In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Geweniger, Ute
* 24.1.1964Geb. in Karl-Marx-Stadt; 1970 BSG Motor Schönau Karl-Marx-Stadt; 1972 Beginn mit dem aktiven Schwimmsport; 1974 Wechsel zum SC Karl-Marx-Stadt (Trainer: Joachim Rother); 1977 zweifache Spartakiadesiegerin; 1980 erster WR über 100 m Brust (1:10,20 Min.); 1980 Olympiasiegerin über 100 m Brust u. mit der 4 x 100-m-Lagenstaffel; 1981 fünffache EM (100 m u. 200 m Brust, 100 m Delphin, 200 m Lagen, 4 x 100-m-Lagenstaffel); 1982 dreifache WM (100 m u. 200 m Brust, 4 x 100-m-Lagenstaffel), Vize-WM über…

Wer war wer in der DDR
Geyer, Eduard (Ede)
* 7.10.1944Geb. in Bielitz (Krs. Freystadt, Oberschles./ Bielice Kozuchowskie, Polen); nach Kriegsende Übersiedl. mit der Fam. nach Dresden; beginnt 1954 als Fußballspieler bei der BSG Aufbau Dresden-Mitte, zunächst Torwart, später Verteidiger; 1957 68 beim SC Einheit/ FSV Lokomotive Dresden; 1968 75 bei Dynamo Dresden, 1969 Aufstieg in die Oberliga, 1991 FDGB-Pokalsieger, 1971 u. 1973 DDR-Mstr., insg. 112 Einsätze u. 12 Tore; ab 1971 beim MfS als IM »Jahn« erf.; Ing.-Studium, dann Ausb. zum…

Wer war wer in der DDR
Gienke, Horst
* 18.4.1930Geb. in Schwerin; Vater städt. Beamter; Gymnasium; 1949 54 Studium der Theol. in Rostock; 1954 Ordination, erste Pfarrstelle in Blankenhagen (Mecklenb.), dort ab 1957 zunehmend Konflikte mit der restriktiven staatl. Kirchenpol.; 1960 Pfarrer an der Johanneskirche in Rostock; 1964 71 Rektor des Predigerseminars der Mecklenb. Ev.-Luth. Landeskirche in Schwerin u. bis 1972 Mitgl. der Landessynode; seit Gründung des Bundes der Ev. Kirchen in der DDR im Jahr 1969 89 Mitgl. der Bundessynode u.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Giesselmann, Otto
* 2.4.1904 – ✝ 3.8.1944Geboren am 2. April 1904 in Schildesche/Krs. Bielefeld, Sohn einer Arbeiterfamilie; kaufmännische Lehre, Metallarbeiter. 1921 Mitglied der kommunistischen Jugend, 1922 der KPD. Giesselmann leitete 1927 die KPD in Bielefeld-Ost und führte die kommunistische Fraktion im DMV Bielefeld. 1928 erwerbslos, meldete er sich beim ZK, um als Facharbeiter in die Sowjetunion zu kommen und konnte 1929 zum Studium an der Internationalen Leninschule nach Moskau reisen. Nach seiner Rückkehr wurde er vom ZK 1931 zum Nachfolger von Eugen Wiedmaier als Polleiter des Bezirks Danzig eingesetzt. Im Februar 1933 in Danzig verhaftet und der Gestapo in Marienburg übergeben, die ihn in ein KZ überführte, aus dem er im Januar 1936 entlassen wurde. Giesselmann ging nach Bielefeld zurück und arbeitete als kaufmännischer Angestellter. Ende 1941 beteiligte er sich in der Gruppe Hermann Kleinewächter u. a. am Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Mit zahlreichen Mitgliedern dieser Gruppe Ende 1943 verhaftet, wurden er und mehrere Mitangeklagte am 3. August 1944 vom 2. Senat des VGH zum Tode verurteilt. Otto Giesselmann wurde am 22. September 1944 in Bielefeld hingerichtet.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Gill, Hugo
* 6.2.1897 – ✝ 14.5.1972Geboren am 6. Februar 1897 in Berlin, Sohn eines Tischlers, 1898 Umzug nach Hamburg; ungelernter Arbeiter. 1915 Eintritt in die SPD. 1917/18 Kriegsdienst. 1920 Mitglied der USPD, 1922 der KPD. Gill wurde Polleiter in einem Hamburger UB und später auch Mitarbeiter der BL Wasserkante bzw. Angestellter bei der sowjetischen Handelsgesellschaft Derutra. Im April 1932 wurde Gill in die Hamburger Bürgerschaft gewählt, der er bis März 1933 angehörte. Ab Januar 1933 war er Instrukteur und für die Verbindung zur Kampfgemeinschaft für rote Sporteinheit verantwortlich. Am 24. Oktober 1933 verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, im Dezember 1937 zwar entlassen, aber im Februar 1938 erneute Festnahme und Verurteilung zu eineinhalb Jahren Zuchthaus. Anschließend dienstverpflichtet, 1940 kam Gill nach Dänemark, zum Luftgaukommando Aalborg. Im Herbst 1944 zur Wehrmacht einberufen, kehrte er im Sommer 1945 schwer krank nach Hamburg zurück; Gill war bis 1956 hauptamtlicher Mitarbeiter der KPD-Landesleitung Hamburg und 1953 Bürgerschaftsabgeordneter. Nach dem KPD-Verbot zunächst arbeitslos, später Bote bei einer Hamburger Firma. Er gehörte seit 1956 der illegalen KPD-Landesleitung Schleswig-Holstein an und war ab 1968 in Hamburg Mitglied der DKP. Hugo Gill starb am 14. Mai 1972 in Hamburg.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Giwan, Heinrich
* 1.8.1881 – ✝ 26.2.1957Am 1. August 1881 in Rosendorf geboren; Hilfsarbeiter, später zum Maschinisten ausgebildet. Nach Ableistung der Militärzeit Übersiedlung nach Berlin. 1902 Eintritt in die SPD, 1917 Übertritt zur USPD, 1920 KPD. Stadtverordneter in Berlin, dort seit 1923 Polleiter des wichtigen Bezirks Wedding. 1924 hauptamtlicher Funktionär zunächst in der Gewerkschaftsabteilung der BL Berlin-Brandenburg, dann in der Orgabteilung. Giwan war einer der Wortführer der Berliner KP in der Ruth-Fischer-Ära. Er war nach der Abspaltung der ultralinken Opposition im Mai 1925 aktiver Anhänger dieser Gruppe. Giwan war Teilnehmer der Erweiterten EKKI-Sitzung im Mai 1925, dort sowohl KPD-Vertreter in der Holländischen Kommission als auch auf der Orgkonferenz der Komintern. Als Delegierter des X. Parteitags 1925 kam er für die ultralinke Opposition in die Politische Kommission des Parteitages. Bei der Spaltung der Ultralinken 1926 ging er zu den »Entschiedenen Linken« von Karl Korsch. Am 1. Oktober 1926 aus der KPD ausgeschlossen »wegen konterrevolutionärer Handlungen gegen Sowjetrußland« (er hatte die russischen Proletarier zu verschärftem Klassenkampf und zur Vorbereitung einer zweiten Revolution aufgerufen). Wieder als Arbeiter beschäftigt, trat Giwan noch 1926 von der Korsch-Gruppe zur Kommunistischen Arbeiterpartei über und war bis 1933 Mitglied der KAP. Da er bereits vor 1933 von Wedding nach Spandau verzogen war, blieb den örtlichen NS-Behörden seine politische Einstellung unbekannt, und er entging dadurch Gestapo-Verfolgungen. Nach 1945 betätigte er sich nicht mehr politisch, wohnte als Rentner in West-Berlin, wo Heinrich Giwan am 26. Februar 1957 starb.

Wer war wer in der DDR
Glaser, Heinz
* 18.1.1920 – ✝ 29.7.1978Geb. in Dresden; Vater Kleinhändler; Volksschule; Ausb. zum Schlosser, anschl. im Beruf tätig; 1932 / 33 Mitgl. des Arbeitersportvereins Dresden-Neustadt; 1934 / 35 Studium an der Techn. Lehranstalt; 1941 45 Wehrmacht. 1945 KPD; 1945 Ltr. der Kaderabt. der KPD Dresden-Radeberg; 1946 hauptamtl. SED-Sekr.; 1947 Studium, 1948 / 49 Lehrer u. Seminarltr. an der SED-LPS Sachsen in Ottendorf; 1949 Mitgl. des Sekr. der SED-KL Dresden; 1950 52 2. Sekr. der SED-Landesltg. Sachsen (Nachf. von Arthur…

Wer war wer in der DDR
Glass, Bernhard
* 6.11.1957Geb. in Stapelburg (Harz); Dez. 1970 Beginn mit dem Rennschlittensport in Stapelburg, später bei der BSG Motor Ilsenburg (Harz); 1972 2. Platz bei der Jugendspartakiade; 1973 Wechsel ins Rennschlittenzentrum der DDR; KJS in Oberhof u. Mitgl. des ASK Vorwärts Oberhof (Trainer: Gottfried Legler); Spezialdisz.: Herren-Einsitzer; 1979 3. Platz bei den EM; 1980 Olympiasieger; Studium der Elektrotechnik in Ilmenau; bis Anf. 1990 NVA, Ltn. der NVA a. D. Ab 1992 Rennschlittentrainer in Winterberg;…

Wer war wer in der DDR
Glende, Gisela
* 30.10.1925Geb. in Lengefeld (Erzgeb.); Vater Metalldrücker; Volksschule; kfm. Ausbildung an der Höheren Handelsschule u. Arbeit als Angest. u. Kontoristin in der Kunstharzpresserei Lengefeld. 1945/46 KPD/SED; 1945 48 Stenotypistin bzw. Ltr. der Personalabt. der SED-KL Marienberg, zul. Sekr. für Agit.-Prop. der SED-KL Marienberg; 1949/50 u. 1955 60 Lehrgang bzw. Fernstudium an der PHS, Dipl.-Ges.-Wiss.; Jan. 1951 68 stellv. Ltr. des Büros des Sekr. des ZK bzw. des PB der SED; 1959 VVO; ab 24.9.1968 …

Handbuch Deutsche Kommunisten
Globig, Fritz
* 25.1.1892 – ✝ 24.2.1970Als Sohn eines Schneidermeisters, der elf Kinder hatte, am 25. Januar 1892 in Leipzig geboren. Globig verlebte eine harte Kindheit, als Vierjährigem wurde ihm von einer Straßenbahn der rechte Unterarm abgefahren. Obwohl streng christlich erzogen, kam er über die Gewerkschaft bald zur sozialistischen Jugendbewegung. Von April 1906 bis 1910 Lehre als Chemigraph. Auf Wanderschaft fand Globig 1911 Arbeit in Stuttgart, dann in Dresden und Genf. Bei Kriegsausbruch nach Berlin, hier in der sozialistischen Jugendorganisation für die Spartakusgruppe aktiv. Als Vertreter der oppositionellen sozialistischen Jugend Berlins Teilnehmer der Gründungskonferenz der Spartakusgruppe im Januar 1916 und der Reichskonferenz im Oktober 1918. Auf dem Gründungsparteitag der KPD als Jugenddelegierter in die Programmkommission gewählt. Im Verlag der Jungen Garde erschien 1919 Globigs Schrift: »Was wir wollen«. Gemeinsam mit Leo Flieg und Fritz Heilmann im August 1919 als Vertreter der Freien Sozialistischen Jugend zur internationalen Jugendkonferenz delegiert. Er gehörte zur Leitung der FSJ, die sich im September 1920 in Kommunistische Jugend Deutschlands umbenannte, Redakteur ihres Organs »Junge Garde«. Vom Herbst 1919 bis Frühjahr 1921 wirkte Globig auch als Sekretär und Referent der KPD-Zentrale in Berlin. Er war von März bis November 1921 politischer Redakteur an der »Hamburger Volkszeitung«, anschließend Redakteur und Sekretär. 1922 arbeitete er bei der diplomatischen Vertretung der RSFSR in Berlin, dann von März 1923 bis Mai 1926 als Redakteur bzw. Chefredakteur der »Arbeiterzeitung« in Bremen. Globig war ab 1923 Abgeordneter und von 1924 bis 1926 Fraktionsvorsitzender der KPD in der Bremer Bürgerschaft. Auf dem Bezirksparteitag 1924 in Bremen stimmte Globig für die Brandler-Richtung, ging dann aber im Mai 1924 zu den Linken über und blieb unter Polleiter Eugen Eppstein als einziger aus der früheren Bremer BL deren Mitglied und Chefredakteur. Er war von Mai 1926 bis Juni 1930 politischer Redakteur bzw. ab 1929 Chefredakteur der »Sächsischen Arbeiterzeitung« in Leipzig. Im Juni 1930 reiste Globig in die Sowjetunion, dort gehörte er von Juni 1930 bis 1931 als Mitglied zur Zentrale der IAH und fuhr als Leiter der Abteilung Presse und Propaganda mehrmals nach Deutschland. Am 22. April 1932 wurde er in die KPdSU übernommen. 1934 erhielt Globig wegen »mangelnder Wachsamkeit« eine Rüge, weil er in seiner Moskauer Wohnung zusammen mit Heinrich Kurella und Friedrich Heilmann Gespräche mit den »Trotzkisten« Lasar Schatzkin und Voja Vujovic geführt hatte. Zunächst wurde sein erster Parteiausschluß 1935 noch in eine »strenge Rüge« umgewandelt, aber am 25.November 1937 wurde Globig vom NKWD verhaftet und am 29. Dezember 1937 zu zehn Jahren Arbeitslager »wegen konterrevolutionärer Tätigkeit« verurteilt. In verschiedenen Zwangsarbeitslagern festgehalten, erkrankte Globig im Mai 1943 an doppelter Lungenentzündung und Tbc. 1943 trennte sich seine Frau Marta Globig von ihm. Seine Entlassung und Überweisung in ein Krankenhaus erfolgte erst am 12. Dezember 1947. Danach mußte er von März 1948 bis Mai 1955 als Schlosser im Schacht 36 in Karaganda arbeiten. Am 1. Juni 1955 kam Fritz Globig in die DDR. Er gehörte von 1957 bis Anfang 1961 als politischer Mitarbeiter der SED-BL Leipzig an und war vor allem in der Bezirkskommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung tätig. 1958 veröffentlichte er das Erinnerungsbuch über seine Jugend: »... aber verbunden sind wir mächtig«. 1962 erhielt er den Karl-Marx-Orden (dabei bestätigte ihm die BL der SED, »unter zum Teil schwierigsten persönlichen Bedingungen« gekämpft zu haben). Er gehörte zum Autoren-Kollektiv der achtbändigen »Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung«. Fritz Globig starb am 24. Februar 1970 in Leipzig.

Wer war wer in der DDR
Glöckner, Rudi
* 20.3.1929 – ✝ 25.1.1999Geb. in Markranstädt (b. Leipzig); 1939 51 Fußballspieler bei Sportfreunde bzw. Glückauf Markranstädt, 1951 53 bei Rotation NO Leipzig; 1953 77 Schiedsrichter in 1.165 Spielen (davon 251 Oberliga, 24 A-Länder- bzw. 39 Europacupspiele), Höhepunkt: WM-Endrundenfinale 1970 in Mexiko-Stadt Brasilien-Italien 4:1; Schiedsrichter bei der EM-Endrunde 1972 sowie bei je einem Weltpokal- bzw. Supercup-Finale; 1965 90 Geschäftsf. des Bez.-Fachaussch. Fußball in Leipzig; ab 1978 Mitgl. der…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Gmeiner, Paul
* 26.8.1892 – ✝ 18.4.1944Geboren am 26. August 1892 in Afferde/Westfalen; lernte Dreher und siedelte nach Braunschweig über, wo er 1912 der SPD beitrat und 1917 zur USPD wechselte. Aktiver Funktionär der USPD, Gewerkschaftssekretär, Delegierter auf dem USPD-Parteitag im März 1919. Mitglied des Beirates der USPD, nahm im April 1919 am 2. Reichsrätekongreß der Arbeiter- und Soldatenräte in Berlin und am Vereinigungsparteitag von linker USPD und KPD 1920 teil. Dann führender Funktionär der KPD in Braunschweig, wo Gmeiner 1923 vor allem mit dem Aufbau der militärischen Organisation und dem Kauf von Waffen für die BL Niedersachsen beauftragt war. Deswegen im November 1923 verhaftet und im September 1924 zu drei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Inzwischen aber zum Abgeordneten des Landtags von Braunschweig gewählt und 1926 aus dem Gefängnis entlassen. Von 1926 bis 1929 Leiter der KPD in Braunschweig, blieb Gmeiner bis 1933 Abgeordneter des Braunschweiger Landtags und war dort bis 1928 auch für den RFB verantwortlich. 1933 als Führer der illegalen Arbeit der KPD in Braunschweig von der Polizei gesucht, bei seiner Verhaftung Ende 1933 wurde er schwer mißhandelt. Nach Überführung ins KZ Sachsenhausen war er dort als Blockältester der Baracke 3 von seinen Mitgefangenen aller Richtungen geachtet. Paul Gmeiner kam am 18.April 1944 bei einem Bombenangriff auf das Außenkommando Heinkel des KZ Sachsenhausen ums Leben.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Geyer, Anna
* 13.3.1893 – ✝ 2.3.1973Geboren am 13. März 1893 in Frankfurt/M. als Anna Elbert, Tochter eines Bildhauers. Nach Schulbesuch Tätigkeit als Sekretärin und Hausfrau. 1917 heiratete sie den Redakteur der »Leipziger Volkszeitung« Curt Geyer und wurde Mitglied der USPD. Obwohl sie in dieser Zeit nur als Schriftsteller- und Parteiredakteursgattin galt, engagierte sie sich innerhalb der USPD. Sie war Mitglied der USPD-Zentralstelle für Betriebsräte und Herausgeberin eines parteieigenen Informationsdienstes. Ab 1919 Stadtverordnete der USPD in Leipzig, kam sie im Februar d.J. als Abgeordnete in den Sächsischen Landtag. Gemeinsam mit ihrem Mann warb sie für den Anschluß der USPD an die Komintern und trat im Dezember 1920 in die VKPD ein, wo sie Leiterin des Parteipressedienstes wurde. Da Anna Geyer mit Paul Levis Haltung sympathisierte und diesen nach dessen Kritik am putschistischen Kurs der Zentrale auch noch mit internen Dokumenten der Komintern und der VKPD-Zentrale versorgte, wurde sie nach dem VII. Parteitag 1921 gemeinsam mit ihrem Mann aus der VKPD ausgeschlossen. Sie trat erst der KAG, im März 1922 der USPD und im September der SPD bei. Sie ist 1933 in die Tschechoslowakei emigriert, 1937 nach Frankreich und 1940 über Portugal in die USA. Anna Geyer starb am 2.März 1973 in Detroit.

Wer war wer in der DDR
Geyer, Fritz
* 30.12.1888 – ✝ 24.6.1966Geb. in Großenhain; Vater Zigarrenmacher; Volksschule u. Gymnasium; 1908 12 Studium der Rechtswiss. an der Univ. Leipzig, Prom. zum Dr. phil.; 1915 Militärdienst, Ltn. der Reserve; 1919 USPD, 1920 VKPD, 1922 erneut SPD; 1920 33 Ministerialrat im sächs. Justizmin., 1933 aus polit. Gründen entlassen; 1933 45 Gelegenheitsarbeiter. 1945 SPD, 1946 SED; 1946 49 Ltr. des Büros des sächs. Ministerpräs. Rudolf Friedrichs bzw. Max Seydewitz; 1949 56 Chef der Regierungskanzlei bzw. des Büros…

Wer war wer in der DDR
Gies, Gerd
* 24.5.1943Geb. in Stendal; 1961 Abitur; 1961/62 Tierpfleger im VEG (Z) Kölitzsch, 1962/63 in der Bez.-Tierklinik Stendal; 1963 69 Studium der Veterinärmed. an der KMU Leipzig; 1970 Referent des Kreistierarztes in Osterburg; 1970 81 Tierarzt in der staatl. Tierärztl. Gemeinschaftspraxis im Krs. Osterburg; 1973 Prom. an der KMU; 1981 84 Tierarzt im Krs. Stendal; 1984 90 Obertierarzt im VEB Fleischkombinat Magdeburg, Betriebsteil Stendal; 1987 90 Mitgl. des CDU-KV Stendal; Dez. 1989 Okt. 1990…

Wer war wer in der DDR
Gietzelt, Fritz
* 21.12.1903 – ✝ 29.5.1968Geb. in Frankenberg (Sachsen); Vater Postbeamter; Fürstenschule (Gymnasium) Grimma; 1925 33 Med.-Studium in Leipzig, Graz u. Düsseldorf; 1933 39 Assistenzarzt an der Inneren Klinik des Krankenhauses St. Georg in Leipzig; hier 1935 Prom. über »Diabetes mellitus bei Zwillingen«; 1939 44 private Praxis für Magen- u. Darmkrankheiten in Leipzig; Juni 1944 Verhaftung wegen Widerstands gegen das NS-Regime, Dez. 1944 vom VGH zum Tode verurteilt, Jan. 1945 zur Urteilsvollstreckung nach Dresden…

Wer war wer in der DDR
Gilsenbach, Reimar
* 16.9.1925 – ✝ 22.11.2001Geb. in einer Anarchistensiedlung bei Vörde (Niederrhein); 1932 Freie Schule Duisburg, 1933 Volks-, 1938 Aufbauschule in Dresden; nach Tod des Vaters ab 1935 Pflegeeltern in Fördergersdorf b. Tharandt; 1943/44 RAD, Wehrmacht; 1944 bei Narva zur Roten Armee übergelaufen; 1944 47 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1947 Rückkehr nach Dtl.; Heimkehrerabitur; bis 1949 Red. der »Sächs. Ztg.«, aus pol. Gründen fristlos entlassen; 1951 61 Red. der KB-Ztschr. »Natur u. Heimat«; bis 1989 Mitgl. der Zentr.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Gladewitz, Richard
* 30.8.1898 – ✝ 23.11.1969Geboren am 30. August 1898 in Zwickau, Sohn einer Arbeiterfamilie; Lehre und Arbeit als Kellner; 1917/18 Soldat im Weltkrieg. 1919 Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Von 1919 bis 1921 Hilfsarbeiter in Chemnitz, von 1921 bis 1923 Kellner in Cuxhaven, zeitweise Ortsvorsitzender der KPD Cuxhaven, danach in Chemnitz. Ende 1928 bis Frühjahr 1929 Sekretär der RHD im Bezirk Erzgebirge-Vogtland, von 1929 bis 1933 Vorsitzender des Mieterverbandes Chemnitz. 1932 vom Reichsgericht zu achtzehn Monaten Festungshaft verurteilt, durch die Weihnachtsamnestie wieder frei. Im Januar 1933 noch zum Stadtverordneten und Stadtrat in Chemnitz gewählt, emigrierte er im Februar in die Tschechoslowakei. Ab Juli 1934 wieder in Deutschland, KPD-Orgleiter in Berlin, von Oktober 1934 bis Mai 1935 Polleiter der KPD in Oberschlesien. 1935 Teilnehmer des VII. Weltkongresses der Komintern in Moskau und der »Brüsseler Konferenz« der KPD. Anschließend übernahm Gladewitz mit Elli Schmidt die illegale Leitung der KPD in Berlin. Ab September 1937 Angehöriger der Internationalen Brigaden in Spanien, dort 1938/39 Kaderkommissar des »Hans-Beimler-Bataillons«, danach 1939 illegale Arbeit in Frankreich und Belgien, von September 1939 bis 1941 im Lager Gurs interniert. Später in der Résistance und Mitglied der illegalen KPD-Landesleitung. Im August 1945 1. Sekretär der KPD Plauen, von Dezember 1945 bis 1948 Leiter des Informationsamtes der Landesregierung Sachsen. 1950 leitete er die Abteilung Sowjetunion beim Berliner Rundfunk. Am 6.Dezember 1950 wurde Gladewitz in West-Berlin verhaftet und wegen »Menschenraubes« angeklagt, im August 1951 wegen »Mangels an Beweisen« aber freigesprochen. Von 1952 bis 1954 Redakteur bei der »Täglichen Rundschau«, dann stellvertretender Vorsitzender der GST. Von 1956 bis 1962 arbeitete er am IML. Er erhielt 1957 die französische Widerstandsmedaille, 1968 den VVO in Gold. Gladewitz war mit Hilde Janka (* 15. 1. 1906) verheiratet, einer Schwester von Albert Janka und Walter Janka (* 29. 4. 1914 17. 3. 1994). Seine Tochter Sonja heiratete den späteren Leiter der Ständigen Vertretung der DDR in der Bundesrepublik, Ewald Moldt. Richard Gladewitz starb am 23.November 1969.

Wer war wer in der DDR
Glaser, Roland
* 23.5.1935Geb. in Jena; Vater Ing. bei Carl Zeiss u. 1946 52 zur wiss. Tätigkeit in der UdSSR zwangsverpflichtet; 1953 Abitur in Jena, anschl. Studium der Biologie an der FSU Jena, 1958 Dipl., 1961 bei Manfred Gersch Prom. mit Untersuchungen zur radiolog. Gewässerverschmutzung; 1958 61 wiss. Mitarb. beim Amt für Kerntechnik, 1962 65 am Inst. für Med. u. Biol. der DAW in Berlin-Buch; 1965 Habil. an der FSU Jena, 1965 70 dort Doz. für Zoologie; ab 1970 ord. Prof. an der HU Berlin; 1979 korr. Mitgl.…

Wer war wer in der DDR
Glatzeder, Winfried
* 24.4.1945Geb. in Zoppot (b. Danzig/Sopot, Polen); Vater Arzt (gest. in sowj. Kriegsgefangenschaft), Mutter gelernte Kunstweberin; nach dem Abitur Ausbildung zum Maschinenbaufacharb.; 1965 69 Schauspielstudium an der HFF, u. a. bei Fritz Marquardt u. Bernhard K. Tragelehn; erstes Engagement am Potsdamer Hans-Otto-Theater; 1971 82 Mitgl. des Ensembles der Berliner Volksbühne; u. a. in den Uraufführungen »Weiberkomödie« (1971) u. »Die Bauern« (1975) von Heiner Müller, in Molières »Der Misanthrop«…

Wer war wer in der DDR
Glende, Günter
* 9.1.1918 – ✝ 23.7.2004Geb. in Stolp (Hinterpomm./Słupsk, Polen); Vater Arbeiter; Volksschule; Ausbildung zum u. Arbeit als Elektriker u. Landmaschinenschlosser; 1938 RAD; 1940/41 Studium an der Höheren Flugtechn. Schule in Berlin u. Jüterbog; 1941 45 Wehrmacht. 1945 Neubauer auf dem Gut Moltow (Krs. Wismar); 1945/46 KPD/SED; 1946 48 Landmaschinenschlosser u. Bürgermstr. auf dem Gut Moltow; 1946 49 Krs.-Maschinenbeauftr. des VdgB-Krs.-Aussch. Wismar; 1949 51 Techn. Ltr. der MAS bzw. MTS-Krs.-Verw. Dorf…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Globig, Marta
* 9.7.1901 – ✝ 21.3.1991Als Marta Jogsch am 9. Juli 1901 in Kiel-Gaarden geboren. Stenotypistin, Mitbegründerin der FSJ bzw. der KJD. 1919 gehörte sie der Zentrale der FSJ an und war bis 1921 für das Ressort Kinder- und Mädchenarbeit verantwortlich. Von 1922 bis 1924 Angestellte der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, wurde 1925 Mitarbeiterin des ZK der KPD. Von 1928 bis 1930 war Marta Globig Mitglied der KPD-BL Westsachsen, Leiterin des RFMB Westsachsen. 1930/31 erneut Angestellte im ZK, Abteilung Information. 1931 folgte sie ihrem Mann Fritz Globig in die UdSSR und war dort von August 1931 bis August 1933 Mitarbeiterin der OMS, anschließend bis März 1935 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Institut der Kommunistischen Akademie. Ab Juni 1936 sowjetische Staatsbürgerin, 1937 Redakteurin im Verlag ausländischer Arbeiter. Am 30. November 1937 vom NKWD verhaftet und am 28.Dezember 1937 durch die Sonderkommission zu zehn Jahren Freiheitsentzug wegen »konterrevolutionärer Tätigkeit« verurteilt. In ein Arbeitslager nach Karaganda verbannt, trennte sie sich 1943 von ihrem Mann. Ab November 1947 noch Zwangsansiedlung in Karaganda, wo sie Arbeiterin in einer Schuhfabrik war. Der Sohn Hans Globig (geb. 1921) kam 1941 in die berüchtigte »Arbeitsarmee« und verschwand. Mehrere Bittgesuche des PV der SED an das ZK der KPdSU um Rückkehr von Marta Globig blieben ergebnislos. Erst im Februar 1956 vom Moskauer Stadtgericht rehabilitiert, durfte sie im April 1956 in die DDR übersiedeln und war bis 1963 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IML. Marta Globig starb am 21. März 1991 in Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Glombitza, Ewald
* 16.11.1878 – ✝ 15.12.1969Geboren am 16. November 1878 in Halbau/ Schlesien, Sohn eines Webers; nach der Weberlehre Arbeit in einer englischen Weberei in Grünberg in Schlesien. 1902 Mitglied des Textilarbeiterverbandes, 1904 der SPD. 1913 zog Glombitza nach Limbach/Sachsen und war dort in der Folgezeit Vorsitzender des Textilarbeiterverbandes. 1913 Delegierter zum SPD-Parteitag in Jena. Von 1914 bis zu seiner Verwundung 1917 Soldat im Weltkrieg. Glombitza trat 1917 der USPD und 1918 dem Spartakusbund bei. Während der Novemberrevolution Mitglied des Limbacher Arbeiter- und Soldatenrates. Bis 1925 arbeitete er hauptamtlich im ADGB, war von 1925 bis 1930 Geschäftsführer des als »roter Konsum« bekannten Konsumvereins Limbach. Im April 1925 kam er als Nachfolgekandidat für den ausscheidenden Paul Bertz in den Sächsischen Landtag, dem er bis zum Ende der Legislaturperiode 1926 angehörte. 1925 zum Bürgermeister von Kändler bei Limbach-Oberfrohna gewählt, übte er dieses Amt bis 1931 aus. Glombitza wurde 1928 wegen »Disziplinbruchs« von der BL Erzgebirge-Vogtland aus der KPD ausgeschlossen, weil er sich als Bürgermeister nicht an den Beschluß der BL gehalten hatte, gegen die von der Sächsischen Landesregierung geplante Erhöhung der Grundsteuer zu kämpfen. Er arbeitete von 1931 bis zum Rentenalter in einer Gießerei bei Chemnitz, wohnte dann, politisch zurückgezogen, in Kändler. Ewald Glombitza starb am 15. Dezember 1969.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Gnadt, Wilhelm
* 31.10.1889Geboren am 31. Oktober 1889 in Berlin; Stukkateur. Seit 1910 Mitglied der SPD, nach dem Ersten Weltkrieg trat er der KPD bei. 1921 wurde er beim Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter angestellt. Von 1925 bis 1929 Abgeordneter in der Berliner Stadtverordnetenversammlung und Mitglied der KPD-BL. Gnadt kritisierte die offizielle Politik der KPD-Führung, deren Sozialfaschismus-These und den Aufbau der RGO. Im Februar 1930 unterschrieb er den oppositionellen »Brief der 60« mit Erich Raddatz, Frieda Rosenthal u. a. Er wurde aus der KPD ausgeschlossen und erklärte 1931 den Übertritt zur SPD. 1933 arbeitslos, mußte Gnadt aus seinem Haus in Zehlendorf, das einer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft gehörte, ausziehen. Danach eröffnete er in Berlin-Weißensee ein Lebensmittelgeschäft. In den Jahren 1936 und 1937 stand er unter Beobachtung der Gestapo. Weitere Lebensdaten von Wilhelm Gnadt waren nicht zu ermitteln.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Geyer, Curt
* 19.11.1891 – ✝ 24.6.1967Geboren am 19. November 1891 in Leipzig als Sohn des sozialdemokratischen Funktionärs Friedrich Geyer. Nach der Oberrealschule studierte er von 1911 bis 1914 an der Universität Leipzig und promovierte zum Dr. phil. Curt Geyer trat 1911 der SPD bei und fing 1914 als Redaktionsvolontär in Leipzig an, wurde dann Redakteur bei der »Fränkischen Tagespost« in Nürnberg, von 1915 bis 1917 Redakteur des »Fränkischen Volksfreunds« in Würzburg und von 1917 bis 1920 bei der »Leipziger Volkszeitung«. Er ging 1917 zur USPD und war während der Novemberrevolution Mitglied und ab Februar 1919 Vorsitzender des engeren Ausschusses des Arbeiterrates von Leipzig, dann im Dezember 1919 und im April 1920 Delegierter zu den Reichrätekongressen in Berlin. Geyer stand auf dem linken Flügel der USPD, übernahm im Sommer 1920 die Leitung der »Hamburger Volkszeitung«. Auf dem Spaltungsparteitag in Halle im Oktober 1920 wurde er zum Beisitzer in das ZK der USPD-Linke gewählt, schließlich im Dezember 1920 (bis Mai 1921) Mitglied der Zentrale der VKPD. Er hatte bereits der Nationalversammlung angehört und war im Juni 1920 für die USPD als Abgeordneter in den Reichstag gekommen. Da er Paul Levis Kritik an der März-Aktion unterstützte, forderte die Mehrheit im ZA im April 1921 u. a. auch Curt Geyer auf, sein Reichstagsmandat zur Verfügung zu stellen. Geyer weigerte sich, sein Mandat zurückzugeben, was der ZA mißbilligte. Nachdem der III. Weltkongreß der Komintern im Sommer 1921 die Haltung Levis verurteilte, wurde auch Curt Geyer offiziell auf dem VII. Parteitag im August 1921 aus der VKPD ausgeschlossen. Er ging zunächst wie viele andere ausgeschlossene Funktionäre zur KAG, im Februar 1922 zur USPD bzw. im September 1922 zur SPD. 1923 erschien Geyers bekanntestes Buch »Der Radikalismus in der deutschen Arbeiterbewegung. Ein soziologischer Versuch«. Von März 1924 bis Anfang 1933 arbeitete Geyer als Redakteur beim »Vorwärts«, emigrierte im Oktober 1933 in die Tschechoslowakei, wo er als Chefredakteur des »Neuen Vorwärts« unter dem Pseudonym Max Klinger schrieb. 1934 erschien in Karlsbad seine Anti-Nazi-Schrift »Volk in Ketten«. Geyer war ein scharfer Gegner der »Einheitsfront« mit den Kommunisten. Ende 1937 gelangte er nach Frankreich und 1941 über Lissabon nach Großbritannien, er verließ die SPD. Nach 1945 britischer Staatsangehöriger, war er Auslandskorrespondent westdeutscher Zeitungen in London. Während eines Kuraufenthaltes in der Schweiz starb Curt Geyer am 24. Juni 1967 in Lugano. 1976 erschienen posthum seine Erinnerungen »Die revolutionäre Illusion. Zur Geschichte des linken Flügels der USPD«.

Wer war wer in der DDR
Geyer, Heinz
* 30.4.1929 – ✝ 3.6.2008Geb. in Lauban (Niederschles./Lubań, Polen); Vater Friseur, Mutter Arbeiterin; Volksschule; 1943/44 Ausbildung zum Friseur; 1944 dienstverpflichtet; Jan. 1945 Soldat der Roten Armee. 1945 KPD/SED; Forts. der Ausbildung; Friseur; 1949 Einstellung bei der VP, Kursant der VP-Schule; 1950 Einstellung beim MfS, Krs.-Dienststelle Görlitz, 1951 Krs.-Dienststelle Leipzig; 1952 Ltr. der Abt. II (Spionageabwehr); 1953 64 stellv. Operativ des Ltr. der BV Leipzig; 1958 kommissar. Ltr., Sept. Dez. 1960…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Giese, Adolf
* 20.7.1906 – ✝ 7.11.1969Geboren am 20. Juli 1906 in Thurow/Krs. Neustrelitz, Sohn einer Landarbeiterfamilie; Hofgänger, Land- und Forstarbeiter auf verschiedenen Gütern. Wegen eines Landarbeiterstreiks 1922 gemeinsam mit den Eltern ausgesperrt. Wanderschaft, Tiefbauarbeiter in Hamburg, hier Mitglied des RFB und der RHD. 1926 Rückkehr nach Neubrandenburg, bis 1933 Arbeit auf dem Staatsforst Rowa. 1928 trat er der KPD bei. Als der Leiter der KPD-Ortsgruppe Neubrandenburg und Landtagsabgeordnete Erich Schmidt 1930 mit der Mehrheit der Mitglieder zur KPO ging, baute Giese die KPD Neubrandenburg neu auf. Am 13. März 1932 zog Giese für die KPD in den Landtag von Mecklenburg-Strelitz ein, dem er bis Anfang 1933 angehörte. Er wurde am 2. März 1933 in Neustrelitz durch die Gestapo verhaftet und saß bis Juli 1933 in »Schutzhaft«. Anschließend Tiefbauarbeiter, 1943 zur Wehrmacht einberufen. An der Ostfront verwundet, kam er nach Lazarettaufenthalt nach Norwegen. Im Juli 1945 kehrte Giese nach Neubrandenburg zurück und wurde Bürgermeister der Gemeinde Zirzow im Kreis Neubrandenburg, 1946 Sekretär der KPD in Neubrandenburg und ab April Sekretär der SED. Im Mai 1948 erhielt Giese den Parteiauftrag, die DBD mit aufzubauen und amtierte bis 1950 als Vorsitzender der Bauernpartei in Neubrandenburg. Ab Dezember 1950 Landrat des Kreises Grimmen, 1953 Vorsitzender des Rates des Bezirkes Neubrandenburg und von 1955 bis 1959 Vorsitzender der LPG »Roter Stern« Neustrelitz. Adolf Giese starb am 7.November 1969 in Neustrelitz.

Wer war wer in der DDR
Gigo, Fred
* 4.6.1919 – ✝ 12.4.2004Geb. in Waltershausen (Thür.); Realgymnasium in Chemnitz; Arbeit als Patroneur u. Musterzeichner; 1933 kurzz. als Werkstudent in den USA; Aufenthalt beim Vater, der dort als Vortragskünstler arbeitete; 1939 45 Wehrmacht. Sommer 1945 erster Bühnenauftritt im Allotria-Varieté Chemnitz als Ansager u. Parodist; 22.6.1947 erste Rundfunksendung mit Wilhelm Bendow u. Beate Riehmann; später eigene Reihen bei Dtl.-Sender u. DFF; auch Reporter bei Motorsportveranstaltungen; 1964 74 keine…

Wer war wer in der DDR
Girnus, Wilhelm
* 27.1.1906 – ✝ 10.7.1985Geb. in Allenstein (Ostpr./Olsztyn, Polen); Vater Gerber; 1912 25 Volksschule, Gymnasium, Abitur; 1925 32 Werkstudium (Ausbildung zum Kunsttischler u. Studium Malerei/ Kunstgeschichte) an der Akad. für Kunst u. Kunstgewerbe Breslau (frz. Lit. u. a. an der Sorbonne Paris), Examen für Werklehrer u. Kunsterzieher; 1929 KPD; 1931 Reichsltg. »Rote Studenten«; 1932 Mitgl. der erw. KPD-BL Ostpr.; nach dem 2. St.-Ex. höherer Schuldienst; 1932/33 Studienassessor am Gymn. in Hohenstein, entlassen;…

Wer war wer in der DDR
Glaeser, Wolfgang
* 9.7.1940Geb. in Brandenburg (Havel); Vater kfm. Angest.; 1946 58 Volks- u. Oberschule, Abitur; 1958 62 Pädagogikstudium (Sport u. Geographie) an der HU Berlin; St.-Ex., Fachlehrer; 1962 73 Schwimmtrainer an einer KJS in Brandenb.; 1973 85 Lehrer für Geogr. u. Sport an einer POS in Brandenb.; 1966 NDPD; Vors. eines Wohngebietsverb. in Brandenb., ab 1974 Mitgl. des Krs.-Vorst. Brandenb., 1986 90 dort Sekr.; 1974 89 Stadtverordneter; 21.1.1990 Vors. der NDPD (Nachf. von Günter Hartmann), 23.1.…

Wer war wer in der DDR
Gläser, Georg
* 3.5.1915 – ✝ 23.8.1994Geb. in Berlin; Vater Kesselschmied; Volksschule; Ausbildung zum Drucker, abgebrochen; mit den Eltern 1931 in die UdSSR; 1933 Ausbildung zum Maschinensetzer; Ltr. der dt. Jugendgr. im Klub ausländ. Arbeiter; Mitgl. des Komsomol; 1934 Vorbereitungskurs für illeg. pol. Arbeit in Dtl. unter Paul Verner; Okt. 1934 über Prag nach Hannover, Magdeburg u. Berlin, bis Herbst 1935 in Hannover; Teiln. am KJI-Kongreß in Moskau; Lehrgang an der kommunist. Univ. der nat. Minderheiten des Westens bis zur…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Glatzer, Helene
* 8.2.1902 – ✝ 26.1.1935Geboren am 8. Februar 1902 in Weinböhla/ Sachsen. Die Eltern waren seit 1905 Mitglied der SPD. Da der Vater früh verstarb, mußte die Mutter zwei Töchter allein erziehen. In Not aufgewachsen, schloß sich Helene Glatzer 1921 der Kommunistischen Jugend Deutschlands an. Sie arbeitete als Kontoristin in Dresden und war die Ernährerin der Familie. Funktionärin des KJVD in Ostsachsen, 1922 Eintritt in die KPD, 1925 verantwortlich für Frauenarbeit in der Bezirksleitung der KPD Ostsachsen (Dresden) und aktiv im Roten Frauen- und Mädchenbund. Von 1929 bis 1930 Abgeordnete des Sächsischen Landtags, setzte sie sich vor allem ein für die Gleichberechtigung und soziale Sicherung der proletarischen Frauen. 1930 in die UdSSR delegiert, arbeitete Helene Glatzer zunächst im Büro der Komintern und studierte dann über drei Jahre an der Internationalen Leninschule in Moskau. Sie heiratete dort den Arzt Max Tschalewitschow, wurde Anfang 1935 zur illegalen Arbeit nach Deutschland geschickt. Es gelang der Gestapo, sie am 26.Januar 1935 in Halle zu verhaften. Wenige Tage nach der Festnahme wurde Helene Glatzer am 31. Januar 1935 im Polizeigefängnis von Halle ermordet und am 6.Februar 1935 in Halle beigesetzt.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Glienke, Franz Richard Hugo
* 25.2.1900 – ✝ 24.10.1979(* 1900 1979) Geboren am 25. Februar 1900 in Hamburg; Zimmermann, Soldat im Ersten Weltkrieg. Er desertierte, kam in Haft und schloß sich während der Revolution Heinrich Laufenberg an. Später war er unter dem Decknamen Moise Grimberg in Frankreich bei den Anarchisten aktiv. Danach Eintritt in die Fremdenlegion und Einsatz in Marokko. Nach Desertion wurde er durch ein Kriegsgericht verurteilt, 1924 amnestiert. Glienke kam nach Deutschland zurück, veröffentlichte den vielbeachteten Erlebnisbericht »Ein Proletarier in der Fremdenlegion«. Arbeiterkorrespondent für die kommunistische Presse, trat 1929 in die KPD ein, Redakteur bei der »Hamburger Volkszeitung« und Mitarbeiter der BL Wasserkante. Seit 1930 Mitarbeiter des Nachrichtendienstes der Komintern. Nach einigen Wochen »Schutzhaft« im KZ Fuhlsbüttel soll Glienke 1933 angeblich für die Gestapo gearbeitet haben und in deren Auftrag nach Moskau gereist sein. Hier offenbarte er sich der sowjetischen Geheimpolizei und trat in die Dienste der GPU. Nach Deutschland zurückgekehrt, kam er in Konflikte mit der Gestapo, die ihm nun mißtraute. Er flüchtete nach Schweden und unterstützte die KP Schwedens, bekam keine Einreisepapiere für die Sowjetunion. In Exilzeitungen wurde vor Glienke als Gestapospitzel gewarnt, daraufhin begab er sich in die Obhut der deutschen Botschaft in Paris, erhielt von dieser Geld und Rückreisepapiere. Dann in Deutschland festgenommen, kam er in das KZ Sachsenhausen, konnte nach Dänemark fliehen. Durch Vermittlung des Matteotti-Komitees und Kontakten zur dänischen SP veröffentlichte er die Broschüre »Im Dienste der GPU und der Gestapo«. Anfang September 1940 in Dänemark interniert, wurde er im August 1941 nach Hamburg überführt und am 5.Februar 1943 vom OLG Hamburg zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, ab Juni 1944 im Ausländergefängnis in Köslin/Pommern. Nach 1945 Mitarbeit in der VVN Hamburg, ab 1950 im Vorstand des BVN Hamburg, später engagierte er sich bei der Erstellung des Totenbuches des KZ Neuengamme. Franz Glienke starb am 24. Oktober 1979 in Hamburg.

Wer war wer in der DDR
Glöckner, Herbert
* 8.1.1909 – ✝ 6.1.1990Geb. in Dresden; Vater Brauer; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Fleischer; 1930 KPD; ab 1933 illeg. Arbeit; verhaftet u. wg. »Vorbereitung zum Hochverrat« zu zwei Jahren u. drei Monaten Haft verurteilt, Haft im Zuchthaus Waldheim u. im KZ Sachsenburg; 1937 41 Bauarb.; 1941 erneut festgenommen u. zu 15 Jahren Haft verurteilt, Haft im Zuchthaus Waldheim, anschl. im KZ Mauthausen. 1945 Mitarb. der KPD-KL Dresden; 1946 SED; 1946 48 Mitarb. der SED-LL Sachsen; 1948 50 2. Sekr. der…

Wer war wer in der DDR
Glückauf, Erich
* 12.9.1903 – ✝ 23.4.1977Geb. in Wittlich (Eifel); Vater Buchdrucker, Mutter Verkäuferin; Volks- u. Realschule; 1919 22 Berg-, Land- u. Bauarb.; ADGB; 1921 KJVD, Rote Ruhrarmee; 1922 KPD; 1923 Mitgl. der KPD-UBL Bielefeld; 1924 27 Volontär beim KPD-Organ »Schlesische Arbeiterztg.«; 1927 32 Ltr. der Presseabt. der KPD-Reichstagsfraktion, 1930 pol. Red. im Pressedienst des ZK der KPD; 1932/33 Mitgl. der KPD-BL Niederrhein u. Chefred. der »Freiheit«; 1933 35 illeg. pol. Arbeit als Pol.-Ltr. des KPD-Bez. Niederrhein…

Wer war wer in der DDR
Gnauck, Maxi
* 10.10.1964Geb. in Berlin; Vater Dipl.-Ing.; POS, KJS, 1986 Abitur; 1970 85 sportl. aktiv als Turnerin beim SC Dynamo Berlin; dreimal Teiln. an Europameisterschaften: 1979 2. Platz beim Sprung, 3. am Stufenbarren, 6. im Mehrkampf, 1981 EM im Mehrkampf, am Stufenbarren, Schwebebalken u. am Boden, 2. Platz im Sprung, 1985 EM am Stufenbarren, 2. Platz im Mehrkampf, 4. Platz im Sprung, am Schwebebalken u. am Boden; dreimal Teiln. an Weltmeisterschaften: 1979 WM am Stufenbarren, 2. Platz im Mehrkampf, 3. mit…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Geyer, Friedrich
* 12.3.1853 – ✝ 22.1.1937Geboren am 12. März 1853 in Großenhain/ Sachsen, Sohn eines Fleischermeisters. Zigarrenarbeiter und Wanderschaft, 1868 Eintritt in die Gewerkschaft, 1871 Mitglied der Sozialdemokratie. Er gehörte bis 1874 den Vorständen der Filialen des Zigarrenarbeiterverbandes von Frankenberg in Sachsen, Pirna, Leipzig und Berlin an, war von 1874 bis 1879 Bevollmächtigter des Verbandes in Großenhain. Ab 1882 selbständiger Zigarrenfabrikant in Großenhain, während des Sozialistengesetzes 1882 wurde er zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Von 1890 bis 1894 Redakteur der Zeitung »Der Wähler« in Leipzig, 1894/95 der »Volkszeitung«, hat er von November 1895 bis November 1918 das Verbandsorgan »Tabakarbeiter« mit Sitz in Leipzig redigiert. Friedrich Geyer war von 1898 bis 1902 Vorsitzender der SPD Leipzig, gehörte von 1913 bis 1916 der Zentralen SPD-Kontrollkommission an. Nach Ausbruch des Weltkrieges in Opposition zur Politik der Reichstagsfraktion und des SPD-Vorstandes, wurde 1916 Mitglied der SAG, 1917 der USPD und von 1917 bis 1920 Mitglied der zentralen USPD-Kontrollkommission. Friedrich Geyer gehörte von 1885 bis 1897 dem Sächsischen Landtag, von März 1886 bis Februar 1887 auch dem Reichstag an. Im Februar 1890 wurde er erneut in den Reichstag gewählt und blieb dessen Abgeordneter bis zur Novemberrevolution. Im November 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates von Leipzig, leitete er vom 15.November 1918 bis 21. Januar 1919 als Volksbeauftragter das Finanzressort in der sächsischen Revolutionsregierung unter Richard Lipinski. Geyer stand wie sein Sohn Curt Geyer und seine Schwiegertochter Anna Geyer auf dem linken Flügel der USPD und trat für die Annahme der 21 Bedingungen der Komintern ein. Im Dezember 1920 Delegierter des Vereinigungsparteitages, wurde Mitglied der zentralen VKPD-Revisionskommission. Im Januar 1919 im Wahlkreis Sachsen in die Deutsche Nationalversammlung gewählt und im Juni 1920 wieder in den Reichstag, dem er bis 1924 angehörte. Zusammen mit den linken USPD-Abgeordneten (u. a. Ernst Däumig, Joseph Herzfeld, Hermann Remmele) sowie seinem Sohn Curt Geyer bildete Friedrich Geyer am 9. Oktober 1920 zunächst die USPD-Fraktion (Linke) und Anfang Dezember 1920 mit den beiden KPD-Abgeordneten Clara Zetkin und Paul Levi die gemeinsame VKPD-Reichstagsfraktion. Friedrich Geyer, der wie sein Sohn auf seiten Paul Levis stand und dessen Kritik an der VKPD teilte, verließ die VKPD, schloß sich im September 1920 zunächst der KAG an und kehrte über die USPD in seine alte Partei, die SPD, zurück. Friedrich Geyer wohnte seit 1933 in Tharandt in Sachsen, wo er am 22.Januar 1937 hochbetagt starb.

Wer war wer in der DDR
Gibtner, Horst
* 23.8.1940 – ✝ 2.4.2006Geb. in Hirschberg am See (Krs. Böhm. Leipa/ Doksy u. Máchova Jezera, Tschechien); 1958 Abitur in Quedlinburg; 1958/59 Praktium bei der DR in Magdeburg; 1959 64 Studium an der HS für Verkehrswesen »Friedrich List« in Dresden, Dipl.-Ing.; 1964 69 Mitarb. im Werk für Signal- u. Sicherungstechnik in Berlin, zeitw. in einer Entw.-Stelle der DR; 1969 90 Mitarb. des Min. für Verkehrswesen; 1971 CDU; 1979 81 Bezirksstadtrat in Berlin-Friedrichshain; 1981 90 Vors. des CDU-KV Berlin-Treptow;…

Wer war wer in der DDR
Gießmann, Ernst-Joachim
* 12.2.1919 – ✝ 17.10.2004Geb. in Berlin; Vater Lehrer u. Kantor in Friedrichsthal (b. Oranienburg); Reformrealgymnasium in Oranienburg, 1937 Abitur; 1.5. 1937 NSDAP; Studium der Mathematik u. Physik an der TH u. Univ. Berlin, 1943 Dipl.-Phys.; 1943 Wehrdienst; 1943 45 Mitarb. am Inst. für techn. Physik an der TH Berlin; Mitgl. der Bekennenden Kirche. 1945 48 Lehrer u. Dir. von OS in Oranien- burg u. Frankfurt (Oder); 1945 FDGB, KB; 1946 SED; Prom. zum Dr. rer. nat.; 1948 DSF; 1946 48 Stadtverordn. in Oranienburg;…

Wer war wer in der DDR
Gilde, Werner
* 9.6.1920 – ✝ 2.2.1991Geb. in Horst (Holstein) als Sohn eines Maurers; 1939 Abitur am Realgymnasium; RAD; Studium der Metallkunde, Mineralogie u. Physik in Göttingen; freiw. Kriegsdienst in einem Artillerie-Rgt., zul. Ltn. 1945 Forts. des Studiums u. 1947 Prom.; 1948 Übersiedl. in die SBZ; Ltr. der Gütekontrolle in der Maxhütte Unterwellenborn; SED; Forschung auf dem Gebiet der Schweißmetallurgie, Dipl. als Schweißing. u. Plastanwendungsing.; 1952/53 Abt.-Ltr. im Eisenforschungsinst. Hennigsdorf; 1953 – 85 Dir. des…

Wer war wer in der DDR
Gißke, Ehrhardt
* 2.3.1924 – ✝ 19.7.1993Geb. in Schönstedt (Krs. Bad Langensalza); Vater Maurer; 1938 40 Ausbildung zum Maurer; 1941 43 Staatsbauschule Gotha; 1942 NSDAP; 1943 45 Wehrmacht. 1945 Ing.-Schule für Bauwesen Gotha, Bauing.; SED; 1945 50 Ltr. des volkseigenen Entwurfsbüros in Bad Langensalza; leitete den Wiederaufbau des durch eine Naturkatastrophe zerstörten Ortes Bruchstedt, den Bau von Sportstätten in Oberhof u. Leipzig; 1952 Abt.-Ltr. im thüring. Min. für Wirtschaft u. Arbeit in Erfurt; 1951/52 Sonderbeauftr. im…

Wer war wer in der DDR
Glaß, Harry
* 11.10.1930 – ✝ 14.12.1997Geb. in Klingenthal (Vogtl.); Vater Schuhmacher; Volksschule; 1946 50 Ausbildung zum Schuhmacher, dann Hauer u. 1954 56 Schießer bei der SDAG Wismut; zunächst Fußballspieler, ab 1950 Skispringer beim SC Dynamo Klingenthal; 1954 58 viermaliger DDR-Mstr.; gewann mit der Bronzemedaille bei den Olymp. Winterspielen 1956 die erste olymp. Medaille für die DDR; ab 1956 Angeh. der DVP, zul. Major; 1960 Beendigung der sportlichen Laufbahn; 1960 64 Mitgl. des Präs., dann bis 1988 Mitgl. des BV des…

Wer war wer in der DDR
Gläser, Peter (»Cäsar«)
* 7.1.1949 – ✝ 23.10.2008Geb. in Leipzig; ab 1956 Volksmusikschule in Leipzig; 1965 Elektromonteurlehre beim VEB Energieversorgung Leipzig; ab 1966 in versch. Bands von Klaus Renft; 1967 89 beim MfS als IM »Klaus Weber« erf.; 1971 erste Erfolge der Klaus-Renft-Combo mit seinen Komp.: »Wer die Rose ehrt« (Text: Kurt Demmler), »Zwischen Liebe u. Zorn«, 1972 »Cäsars Blues« (Texte: Gerulf Pannach); 1972 75 Abendstudium an der HS für Musik in Leipzig (Gitarre); 1973 »Ketten werden knapper« (Lied zu den X.…

Wer war wer in der DDR
Glauche, Hans
* 7.2.1928 – ✝ 9.8.1981Geb. in Freital; Ausbildung zum Rechtspfleger; daneben Amateurauftritte als Kabarettist, u. a. beim Wismutkabarett »Die Funken«; 1959 in Berlin bei der »Berliner Spottgemeinschaft«; ging nach deren (Neu-)Gründung 1961 zur Dresdner »Herkuleskeule«; Mitw. in allen Programmen, besonders bekannt mit Standardszenen »Einzelfahrscheine« u. »Gustav u. Erich« (mit Fritz Ehlert), daneben Fernsehrollen u. Rundfunkarbeit; verfaßte zahlr. Kabarettexte, u. a. die »Gustav u. Erich«-Dialoge u. als erstes…

Wer war wer in der DDR
Glißmeyer, Hans
* 20.6.1936 – ✝ 6.7.2008Geb. in Wethau (Krs. Naumburg); 1959 Abschluß als Dipl.-Ing. f. Eisenbahnbetrieb an der HS f. Verkehrswesen Dresden, 1965 dort Dr.-Ing.; 1971 Lehrbefähigung f. Straßenverkehrstechnik; Sekretär des DDR-Forschungsrats; Mitgl. versch. ministerieller Arbeits- u. Forschungskreise; 1972 Prof. für Verkehrsplanung; 1977 83 Prorektor der HAB Weimar, 1983 89 Rektor, 1991 aus der HAB ausgeschieden; ab 1985 kandidierendes Mitgl. der Bauakad. der DDR. Nach 1990 in Berlin Teilnehmer an Projekten zur…

Wer war wer in der DDR
Glöckner, Hermann
* 21.1.1889 – ✝ 10.5.1987Geb. in Cotta (b. Dresden), aufgew. in Dresden u. Niederneukirch (Lausitz); Vater Schlosser u. Justierer; Volks- u. 1903 Gewerbeschule Leipzig; 1904 07 Ausbildung zum Textilmusterzeichner in Dresden; 1909 13 freiberufl. Tätigkeit als Künstler; 1915 18 Ausbildung als Infanterist in Breslau; Militärdienst; 1919 Zivilangest. in Zittau u. Dresden; 1919 22 freiberufl.; 1923/24 Studium an der Dresdener Akad. der bildenden Künste bei Otto Gußmann; 1927 Mitgl. des Dt. Künstlerbundes; erste…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Glückauf, Erich
* 12.9.1903 – ✝ 23.4.1977Geboren am 12. September 1903 in Wittlich/ Mosel, Sohn eines Buchdruckers; von 1919 bis 1922 Berg-, Land- und Bauarbeiter. 1919 Mitglied der AAU. Während des Kapp-Putsches Angehöriger der Roten Ruhrarmee und Mitglied der KPD. Von 1924 bis 1927 Redaktionsvolontär bzw. Lokalredakteur an der »Arbeiterzeitung« in Breslau und an der »Niedersächsischen Arbeiterzeitung« in Hannover. Von 1927 bis 1932 leitete Glückauf den Pressedienst, war Sekretär der Reichstagsfraktion und Redakteur des Mitteilungsblattes »Rote Wähler«. Ende 1932 Chefredakteur der »Freiheit« in Düsseldorf, gehörte er bis Anfang März 1933 dem Sekretariat der BL Niederrhein an. Im Mai 1933 illegal Polleiter dieses KPD-Bezirks, emigrierte er Ende 1933 nach Moskau, war dort 1934 zunächst Referent im Mitteleuropäischen Sekretariat der Komintern. Danach Chefredakteur der Saarbrücker »Arbeiterzeitung«. Anfang 1935 arbeitete Glückauf mit Wienand Kaasch als illegaler ZK-Instrukteur in Berlin, anschließend in der âSR und Belgien. 1936 Angehöriger der Internationalen Brigaden in Spanien und Lektor an Partei- und Offiziersschulen sowie Redakteur des Deutschen Freiheitssenders 29,8 in Valencia. Ab 1939 ZK-Instrukteur in den Niederlanden, dort verhaftet und nach dreimonatiger Haft von Amsterdam nach Belgien ausgewiesen, er hielt sich in Frankreich auf. Von August 1939 bis 1945 lebte Glückauf in Schweden, war 1940/41 in Langmora interniert und arbeitete von 1942 bis 1945 als Dreher in Stockholm. Er gehörte zur Leitung der deutschen Kommunisten in Schweden und war Verbindungsmann zum sowjetischen Nachrichtendienst, redigierte die deutschsprachige antifaschistische Zeitschrift »Politische Information«. Ende 1945 nach Deutschland zurückgekehrt, wurde Glückauf Chefredakteur der »Volkszei- tung« bzw. der »Landeszeitung« in Schwerin. 1948/49 stellvertretender Vorsitzender des SED-LV Mecklenburg. Im Juni 1949 gemeinsam mit Karl Schirdewan zum Leiter der Abteilung Agitation und Propaganda in der Westkommission der SED berufen, er gehörte zu den wichtigsten Funktionären, die von Ost-Berlin aus die westdeutsche KPD anleiteten. Von 1959 bis 1971 Mitglied des Politbüros der verbotenen KPD, schied dann aus der Westarbeit aus und kam 1971 ins Redaktionskollegium der Zeitschrift »Probleme des Friedens und des Sozialismus« in Prag. Seit 1975 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IML, veröffentlichte 1976 seine Erinnerungen unter dem Titel: »Begegnungen und Signale«, die auf Veranlassung von Karl Mewis zurückgezogen wurden. Er erhielt 1970 den Karl-Marx-Orden. Erich Glückauf starb am 23. April 1977 in Ost-Berlin.Michael F. Scholz

Wer war wer in der DDR
Gniffke, Erich Walter
* 14.2.1895 – ✝ 4.9.1964Geb. in Elbing (Westpr./Elbląg, Polen); Vater Fabrikarb. u. Gewerkschaftsfunktionär; Volksschule in Köln-Mülheim u. Elbing; Handelsschule; 1909 12 Ausbildung zum Kfm. in Elbing; 1913 SAJ, SPD; 1913 20 Korrespondent, Reisevertr., kfm. Ltr. in Danzig-Schellmühl; Militärdienst; 1914 SPD; 1920 24 Vorstandsmitgl. der Westbank AG in Danzig, Prokurist der Firma Krajkemann; 1924 AfA; 1924 26 Mitinhaber einer Firma für Export u. Import von Stahlwaren; 1926 Juni 1933 hauptamtl. Funktionär der…
- Seite(n):
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
- 6
- 7
- 8
- 9
- 10
- 11
- 12
- 13
- 14
- 15
- 16
- 17
- 18
- 19
- 20
- 21
- 22
- 23
- 24
- 25
- 26
- 27
- 28
- 29
- 30
- 31
- 32
- 33
- 34
- 35
- 36
- 37
- 38
- 39
- 40
- 41
- 42
- 43
- 44
- 45
- 46
- 47
- 48
- 49
- 50
- 51
- 52
- 53
- 54
- 55
- 56
- 57
- 58
- 59
- 60
- 61
- 62
- 63
- 64
- 65
- 66
- 67
- 68
- 69
- 70
- 71
- 72
- 73
- 74
- 75
- 76
- 77
- 78
- 79
- 80
- 81
- 82
- 83
- 84
- 85
- 86
- 87
- 88
- 89
- 90
- 91
- 92
- 93
- 94
- 95
- 96
- 97
- 98
- 99
- 100
- 101
- 102
- 103
- 104
- 105
- 106
- 107
- 108
- 109
- 110
- 111
- 112
- 113
- 114
- 115
- 116
- 117
- 118