zu den Abgeordnetenhauswahlen im Dezember 1950 kandidierte er für die Splitterpartei USPD. Heinrich Wesche starb am 24. November 1953 in Berlin.

Wer war wer in der DDR

Wessel, Karl-Friedrich

* 14.6.1936

Geb. in Hamburg; Vater Kellner; Grundschule u. kaufm. Lehre; Sonderreifeprüfung; 1957 – 62 Studium der Philos. mit Nebenfach theoret. Physik; 1962 – 70 wiss. Assistent am Bereich Philosoph. Probleme der Naturwiss. des Inst. für Philos. der HU Berlin; 1968 Prom. mit der Arbeit »Krit. Realismus u. dialekt. Materialismus« (veröff. 1971); 1971 Doz. an der Sektion Philos. der HU; 1971/72 Zusatzstudium in Moskau; 1975 Habil. mit einer Arbeit zu »Philosoph. Problemen der Pädagogik« (veröff. unter…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Westermann, Hans

* 17.7.1890 – ✝ 16.3.1935

Geboren am 17. Juli 1890 in Hamburg; lernte Schneider. 1910 Mitglied der SPD, ehrenamtlicher Funktionär. Im Weltkrieg zur Marine eingezogen, schloß sich Westermann den Bremer Linksradikalen an und war führend für sie tätig. Er wurde 1918 Mitglied des Marine-Rates Kiel, Vertreter der Minenräumflottille. Seit Gründung der KPD Mitglied der Partei, einer der wenigen Funktionäre, die sich in Hamburg 1921 nicht der KAPD anschlossen, sondern in der KPD blieben. Seit 1921 hauptamtlicher Sekretär und Beisitzer des Hamburger Vorstandes, Leiter der Betriebsrätebewegung. Westermann, der auf dem rechten Flügel der KPD stand, wurde im Frühjahr 1925 zusammen mit Karl Jannack u. a. aus der KPD ausgeschlossen. Er hatte sich für die Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten beider Arbeiterparteien zum zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl und gegen die Kandidatur Ernst Thälmanns ausgesprochen. Nach dem »Offenen Brief« im Oktober 1925 wieder aufgenommen, blieb er auch ohne Parteiamt führender Kopf der Mittelgruppe, der späteren Versöhnler, in Hamburg. Ab 1927 wieder Mitglied der BL Wasserkante und Parteisekretär, im selben Jahr in die Hamburger Bürgerschaft gewählt. Da er bei den Auseinandersetzungen 1928/29 in Hamburg der Wortführer der Versöhnler war, aus der BL entfernt. Anfang Februar 1930 aus der KPD ausgeschlossen, schied er 1930 auch aus der Bürgerschaft aus. Westermann leitete zusammen mit dem ehemaligen Chefredakteur der Hamburger »Volks-Zeitung« Stephan die (innerhalb und außerhalb der KPD wirkende) straff organisierte Versöhnlergruppe in Hamburg. Nach 1933 kam es zum Bruch zwischen Stephan und Westermann, letzterer bejahte die KPD-These, die Arbeiterbewegung habe durch Hitlers Sieg »keine Niederlage« erlitten. Die KPD hatte unter voller Namensnennung vor Westermann »gewarnt«, und im Juni 1933 wurde er verhaftet. Nach sieben Monaten aus dem KZ zurück, traf er sich 1934 mit Hermann Schubert und schwenkte nach einer Absprache wieder zur KPD über. Die Versöhnlergruppe spaltete sich. Kurze Zeit später wieder festgenommen, kam er ins KZ Fuhlsbüttel, wo Hans Westermann am 16. März 1935 grausam ermordet wurde. Seine Frau, Käthe Latzke, gehörte ebenfalls zu den Versöhnlern. Sie arbeitete 1934 weiter für die KPD, wurde auch verhaftet, aber wieder entlassen. Nach dem 20. Juli 1944 erneut inhaftiert, starb sie am 31. März 1945 im KZ Ravensbrück den Hungertod.

Wer war wer in der DDR

Wettengel, Albert

* 31.1.1921 – ✝ 4.11.2004

Geb. in Pohorsch (Bez. Litomĕřice, ČSR / Pohoš, Tschechien); Vater Kleinbauer u. Landarb.; Volksschule; 1936 – 43 Lehre u. Arbeit als Schmied u. Dreher; RAD; 1943 – 45 Wehrmacht; April – Aug. 1945 amerikan. Kriegsgef. in Bayern. 1945 / 46 Landarb. u. Kfz-Schlosser in Bayern; 1945 KPD, Übersiedl. in die SBZ; 1946 SED; 1946 / 47 Berufsschullehrerausbildung, 1. Lehrerprüfung; Fernstud. an der DVA; 1947 – 50 Berufsschullehrer u. Ltr. der Abt. Volksbildung beim Rat der Stadt Schönebeck; 1950 / 51…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wetzel, Friedrich

* 10.1.1903

Geboren am 10. Januar 1903 in Hohensalza/ Posen; lernte in Stettin Feinmechaniker, anschließend Wanderschaft. 1926 Eintritt in die KPD, seit 1927 wieder in Stettin, hier war er Mitarbeiter im AM-Apparat (Funktionär des Waffenressorts) der BL Pommern, 1931/32 Leiter des dortigen AM-Apparates. 1932 Kursant an der M-Schule der Komintern bei Moskau, nach seiner Rückkehr wurde er Orgleiter der BL Pommern. Am 16. Juli 1933 Festnahme und Anklage vor dem VGH. Ihm gelang im September 1934 gemeinsam mit Hermann Matern und Bruno Retzlaw-Kresse der Ausbruch aus dem Gefängnis in Altdamm bei Stettin. Flucht in die âSR, später nach Großbritannien. Friedrich Wetzel lebte nach 1945 in Südengland und kehrte nicht nach Deutschland zurück.

Wer war wer in der DDR

Wicke, Peter

* 17.6.1951

Geb. in Zwickau; 1970 Abitur in Dresden; 1970 – 74 Studium der Musikwiss. an der HU Berlin; 1974 – 90 wiss. Assistent im Bereich Musikwiss.; 1980 Prom. zum Dr. phil. mit einer Arbeit zur Ästhetik der Popmusik; ab 1983 Ltr. des Forschungszentrums Popmusik an der HU; 1986 Habil.; seit 1987 Europ.-Dir. des Internat. Communication and Youth Culture Consortium der UNESCO; 1987 – 91 Gen.-Sekr., seitdem Vizepräs. der Internat. Association for the Study of Popular Music; seit 1988 Adjunct Research Prof.…

Wer war wer in der DDR

Wiebershausen, Willi

* 9.12.1917 – ✝ 8.7.1958

Geb. in Köln-Ehrenfeld; Vater Schlosser; Volksschule; Ausb. zum Karosseriebauer; Arbeit im Beruf; 1930 Mitgl. der Roten Pioniere u. des Jungspartakusbundes; 1932 KJVD; 1939 – 45 Wehrmacht, dort illeg. pol. Tätigkeit; Desertion nach Dänemark. 1945 Mitgl. KPD in Köln; Übersiedl. nach Mecklenb.; SED; Vors. der SED in Bartow (Krs. Demmin), danach Arbeitsgebietssekr. in Altentreptow; 1949 Studium an der LPS in Wiligrad; Sekr. der SED-Landesltg. Mecklenb.; 1949 – 52 1. Sekr. der SED-KL Anklam u.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Wiedmaier, Maria

* 19.10.1896 – ✝ 20.12.1977

Geboren am 19. Oktober 1896 in Stuttgart-Zuffenhausen als Maria Siegloch, Tochter einer Eisenbahnerfamilie. Die drittälteste von sieben Geschwistern arbeitete von 1910 bis 1916 in der Schuhfabrik Salamander in Kornwestheim. Während des Krieges war sie in der Munitionsfabrik in Feuerbach und heiratete 1916 den Arbeiter Albert Volz. Ende 1918 zunächst Mitglied der USPD, trat 1919 in die KPD ein. Zusammen mit Heinrich Rau und Eugen Wiedmaier, den sie 1923 heiratete, gehörte sie zu den Mitbegründern der KPD in Stuttgart-Zuffenhausen. 1923 folgte sie Eugen Wiedmaier nach Berlin, später auch an die Saar und in die Pfalz, war zunächst Jugendfunktionärin, dann 1924/25 Sekretärin der BL Saarbrücken und ab 1925 Instrukteurin des ZK. 1929/30 Kursantin an der Internationalen Leninschule in Moskau, anschließend hauptamtliche Funktionärin der BL Berlin-Brandenburg. Von Januar 1933 bis April 1935 illegale Instrukteurin in Berliner Betrieben. Maria Wiedmaier gehörte ab 1934 zum AM-Apparat von Emil Pietzuch und reiste mehrmals als Kurier in die Sowjetunion. Am 6. April 1935 in Berlin verhaftet, saß sie drei Jahre in Untersuchungshaft, dann am 28. Februar 1938 zu fünfeinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, zuletzt im KZ Ravensbrück. Von 1945 bis 1949 Referentin für Sozialwesen beim Bezirksamt Berlin-Charlottenburg, nach der Spaltung der Stadtverwaltung Mitarbeiterin des Magistrats von Ost-Berlin. 1948 erhielt sie wegen »mangelnder Zusammenarbeit zwischen der VVN und der SED« eine Rüge, bis 1952 Referentin für Kultur bei der Deutschen Investitionsbank, später nur noch ehrenamtlich. Sie war mit dem Kommunisten, Buchenwaldhäftling und späteren Generalsekretär der VVN Harry Kuhn verheiratet, erhielt 1976 die Ehrenspange zum VVO in Gold. Maria Kuhn-Wiedmaier starb am 20. Dezember 1977 in Glienicke bei Potsdam