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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Dombrowski, Lutz

* 25.6.1959

Geb. in Zwickau; Vater Bergmann, ehem. Zehnkämpfer; Patenkind des DDR-Präs.  Wilhelm Pieck; Leichtathletiktraining in Zwickau; 1973 Delegierung zur KJS u. zum SC Karl-Marx-Stadt (Trainer: Hans-Jürgen Grützner); Ausbildung zum Maschinen- u. Anlagenmonteur; FDJ; 1979 SED; ab 1979 vom MfS als IM erf.; Fernstudium an der FS für Technologie der Metallverarbeitung in Glauchau; 1979 Europacupsieger, 2. Platz beim Weltcup; 1980 Olympiasieger u. 1982 EM im Weitsprung (persönl. Bestleistung: 8,54 m); 1988…

Wer war wer in der DDR

Domröse, Angelica

* 4.4.1941

Geb. in Berlin; während der Schulzeit Mitgl. einer Laienspielgr. der FDJ im Berliner Haus der jungen Talente; Ausbildung zur Stenotypistin, anschl. in einem staatl. Außenhandelsunternehmen tätig; 1958 von  Slátan Dudow für die Rolle der Siggi in »Verwirrung der Liebe« entdeckt; 1958 – 61 Schauspielstudium an der Film-HS Potsdam-Babelsberg, noch während des Studiums erlangte sie durch die Titelrolle in der Familienkomödie des DFF »Papas neue Freundin« (1960) u. »Vielgeliebtes Sternchen« (1961)…

Wer war wer in der DDR

Döpel, Robert

* 3.12.1895 – ✝ 2.12.1982

Geb. in Neustadt / Orla; Vater Inh. einer Gerberei; Oberrealschule, 1914 Abitur; 1914 – 18 Kriegsdienst, Verwundung; 1919 – 24 Studium der Physik, Math. u. Chemie an den Univ. Leipzig, Jena u. München, dort 1924 Prom. bei Wilhelm Wien mit spektroskop. Untersuchungen von Kanalstrahlen; 1924 / 25 Ass. an der Univ. Göttingen; 1925 – 1929 im Privatlaboratorium R. v. Hirsch, ab 1929 am Physikal. Inst. der Univ. Würzburg, dort 1932 Habil. u. Privatdoz.; 1938 Berufung zum außerord. Prof. für…

Wer war wer in der DDR

Döring, Karl

* 11.5.1937

Geb. in Hohenstein-Ernstthal; Eltern Webereifacharb.; Abitur an der ABF II in Halle; 1953 SED; 1955 – 62 Studium der Eisenhüttenkunde in Moskau, Dipl.-Ing.; 1962/63 Ing. im Brandenb. Stahl- u. Walzwerk; 1963 – 67 ord. Aspirantur an der Moskauer HS für Stähle u. Legierungen, 1967 Prom. zum Dr.-Ing. mit einer Arbeit über »Physikal. u. chem. Inhomogenitäten beim Stahl-Stranggießen«; 1967 – 72 Forschungsing. u. Produktionsdir. im Stahl- u. Walzwerk Riesa; mit sowj.-dt. Forschungsteam NP für Wiss. u.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dornemann, Luise

* 23.2.1901 – ✝ 17.1.1992

Geboren am 23. Februar 1901 in Aurich/Ostfriesland als Luise Fremy, Tochter eines Justizbeamten; 1921 Lehrerinnenexamen in Aachen. 1921/22 Volontariat, bis 1924 Lehrerin, dann bis 1933 Leiterin der Düsseldorfer Sexualberatungsstelle. Seit 1928 KPD-Mitglied, 1932 Mitbegründerin und Vorsitzende bzw. Reichssekretärin des »Einheitsverbandes für proletarische Sexualreform und Mutterschutz«. Nach der Ermordung ihres Ehemannes Hans Dornemann (* 5. 3. 1898 in Aachen, Sekretär der »Gemeinschaft proletarischer Freidenker«) im März 1933 durch SA-Leute in Düsseldorf, illegal in Berlin aktiv u. a. mit Rudolf Scheffel. 1936 emigrierte sie nach Großbritannien, kehrte 1947 nach Deutschland zurück, wurde Mitglied der SED. Von 1948 bis 1951 im Sekretariat des DFD-Bundesvorstandes in Ost-Berlin, bis 1953 DFD-Vertreterin in der IDFF, dann bis 1963 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IML. Später Schriftstellerin, verfaßte sie Biographien über Jenny Marx und Clara Zetkin. Luise Dornemann starb am 17. Januar 1992 in Berlin.

Wer war wer in der DDR

Dorst, Werner

* 6.1.1914 – ✝ 7.12.1990

Geb. in Neudorf (b. Plauen); Vater kfm. Angest.; OS, Abitur; Studium der Geschichte, Philos., Geographie u. Kunstgeschichte; 1936 Lehrer; 1937 NSDAP; 1939 Studienassessor in Halle; 1941 St.-Ex. für den höheren Schuldienst; Wehrmacht, Obltn.; Sommer 1943 – 49 sowj. Kriegsgefangenschaft; 1944 Mitarb. im NKFD; 6 Mon. Schulungskurs, danach Lektor u. ab 1946 Assistent für Geschichte u. Philos. an der Zentr. Antifa-Schule in Krasnogorsk. 1949 Rückkehr nach Dtl.; ab Febr. 1949 Ref. für OS in der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Drabent, Leo

* 15.6.1899 – ✝ 13.10.1944

Geboren am 15. Juni 1899 in Blumenthal bei Bremen. Nach der Schlosserlehre 1917 zum Kriegsdienst eingezogen, aus dem er schwerverwundet zurückkehrte. 1923 Mitglied der KPD, vor allem als Propagandist tätig. 1927 UB-Sekretär in Vegesack und nach dem Besuch der Rosa-Luxemburg-Parteischule 1929 Agitpropsekretär des Bezirks Wasserkante und Mitglied des Hannoverschen Provinziallandtages. Im Mai 1933 festgenommen und bis 1934 in »Schutzhaft«, schwer mißhandelt, arbeitete nach seiner Freilassung auf der Weser-Werft in Bremen. Im Juli 1936 wurde Drabent erneut verhaftet und im November 1937 zu einer dreijährigen Zuchthausstrafe verurteilt, die er bis August 1939 verbüßte. Er fand nach der Entlassung Arbeit in einer Bremer Bootsreparaturwerkstatt und war wieder illegal für die KPD tätig. Die Gestapo verhaftete ihn zusammen mit seiner Frau Marianne am 29. März 1943. Leo Drabent wurde am 13. Oktober 1944 vom VGH zum Tode verurteilt und am 20. November 1944 in Brandenburg/Havel hingerichtet.

Wer war wer in der DDR

Drake, Heinrich

* 15.2.1903 – ✝ 26.7.1994

Geb. in Ratsiek (Lippe-Detmold); Vater Schuhmacher; 1910 – 17 Volksschule; 1917 Ausbildung zum Tischler, abgebrochen; 1918 – 21 Ausbildung zum Schuhmacher; 1921 – 23 im Beruf tätig; 1923 – 27 Volontär als Holzschnitzer für Möbelornamente; 1927 – 29 Besuch der Akad. für Kunstgewerbe in Dresden (Karl Albiker); 1928 Studienreise nach Italien; 1929/30 autodidakt. Weiterbildung in der Bildhauerei, Bekanntschaft mit Georg Kolbe; 1931 – 40 freischaff. Bildhauer in Berlin; 1937 Reise nach Paris; 1940…

Wer war wer in der DDR

Drefahl, Günther

* 11.5.1922 – ✝ 28.6.2013

Geb. in Rostock; Vater kfm. Angest.; OS, Abitur; 1940 – 45 Studium der Chemie an der Univ. Rostock, dort 1946 Prom.; danach Doz. für organ. Chemie, 1949 Habil.; 1949 – 56 Prof. mit Lehrauftrag für organ. Chemie u. Chemie der Naturstoffe an der FSU Jena, 1957 ord. Prof. mit Lehrstuhl für organ. Chemie u. Dir. des Inst. für Organ. Chemie u. Biochemie, 1962 – 68 Rektor der FSU Jena; 1962 NP; 1963 Mitgl. des Forschungsrats der DDR; 1964 Ord. Mitgl. der DAW; 1965 – 67 Vors. der Chem. Ges. der DDR…

Wer war wer in der DDR

Dresen, Adolf

* 31.3.1935 – ✝ 11.7.2001

Geb. in Eggesin (Vorpom.); Vater Ing.; Klosterschule; bis 1957 Studium der Germanistik, Philos. u. Physik in Leipzig; Laienspieler u. Ltr. der Studentenbühne der Leipziger Univ.; Praktikum am Berliner Ensemble, überzeugter Brechtianer; 1958/59 Dramaturg u. Inspizient in Crimmitschau; Regiedebüt 1958  H. Baierls »Die Feststellung«, 1959 – 62 Regisseur in Magdeburg, 1962 – 64 in Greifswald, dort nach seiner »Hamlet«-Inszenierung entlassen (Verbot, Vorwurf des Linksradikalismus sowie der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Drewnitzki, Viktor

* 15.12.1886 – ✝ 15.10.1963

Geboren am 15. Dezember 1886 in Oppeln/ Oberschlesien, Sohn eines Arbeiters. Nach dem Besuch des Gymnasiums Studium an der Ingenieurschule Hamburg und an der Maschinistenschule in Kiel, danach Schiffsingenieur im Hamburg. 1902 Mitglied der Arbeiterjugend, 1904 der SPD, 1. Vorsitzender der SPD in Wilhelmsburg-Harburg. 1914/15 Maschinist auf der Hamburg-Amerika-Linie, wurde 1915 Soldat. Wegen schwerer Verwundung 1916 als dienstuntauglich entlassen, in die Artilleriewerkstätten nach Spandau (Berlin) dienstverpflichtet. 1917 schloß sich Drewnitzki der Spartakusgruppe und der USPD an. Er nahm als Gast am Gründungsparteitag der KPD teil und war im Januar 1919 Vorsitzender der Ortsgruppe in Spandau. Ab 1919 Ingenieur, leitete er von 1921 bis 1924 die KPD im Kreis Spandau. 1921 bzw. 1924 Delegierter zum III. bzw. V. Weltkongreß der Komintern, war Drewnitzki von Mai 1924 bis Dezember 1925 Mitglied des Sekretariats der RGI in Moskau. Nach seiner Rückkehr von 1926 bis 1931 hauptamtlich im Apparat des ZK der KPD tätig, kam zwischenzeitlich 1928/29 als Polleiter nach Danzig. Für die KPD-Bezirksorganisation Danzig nahm Drewnitzki auch am XII. Parteitag 1929 als Delegierter teil. Im ersten »Horst-Wessel-Prozeß« angeklagt, im September 1930 zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Von 1931 bis 1933 als Abnahmeingenieur für die sowjetische Handelsvertretung in Berlin tätig. Nach dem Reichstagsbrand kurzzeitig verhaftet, Anfang Juli 1933 erneut festgenommen, war er zwölf Jahre lang Häftling in den KZs Oranienburg, Lichtenburg und Buchenwald. Nach der Befreiung kehrte Drewnitzki nach Berlin zurück und wurde 1. Sekretär der KPD Berlin-Spandau. 1946/47 Verwaltungsangestellter, kam 1947 nach Magdeburg, wo er bis 1952 die Staatswerft leitete, er erhielt 1956 den VVO in Silber. Viktor Drewnitzki starb am 15.Oktober 1963 in Magdeburg.

Wer war wer in der DDR

Drobela, Sander

* 21.8.1931 – ✝ 30.4.2010

Geb. in Meißen; Vater Schlosser; Volksschule; Ausbildung zum Schriftsetzer im Sachsen-Verlag Meißen; 1947 SED; 1950 / 51 Teiln. am 1. Redakteurnachwuchslehrgang der PHS der SED; 1951 – 53 Instrukteur in der Abt. Presse / Rundfunk des ZK der SED, Mitarb. des SED-Pressedienstes; 1953 – 55 Stud. an der PHS der SED, Dipl.-Gesellschaftswiss.; 1955 – 58 Instrukteur des Sektors Presse der Abt. Agitation / Propaganda des ZK der SED, 1958 – 61 Ltr. des Sektors Presse; 1961 – 66 Chefred. des…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dombrowski, Arthur

* 23.10.1888 – ✝ 2.1.1969

Geboren am 23. Oktober 1888 in Oberschlesien, Sohn eines Kaufmanns; war nach einer kaufmännischen Lehre zunächst Angestellter. Ab 1905 in der Arbeiterjugend Deutschlands und 1908 Delegierter der 2. Konferenz der Freien Jugendorganisationen Deutschlands. 1909 SPD-Mitglied, als Kriegsgegner 1917 Übertritt zur USPD. Nach dem Krieg als Privatdetektiv in Breslau tätig. Dombrowski ging 1920 mit der linken USPD zur KPD und wurde 1923 Redakteur der »Arbeiter-Zeitung«, des Breslauer KPD-Organs. 1924 einige Zeit inhaftiert, 1929 Chefredakteur der »Arbeiter-Zeitung«. 1930 zu 16 Monaten Festungshaft verurteilt, 1932 zur Roten Hilfe nach Berlin versetzt. Im Februar 1933 verhaftet, bis 1934 im Gefängnis. 1936 konnte Dombrowski nach Palästina auswandern. Er und sein Sohn Kurt erhielten die Einreisegenehmigung, da sein Sohn Heinz bei den Aufständen in Nordpalästina gefallen war. Arthur Dombrowski lebte in einem Kibbuz in Israel, er starb am 2. Januar 1969.

Wer war wer in der DDR

Donath, Rolf

* 24.1.1929

Geb. in Halle (Saale); Vater Polizeioffizier; Reformrealgymnasium; 1948 Lehre als Buchhalter, danach Steuerprüfer beim Finanzamt; 1950 – 54 Angest. im Rat der Stadt Halle; Mittelstreckenläufer bei Einheit Mitte Halle (Trainer Ewald Mertens); 1951 DDR-Mstr. 1.500 m, 1952 DDR-Mstr. 800 m, 1953 DDR-Vizemstr. 800 m, 1954 DDR-Mstr. 800 m (3. Pl.); 1951 Teiln. an den Akad. Weltspielen: 800 m (6. Pl.), 1.500 m (im Vorlauf ausgesch.); 1951 – 53 vier Länderkämpfe; DDR-Rekorde 800 m 1:55,8 u. 1:55,0…

Wer war wer in der DDR

Döpfner, Julius

* 26.8.1913 – ✝ 24.7.1976

Geb. in Hausen (Rhön); Vater Hausmstr.; 1933 Abitur; 1933 – 41 Studium der Theol. in Rom; 1939 Priesterweihe; 1941 Prom.; 1941 – 44 Kaplan in Großwallstadt, Schweinfurt u. Gochsheim, 1944 Präfekt des Knabenseminars Kilianeum in Würzburg. 1945 Assistent u. Subregens am Priesterseminar der Diözese Würzburg, 1948 – 57 dort Bischof; 1957 Bischof von Berlin mit Sitz in Berlin (West) (Nachf. von  Wilhelm Weskamm), Vors. der Berliner Ordinarienkonferenz; 1958 – 1961 Einreiseverbot in die DDR (außer…

Wer war wer in der DDR

Döring, Manfred

* 18.11.1932 – ✝ 25.12.2023

Geb. in Oberfrohna; Vater Schneider; Abitur; 1952 Kommandeursschule der KVP; 1953 Uffz. der KVP; 1953 – 56 Offiziersschule der KVP/NVA; 1956 Zugführer; 1958 Ausbilder im Wachregt. Berlin des MfS, später Batteriechef; 1959 Stabschef der Artillerieabt.; 1961 Offz. für operative Arbeit im Regimentsstab; 1962 Kdr. der Artillerieabt.; 1965 – 68 Militärakad. »Friedrich Engels«, Dipl.-Militärwiss.; 1968 Kdr. des 2. Kdo. des Wachregt. »Feliks Dzierżyński«; 1971 1. Stellv. des Kdr. des Wachregt.; 1975/76…

Wer war wer in der DDR

Dörner, Hans-Jürgen

* 25.1.1951 – ✝ 19.1.2022

Geb. in Görlitz; Vater Glasbläser; POS; 1960 – 67 Fußballer bei der BSG Energie/Motor Görlitz, 1967 – 84 SG Dynamo Dresden; 1967 – 71 Ausbildung zum u. Arbeit als Dreher; 1970 Eintritt in die DVP, Major; 1972/73 Abendschule, Abitur; 1974 – 82 Studium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; 1971, 1973, 1976, 1977, 1978 DDR-Mstr.; 1971, 1977, 1982, 1984, 1985 DDR-Pokalsieger; 1976 Olympiasieger; 1977, 1984 u. 1986 DDR-Fußballer des Jahres; 100 (bzw. 96) Länderspiele, 9 Länderspieltore; 60mal…

Wer war wer in der DDR

Dose, Heinz

* 25.5.1901 – ✝ 13.7.1980

Geb. in Kiel; 1919 Spartakusbund, 1920 KPD; ab 1920 Mitgl. des ATSB; 1925 Ltr. der Deleg. Niederrhein zur Arbeiter-Olympiade in Frankfurt (Main); 1930 Ltr. des Fußballverb. des ATSB; 1931 Wechsel zur KG Rote Sporteinheit, 1932 / 33 deren Ltr; Frühjahr 1933 Reorg. der KG u. deren Polit. Ltr. in Sachsen; ab Sept. 1933 Polit.-Ltr. der KPD in Ostsachsen; 1934 Verhaftung, Verurteilung zu 3 Jahren Zuchthaus »wg. Vorbereitung zum Hochverrat«, anschl. bis April 1945 KZ Buchenwald. 1946 SED; 1950 Sekr.…

Wer war wer in der DDR

Draber, Joachim

* 28.5.1939

Geb. in Kalkreuth (Landkrs. Meißen); Vater Bauer; Grundschule; landw. Lehre u. Studium; 1958 / 59 Schaffner beim VEB Kraftverkehr Waldheim, 1959 / 61 Kraftfahrer u. Einsatz-Ltr. beim Rat der Stadt Waldheim; 1961 – 63 NVA; 1964 Facharbeiter u. Meister der Landw.; 1964 SED; Fernstudium an der FS für Finanzw., Ing.-Ökonom, später Studium der Rechtswiss. an der HU Berlin, 1975 Dipl.-Jurist; 1969 – 78 Stellv. des Vors., 1979 – 83 Vors. des Rats des Krs. Döbeln; 1983 – 89 1. Stellv. des Vors., 1989 –…

Wer war wer in der DDR

Drechsel, Karlheinz

* 14.11.1930 – ✝ 5.10.2020

Geb. in Dresden; Abitur; 1946 – 59 Schlagzeuger in Dresdner Bands, u. a. bei den Elb Meadow Ramblers (1956 – 58); gründete 1947 den ersten Dresdner Jazz-Zirkel; 1949 – 52 Ausbildung beim Berliner Rundfunk / Dtl.-Sender, nach pol. motivierter Entlassung 1952 – 58 wieder in Dresden; gründete 1956 die erste »IG Jazz Dresden« (b. der FDJ); seit 1947 Vortragstätigkeit zur Popularisierung u. Anerkennung des Jazz in der DDR; 1951 erste Jazzsendung im Rundfunk (bis 1990 ca. 2.500 Jazzsendungen beim…

Wer war wer in der DDR

Dreilich, Herbert

* 5.12.1942 – ✝ 12.12.2004

Geb. in Mauterndorf (Österreich); Vater Ing.; aufgew. in Großbrit. u. der Bundesrep. Dtl.; 1959 Übersiedl. in die DDR; 1959 – 62 Gebrauchswerberlehre in Halle, anschl. Arbeit als Schaufenstergestalter; ab 1960 Gitarrist in versch. Amateurbands (Dixieland, Rock, u. a. bei den Jazz Youngsters); 1962 – 64 bei  Reinhard Lakomy, 1967 Leipzig-Sextett; Umzug nach Berlin; 1967/68 bei den Music Stromers (vier Wochen im Programm »Showblock« am Friedrichstadtpalast Berlin); 1967 – 71 Musikschule…

Wer war wer in der DDR

Dresen, Andreas

* 16.8.1963

Geb. in Gera; Vater Theaterregisseur  Adolf D. (arbeitete nach der Ausbürgerung von  Wolf Biermann ab 1977 mit Billigung des Min. für Kultur in der Bundesrep. Dtl.), blieb mit der Mutter in der DDR; 1982 Abitur in Schwerin; 1984 Tontechniker am Theater in Schwerin; Volontariat bei der DEFA u. Regieassistenz bei  Günter Reisch; 1986 – 90 Studium der Regie an der HFF, erste Kurz- u. Dok.-Filme, u. a. »Jenseits von Klein Wanzleben« (1989). 1990 – 92 Meisterschüler von Günter Reisch an der AdK,…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Drews, Paul

* 11.7.1896 – ✝ 21.2.1969

Geboren am 11. Juli 1896 in Lübeck; Schlosser. 1915/16 Soldat im Weltkrieg. 1920 Mitglied der KPD, ab 1926 Sekretär der KPD Lübeck und Mitglied der BL Wasserkante. 1926 bis 1929 Abgeordneter der Lübecker Bürgerschaft. Von Mai 1928 bis Januar 1930 arbeitete er als Filialleiter der KPD-eigenen Norddeutschen Verlagsgesellschaft. 1930 Parteiausschluß, Drews wurde Mitglied und Funktionär der KPO in Lübeck und leistete nach 1933 illegale Arbeit. Er kam wegen mehrerer »Hochverratsverfahren« in »Schutz- und Untersuchungshaft«, wurde am 14.Oktober 1936 zwar freigesprochen, doch im August 1939 erneut verhaftet und saß bis 1945 im KZ Sachsenhausen. 1945 zunächst Mitglied und Funktionär der KPD in Lübeck. Im gleichem Jahr Berufung als Senator in den Senat der Hansestadt, Drews wurde Leiter der Gesundheitsbehörde in Lübeck, wegen zunehmender politischer Differenzen mit der KPD-Führung Anfang 1947 Austritt aus der KPD, später Mitglied und Funktionär der SPD in Lübeck. Von 1948 bis 1955 Inhaber eines Fuhrbetriebes. Paul Drews starb am 21. Februar 1969 in Lübeck.

Wer war wer in der DDR

Drögemüller, Alfred

* 22.9.1913 – ✝ 8.7.1988

Geb. in Hamburg; Vater Malergehilfe; Volksschule; Ausbildung zum Kfm.; 1928 Soz. Schülerbund, 1929 auf Anraten von KJVD-Funktionären zur SAJ, 1930 KPD, 1931 KJVD; Volontär bei der »Hamburger Volksztg.«; ab 1932 hauptamtl. KPD-Funktionär; 1933/34 illeg. Arbeit in Hamburg; Mai 1934 nach Dänemark, Grenzarbeit in Nordschleswig; 1937 – 39 in Göteborg (Schweden), verhaftet u. nach Dänemark abgeschoben; Instrukteur für Kiel, seit 1941 Ltr. der KPD-Emigr. in Dänemark, Red. der Ztg. »Dt. Nachrichten«.… Geboren am 22. September 1913 in Hamburg, Sohn eines Malergehilfen; kaufmännische Lehre. 1928 Mitglied des Sozialistischen Schülerbundes (SSB), 1930 der SAJ, ging im November 1931 zum KJVD. Bis Ende Juli 1932 im AM-Apparat (Nachrichten-Ressort) der RJ, anschließend Volontär bei der »Hamburger Volkszeitung«. Ab 1933 illegale Arbeit, emigrierte im Mai 1934 nach Kopenhagen. Dort erhielt er im November zusammen mit Walter Hochmuth wegen »Gruppenbildung« eine Rüge. Von September 1937 bis März 1939 in Stockholm und Göteborg Mitarbeiter der AL Mitte, Ausweisung nach Dänemark, ab 1938 Instrukteur der AL Nord, u. a. in Kiel. Drögemüller stritt nach Abschluß des Hitler-Stalin-Pakts über den künftigen Kurs der KPD mit Heinrich Wiatrek und Paul Helms. Ab 1940 im besetzten Dänemark in der Emigrationsleitung in Kopenhagen, redigierte die illegale Zeitung »Deutsche Nachrichten«. Er kam im Dezember 1945 in die SBZ, bis März 1946 in der KPD-KL Schwerin tätig, mußte im Juni 1946 nach Hamburg zurück. Zunächst Instrukteur für das ZS der SED, anschließend dritter Sekretär der KPD-Landesleitung Hamburg-Wasserkante. Ab Mai 1948 Mitarbeiter im KPD-PV in Frankfurt/Main bzw. in Düsseldorf, Chefredakteur der Zeitschrift »Wissen und Tat«. Im Februar 1951 wurde er nach Ost-Berlin beordert, dort des »Trotzkismus« beschuldigt und durch das MfS festgenommen. Drögemüller wurde mißhandelt, brach zusammen, saß aber bis Oktober 1953 in MfS-Haft. Obwohl aus dem DDR-Gefängnis freigelassen, durfte er nicht in die Bundesrepublik zurück. Geradezu zynisch beschloß Ende Oktober 1953 die ZPKK: »Der Genosse Alfred Drögemüller übersiedelt[!] in die DDR und wird in die SED überführt. Begründung: Der Genosse hat von Februar 1951 bis September 1953 bei der Parteiführung ohne Parteifunktion und Parteiarbeit zum Zwecke der Überprüfung seiner politischen Vergangenheit zur Verfügung gestanden[!]. Infolge der Zusammenhänge der komplizierten Überprüfung ist es notwendig, zur Sicherheit des Genossen Drögemüller und der KPD, den Genossen in die DDR übersiedeln zu lassen.« Er wurde zunächst Redakteur der »Sächsischen Zeitung« in Dresden, ab 1955 Studium an der PHS. 1960 Oberassistent, dann Dozent an der PHS. Danach Lehrer an der Parteischule der DKP »Ernst Thälmann« in Berlin-Biesdorf. 1983 erhielt er die Ehrenspange zum VVO in Gold, seine Verfolgung als Opfer stalinistischer »Säuberungen« wurde verschwiegen. Alfred Drögemüller starb am 8. Juli 1988 in Ost-Berlin. Seine Frau Grete, geborene Schmidt (* 18. 11. 1911 – † 11. 6. 2004), war Verkäuferin. Sie gehörte zur Widerstandsgruppe um Anton Saefkow und arbeitete als Sekretärin für Franz Jacob und Saefkow. Der Verhaftungswelle im Juni 1944 entkam sie zunächst, wurde im August 1944 jedoch festgenommen, konnte fliehen und bis zur Befreiung untertauchen. 1945 Mitglied der KPD, siedelte Ende 1946 mit Drögemüller nach Hamburg, später nach Frankfurt am Main und mußte ebenfalls in den fünfziger Jahren in die DDR. Zuletzt Kaderleiterin der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher Kenntnisse in Ost-Berlin.Michael F. Scholz

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dombrowski, Johann

* 13.4.1903 – ✝ 21.8.1941

Geboren am 13. April 1903 in Stolp als Sohn eines Landwirts; gehörte 1920/21 dem Grenzschutz Ost und der Reichswehr an, ab 1922 war er Hilfsarbeiter im Ruhrgebiet. 1923 trat er der KPD bei, war 1925 führend am Aufbau des RFB beteiligt und arbeitete danach für den illegalen AM-Apparat. Von April bis November 1933 in »Schutzhaft«, emigrierte Dombrowski im Dezember 1933 nach Amsterdam. Dann illegale Rückkehr nach Hamborn. Ab 1937 war er Leiter des Militärapparats Ruhr der KPD. Er organisierte Industrie- und Wehrmachtsspionage und schuf Sabotagegruppen in Rüstungsbetrieben. Im März 1939 verhaftet, wurde Johann Dombrowski im März 1941 zum Tode verurteilt und am 21. August 1941 in Berlin hingerichtet.

dissidenten.eu

Donáth, Ferenc

* 1913 – ✝ 1986

Ferenc Donáth wurde 1913 in Jászárokszállás in einer Intellektuellenfamilie geboren. Sein liberal eingestellter Vater war Rechtsanwalt. Bereits 1930 war Donáth an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Loránd-Eötvös-Universität Budapest eingeschrieben. Er war überzeugter Marxist, interessierte sich für die Tätigkeit der illegalen kommunistischen Partei, fand Anschluss an die kommunistische Studentenbewegung, wurde 1934 Mitglied der Partei Ungarischer Kommunisten und knüpfte Kontakte zu…

Wer war wer in der DDR

Dorf, Gustav Artur

* 17.7.1908 – ✝ 27.10.1972

Geb. in Barmen (b. Wuppertal); Vater Maurer; Volksschule; Handlungsgehilfe; 1926 KJVD, Ltr. u. Org.-Ltr. des UB Wuppertal; 1929 KPD; 1930 KPD-Reichsparteischule in Fichtenau; 1931 Red. der »Bergischen Volksstimme« u. 1931/32 Ltr. des KPD-UB Solingen, 1932/ 33 UB-Ltr. Hagen (Westf.); 8.8.1933 verhaftet, 2.9.1933 aus dem Gefängnis Remscheid in die Niederlande geflohen; Okt. 1933 Emigr. nach Frankreich; 1936 Interbrigadist im span. Bürgerkrieg, dort Politkommissar des Bat. Etkar André der XI.…

Wer war wer in der DDR

Dorn, Erna

* 28.8.1913 – ✝ 1.10.1953

Geb. 28.8.1913 (o. 17.7.1911) in Königsberg oder Tilsit (Ostpr./Kaliningrad oder Sowjetsk, Rußland); bis 1933 angebl. Sekr. im Polizeipräs. Königsberg, nach erster eigener Aussage ab 1940 Häftling in versch. KZ, gemäß späterer Aussage ab 1934 im unteren Polizeidienst u. 1941 auf eigenen Wunsch als Aufseherin nach Ravensbrück versetzt; nach eigenen Angaben 1934 – 45 NSDAP (kein Nachweis). 1945 nach Halle, bis 1949 ohne Arbeit; Dez. 1945 Heirat mit Max Gewald (OdF); 1945/46 KPD/SED, 1949…

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Doroņina-Lasmane, Lidija

* 1925

Lidija Doroņina-Lasmane stammt aus einer religiösen Bauernfamilie. Sie wurde 1925 im westlettischen Dorf Ulmale geboren. Die Grundschule besuchte sie in dem Dorf Pāvilosta und 1940–44 das Gymnasium in Liepāja. Ab 1945 ließ sie sich in Riga zur Krankenschwester ausbilden. In der Nachkriegszeit betätigte sie sich gemeinsam mit ihren Eltern in der Widerstandsbewegung gegen die Sowjetmacht. Sie versorgte die Partisanen mit Medikamenten und behandlte sie im Krankenhaus in Riga. Am 23. November 1946…

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Dovifat, Emil

* 27.12.1890 – ✝ 8.10.1969

Geb. in Moresnet bei Aachen; Vater Apotheker; Volksschule u. Gymn.; Studium der Philos., Gesch., Volkswirtschaft u. Zeitungswiss. an den Univ. München u. Leipzig, Prom. zum Dr. phil.; Teiln. am Ersten Weltkrieg; Mitgl. des Zentrums; Redakteur in Frankfurt (Oder) u. Stettin; 1921 Mitbegr. des Organs des Christl. Gewerkschaftsbundes »Der Deutsche«, 1927 zugl. Chefred.; ab 1924 Ass. am Dt. Inst. für Zeitungswiss., ab 1928 dessen Ltr.; 1926 Berufung zum außerord. Prof. für Zeitungswiss. u. Allg.…

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Draehn, Heinz

* 28.11.1921 – ✝ 12.10.2010

Geb. in Rostock; Seemann, Hafenarb.; 1950 Mitgr. des Kabaretts »Hafenspatzen« in Rostock, kam über das Laienkabarett zur Berliner »Distel«; 1954 – 87 dort einer der profiliertesten Darsteller; 1965 erster Auftritt mit der Ringelnatz-Parodie »Kuddeldaddeldu«, die seitdem viele Jahre zum Standardrepertoire der »Distel« gehörte (rund 390 Texte  Hans Krause); neben Arbeit an der »Distel« Fernseh- u. Filmrollen u. Auftritte als Solokabarettist bzw. mit Partner  Peter Borgelt als »Kuddeldaddeldu u.…

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Drechsler, Heike

* 16.12.1964

Geb. in Gera; Mutter Schichtarb.; POS, KJS, Abitur; Ausbildung zur Feinmechanikerin; Pädagogik-Studium; seit 1975 aktiv in der Leichtathletik (Weitsprung, Sprint), zuerst bei der BSG Wismut Gera (Übungsltr. Heiland), 1977 – 92 Mitgl. des SC Motor Jena (bis 1989 Trainer: Peter Hein, dann Schwiegervater Erich Drechsler), 1992 – 96 LAC Chemnitz, ab Dez. 1996 LAC Erfurt; 1981 EM bei den Junioren; 1981 u. 1982 Junioren-ER; fünf- mal Teiln. an Europameisterschaften: 1982 4. Platz, 1986 Siegerin im…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Drenghahn, Martin

* 27.5.1903

Geboren am 27. Mai 1903 in Dreistützow; lernte Tischler. Er übersiedelte nach Hamburg und wurde Fabrikarbeiter. Seit 1923 Mitglied der KPD, war er von 1931 bis 1933 Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft und Mitglied der BL Wasserkante. Weitere Daten seines Lebens ließen sich nicht ermitteln.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dressel, Fritz

* 1.6.1896 – ✝ 7.5.1933

Geboren am 1. Juni 1896 in Welsberg an der Eich/Oberfranken, Sohn eines Zimmermanns; lernte Zimmerer. Dressel war Kriegsteilnehmer in Frankreich und Rußland, nach Verwundung und Lazarettaufenthalt Rüstungsarbeiter in München. 1919 Mitglied der KPD und der BL Südbayern. Im März 1921 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil er auf einer Versammlung in München eine Solidaritätsresolution für Max Hoelz eingebracht hatte. Nach 15 Monaten wurde der Rest der Strafe auf Bewährung ausgesetzt. 1923 wählte ihn der VIII. KPD-Parteitag in die Mandatsprüfungs- und Orgkommission. Anfang 1925 Sekretär des KPD-Bezirks Südbayern, war Dressel zeitweise (während der Inhaftierung von Joseph Götz) Orgleiter. Im April/Mai 1927 besuchte er die Parteischule der KPD in Hohenstein (Sächsische Schweiz) und wurde anschließend Orgleiter in Südbayern (bis 1928) und zugleich Abgeordneter des Bayerischen Landtags (von 1928 bis 1933 Vorsitzender der KPD-Fraktion). Wegen einer von ihm und Herbert Müller im März 1929 angeführten Protestdemonstration von Münchner Erwerbslosen wurde er angeklagt und nach Aufhebung der Immunität zu mehreren Monaten Haft verurteilt. Noch im April 1933 protestierte er beim Gauleiter der bayerischen NSDAP, Wagner, gegen den Terror der SA. Seine Frau Dora (*8.12. 1897 – † 1. 4. 1993) wurde von der SA am 30. März 1933 als Geisel in Haft genommen. Am 3. Mai 1933 wurde Dressel verhaftet. Seine Familie erfuhr davon über Hans Beimler, der aus Dachau fliehen konnte. (Beimler veröffentlichte bereits im August 1933 mit der Broschüre „Im Mörderlager Dachau“ den ersten authentischen Bericht über die Zustände in einem KZ.) Danach wurde Dressel zigmal bewusstlos geprügelt, vom Tisch geworfen, mit kaltem Wasser übergossen und laut Beimler durch die unerhörte Quälerei in den Tod getrieben, auf, dass er sich mit einem Brotmesser die Pulsadern aufschnitt. Da keiner ihm habe zu Hilfe kommen dürfen, verblutete er, schreibt Beimler, den man in die Zelle warf, wo Dressel tot am Boden lag, auf dass er sich an dessen Selbstmord ein Beispiel nehme. Fritz Dressel starb am 7. Mai 1933.

Wer war wer in der DDR

Drews, Manfred

* 10.4.1935 – ✝ 10.7.2013

Geb. in Berlin-Pankow; mittl. Reife; 1952 – 54 Sportstudium am Inst. für Lehrfortbildung/ Körpererziehung in Chemnitz; 1954 – 56 Lehrer in Bitterfeld u. Fachberater Sport im Krs. Bitterfeld; 1956 – 60 Lehrer in Berlin-Treptow; 1956 – 60 Fernstudium im Fach Geschichte an der PH Potsdam; 1964 – 68 Fernstudium der Journalistik an der KMU Leipzig; 1961 – 76 Mitarb., Abt.-Ltr. u. Kollegiumsmitgl. der »Dt. Lehrerztg.« u. journalist. Tätigkeit für den »Sonntag«; seit 1976 freischaff.; initiierte 1979…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dröll, Karl

* 10.3.1897 – ✝ 7.2.1969

Geboren am 10. März 1897 in Frankfurt am Main, Sohn eines Bäckermeisters; Drogist. Als Soldat im Ersten Weltkrieg verwundet. 1918 in Berlin zunächst bei der Demobilisierungsbehörde, 1919 trat er der USPD bei. Er war Bürogehilfe und arbeitete beim Magistrat von Groß-Berlin. Seit 1925 im RFB, 1926 in der KPD. Dröll gehörte der Bezirksleitung Berlin-Brandenburg an. 1930 wählte ihn die Bezirksversammlung Berlin-Mitte zum unbesoldeten Stadtrat, vom Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg wurde ihm aus politischen Gründen die Bestätigung versagt. Ab 1931 Angestellter der deutsch-russischen Handelsgesellschaft Derop, zuletzt stellvertretender Filialleiter. Anfang April 1933 festgenommen und drei Monate in der Strafanstalt Plötzensee in Haft. Im September konnte er mit seiner Frau Herta Dröll, geborene Neumann (* 9. 2. 1896 – † 15. 11. 1979), und seinem Sohn Hermann (* 11. 10. 1921 – † 1942) in die Niederlande flüchten, wo Dröll für die sowjetische Handelsgesellschaft »Exportchleb« arbeitete. 1935 Emigration in die Sowjetunion, dort im Klub ausländischer Arbeiter Übersetzer und Redakteur beim Deutschen Volkssender. Im November 1943 wurde er wegen »mangelnder Wachsamkeit« aus der KPD ausgeschlossen und nach Sibirien verbannt. Dröll war in Tomsk Heizer, seine Frau Herta Arbeiterin. Beider Sohn Hermann starb 1942 in Tomsk an Tuberkulose und Entkräftung. Nach über zehnjähriger Verbannung durfte Dröll mit seiner Frau 1955 in die DDR. Er war zunächst Redakteur bei der Nachrichtenagentur ADN, zuletzt Leiter des Hermann-Duncker-Archivs der Gewerkschaftshochschule in Bernau. Karl Dröll starb am 7. Februar 1969 in Bernau bei Berlin.

Wer war wer in der DDR

Domma, Ottokar

* 20.5.1924 – ✝ 15.7.2007

Geb. in Schankau (Krs. Karlsbad / Čankov, Tschechien); Vater Bergmann; Volksschule; Gebrauchswerber. Nach 1945 Besuch eines Neulehrerseminars, Lehrer an einer Dorfschule in Sachsen-Anh., später Schulltr. in Tangerhütte; dann journalist. Arbeit für pädagog. Ztgn. (u. a. »Dt. Lehrerztg.«); Studium der Pädagogik an der HU Berlin, Dipl.-Pädagoge; SED; Red. beim »Neuen Dtl.«; seit 1959 ständ. Mitarb. des »Eulenspiegels«; wurde bekannt u. populär mit satirischen Kurzgeschichten aus dem Schul- u.…

Wer war wer in der DDR

Donda, Arno

* 28.4.1930 – ✝ 24.11.2008

Geb. in Berlin; Vater Schriftsetzer; Mutter Arbeiterin; 1942 – 47 Mittelschule in Rumburg (ČSR) u. Berlin; 1947 – 90 SED; 1947 – 50 Ausbildung zum Statistiker im Statist. Zentralamt; 1949 Abitur in Berlin (extern); 1949/50 Mitarb. im Zentralamt, zul. kommissar. Ltr. des Ref. Großhandel; 1950 – 54 Studium an der HfÖ Berlin, Dipl.-Wirtsch.; 1954 – 59 Assistent, Oberassistent, Doz.; 1957 Prom. zum Dr. rer. oec. mit einer Diss. zu Einzelhandelspreisen u. Lebenshaltungskosten, 1959 – 63 Dir. des…

Wer war wer in der DDR

Dörfler, Ernst Paul

* 15.5.1950

Geb. in Kemberg (Krs. Wittenberg); Eltern Bauern; ab 1964 OS u. Ausbildung zum Maschinenbauer, 1968 Abitur in Pretzsch (Elbe); 1968 – 73 Studium der Chemie an der TH »Otto von Guericke« in Magdeburg, 1974 Prom. mit einer Diss. zur Passivität u. Lochfraßkorrosion hochlegierter Chrom- u. Chrom-Nickelstähle; 1974/75 Technologe im Werk für Fernsehelektronik Berlin, 1975 – 82 Ökochemiker am Inst. für Wasserwirtschaft in Berlin u. Magdeburg; Mitautor mehrerer unveröff. Studien zur ökolog. Situation in…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dornberger, Paul

* 31.8.1901 – ✝ 2.12.1978

Geboren am 31. August 1901 in Zeitz, Sohn einer Arbeiterfamilie; Handlungsgehilfe. 1922 Mitglied der KPD, 1925 in Bremen Vorsitzender der Roten Hilfe und Leiter des Buch- und Zeitschriftenvertriebs. 1926 Sekretär der IAH Nordwest, ab 1927 Sekretär der IAH im Bezirk Mittelrhein in Köln, 1931 in Halle. Dornberger kam ins Sekretariat der Reichsleitung der IAH und wurde verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift »Mahnruf«. Am 21. Oktober 1933 verhaftet und zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach Freilassung im Mai 1936 Flucht im Oktober in die âSR und im Mai 1939 nach Großbritannien. Nach einjähriger Internierung in Kanada kam er 1942 wieder als Land- und Metallarbeiter nach Großbritannien, Mitglied im Freien Deutschen Kulturbund. Im September 1946 Rückkehr nach Deutschland. Bis 1949 war Dornberger als SED-Funktionär 1. Landessekretär des Kulturbundes in Thüringen, später Hauptabteilungsleiter Dramaturgie beim Zentralvorstand des Volksbühnenverbandes. 1953/54 Chefdramaturg des Ostberliner »Theaters der Freundschaft« und von November 1954 bis 1960 Leiter des Clubs der Berliner Bühnen- und Filmschaffenden »Die Möwe«. Paul Dornberger starb am 2. Dezember 1978 in Ost-Berlin. Seine Lebensgefährtin Emma Schaaf, geschiedene Tromm (* 1. 3. 1896 – † 7. 1. 1991), war Fabrikarbeiterin. Seit 1920 in der KPD, Funktionärin im Bezirk Mittelrhein, ab 1924 in Bremen Parteikassiererin des Bezirks Nordwest. Sie schrieb zusammen mit Paul Dornberger den Erinnerungsbericht »Frauen führen Krieg«, der in Fortsetzungen in der »Roten Fahne« und später als Roman erschien. 1932 2. Sekretärin des BPRS, emigrierte sie Mitte März 1933 mit ihrer Schwester Katharina Dengel (Frau von Philipp Dengel) in die Sowjetunion, Kursantin an der KUNMS. Ende 1936 auf der Parteiversammlung der Deutschen Sektion des Schriftstellerverbandes wegen »mangelnder Wachsamkeit« kritisiert und aus allen Ämtern entlassen. Sie übersiedelte zu Willy Harzheim nach Sibirien, bis 1946 Lehrerin. 1947 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der SED, später Mitarbeiterin an der DDR-Botschaft in Bukarest. Die Veröffentlichung ihrer Lebenserinnerungen hat die SED-Führung 1964 verboten, da Emma Schaaf-Tromm auf die Schilderung der Verhaftungen in der Sowjetunion nicht verzichten wollte.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dörr, Max

* 31.8.1886 – ✝ 31. August

Geboren am 31. August 1886 in Berlin. Technischer Zeichner. 1908 trat er der SPD bei und kam über die USPD zur KPD, auf deren linkem Flügel er stand. In der Berliner Organisation übte er verschiedene Funktionen aus, war seit 1921 auch Stadtrat in Berlin. Im März 1924 berief ihn die Zentrale als Redakteur an die »Rote Fahne«. Bei den Reichstagswahlen im Mai 1924 stand Dörr zwar auf dem 4. Platz im Wahlkreis Berlin, wurde aber nicht gewählt, zog dann im Dezember 1924 als Abgeordneter in den Preußischen Landtag ein. Er war gleichzeitig Fraktionsführer der Berliner KPD-Stadtverordneten. Im Juni 1924 kurze Zeit inhaftiert, arbeitete Dörr 1925 in der Kommunalabteilung des ZK, wurde bereits 1926 aus der KPD ausgeschlossen, weil er angeblich Gelder unterschlagen hatte. Nach Dörrs Darstellung war der Ausschlußgrund seine linksoppositionelle Haltung. Im Mai 1927 beim Gerichtsprozeß wurde er beschuldigt, 3000 Mark von der Stadtkasse für die Rote Hilfe empfangen, aber nur 2000 Mark weitergeleitet und den Rest erst 1926 abgeliefert zu haben. Er verteidigte sich damit, an eine Parteispaltung geglaubt zu haben. Deshalb wollte er das Geld nicht dem ZK, sondern einer linken Gruppe geben. Den Rest des Geldes händigte er dann dem ZK aus, als er seinen Irrtum eingesehen hatte. Das Gericht schenkte ihm keinen Glauben, nannte seine Aussage »leeres Gerede« und verurteilte ihn zu drei Monaten Gefängnis. Sein Landtagsmandat behielt er bis 1928 als Fraktionsloser. Im August 1927 veröffentlichte Dörr in der russischen Emigrantenzeitung »Rul« eine Artikelserie über die Abhängigkeit und Finanzierung der KPD von Moskau. Weitere Daten seines Lebenslaufs ließen sich nicht ermitteln.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Dowedeit, Friedrich

* 4.12.1892 – ✝ 1965

Geboren am 4. Dezember 1892 in Augskalinen bei Gumbinnen in Ostpreußen, Sohn einer Arbeiterfamilie; Maurer in Insterburg. Von 1911 bis 1913 Militärdienst, dann von 1914 bis 1918 Soldat im Weltkrieg. Er arbeitete von 1918 bis 1931 als Maurerpolier in Gumbinnen, ab 1931 erwerbslos. 1919 trat Dowedeit der SPD, 1921 der KPD bei. Von 1921 bis 1931 Leiter der KPD im Kreis Gumbinnen, 1924 bis 1931 Abgeordneter des Ostpreußischen Provinziallandtages und Stadtrat in Gumbinnen. 1931 wurde er Redakteur bei der Reichsleitung der RGO, zeitweise auch RGO-Sekretär für den Bezirk Ostpreußen und Mitglied der RGO-Reichsleitung. 1933 illegal als RGO-Instrukteur tätig, wurde Dowedeit 1933 inhaftiert, arbeitete aber dann bis 1945 unbehelligt als selbständiger Kohlenhändler bzw. Gewerbetreibender in Berlin. 1945/46 war er Sekretär des ZV des FDGB (IG Land und Forst) in der SBZ. 1946/47 Referent beim Präsidenten der Deutschen Zentralverwaltung für Land- und Forstwirtschaft Edwin Hoernle. Von 1947 bis 1950 wieder selbständiger Fuhrmann, 1951 beim Konsumverband Berlin-Mitte. Dowedeit wurde am 4. Januar 1952 wegen »parteischädigenden Verhaltens als Opportunist und Sektierer« aus der SED ausgeschlossen, 1957 aber wieder aufgenommen. Bis 1959 war er bei der Kommunalen Wohnungsverwaltung Berlin Prenzlauer Berg tätig. Friedrich Dowedeit starb im Januar 1965 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Dräger, Lothar

* 19.1.1927 – ✝ 9.7.2016

Geb. in Schwennenz (b. Stettin); Vater Eisenbahning.; Realgymnasium; Flakhelfer in Stettin, nach schwerer Krankheit als wehruntaugl. entlassen. 1947 Besuch des Klindworth-Scharwenka-Konservatoriums in Berlin, dann Studium an der HS für Musik in Berlin, Ausbildung zum Opernsänger; Engagements in Nordhausen u. Potsdam; ab 1957 Mitarb. bei  Hannes Hegen (Johannes Hegenbarth), der seit 1955 die Comic-Ztschr. »Mosaik« gestaltete, D. war entscheidend an den Exposés, der Recherche u. den Texten…

Wer war wer in der DDR

Drees, Erika

* 15.9.1935 – ✝ 11.1.2009

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen) als Tochter des im 2. Weltkrieg gefallenen Generals Hans Karl von Winterfeldt; 1945 Flucht nach Schleswig-Holstein. Studium der Medizin an der Freien Univ. Berlin (West); durch die Ost-West-Studentengemeinde Kontakte in die DDR, deshalb 1958 Verhaftung durch das MfS unter Spionageverdacht, nach 9 Monaten U-Haft im »Roten Ochsen« Halle Entlassung aus Mangel an Beweisen; 1960 Übersiedl. in die DDR zu ihrem Ehemann, dem Psychiater Ludwig Drees; Arbeit als Ärztin in…

Wer war wer in der DDR

Drescher, Fritz

* 30.3.1904 – ✝ 6.9.1982

Geb. in Dresden, aufgew. in Halle; Vater Metallarb.; Volks- u. Handelsschule; Ausbildung zum Kfm.; 1918 Soz. Jugend, 1921 SPD; Volontariat bei versch. sozialdemokrat. Ztg.; Journalist; Mitarb. der Ortskrankenkasse in Bitterfeld; nach 1933 arbeitslos; wegen illeg. pol. Tätigkeit in versch. Gruppen zweimal verhaftet, 1937 wegen »Vorber. zum Hochverrat« Verurteilung zu vier Jahren Zuchthaus. 1945 Mitbegr. der SPD Weißenfels; 1946 SED; Vizepräs. der Bez.-Reg.; Ltr. des Wirtschaftsdezernats,…

Wer war wer in der DDR

Dressel, Roland

* 26.4.1932 – ✝ 5.12.2021

Geb. in Meerane; Vater Bäcker; bis 1953 Schulbesuch in Meerane; 1953/54 Ausbildung zum Fotografen in Glauchau (Krs. Zwickau); Standfotograf u. Kameraassistent im DEFA-Studio für Spielfilme; arbeitete bei Kameraleuten wie  Werner Bergmann, Günter Haubold, Jan Curik, Erich Gusko; Ausbildung zum Kameramann über die Betriebsakad. der DEFA durch ein externes Studium an der Dt. HS für Filmkunst; 1965 – 90 Kameramann im DEFA-Studio für Spielfilme, sammelte Erfahrungen bei Dok.- u. Fernsehfilmen; sein…

Wer war wer in der DDR

Drinda, Horst Eckart

* 1.5.1927 – ✝ 21.2.2005

Geb. in Berlin; Ausbildung zum Flugzeugmotorenschlosser in Köthen (Anhalt); Beginn eines Studiums als techn. Offz.; bis 1945 Wehrmacht, verwundet. Durch Vermittl. von  Gustav v. Wangenheim in die Schauspielschule des Dt. Theaters (DT) aufgenommen; 1946/47 Engagement am DT, dort April 1946 Debüt in »Wir heißen euch hoffen« von Fritz Denger; 1948 Filmdebüt bei der DEFA in mehreren satir. Kurzfilmen der »Stacheltier«-Prod., 1949/50 Engagement am Landestheater Halle; 1950 – 70 Mitgl. des Ensembles…

Wer war wer in der DDR

Drucker, Renate

* 11.7.1917 – ✝ 23.10.2009

Geb. in Leipzig; Abitur; Studium an der Philosoph. Fak. der Univ. Leipzig, 1938 als »Mischling 2. Grades« von der Univ. verwiesen, 1941 wieder zum Studium zugelassen; 1944 Prom. zum Dr. phil.; 1944/45 arbeitslos. 1945 LDPD; 1945 Sekr. des Bez.-Aussch. der Rechtsanwälte u. Notare in Leipzig; Lehrauftrag für Mittelalterl. Latein an der Univ. Leipzig; 1950 – 77 Ltr. des Archivs der Univ. Leipzig; 1970 – 80 a. o. Prof. an der KMU Leipzig, Sekt. Geschichte; em.; Mitgl. des ZV u. des BV Leipzig der…