In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Zimmermann, Arnold
* 2.10.1922 – ✝ 21.4.2015Geb. in Altendambach (Krs. Schleusingen); Vater Schuhmacher, Mutter Hausfrau; Volks- u. Berufsschule; 1937 – 39 Lehre; 1940 / 41 Angest. in der Kreisverw. Suhl; 1941 RAD; 1941 – 45 Wehrmacht; Mai – Okt. 1945 sowj. Kriegsgef. 1945 – 51 Angest. u. Kaderltr. im Rat des Krs. Suhl; 1945 SPD, 1946 SED; 1950 / 51 Kaderltr.-Lehrgang an der DASR Potsdam; 1951 / 52 Kaderltr. im Min. für Land- u. Forstwirtschaft der Landesreg. Thüringen in Erfurt; 1952 – 56 Sekr., 1956 – 61 Vors. des Rats des Krs. Suhl;…

Wer war wer in der DDR
Zimmermann, Udo
* 6.10.1943Geb. in Dresden; 1953 61 Mitgl. des Dresdener Kreuzchors; 1962 Abitur an der Kreuzschule; 1962 68 Studium Komposition, Gesang u. Dirigieren an der HS für Musik »Carl M. v. Weber« Dresden, 1968 70 an der Mstr.-Schule der DAK bei Günter Kochan; 1970 Dramaturg an der Dresdener Staatsoper; 1976 Lehrauftrag für Komposition an der Dresdener HS für Musik; 1974 Gründung des Studios für Neue Musik in Dresden; 1975 NP; 1978 Berufung zum Prof. für Komposition; 1982 ord. Prof. für experiment.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Zipfel, Otto
* 29.6.1886 – ✝ 13.2.1945Geboren am 29. Juni 1886 in Pegau bei Borna, Sohn eines Schuhmachergehilfen. Vor dem Weltkrieg bereits Mitglied der SPD, trat er als hauptamtlicher Gewerkschaftsangestellter in Leipzig 1917 in die USPD ein. Ende 1920 Delegierter des USPD-Spaltungsparteitages, wurde Mitglied der KPD und war bis 1922 Sekretär des KPD-Bezirks Ostsachsen. Im Dezember 1920 kam Zipfel in den Sächsischen Landtag, Nachfolger von Friedrich Geyer, der in den Reichstag wechselte. Ab Sommer 1924 vertrat er den in der Sowjetunion weilenden Rudolf Renner als Polleiter. Zipfel war Anhänger Heinrich Brandlers, deswegen 1924 abgelöst und im Dezember 1924 zur Rückgabe des Landtagsmandats aufgefordert, sein Nachfolger wurde Otto Gäbel. Für den Rücktritt als hauptamtlicher Funktionär und für die freiwillige Rückgabe des Abgeordnetenmandats erhielt er von der KPD eine Entschädigung und eröffnete mit der Abfindungssumme ein Zigarrengeschäft in Dresden. 1925 wurde er aus der KPD ausgeschlossen und trat politisch nicht mehr hervor. Otto Zipfel kam bei den alliierten Bombenangriffen auf Dresden am 13. Februar 1945 ums Leben.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Zirkel, Max
* 18.3.1869 – ✝ 19.9.1921Geboren am 18. März 1869 in Finsterwalde; Tischler, Mitglied der SPD, betrieb um die Jahrhundertwende in Berlin ein Zigarrengeschäft. 1916/17 war er 2. Vorsitzender der sozialdemokratischen Organisation von Berlin-Neukölln. Ende April 1917 wegen des Verdachts, den Vertrieb von Flugblättern der Spartakusgruppe zentral geleitet zu haben, für einige Zeit in Untersuchungshaft. Ende 1917 wurde Zirkel Angestellter des radikalen linken Berliner Verbandes der Holzarbeitergewerkschaft. Im März 1918 mit Leo Jogiches wegen illegaler Arbeit in der Spartakusgruppe verhaftet. Zirkel war bei den Revolutionären Obleuten, gehörte während der Novemberrevolution dem Arbeiter- und Soldatenrat Berlins an. Er war Delegierter des Gründungsparteitages der KPD Ende 1918. Für die KPD aktiv, kandidierte er im Juni 1920 zur Reichstagwahl. Max Zirkel starb am 19. September 1921 in Berlin.

Wer war wer in der DDR
Zobel, Hans-Jürgen
* 24.5.1928 – ✝ 7.2.2000Geb. in Olbernhau (Erzgeb.); Vater Pfarrer; 1947 52 Studium der Theologie, Semitistik, Arabistik an der Kirchl. HS Berlin-Zehlendorf sowie den Univ. Tübingen u. Halle, dort 1952 1. Theolog. Examen; Inspektor des Tholuck-Konvikts u. Vikar in der Kirchenprovinz Sachsen; 1952 CDU; 1955 57 wiss. Ass. an der MLU Halle, dort 1959 2. Theolog. Examen, 1963 Prom. mit der Schrift »Stammesbuch u. Geschichte« (veröff. 1965), 1963 67 wiss. Oberass., 1967 Habil. mit der Arbeit »Israel und die Völker«,…

Wer war wer in der DDR
Zöllner, Dirk
* 13.6.1962Geb. in Berlin; während der Schulzeit autodidakt. Gitarrenausb.; 1980 82 Betonwerkerlehre, erste Auftritte in Kirchen; 1982/83 NVA, dort Gründung einer Band, erste Eigenkompositionen u. Texte; 1984 Gründung der Band »Chicorée« mit Frank Brennecke, Garret Matzko u. Achim Schulze, 1985 erste Konzerte u. Rundfunkprod. der Band, die mit Titeln wie »Was du von mir verlangst« u. »Käfer auf dem Blatt« in kurzer Zeit eine der beliebtesten DDR-Amateurbands wird (Umfrage »Junge Welt« 1985); 1986…

Wer war wer in der DDR
Zuckermann, Leo
* 12.6.1908 – ✝ 14.12.1983Geb. in Lublin (Rußland / Polen) in einer jüd. Familie; Vater Nähmaschinenmechaniker; Oberrealschule in Elberfeld, 1927 Abitur; 1924 SAJ-Mitgl. in Wuppertal, Reichsbanner; 1927 SPD; 1928 zur KPD übergetreten; 1927 30 Studium der Rechtswiss. in Bonn u. Berlin; 1932 Prom. zum Dr. jur. über die staats- u. völkerrechtl. Stellung des Reichsaußenministers; 1932 Referendariat, Staatsanwaltschaft Wuppertal; pol. Ltg. des Jüd. Arbeiterkulturvereins in Wuppertal; März 1933 Flucht; April 1933 Emigr. nach…

Wer war wer in der DDR
Zülow, Andreas
* 23.10.1965Geb. in Ludwigslust (Mecklenb.); 1975 mit dem Boxsport bei der TSG Ludwigslust begonnen (Trainer: Dieter Schäfer); 1980 KJS; 1980 Mitgl. des SC Traktor Schwerin (Trainer: Fritz Sdunek); Ausbildung zum Schlosser bzw. Instandhaltungsmechaniker; im Beruf bei der Bau-Union AG Schwerin tätig; bei der Spartakiade 1981: 3. Platz; bei den Weltmeisterschaften 1986: 3. Platz (Leichtgewicht); Pädagogikstudium; 1988 Olymp. Spiele: Sieger (Leichtgewicht); VVO; bei den Weltmeisterschaften 1989: 2. Platz.…

Wer war wer in der DDR
Zweig, Arnold
* 10.11.1887 – ✝ 26.11.1968Geb. in Groß-Glogau (Schles./Głogów, Polen) in einer jüd. Fam.; Vater Sattlermstr. u. Spediteur; 1898 nach durch antisemit. Boykott verursachten Bankrott des väterl. Unternehmens Übersiedl. der Fam. nach Kattowitz; Volksschule u. Gymnasium, 1903 Lehre bei einem Buchhändler; 1907 14 Studium der Germanistik, Philos. u. Psychol. in Breslau, München, Berlin, Göttingen, Rostock u. Tübingen; ab 1905 liter. Arbeit; 1912 erster liter. Erfolg mit »Novellen um Claudia« (Leipzig); 1915 Kleist-Preis für…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Zwilling, Georg
* 21.9.1892 – ✝ 5.11.1944Geboren am 21. September 1892, Sohn eines Arbeiters; wurde Bauarbeiter, war schon in jungen Jahren aktiv in der SPD. Ende 1918 Mitglied des Frankfurter Arbeiter- und Soldatenrates, trat 1919 in die USPD ein und gehörte zu den Gründern der KPD in Mörfelden, das in Hessen immer zu den Hochburgen der KPD zählte. Auf dem VII. Parteitag in Jena im August 1921 wurde Georg Zwilling als Vertreter für den Bezirk Hessen-Frankfurt in den ZA gewählt. Er war einer der Initiatoren des Volkshaus-Vereins und wurde 1931 Bürgermeister von Mörfelden. Im ersten Wahlgang am 27.September 1931 erhielt Zwilling 1022 Stimmen und in der Stichwahl am 8. November 1931 dann 1578 Stimmen, über dreihundert mehr als sein Mitbewerber Ludwig Geiß. Die Hessische Landesregierung bestätigte ihn nicht in diesem Amt. Er erlitt im Februar 1932 einen schweren Motorradunfall, daraufhin wurde ein Staatskommissar für die Gemeinde Mörfelden eingesetzt. 1932 wurde Zwilling als KPD-Abgeordneter in den Hessischen Landtag gewählt. Von März bis Mai 1933 »Schutzhaft« im KZ Osthofen, bis September im Gerichtsgefängnis Frankfurt/M. Danach Arbeiter, im Zweiten Weltkrieg noch Soldat. Georg Zwilling kam am 5. November 1944 auf der Heimfahrt nach Mörfelden in Stadtlohn an der holländischen Grenze bei einem Tieffliegerangriff ums Leben.

Wer war wer in der DDR
Zimmermann, Brigitte
* 22.5.1939Geb. in Sagan (Niederschles. / Żagań, Polen); Vater Dekorateur, Mutter Verkäuferin; aufgew. in Weimar; 1954 58 OS in Weimar; 1954 78 FDJ; 1958 61 Arbeiterin in einer Tischlerei des VEB Mähdrescherwerks in Weimar; 1961 90 SED; 1961/62 Mitarb. der Ztg. »Junge Generation«; 1962 78 Red. der Ztg. »Junge Welt«; 1965/66 Studium an der HS des Komsomol in Moskau; 1966 70 Ltr. der Abt. Schulen in der Red. der »Jungen Welt«; 1968 Abschl. als Journalistin an der FS für Journalistik in Leipzig;…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Zinke, Lotte
* 23.6.1891 – ✝ 26.8.1944Geboren am 23. Juni 1891 als Charlotte Maetschke in Zielenzig/Frankfurt/Oder, Tochter eines Tuchmachers. Seit 1911 aktiv in der Arbeiterbewegung, Mitglied der SPD, ab 1920 der KPD und Funktionärin der RHD. Sie heiratete den KPD-Funktionär Zinke, der 1933 verhaftet wurde. Von 1927 bis 1930 wirkte sie als Frauenleiterin der KPD-BL Ruhrgebiet, ab 1929 in der Essener Stadtverordnetenversammlung, gehörte zeitweise dem Rheinischen Provinziallandtag an. Im September 1930 wurde Lotte Zinke im Wahlkreis Westfalen-Süd in den Reichstag gewählt, in dem sie bis 1933 blieb. Ende August 1932 waren sie und ihre KPD-Reichstagskollegin Hanna Himmler bei Clara Zetkins Berlin-Aufenthalt anläßlich ihrer Rede als Alterspräsidentin im Reichstag für deren Betreuung verantwortlich. Nach dem Reichstagsbrand lebte Lotte Zinke illegal und emigrierte im Frühjahr 1933 in die Niederlande. Ab Januar 1934 wieder in Deutschland, wurde sie nach Vernehmungen durch die Gestapo zwar nicht inhaftiert, stand aber unter Polizeikontrolle. Im Zusammenhang mit der Verhaftungsaktion nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler wurde Lotte Zinke am 26.August 1944 festgenommen. Zunächst in Essen in »Schutzhaft«, wurde sie Ende September 1944 in das Frauenkonzentrationslager Ravensbrück überführt. Dort kam Lotte Zinke am 6. November 1944 unter nicht geklärten Umständen ums Leben.

Wer war wer in der DDR
Zippel, Hartmut
* 13.6.1938Geb. in Gera; Vater Lehrmstr.; OS; ab 1956 Studium der Med. in Leipzig u. Erfurt; anschl. vier Jahre in Arnstadt u. fünf Jahre an der Orthopäd. Klinik der KMU Leipzig tätig; danach 1. Oberarzt der Orthopäd. Klinik; Doz. u. seit 1977 Prof. in Greifswald; seit 1979 ord. Prof. für Orthopädie u. die Orthopäd. Klinik an der HU Berlin; seit März 1977 Nachfolgekand., seit April 1987 Mitgl. des ZV der LDPD; 1971 80 Vors. des LDPD-Krs.-Vorst. Greifswald (Nachf. von Wolfgang Schult); 1980 auf den…

Wer war wer in der DDR
Zirzow, Carola
* 15.9.1954Geb. in Prenzlau; Verkäuferin; ab 1972 Kanu-Rennsportlerin beim SC Neubrandenb.; 1972 76 fünffache WM im K II u. K IV; 1976 Olymp. Spiele: Siegerin (K I); auf Betreiben Manfred Ewalds Ausmusterung aus der Sportförderung wegen Freundschaft mit dem Italiener Oreste Perri (10.000 m-Weltmstr.). Ausgebildete Physiotherapeutin; verh. mit dem HNO-Arzt Jerry Drechsler; Vize-Präs. des SC Neubrandenb.; lebt in Neubrandenb.Olaf W. Reimann

Wer war wer in der DDR
Zöger, Heinz
* 19.11.1915 – ✝ 21.3.2000Geb. in Leipzig; Adoptivvater Steindrucker; Volksschule; 1930 33 Ausbildung zum Schriftsetzer; 1932 Antifa. Rote Garde; RH u. RGO; Nov 1933 als Verbindungsmann des KJVD Leipzig u. Dresden verhaftet, zu neun Mon. Gefängnis wegen Fortführung des KJVD verurteilt, Haft in Bautzen; anschl. Mitgl. der illeg. Gruppe Kurt Massloff / Wilhelm Zimmermann; 1935 40 Schriftsetzergehilfe in Leipzig; 1940/41 Fachausbildung im Graf. Technikum Leipzig; 1941 verhaftet u. zu viereinhalb Jahren Zuchthaus wegen…

Wer war wer in der DDR
Zorn, Heinz-Bernhard
* 28.4.1912 – ✝ 15.5.1993Geb. in Berlin; Vater Bankbeamter; Oberrealschule; ab 1930 Reichswehr bzw. Wehrmacht, Berufsoffz.-Laufbahn; 1930/31 getarnte Ausbildung als Flieger; 1932 34 Offiz.schüler, 1935 41 Kompaniechef; 1942 Major im Gen.-Stab der Luftwaffe in Norwegen; 1942 44 Gruppenltr. im Generalstab der Luftwaffe; 1944 Offiz. im Generalstab der Luftwaffe in Rumänien; 1944 49 sowj. Kriegsgefangenschaft nach Desertion, Assistent u. Lehrer an der Zentr. Antifa-Schule in Moskau; NS-Gericht verurteilte ihn in…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Zuckermann, Leo
* 12.6.1908 – ✝ 14.12.1983(* 1908 1985) Geboren am 12. Juni 1908 in Lublin/Polen, Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, aufgewachsen in Wuppertal; 1924 Mitglied der SAJ. 1927 Abitur, Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin, dort aktiv unter den linkssozialistischen und kommunistischen Studenten, in der Leitung der Kostufra. 1931 Promotion zum Dr. jur., Mitglied der SPD, 1928 trat er zur KPD über. 1932 Referendariat bei der Staatsanwaltschaft Wuppertal, im März 1933 emigrierte er nach Frankreich. Dort unter dem Namen Leo Lambert Mitarbeiter beim »Verteidigungskomitee für die Angeklagten im Reichstagsbrandprozeß«, später auch Sekretär im »Weltkomitee gegen Faschismus und Krieg«. Bei Kriegsausbruch 1939 interniert, gelang ihm im Juni 1940 die Flucht nach Marseille, im Oktober 1941 die Emigration nach Mexiko. Hier gehörte Zuckermann zu den führenden deutschen Kommunisten unter Paul Merker, war Mitglied der Bewegung Freies Deutschland und des »Heinrich-Heine-Klubs«. Er redigierte die Zeitschriften »Demokratische Post« und »Alemania Libre«. Im Juli 1947 Rückkehr nach Deutschland, Referent der Abteilung Kommunalpolitik im ZS der SED, ab April 1949 Leiter der außenpolitischen Kommission des SED-PV, Mitarbeiter Merkers und Walter Ulbrichts. Ab Oktober 1949 Staatssekretär und Leiter der Präsidialkanzlei des Präsidenten der DDR Wilhelm Pieck. Ende 1950 wegen seiner Westemigration und seiner engen Bekanntschaft zu Paul Merker entlassen, blieb außenpolitischer Mitarbeiter des ZK der SED bzw. des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten. Im November 1952 Berufung zum Direktor des Instituts für Rechtswissenschaft der Akademie für Staat und Recht in Potsdam-Babelsberg. Nach dem Slánsk´y-Prozeß in Prag und dem entsprechenden Beschluß des ZK der SED vom 20. Dezember 1952 als »zionistischer Agent« diffamiert, flüchtete Zuckermann Mitte Dezember 1952 nach West-Berlin, später nach Frankreich und ging zurück nach Mexiko. Er war Inhaber einer Schallplattenfirma, Soziologieprofessor an der Universität Mexiko-Stadt. Dort starb Leo Zuckermann am 14. November 1985. Sein jüngerer Bruder Rudolf Zuckermann (*2.10. 1910 29. 4. 1995) studierte Medizin, emigrierte 1933, setzte sein Studium in Paris und Basel fort, wo er 1937 zum Dr. med. promovierte. Er ging 1936 nach Spanien, Regimentsarzt bei den Internationalen Brigaden, Hauptmann der Brigade »Garibaldi«, dann Direktor des Sanatoriums für die Interbrigadisten in Madrid. 1938 Mitglied der KP Spaniens, 1939 der KPD. Auch er flüchtete 1941 nach Mexiko, wo er bis 1952 eine Privatpraxis führte. In dem Moment, als sein Bruder Leo aus Ost-Berlin floh, kam Rudolf Zuckermann Ende 1952 ahnungslos in die DDR. Sofort festgenommen, saß er bis September 1953 in U-Haft. Danach Arzt in Bad Liebenstein, später Professor mit Lehrstuhl für Kardiologie an der Universität Halle-Wittenberg. Wolfgang Kießling veröffentlichte 1999 ein biographisches Doppelporträt der Brüder Zuckermann. »Rudolf und Leo Zuckermanns Leben zwischen nazistischer Verfolgung, Emigration und stalinistischer Maßregelung«.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR
Zumpe, Heinz
* 7.8.1929 – ✝ 15.11.2004Geb. in Bad Schmiedeberg (Krs. Wittenberg); Vater Bäcker; Volksschule; 1946 50 Lehre u. Arbeit als Rundfunkmechaniker in Wittenberg; 1950 53 Studium an der Ing.-Schule Köthen, FS-Ing.; 1953/54 Ing. im VEB Fernsehelektronik Berlin; 1954 Mitarb. der Nachrichtenanlage im ZK der SED; 1955 SED; 1956 64 Fernstudium an der TU Dresden, 1964 Dipl.-Ing.; 1966 Ltr. des Bereichs Technik bei der Ltg. Fernmeldewesen beim Büro des PB; ab 1967 Ltr. des Fernmeldewesens beim Büro des PB u. stellv. Ltr. der…

Wer war wer in der DDR
Zweiling, Klaus
* 18.2.1900 – ✝ 18.11.1968Geb. in Berlin-Moabit; Vater Ing. am Reichspatentamt; 1909 Bismarck-Gymnasium Berlin-Wilmersdorf; 1917 Notabitur u. Einsatz im landw. Hilfsdienst; Sept. Dez. 1918 Einberufung zum Heeresdienst; 1918 22 Studium der Mathematik u. Physik an den Univ. Berlin u. Göttingen; gleichz. Besuch von Vorlesungen in Geschichte, Nationalökon., Philos., alte Sprachen u. Presserecht; 1920 USPD; 1922 SPD; 1922 Prom. zum Dr. phil. über »Eine graf. Methode zur Berechnung von Planeten- u. Kometenbahnen«…

Wer war wer in der DDR
Zwirner, Walter
* 9.7.1899 – ✝ 4.9.1952Geb. in Berlin; Vater Hutmacher; Volks- u. Berufsschule; Lehre u. Arbeit als Bankangest.; 1920 Gewerkschaftsmitgl.; 1930 KPD; ab 1933 illeg. Arbeit im KPD-Unterbez. Berlin-Charlottenburg; Ende 1933 Emigr. nach Frankreich, Arbeit in einem Parteibetrieb der KP Frankreichs; 1939 interniert; ab Jan. 1944 Angeh. der franz. Maquis / Résistance, Mitgl. einer Einheit im Elsaß; Mitgl. der Bew. »Freies Deutschland«. Mai 1947 Rückkehr nach Dtl.; KPD-Funktionär in Ludwigshafen, Verlagsltr. der Parteiztg.…

Wer war wer in der DDR
Zimmermann, Edwin
* 15.8.1948Geb. in Schöna-Kolpien (Landkrs. Schweinitz); Eltern Landwirte; 1955 65 POS Hohenbucko; 1965 67 Ausbild. zum Landmaschinen- u. Traktorenschlosser im Wiss.-Techn. Zentrum Schlieben; 1967 70 Schlosser u. Dreher in der PGH Landmaschinenbau Dahme (Mark); 1967/68 NVA; 1970 Angeh. des VPKA Herzberg; 1970/71 Schlosser in der LPG Schöna; 1971 74 Spinnereimeister im Textilbetrieb Schmidt in Dahme; 1974/75 Ingenieurstudium in Berlin; 1975 78 Studium der Landtechnik an der FS für Landtechnik in…

Wer war wer in der DDR
Zinke, Johannes
* 25.11.1903 – ✝ 14.11.1968Geb. in Liegnitz (Niederschles. / Legnica, Polen); 1928 Priesterweihe in Schles.; Kaplan; Pfarradministrator; Kuratus; 1938 45 Caritasdir. der Erzdiözese Breslau. 1946 68 Ltr. der Hauptvertr. Berlin des Dt. Caritasverb. mit Sitz im amerik. Sektor; seit 1952 zusätzl. Ltr. des Commissariats der Fuldaer Bischofskonferenz in Berlin; 1957 Prälat; Beauftr. der Berliner Ordinarienkonferenz zu Verhandlungen mit der HA Verbindung zu den Kirchen, dem MdI u. der Dienststelle des Staatssekr. für…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Zipperer, William
* 27.12.1884 – ✝ 11.1.1945Geboren am 27. Dezember 1884 in Dresden; Lehre und Arbeit als Graveur, seit 1906 in der SPD. Während des Krieges Anhänger der Spartakusgruppe und Mitglied der USPD, Zipperer gehörte zu den führenden Spartakisten in Leipzig. Schon während des Krieges Stadtverordneter in Leipzig, legte er sein Mandat nieder und war 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates. Seit 1919 Mitglied der KPD, zeitweise Vorsitzender des KPD-Bezirks Westsachsen, später noch Mitglied der BL Westsachsen. Von Mai bis November 1919 auf der Festung Königstein inhaftiert. Von 1923 bis 1925 war er Redakteur der »Sächsischen Arbeiterzeitung«, gehörte 1925 zu den Ultralinken. Im Sommer 1925 trat Zipperer auf dem Bezirksparteitag Ruth Fischer und Max Strötzel entgegen und führte mit Otto Burke eine ultralinke Gruppe an, die links von Arthur Vogts Gruppe stand. Zeitweise aus der KPD ausgeschlossen, dann bis 1926 Redakteur bzw. Leiter der Bücherstube der »Sächsischen Arbeiterzeitung« in Leipzig, danach in den Hintergrund gedrängt. Nach 1933 für einige Zeit im KZ, Zipperer gelang es, mit Hilfe eines Artikels der LVZ »Wieder einer der Besten aus der KPD ausgeschifft« die Gestapo zu täuschen, er sei lange vor 1933 nicht mehr für die KPD tätig gewesen. Daraufhin wurde er aus dem KZ entlassen. Später einer der theoretischen Köpfe des kommunistischen Widerstandes in Leipzig, entwickelte er eine Gegenplattform zu den programmatischen Aussagen von Georg Schumann und Otto Engert mit dem Motto »Für den totalen Frieden« oder »Frieden um jeden Preis« (die leider nicht erhalten geblieben ist). Im Juli 1944 verhaftet und vom VGH am 23.November 1944 zum Tode verurteilt. William Zipperer wurde am 11.Januar 1945 in Dresden hingerichtet.

Wer war wer in der DDR
Ziska, Jochen
* 24.10.1941Geb. in Stettin (Szczecin, Polen); 1961 63 Lehre als Offsetdrucker; 1963 68 Studium an der HS für Industrielle Formgestaltung Halle; 1968 70 Formgestalter im VVB Rundfunk- u. Fernsehtechnik (RFT); 1970 81 Ltr. des Zentralen Gestaltungsbüros der RFT; 1978 Honorarprof., 1981 Oberassistent, 1982 87 Dir. der Sektion II/Produkt- u. Umweltgestaltung im Bereich Prod., 1987 89 Rektor HS für Industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein, Halle; lebt als Designer in Leipzig.Beatrice…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Zollikofer, Ludger
* 29.10.1893 – ✝ 11.10.1944Geboren am 29. Oktober 1893 in Fischlaken/ Ruhrgebiet; Eisenbahner, trat nach dem Weltkrieg in die USPD ein. Zollikofer gründete 1922 die KPD-Ortgruppe Werden an der Ruhr. Er war Leiter der Proletarischen Hundertschaften und RFB-Funktionär im Ruhrgebiet und im AM-Apparat tätig. Stadtverordneter in Essen, zuletzt Leiter der IAH im Rhein-Ruhr-Gebiet. Am 1.Mai 1933 festgenommen und in das KZ Cleve eingeliefert. Bis Ende 1933 »Schutzhaft« u. a. im KZ Esterwegen. Im Juni 1934 erneut verhaftet, Verurteilung zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus, kam bei Kriegsausbruch in das KZ Sachsenhausen. Hier wurde Ludger Zollikofer (zuletzt Blockältester in den Baracken sowjetischer Kriegsgefangener) wegen illegaler Tätigkeit zusammen mit Ernst Schneller, Matthias Thesen und weiteren 21 Funktionären sowie drei französischen Häftlingen am 11.Oktober 1944 von der SS erschossen.

Wer war wer in der DDR
Zuchold, Erika
* 19.3.1947 – ✝ 22.8.2015Geb. in Lucka-Breitenhain (Krs. Altenburg); begann in Lucka mit dem Turnen; 1959 KJS Leipzig; SC DHfK Leipzig, 1963 SC Leipzig (Trainer: Ursula Tietze-Gundlach, Ellen Berger, Sylvia Hlavacek, Helmut Gerschau, Roselore Sonntag); 1961 1. Platz KJS-Meisterschaften Mehrkampf; 7.6.1964 Weltpremiere Flickflack auf dem Schwebebalken in Halle; Siegerin der gesamtdt. Olympiaqualifikation für Tokio, wegen Verletzung keine Olympiateiln.; 1966 Heirat mit dem Bahnradsportler Dieter Z.; 1966 Comeback:…

Wer war wer in der DDR
Zukunft, Karl
* 22.2.1926 – ✝ 27.2.2002Geb. in Dresden; Vater Bonbonkocher; Volksschule; 1940 43 Lehre als Fernmeldemonteur; 1943 RAD, Wehrdienst als Fernsprechuffz. 1946 Arbeit als Fernmeldemonteur; 1946 Einstellung bei der Polizei, Polizeipräs. Dresden; 1946 KPD/SED; 1949 VP-Mstr., HV der DVP Berlin; Lehrer an der VP-Schule Pirna; dann Ausbildungsltr. bei der XI. VP-Bereitschaft Kochstedt; 1950 Einstellung beim MfS, Ltr. der Abt. N (Nachrichten) der HA Allg.; 1953 Abt.-Ltr. in der HA Verw. u. Wirtschaft; 1955 Ltr. der Abt.…

Wer war wer in der DDR
Zupke, Evelyn
* 28.2.1962Geb. in Binz als Tochter einer Lehrerin; 1980 Abitur; als unangepaßte Schülerin zunächst nicht zum Studium zugelassen; Arbeit als Kellnerin u. Eisverkäuferin im Feriendienst des FDGB; lehnte Delegierung zum Studium ab, um nicht der SED beitreten zu müssen; 1984 Verweigerung der Teiln. an den Kommunalwahlen, danach Wechsel zum Diakon. Werk Anklam, dort Arbeit als Erzieherin; 1987 Umzug nach Berlin, Arbeit mit behinderten Kindern in der Stephanus-Stiftung Berlin-Weißensee; Mitarbeit im…

Wer war wer in der DDR
Zwerenz, Gerhard
* 3.6.1925 – ✝ 13.7.2015Geb. in Gablenz (b. Crimmitschau); Vater Ziegeleiarb., Mutter Textilarb.; nach der Volksschule Kupferschmied; 1942 freiw. zur Wehrmacht; 1944 Desertion, sowj. Kriegsgefangenschaft bis 1948. 1948 Rückkehr nach Dtl.; VP-Angeh. bis 1951; Tbc-Sanatorien; 1949 – 57 SED, ausgeschloss.; Doz. für Ges.-Wiss. an einer Ing.-Schule; Sonderreifeprüfung; 1953 – 56 Philos.-Studium bei Ernst Bloch in Leipzig; war befreundet u. a. mit Erich Loest u. Günter Zehm; erste publizist. u. lyrische Veröff.; seit…

Wer war wer in der DDR
Zylla, Karl
* 1.3.1927 – ✝ 30.10.1967Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Bankangest.; Volksschule; Lehre als Betriebschemiefachwerker; 1944 NSDAP; Wehrmacht; 1945 kurzzeitig in brit. Kriegsgef. 1945 Landarb.; 1945 / 46 Bergarb. im Ruhrgebiet; 1946 Übersiedl. nach Thür.; 1946 SED; 1946 / 47 Praktikant im VEB Kammgarnspinnerei Eisenach; 1947 / 48 Holzfäller; 1948 Org.-Ltr. der Stadt-BL Eisenach-West; 1948 50 Referent für Betriebsgruppen, 1950 / 51 Abt.-Ltr. der SED-LL Thür.; 1951 / 52 Lehrgang an der SED-PHS; 1953 Sektorenltr.,…

Wer war wer in der DDR
Zimmermann, Gerhard
* 31.5.1927 – ✝ 7.5.1989Geb. in Ahlbeck (Landkrs. Ueckermünde); Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre als Bootsbauer; 1944 / 45 RAD; Mai Juli 1945 sowj. Kriegsgef. 1946 48 Bootsbauer in Eggesin; 1949 SED; 1948 / 49 Studium an der Techn. Lehranstalt für Schiffbau in Stralsund; 1949 53 Meister in der Boddenwerft Ribnitz-Damgarten; Ltr. des Lehrkabinetts u. Dir. für Arbeit im VEB Warnowwerft; 1951 Lehrgang an der SED-LPS in Wiligrad; 1952 / 53 Studium an der Ingenieurschule Wismar; 1953 57 Abt.-Ltr. der SED-BL…

Wer war wer in der DDR
Zinner, Hedda
* 20.5.1905 – ✝ 1.7.1994Geb. in Wien in einer jüd. Fam.; Vater Beamter; Volksschule; 1923 25 Besuch der Schauspiel-Akad. in Wien; Debüt am dortigen Raimundtheater; anschl. versch. Engagements, 1923/24 in Stuttgart, 1924/25 in Baden-Baden, 1925/26 in Wilhelmshaven, 1926/27 an der Rhein. Gastspielbühne, 1927/28 am Stadttheater Bunzlau (Schles.), u. 1928/29 in Zwickau; 1929 Schauspielerin in Berlin; KPD; Reportagen für die »Rote Fahne«, Arbeiterkorresp. für die »Welt am Abend«, AIZ, »Der Weg der Frau«; März 1933 Emigr.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Zirkel, Arthur
* 1898 – ✝ 9.4.1945Geboren 1898, Sohn von Max Zirkel. Er gehörte seit 1921 der KPD an und arbeitete ab 1924 als Angestellter bei der sowjetischen Botschaft in Berlin. Im illegalen AM-Apparat tätig, wurde er 1930 (Pseudonym Max Lehmann) nach Moskau geschickt, wo er im Auftrag der Komintern und des sowjetischen Geheimdienstes eine Funkausbildung absolvierte und u. a. in China eingesetzt wurde. Er kam 1933 in die UdSSR zurück und war im Komintern-Apparat tätig. Im Januar 1938 in der Sowjetunion verhaftet, wurde er nach 17monatiger U-Haft zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt. Arthur Zirkel soll am 9. April 1945 im Gulag gestorben sein. Seine Frau Grete Zirkel, geborene Krebs (* 15. 5. 1902 26. 4. 1968), folgte ihrem Mann 1930 in die Sowjetunion und auch nach China. Zunächst am Marx-Engels-Institut, infolge einer schweren Operation später Hausfrau bzw. von 1936 bis 1938 Textilarbeiterin, am 4. März 1938 wurde sie vom NKWD verhaftet und ebenfalls zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt. 1946 aus dem Lager entlassen, Eisenbahnarbeiterin, zuletzt Angestellte einer Schule in Workuta. Am 12.Juni 1957 vom Militärtribunal des Obersten Gerichts der UdSSR »rehabilitiert«, durfte sie im April 1958 in die DDR ausreisen.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Zobel, Paul
* 13.3.1891 – ✝ 22.3.1945Geboren am 13. März 1891 in Berlin, Sohn eines Rollkutschers; lernte Buchhändler. 1913 Mitglied der SPD. Im Weltkrieg Sanitäter an der Ostfront. 1917 trat Zobel in die USPD ein und wurde Ende 1920 Mitglied der KPD. Aktiver Sportler, 1919 ehrenamtlicher Funktionär des Arbeiter-Turn- und Sportbundes. 1928 wurde er wegen seiner kommunistischen Arbeit im Verband ausgeschlossen. Von Herbst 1923 bis Juli 1926 Geschäftsführer bei der Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten, dann Parteiangestellter in der Abteilung Sport des ZK. Im November 1927 wegen Herausgabe »hochverräterischer Schriften« vom Reichsgericht zu einem Jahr Festung verurteilt. Da er im Mai 1928 in den Preußischen Landtag gewählt wurde, aus der Haft entlassen. Zobel arbeitete dann wieder in der Geschäfts- bzw. Sportabteilung des ZK und zog auch im April 1932 wieder in den Preußischen Landtag ein. Zusammen mit Ernst Grube gehörte er zu den wichtigsten Funktionären der Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit und leitete mit Grube die Zeitschrift »Internationaler Arbeitersport«. Bereits in der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet, kam Zobel bis Dezember 1933 in »Schutzhaft«. Danach Handelsreisender, er hatte Kontakte zu Robert Uhrig und später auch zu4 Franz Jacob. Im Juli 1944 inhaftiert, in das KZ Dachau verschleppt. Dort kam Paul Zobel am 22. März 1945 aufgrund der Entbehrungen und Mißhandlungen ums Leben.

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Zöllner, Ernst
* 6.10.1902 – ✝ 27.1.1967Geboren am 6. Oktober 1902 in Halle/Saale, Sohn einer Arbeiterfamilie; Modelltischler. 1919 Mitglied der KJD und der KPD. Von 1925 bis 1927 2. Vorsitzender der Ortsgruppe Prenzlau. Zöllner war von 1927 bis 1932 Sekretär für Gewerkschaftspolitik und Mitglied des Sekretariats der BL Halle-Merseburg. Im Oktober 1932 Flucht in die Sowjetunion, bis 1936 Studium an der KUNMS in Moskau, dann wieder Modelltischler. Von Oktober 1936 bis Februar 1939 Angehöriger der Internationalen Brigaden in Spanien, Politkommissar. Anschließend in Frankreich, ab März 1939 illegale Arbeit in Belgien. Er wurde im September 1939 in Antwerpen verhaftet, im Oktober 1940 Überführung in das Wüsten-Internierungslager nach Djelfa/Nordafrika. Ende 1943 kam er mit einer Gruppe deutscher Kommunisten in die Sowjetunion, Lehrer am Institut 99 (Parteischule der KPD) und an mehreren Kriegsgefangenenschulen. Im August 1946 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der SED. Bis 1950 Sekretär des FDGB-Bundesvorstands, Leiter der Hauptabteilung Wirtschaftspolitik, danach Kulturdirektor bei der Deutschen Reichsbahn. Anschließend Personalchef im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen. Er erhielt 1962 den Orden »Banner der Arbeit«. Ernst Zöllner starb am 27. Januar 1967 in Ost-Berlin. Seine zweite Frau Margarete Zöllner, geborene Bliesenick (* 15. 1. 1897 15. 4. 1971), war Stenotypistin, seit 1919 USPD und seit 1920 KPD. Von 1927 bis 1933 lebte sie mit Ottomar Geschke zusammen. Bis 1929 Sekretärin und Korrespondentin in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, 1929/30 im RHD-Zentralvorstand und zuletzt in der KPD-Reichstagsfraktion. 1934 festgenommen, gelang ihr 1935 die Flucht in die Sowjetunion, dort persönliche Sekretärin von Walter Ulbricht am Institut 99. 1945 nach Deutschland zurück, 1946 Mitglied der SED. Sie war bis 1949 Referentin in der Abteilung Arbeit des Berliner Magistrats, dann des DSF-Landesverbandes Berlin, ab 1953 Leiterin der Abteilung Wohnungswesen beim Magistrat von Ost-Berlin. Von 1954 bis 1967 Mitglied der ZRK der SED, sie erhielt 1967 den VVO in Gold.

Wer war wer in der DDR
Zucker, Friedrich
* 30.6.1881 – ✝ 4.4.1973Geb. in Fürth (Bayern); Vater Oberstudienrat; Gymnasium, Abitur; 1899 1904 Studium der klass. Philol. u. Archäol. an den Univ. München u. Berlin; 1904 Prom. zum Dr. phil. an der Univ. München; 1904/05 wiss. Hilfsarb. u. 1907 10 Ltr. der dt. Papyrusausgrabungen in Ägypten; 1905/06 prakt. Ausbildung als Lehrer an höheren Schulen; 1911 Habil. mit einer Arbeit über die Gerichtsorg. im Alten Ägypten an der Univ. München; 1911 14 Privatdoz.; 1914 18 Militärdienst, Ordonnanzoffz.; 1917 a. o.…

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Zulauf, Ernst
* 24.8.1878 – ✝ 24.11.1960Geboren am 24. August 1878 in Wermelskirchen; Bandwirker. Seit 1905 Mitglied der SPD, im Weltkrieg zur USPD, kam er mit deren linkem Flügel Ende 1920 zur KPD. Von 1920 bis 1929 Schriftleiter der KPD-Zeitung »Bergische Volksstimme« in Remscheid, außerdem Orgleiter, Kassierer und von 1925 bis 1928 auch KPD-Stadtverordneter. Mehrfach wegen illegaler Aktivitäten und Vergehens gegen das Republikschutzgesetz bestraft. 1929 wurde er als Rechter nicht mehr als Kandidat zu Wahlen nominiert und 1930 aus der KPD ausgeschlossen. Zulauf trat in die KPO ein und übernahm leitende Funktionen. Nach 1933 illegale Arbeit in Wermelskirchen, wurde am 8.Februar 1938 festgenommen und am 24. Oktober 1938 vom OLG in Hamm zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Am 8.September 1939 freigelassen, soll er auch später mit den rechten Kommunisten Verbindung gehabt haben. Zusammen mit dem Fabrikanten Max Dominicus, den beiden Sozialdemokraten Max Blank und Anton Küppers und dem Kommunisten Ernst Zapp gehörte er in Remscheid einem fünfköpfigen Widerstandausschuß an, dessen Ziel es war, die Stadt kampflos den amerikanischen Truppen zu übergeben. Nach der Befreiung wieder Mitglied der KPD, war er bis 1951 Dezernent des städtischen Fürsorgeamtes. Ernst Zulauf starb am 24. November 1960 in Remscheid. Armin Breidenbach veröffentlichte 1996 eine biographische Skizze über Ernst Zulauf.

Wer war wer in der DDR
Zwahr, Hartmut
* 28.8.1936Geb. in Bautzen; Vater Angest.; Grundschule; 1950 53 tätig in einer Bibliothek in Bautzen; 1953 55 FS für Bibliothekare Leipzig, dort 1956 Examen; 1955 Reifeprüfung an der ABF Leipzig; 1955 60 Studium der Geschichte, Germanistik u. Pädagogik an der KMU Leipzig; seitdem dort tätig; SED; 1963 Diss. mit einer Arbeit über die antisorb. Staatspol. des kaiserl. Dtl. 1900 14; 1974 Habil. mit einer Arbeit zur Konstituierung des Leipziger Proletariats; seit 1978 Prof. in Leipzig. 1992 erneute…

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Zwicker, Albert
* 17.8.1897 – ✝ 28.9.1943Geboren am 17. August 1897 in Stuttgart; nach der Schlosserlehre als Soldat eingezogen, 1916 wegen antimilitaristischer Arbeit verhaftet. Nach dem Krieg 1919 in Stuttgart Mitglied der KPD. 1922 hauptamtlicher Parteisekretär, zunächst in Stuttgart, von Sommer 1922 bis Oktober 1923 in der Zentrale der KPD in Berlin. Als Anhänger der Mittelgruppe 1924 verdrängt, arbeitete Zwicker in kommunistischen Massenorganisationen. 1925 zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Anfang 1924 der illegalen BL Württemberg angehört hatte. Im April 1927 Kursant der KPD-Parteischule, von 1927 bis Anfang 1929 Agitpropsekretär der BL Württemberg. Im Februar 1929 schickte ihn das ZK nach Sachsen, dort zunächst Redakteur der »Arbeiterstimme« in Dresden, dann Mitte bis Ende 1929 Sekretär für Gewerkschaftsfragen in der BL Westsachsen, danach verschiedene Parteifunktionen in Sachsen und Württemberg. Nach 1933 illegale Arbeit, später in die Sowjetunion emigriert, hier Leiter des Klubs ausländischer Arbeiter in Moskau. Er wurde während der Stalinschen Säuberungen am 16. Februar 1938 vom NKWD verhaftet, am 15. März 1941 zu fünf Jahren Lager verurteilt. Albert Zwicker soll am 28.September 1943 in einem Lager in der Autonomen Sowjetrepublik der Komi verstorben sein. Seine Frau Else Zwicker, geborene Burow (*10.12 1898 16. 11. 1952), Verkäuferin, trat 1917 in die USPD ein, war seit Gründung Mitglied der KPD. 1918/19 Hilfsarbeiterin in der Spartakusdruckerei, später Buchbinderin. Im Februar 1933 reiste sie zu ihrem Mann in die Sowjetunion, war bis 1941 Angestellte im Verlag für ausländische Literatur in Moskau. Danach in der Verbannung in Kasachstan, sie durfte im November 1948 nach Deutschland zurückkehren, war bis zu ihrem Tod Angestellte in der Poststelle des SED-Zentralkomitees.
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