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BioLex

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Kalweit, Werner

* 27.7.1926

Geb. in Madrid; Vater Arbeiter; Abitur; 1946 SED; 1946 – 49 Praktikum u. Teilstudium; 1950 – 52 Studium mit der Spezialisierung Finanzw. an der DVA, Dipl.-Wirtsch.; 1952/53 wiss. Mitarb. u. Lehrer an der DVA bzw. an der 1953 daraus hervorgegangenen DASR Potsdam; 1953/54 Doz. für Finanzw. u. kommissar. Rektor an der HS für Finanzw. in Potsdam; nach deren Fusion mit der HS für Planökon. 1955 – 62 Dekan der Finanzökon. Fak. u. Prorektor der HfÖ Berlin; 1956 Prom. zum Dr. rer. oec. mit einer Diss.…

Wer war wer in der DDR

Kamnitzer, Heinz

* 10.5.1917 – ✝ 21.5.2001

Geb. in Berlin in einer jüd. Fam.; Vater Drogist; 1927 – 33 Askan. Gymnasium; 1931 Soz. Schülerbund; Herbst 1933 wegen illeg. pol. Tätigkeit verhaftet, anschl. Flucht nach England; 1933 – 35 Polytechnikum in London; 1935/36 Hilfsarb. u. Tischlerlehrling in Palästina; 1936 Rückkehr nach London; Gasthörer an der London School of Economics u journalist. Tätigkeit; 1938 KPD; 1939 Geschäftsf. des Verlags I.N.G. in London; wg. Belastung von KPD-Mitgliedern bei einer Überprüfung des Verlags durch…

Wer war wer in der DDR

Kann,  Charlotte

* 23.7.1909 – ✝ 4.1.1974

Geb. in Erfurt; Vater Kfm.; 1915 – 25 Lyzeum in Erfurt; 1925 – 28 Ausbildung zur Kontoristin; 1926 Gewerkschaft der Angest.; 1928 – 33 im Beruf u. als Direktionsassistentin in Apolda u. Erfurt tätig; 1930/31 Mitgl. des Bundes der Freunde der Sowjetunion u. ab 1932 der KPD; Mai 1933 Emigr. nach England u. Dänemark; 1933 – 35 Mitarb. im ISA-Büro in Kopenhagen; 1935 dän. Staatsbürgerschaft; 1935 – 37 Stenotypistin des ZK der KPD in Prag u. Paris; 1937 – 39 Sekr. beim Dt. Freiheitssender 29.8 in…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kantorowicz, Alfred

* 12.8.1899 – ✝ 27.3.1979

(* 1899 – † 1979) Geboren am 12. August 1899 in Berlin, Sohn eines Kaufmanns. 1917 Militärdienst als Freiwilliger, 1918 Abitur und von 1919 bis 1923 Studium (Jura und Germanistik) in Berlin und Freiburg i. Br. In Erlangen 1923 Promotion zum Dr. jur., ab 1924 Kulturredakteur in Mannheim, dazwischen 1928/29 als Korrespondent in Paris, später Redakteur der »Vossischen Zeitung« in Berlin. Kantorowicz machte sich einen Namen als Theaterkritiker, er war u. a. mit Ernst Bloch und Bertolt Brecht befreundet und trat 1931 offiziell in die KPD ein. Tatsächlich arbeitete er bereits vorher für die Partei, kurze Zeit auch für den Nachrichtendienst der Berliner Zentrale. Im März 1933 emigrierte er nach Paris, wurde dort Generalsekretär des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller (SDS) im Exil, Leiter der deutschen Freiheitsbibliothek und war für die KPD-Leitung aktiv. Kantorowicz arbeitete mit am »Braunbuch über Reichstagsbrand und Hitler-Terror« von Willi Münzenberg. Von Dezember 1936 bis April 1938 war er Offizier der Interbrigaden im Spanischen Bürgerkrieg, verwundet; berühmt wurden seine Dokumentation »Tschapajew« (1938) und später sein »Spanisches Tagebuch«. Im September 1939 interniert, floh er im Juni 1940 nach Marseille und konnte 1941 mit Hilfe von Verwandten, reichen jüdischen Tuchhändlern, in die USA entkommen, dort Nachrichtenredakteur. Ende 1946 kehrte Kantorowicz nach Deutschland zurück, wurde Herausgeber der von den Alliierten in Berlin bis 1949 lizenzierten Zeitschrift »Ost und West« und veröffentlichte zahlreiche Broschüren, darunter 1947 »Verboten und verbrannt«. 1947 Mitglied der SED und 1950 Professor für Neue Deutsche Literatur an der Berliner Humboldt-Universität. Leiter des Heinrich-Mann-Archivs (mit Mann stand er in enger Verbindung). Kantorowicz weigerte sich 1956, eine Resolution gegen den ungarischen Aufstand zu unterschreiben und flüchtete 1957 vor drohender Verhaftung in die Bundesrepublik. Er lebte bis 1962 in München, dann in Hamburg, publizierte zahlreiche Werke, darunter sein »Deutsches Tagebuch« (1959 und 1961). In der Bundesrepublik wurde er öfter wegen seiner SED-Zugehörigkeit angegriffen, von der DDR als Renegat und Verräter beschimpft. Er fühlte sich als Kämpfer zwischen den Fronten. 1969 erhielt er den Thomas-Dehler-Preis. Alfred Kantorowicz starb am 27. März 1979 in Hamburg. Kantorowicz erste Frau Frieda, geborene Ebenhoech (* 18. 6. 1905 – †20.8. 1969), war Schauspielerin, bis 1932 Engagements an verschiedenen Bühnen in Deutschland. Ende März 1933 emigrierte sie nach Frankreich, war an der »Deutschen Freiheitsbibliothek« und 1937/38 in Spanien Mitarbeiterin an der deutschen Sendung von Radio Madrid und Übersetzerin im Generalkommissariat der Internationalen Brigaden. Im März 1941 folgte sie ihrem Mann in die USA, im Januar 1947 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der SED, von August 1947 bis Oktober 1949 Redakteurin an der Zeitschrift »Ost und West«, ab Oktober 1949 beim Amt für Information, später beim ADN tätig. Sie erhielt 1965 den VVO in Silber.Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR

Karge, Karl-Heinz

* 26.2.1927

Geb. in Berlin-Wilmersdorf; Vater Angest.; Grundschule; kaufm. Lehre u. Arbeit; Wehrmacht; 1945 amerik. Kriegsgef. 1945 SPD, 1946 SED; 1946 / 47 Studium an der SED-LPS Brandenburg in Schmerwitz, 1948 / 49 an der PHS der SED; Fernstud. an der Fak. für Journalistik der Univ. Leipzig, Dipl.-Journalist; 1952 – 56 erster Chefred. des SED-Bezirksorgans »Freie Erde« Neubrandenburg; 1957 – 77 stellv. Chefred. der SED-Bezirksztg. »Märkische Volksstimme« Potsdam; 1959 – 61 Vors. des VDJ-BV Potsdam, Mitgl.…

Wer war wer in der DDR

Karsten, August

* 20.12.1888 – ✝ 8.5.1981

Geb. in Peine; Vater Bierkutscher; 1895 – 1905 Volksschule; 1905 Mitgl. im Transportarb.-Verb.; 1906 Wanderschaft, Land- u. Transportarb.; 1907 Hochofenarb. bei Hoesch in Dortmund, Betriebsunfall (Verbrennung, Amputation des linken Beins), Arbeitsinvalide; 1908 SPD; Ltr. der Arbeiterjugend in Peine; Ltr. der Rechtsauskunft des Gewerkschaftskartells u. Kassierer im Konsum Peine; ab Juli 1914 Arbeitersekr. u. 1914 – 17 Stadtverordn. in Aschaffenburg; 1917 USPD; 1917 Metallarb.-Verb. in…

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Kasper, Wilhelm

* 8.8.1892 – ✝ 10.1.1985

Geboren am 8. August 1892 in Neustadt/ Schwarzwald als Sohn eines Landarbeiters; wurde kaufmännischer Angestellter. Später in Berlin als Kaufmann beschäftigt. 1916 schloß er sich der SPD an, trat 1917 zur USPD über und kam mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Seit 1919 Gewerkschaftssekretär im Zentralverband der Angestellten, 1923 in die KPD-BL Berlin-Brandenburg gewählt, wo er für Gewerkschaftsfragen zuständig war. Nach dem IX. Frankfurter Parteitag 1924 auch in die Gewerkschaftsabteilung der Zentrale berufen. Von 1924 bis zur Annullierung der kommunistischen Mandate nach der Märzwahl 1933 Abgeordneter des Preußischen Landtages. Ab 1928 Geschäftsführer der KPD-Fraktion, 1932 stellvertretender Vorsitzender des Beamtenausschusses des Parlaments, bearbeitete er speziell Angestellten- und Beamtenfragen, insbesondere auch die der Polizei (Preußisches Polizeibeamtengesetz, Polizeietat). Kasper nahm an verschiedenen Parteitagen teil. Auf dem XII. Weddinger Parteitag 1929 wurde er Mitglied des ZK und Kandidat des Polbüros, er gehörte bis 1933 zur Spitzenführung. Sofort nach dem Reichstagsbrand am 28. Februar 1933 verhaftet und im KZ Sonnenburg schwer mißhandelt. Beim Reichstagsbrandprozeß wurde er als Entlastungszeuge für seinen Freund Ernst Torgler aus dem KZ geholt. Vor Gericht erklärte er, Behauptungen, nach denen Torgler mit »Sprengstoff zu tun gehabt hätte« als »von A bis Z erlogen«. Am 28. Juni 1935 verurteilte ihn der VGH zu drei Jahren Zuchthaus (damalige Höchststrafe). Nach der Entlassung aus dem Zuchthaus Luckau am 28. Juni 1937 bis Januar 1938 arbeitslos, fand Kasper dann eine Anstellung bei der Zentralverwaltung der Berliner Stadtgüter. Im Juli 1938 heiratete er zum zweiten Mal in Berlin, er stand bis 28. Juli 1939 unter Polizeiaufsicht. Kasper trat 1945 in Berlin-Neukölln wieder der KPD bei und arbeitete als Angestellter bei den Stadtgütern des Magistrats von Groß-Berlin, zuletzt als Personalleiter. Gegen Kasper wurde im Frühjahr 1947 seitens des SED-Landesvorstandes wegen seines Verhaltens während der Nazizeit ermittelt. Hans Jendretzky und Karl Fugger hatten noch im Februar 1946 seine antifaschistische Haltung bestätigt, doch am 6. Juni 1947 veröffentlichte »Neues Deutschland« einen Beschluß des ZS der SED vom 29. April 1947: »Ausschluß aus der Partei. Der frühere Landtagsabgeordnete der KPD, Willi Kasper, wurde durch Beschluß des Zentralsekretariats aus der SED ausgeschlossen. In dem seit längerer Zeit gegen ihn schwebenden Untersuchungsverfahren wurden nunmehr Unterlagen dafür beigebracht, daß er in der Zeit der Hitler-Diktatur zusammen mit Torgler und Maria Reese, die bereits im Jahre 1934 aus der KPD ausgeschlossen worden waren, bestimmte Arbeiten im Dienste der Goebbels-Propaganda geleistet hat.« Kasper legte Widerspruch ein, weil der abgelehnt wurde und er mit seiner Verhaftung rechnete, flüchtete er Anfang September 1947 nach Hamburg. Dort Gärtner und bis zur Rente 1957 Büroangestellter bei der Stadt Hamburg. Seit 1954 gehörte er dem Landesfriedenskomitee Hamburg an und wurde 1969 Mitglied der DKP. Wilhelm Kasper starb am 10.Januar 1985 in Hamburg.

Wer war wer in der DDR

Kastner, Hermann

* 25.10.1886 – ✝ 4.9.1957

Geb. in Berlin; Vater Lehrer; 1904 Abitur am Gymnasium Zum Grauen Kloster; 1904 – 08 Jura- u. Volkswirtschaftsstudium an der Univ. Berlin; 1908 Referendar u. Prom. zum Dr. jur.; danach Assessor in den Stadtverw. von Berlin-Lichtenberg u. -Neukölln u. beim Berliner Magistrat; 1917 Prof. an der Leopold-Akad. Lippe-Detmold; 1918 DDP, ab 1930 Dt. Staatspartei, Vors. von Ostsachsen; ab 1919 Rechtsanwalt in Dresden; ab 1921 zugl. Geschäftsf. des sächs. Wirtschaftsverb.; 1922 – 33 Abg. des Sächs.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Katz, Iwan

* 1.2.1889 – ✝ 20.9.1956

Als Sohn des Kaufmanns Gustav Katz und dessen Ehefrau Johanna, geb. Magnus, am 1.Februar 1889 in Hannover geboren. Nach dem Gymnasium Studium der Rechts- und Staatswissenschaften, der Volkswirtschaft und der Medizin an den Universitäten Berlin und Würzburg sowie an der Technischen Hochschule in Hannover. Er schloß sich 1906 der Arbeiterbewegung an, 1907 Vorsitzender der Arbeiterjugend für Nordwestdeutschland. 1909 ein Jahr als Arbeiter in Metallbetrieben tätig, anschließend Assistent im Juristisch-Wirtschaftswissenschaftlichen Seminar der TH Hannover, 1911 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Statistischen Amt der Stadt Hannover. Die von Iwan Katz in seinen Lebensläufen erwähnten Doktorgrade konnten nicht belegt werden. 1913 heiratete er Anna Kerwel, Tochter eines Offiziers, der wegen sozialdemokratischer Betätigung verabschiedet worden war, die ebenfalls der SPD angehörte. Während des Weltkrieges war Katz, der 1912 seinen Militärdienst leistete, als Leutnant Kompaniechef der 2. Maschinengewehrkompanie bzw. Offizier im Stab. Ab September 1918 Geschäftsführer des Demobilmachungsausschusses Hannover, Katz blieb in der SPD, wurde im Februar 1919 Bürgervorsteher (Stadtverordneter) in Hannover. Delegierter des SPD-Parteitags im Juni 1919, aber Ende 1919 Übertritt zur USPD. Er gehörte zum linken Flügel der USPD, der sich 1920 mit der KPD vereinigte und war wie seine Frau Delegierter des USPD-Spaltungs- und des Vereinigungsparteitages USPD-KPD. Im Februar 1921 zog Katz in den Preußischen Landtag ein, war in den folgenden Jahren vor allem als Redner für die KPD unterwegs. Er trat besonders radikal auf, wurde im August 1923 verhaftet, weil es im Anschluß an seine Rede in Hannover zu Unruhen gekommen war. In der KPD auf dem linken Flügel, wurde er 1922 dennoch als Leiter der Kommunalabteilung in die Zentrale berufen. Auf dem VIII. Parteitag 1923 berichtete er über die Kommunalarbeit. Nach der Oktoberniederlage 1923 einer der Wortführer der linken Opposition, wurde Katz vom IX. Parteitag im April 1924 in die Zentrale und ins Polbüro und im Mai 1924 sowie im Dezember 1924 im Wahlkreis Südhannover-Braunschweig in den Reichstag gewählt. Als Mitglied der Ruth-Fischer-Zentrale ins EKKI-Präsidium nach Moskau geschickt, wo er bis Mitte 1925 blieb. Dort spielte er als Vertrauensmann der deutschen linken Führung eine bedeutende Rolle. Während der Auseinandersetzungen 1925 in der Ruth-Fischer-Leitung wurde Katz einer der Führer der Ultralinken. Deswegen als Vertreter beim EKKI abgelöst, organisierte er im Sommer 1925 die ultralinke Opposition in Deutschland und fand vor allem in seiner Heimatstadt Hannover große Unterstützung. Nach dem »Offenen Brief« der Komintern, den die Ultralinken ablehnten, verstärkte Katz seine Aktivität. Gemeinsam mit seinen Freunden Theodor Gohr und Berthold Karwahne konnte er in Hannover die Mehrheit der Partei erobern. Er beschimpfte seine Gegner wüst, den ZK-treuen Orgleiter Paul Grobis nannte er »ein verkommenes Subjekt«. Katz erreichte als mitreißender Redner, der die Gefühle der Zuhörer anzusprechen wußte, daß seine Anhänger am 11. Januar 1926 die Redaktion der »Niedersächsischen Arbeiterzeitung« besetzten. Nach schweren Schlägereien und erst mit Hilfe der Polizei konnten die ZK-treuen Kommunisten die Zeitung wieder zurückgewinnen. Daraufhin wurde Katz am 12.Januar 1926 aus der KPD ausgeschlossen. Für seine Anhänger gab er in Hannover ein »Mitteilungsblatt« heraus, in dem er manche Interna der KPD publizierte. Das Blatt erschien von März bis Dezember 1926 in einer Auflage von 3000 Stück. Im Juni 1926 gründete Katz zusammen mit der AAU Franz Pfemferts den »Spartakusbund der linkskommunistischen Organisationen«, der den äußersten linken Flügel der kommunistischen Bewegung bildete. Katz, von Clara Zetkin als »Schurke oder Psychopath« und als »Iwan der Schreckliche« bezeichnet, geriet aber bald auch mit dieser Organisation in Konflikt, da er nicht – wie gefordert – sein Reichstagsmandat niederlegte. Nachdem der neue Spartakusbund im Frühjahr 1927 aufgelöst wurde, trat Katz in der Politik kaum noch hervor. Er engagierte sich in der Gesellschaft der Freunde des neuen Rußlands und unter antifaschistischen Intellektuellen, bekam eine leitende Stelle im Sozialamt Berlin-Wedding. Am 16. März 1933 aus dem Amt entfernt, zwei Tage später verhaftet und kurze Zeit im KZ. Die Freilassung verdankte er seiner früheren Bekanntschaft mit dem NSDAP-Innenminister Frick. Beide hatten 1924/25 im Reichstag der Amnestie-Kommission angehört, welche die Amnestie der politischen Häftlinge von KPD und NSDAP aushandelte. Doch diese Protektion war nicht von Dauer. Als Jude wurde Katz Anfang 1941 erneut verhaftet und in ein Berliner Arbeitslager eingesperrt, aus dem er fliehen konnte. Er lebte illegal, bis ihn die Gestapo 1944 nach Auschwitz und zuletzt ins KZ Mauthausen brachte. Seine Frau protestierte gegen die unmenschliche Behandlung ihres Mannes auf dem Transport, sie wurde selbst festgenommen und kam in das KZ Ravensbrück. Anfang April 1945 wurde Katz aus dem KZ Mauthausen als Kompaniearzt zur Wehrmacht eingezogen und am 20. April zum Chefarzt der in der Festung Mauthausen stationierten deutschen Einheiten befördert. Durch sein Geschick gelang es, die Festung den US-Truppen kampflos zu übergeben, und Katz blieb vom 6. Mai bis 7. Juni 1945 im Auftrag der US-Armee als Arzt im Lager Mauthausen. Zurückgekehrt nach Berlin, schloß er sich der KPD und 1946 der SED an. Seine Anstellung in die Berliner Stadtverwaltung (aufgrund der Bestimmung über die Wiedereinstellung der von den Nazis gemaßregelten Beamten) konnte Walter Ulbricht nicht verhindern. Katz wollte in Berlin eine wichtige Rolle bei der Aussöhnung zwischen der sowjetischen und der amerikanischen Besatzungsmacht übernehmen und wurde gelegentlich von beiden Seiten als Vermittler herangezogen. Beispielsweise verhandelte er nach der Wahl Ernst Reuters zum Oberbürgermeister im Einvernehmen mit Hermann Matern mit den sozialdemokratischen Spitzenfunktionären Franz Neumann und Kurt Mattick über eine eventuelle nachträgliche Anerkennung Reuters als Oberbürgermeister durch beide Parteien. Als seine Frau am 10. Januar 1947 an den Folgen der KZ-Haft starb, veröffentlichte er im »Neuen Deutschland« noch eine Todesanzeige. Schließlich liefen gegen Iwan Katz, der ständig opponierte, Parteiuntersuchungen. Seine öffentliche Kritik auf der SED-Kreisdelegiertenkonferenz in Zehlendorf Ende 1948 gegen die Blockade und den Zweijahrplan führte am 21.Dezember 1948 zu seiner Entlassung aus dem Ostberliner Magistrat. Am 14. März 1949 trat Katz aus der SED aus und am 12. Mai 1949, dem Tage der Aufhebung der Blockade, in die SPD ein. Die 1950 in Worms gegründete »Unabhängige Arbeiterpartei« (UAP), die Tito nahestand, hat Katz emphatisch begrüßt. Wegen eines schweren Herzleidens übersiedelte er 1954 in die Schweiz und ließ sich in Castagnola bei Lugano nieder. Dort starb Iwan Katz am 20.September 1956.

Wer war wer in der DDR

Kaufmann, Bernd

* 6.7.1941

Geb. in Zella-Mehlis; 1959 Abitur; 1959 – 61 NVA; 1960 SED; 1961 – 65 Studium an der KMU Leipzig, Dipl.-Jur.; 1963 IM; 1965 Einstellung beim MfS, HVA-Abt. III (legal abgedeckte Residenturen); 1969 Prom. zum Dr. jur. an der KMU Leipzig; 1978 Prom. B zum Dr. sc. phil. an der KMU; 1981 HVA-Abt. VII (Auswertung); 1982 stellv. Ltr. der HVA-Abt. VII; 1986 Ltr. der HVA-Schule; 1990 Entlassung.China – USA: zur außenpol. Strategie u. Taktik der chines. Führung. Berlin 1980; Der Nachrichtendienst der KPD…

Wer war wer in der DDR

Kautzleben, Heinz

* 31.3.1934

Geb. in Kelbra (Kyffhäuser); Vater Bäckermstr.; 1940 – 52 Volks- u. Oberschule in Kelbra u. Sangerhausen; 1952 – 57 Geophysikstudium in Leipzig, Dipl.; ab 1957 Mitarb. der DAW; 1957 – 67 wiss. Assistent, dann wiss. Mitarb., Abt.-Ltr. u. stellv. Dir. des Geomagnet. Inst. Potsdam; 1962 Prom. u. 1966 Habil. an der KMU Leipzig; 1964 – 69 nebenamtl. Lehrtätigkeit an der HU Berlin; 1968 amt. Dir. des Geodät. Inst. Potsdam; 1969 Prof. für Geophysik; 1969 – 73 nebenamtl. Lehrtätigkeit an der KMU; 1969 –…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Keil, Ludwig

* 1.8.1896 – ✝ 8.1.1952

Geboren am 1. August 1896 in Bickenbach/ Bergstraße, Sohn eines Bahnarbeiters; lernte Metallarbeiter. Während des Weltkrieges schwer verwundet, 1917 Mitglied der SPD, 1920 der KPD. In den zwanziger Jahren Kommunalpolitischer Leiter der KPD-BL Hessen. Mitglied des Stadtrates von Offenbach. Im Dezember 1931 als Nachrücker in den Landtag des Volksstaates Hessen eingezogen, dem er bis April 1933 als Vorsitzender der KPD-Fraktion angehörte. Nach 1933 mehrfach für längere Zeit inhaftiert, zuletzt im KZ Dachau. 1945 Ministerialdirektor im Hessischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr. Vom 1. Dezember 1946 bis 30. November 1950 Abgeordneter des Hessischen Landtages, dort zuerst stellvertretender Fraktionsvorsitzender, ab 1. Juli 1949 als Nachfolger von Leo Bauer Vorsitzender der KPD-Fraktion. Ludwig Keil starb am 8. Januar 1952 in Darmstadt.

Wer war wer in der DDR

Kamilli, Karl-August

* 5.1.1945

Geb. in Hagenow (Mecklenb.); Vater Kfm.; Grundschule u. 1959 – 63 EOS in Hagenow; 1963 – 65 Ausbildung zum Facharb. für Tiefbohrungen in Gommern, anschl. im Beruf tätig; 1965 – 70 Studium der Geophysik an der KMU Leipzig, Dipl.-Geophysiker; 1970 – 90 Mitarb. im VEB Kombinat Geophysik Leipzig; 1970 – 72 NVA, Bausoldat; Engagement in kirchl. Friedens- u. Umweltgr., durch das MfS überwacht; Okt. 1989 Mitbegr. der SDP in Leipzig; Vors. des prov. Krs.- bzw. Bez.-Vorst., Febr. 1990 stellv. Vors. der…

Wer war wer in der DDR

Kämpf, Siegfried

* 9.12.1929 – ✝ 12.1.2005

Geb. in Lugau (Sachsen); Vater Fabrikarb.; Grundschule, 1944/45 Lehrerbildungsanstalt Frankenberg; 1945 Landarb., 1946 – 48 OS Chemnitz, Abitur; 1948 – 52 Studium der Geschichte, Germanistik u. des Sports an den Univ. Leipzig u. Halle, Oberstufenlehrer; 1950 SED; 1952 – 60 Mitarb. im Staatl. Komitee für Körperkultur u. Sport, Referent, Hauptreferent, ab 1954 zeitw. pers. Referent des Vors.; 1956 – 60 Fernstudium der Außenpolitik an der DASR Potsdam, ab März 1960 Mitarb. des MfAA, Hauptreferent,…

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Kant, Hermann

* 14.6.1926 – ✝ 14.8.2016

Geb. in Hamburg; Vater Gärtner, Mutter Fabrikarbeiterin; Mittelschule; Elektrikerlehre in Parchim; gegen Ende des 2. Weltkriegs Soldat, 1945 – 49 zuerst sowj., dann poln. Gefangenschaft, Mitbegr. des Antifa-Komitees im Arbeitslager Warschau, Antifa-Zentralschule. 1949 Rückkehr; kurzz. Elektriker u. Angest. beim Rat des Krs. Parchim; SED; 1949 – 52 Student u. Doz. an der ABF Greifswald, Abitur; 1952 – 56 Studium der Germanistik u. Philos. an der HU Berlin; Mitgl. der SED-Parteiltg. der HU; Prom.…

Wer war wer in der DDR

Kapr, Albert

* 20.6.1918 – ✝ 13.3.1995

Geb. in Hedelfingen (b. Stuttgart); Vater Arbeiter; Volksschule; 1933 – 37 Lehre als Schriftsetzer in der Dt. Verlagsanstalt Stuttgart; ein Jahr Haft als Mitgl. einer Widerstandsgr. des KJVD; seit 1937 Studium an der Akad. für bildende Künste Stuttgart b. Ernst Scheidler; 1939 – 45 Kriegsdienst. 1945 – 47 Forts. des Studiums; 1947 Assistent an der TH Stuttgart u. Ltr. einer Kl. für Gebrauchsgrafik an einer Kunstschule; 1948 – 51 Doz. an der HS für Architektur u. bildende Kunst Weimar; 1951 – 82…

Wer war wer in der DDR

Karge, Manfred

* 1.3.1938

Geb. in Brandenburg (Havel); Vater Putzmacher, Mutter starb im Wochenbett, mit sieben Jahren Vollwaise; Volontariat bei versch. Provinzztg.; 1958 – 61 Studium an der Staatl. Schauspielschule Berlin-Schöneweide; 1961 von  Helene Weigel am Berliner Ensemble engagiert; 1963 Beginn der Regiearb. mit Brecht-Texten (»Messingkauf« u. »Der Brotladen«) zus. mit  Matthias Langhoff, mit dem K. viele Jahre lang ein Regieduo bildete; 1968 Theatereklat um die gemeinsame Bearb. von Aischylos »Sieben gegen…

Wer war wer in der DDR

Karusseit, Ursula

* 2.8.1939

Geb. in Elbing (Westpr./Elbląg, Polen); Vater Stellmacher u. Neulehrer; Wirtschaftsschule; Arbeit als Stenotypistin u. Sachbearb., 1960 – 62 Staatl. Schauspielschule Berlin; 1962 von  Wolfgang Heinz für die Volksbühne Berlin entdeckt u. gefördert; 1966 – 68 Dt. Theater Berlin u. 1969 – 86 wieder Volksbühne; 1968 NP (im Koll.); 1969 – 95 verh. mit dem Regisseur  Benno Besson; 1984 Debüt als Regisseurin mit John M. Synges »Held der westlichen Welt«; nach Diskussionen um die Inszenierung von…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kassler, Georg

* 8.4.1887 – ✝ 8.10.1962

Geboren am 8. April 1887 in Berlin, Sohn eines Tischlers, der nach 1890 Hauptkassierer des Deutschen Transportarbeiter-Verbandes war. Georg Kassler absolvierte die Fortbildungsschule, wo er als 15jähriger 1902 einen Schulstreik gegen die »Prügelpädagogen« organisierte und von der Schule verwiesen wurde. Er lernte Schriftsetzer, arbeitete als Setzer und Drucker in Berlin, Ludwigshafen und Heidelberg. Seit 1904 Mitglied der SPD, übte in Berlin bis zum Ausbruch des Weltkrieges verschiedene ehrenamtliche Parteifunktionen aus. Im Kriege stand er in Opposition zum Parteivorstand und nahm Verbindung zur Gruppe Lichtstrahlen um Julian Borchardt auf, über die er eine Anstellung als Expedient in der Druckerei des Hilfsvereins Deutscher Frauen bekam. Unter diesem unverdächtigen Firmennamen konnte er bis zum Sommer 1918 revolutionäre und Antikriegsschriften an die Front verschicken. Seit 1915 Mitglied der Gruppe Internationale und später des Spartakusbundes. Ab Sommer 1918 als Tischlerei-Hilfsarbeiter mit seiner Familie (Frau und drei Kinder) nach Trebbin übergesiedelt. Dort gehörte er zu den Organisatoren der Novemberrevolution und wurde Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates und Gründer der örtlichen KPD. Danach kehrte Kassler nach Berlin zurück und wurde Lastträger in der Berliner Konsumgenossenschaft. Ende 1921 Sekretär des KPD-UB Süd in Luckenwalde. Während des Parteiverbots 1923/24 lebte er illegal. Zusammen mit Edwin Hoernle und Heinrich Rau gründete er 1925 die Bauerngenossenschaft »Pflug und Amboß«, die weder ein organisatorisches noch materielles Fundament hatte und eingestellt werden mußte. 1926 Polleiter in Berlin-Köpenick und Bezirksverordneter, er gehörte der BL Berlin-Brandenburg an und wurde 1928 Polleiter im darniederliegenden UB Lausitz. Im Mai 1928 im Wahlkreis Potsdam I in den Reichstag gewählt, wurde er, da Versöhnler, 1930 nicht mehr als Reichstagskandidat aufgestellt und als UB-Leiter abgelöst. Kassler arbeitete ab 1931 in der sowjetischen Handelsvertretung und war Mitglied des dortigen Betriebsrates. Von einem schweren Nervenzusammenbruch 1932 erholte er sich nur langsam. Im August 1933 emigrierte Kassler mit seiner Frau Margarete nach Prag und kam im Dezember 1933 in die Sowjetunion, wo er von April 1934 bis April 1935 das Erholungsheim der Komintern leitete. Im Juli 1935 wurde er Redakteur der deutschsprachigen Zeitung »Das neue Dorf« in Charkow. Er kehrte 1936 nach Moskau zurück, Anfang 1937 Hilfsredakteur in der VAA und ab Januar 1938 Korrektor an der »Deutschen Zentral-Zeitung«. Georg Kassler wurde am 28. Juni 1938 festgenommen und befand sich bis 29.Februar 1940 in NKWD-Haft, auf Anordnung des Volkskommissars für Inneres, Berija, war sein Verfahren eingestellt worden. Er bekam über die Komintern vom ZK der KPdSU eine Pension zugesprochen und wurde Hilfskraft bei der deutschen Sektion der Komintern. Während des Krieges wurde Kassler nach Karaganda evakuiert, dort Politinstrukteur in Kriegsgefangenenlagern. 1943 erkrankte er an Flecktyphus und Malaria, nach seiner Genesung Lehrer an Anifa-Schulen. Im Oktober 1946 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde Mitglied der SED und Referent in der Personalabteilung der Deutschen Zentralverwaltung für Industrie. Ab Februar 1947 Personalchef in der Zentralverwaltung für Brennstoffindustrie bzw. nach der Reorganisation im April 1948 der Hauptverwaltung Kohle der DWK, im Oktober 1949 Leiter der Personalabteilung im Ministerium für Aufbau und 1952 Verwaltungsdirektor des Regierungskrankenhauses in Ost-Berlin. 1957 erhielt er den Karl-Marx-Orden. Seit 1957 schwer krank, starb Georg Kassler am 8. Oktober 1962 in Ost-Berlin. Sein Sohn Alfred Kassler, 1934 in die Sowjetunion emigriert, meldete sich im Juli 1941 freiwillig zur Roten Armee. Im Februar 1943 vom NKWD verhaftet, kam er als Angehöriger der »Arbeitsarmee« ums Leben. Sohn Berthold Kassler (* 13. 10. 1912 – † 19. 1. 1978), 1932 Mitglied der KPD, emigrierte 1933 in die Tschechoslowakei und in die Schweiz, 1934 kehrte er nach Deutschland zurück. 1942 Einberufung zur Wehrmacht, desertierte zur Roten Armee, schloß sich dem NKFD an und kam zum Fronteinsatz in Pommern. 1946 Mitglied der SED, viele Jahre Produktionsleiter im DEFA-Kopierwerk Berlin-Johannisthal, von 1958 bis 1963 Mitglied des ZK der SED.

Wer war wer in der DDR

Katsch, Gerhardt

* 14.5.1887 – ✝ 7.3.1961

Geb. in Berlin; Vater Kunstmaler; Gymnasium in Berlin; 1905 Studium der Biol. an der Sorbonne in Paris, 1906 – 11 Med.-Studium in Marburg u. Berlin, hier 1912 Prom.; 1912 – 14 Assistenzarzt u. 1914 – 17 Oberarzt in Hamburg-Altona; im 1. Weltkrieg Militärarzt; 1917 – 20 Oberarzt an der Med. Univ.-Klinik Marburg (b. Gustav v. Bergmann), hier 1917 Habil.; 1918 Titularprof.; 1920 – 26 Oberarzt an der Med. Univ.-Klinik in Frankfurt (Main); 1921 a. o. Prof.; 1926 – 28 Chefarzt der Inneren Klinik des…

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Katz, Otto (Simone

* 27.5.1895 – ✝ 27.11.1952

(* 1895 – † 1952) Geboren am 27. Mai 1895 in Prag, Sohn eines jüdischen Kaufmanns; Handelsschule, ab 1922 in Berlin im Verlagswesen tätig, zeitweise Verlagsleiter beim Verlagsunternehmen von Leopold Schwarzschild. 1922 trat Otto Katz in die KPD ein und wurde 1927 Verwaltungsdirektor der Piscator-Bühnen in Berlin. Ende 1929 Mitarbeiter der zum IAH-Konzern gehörenden Universum-Bücherei, wirkte Otto Katz als Verbindungsmann Willi Münzenbergs zu zahlreichen Film- und Theaterschaffenden. Ende 1930 verließ er wegen eines bevorstehenden Prozesses wegen Steuerhinterziehung (im Zusammenhang mit seiner früheren Tätigkeit bei Piscator) Deutschland und reiste nach Moskau, dort Direktor des Filmunternehmens »Mezrabpom«. Im Frühjahr 1933 kam er nach Paris und wurde erneut ein enger Mitarbeiter Münzenbergs, Sekretär des Komitees zur Untersuchung des Reichstagsbrandes. Katz war Chefredakteur und Verfasser des »Braunbuches über Reichstagsbrand und Hitler-Terror« und organisierte den Londoner Gegenprozeß. Er wirkte während des Bürgerkrieges in Spanien im Auftrag der Volksfrontregierung als Leiter der Agence d’Espagne und führte nun das Pseudonym André Simone. Nach zeitweiligem Aufenthalt in den USA lebte er ab Sommer 1940 in Mexiko, wo er zur engeren Leitung der KPD-Exilgruppe gehörte und Sekretär der Bewegung Freies Deutschland wurde. Ab April 1942 außenpolitischer Berater des Präsidenten des mexikanischen Gewerkschaftsbundes Lombardo Toledano. Anfang 1946 kehrte Otto Katz/André Simone in die Tschechoslowakei zurück, wurde Mitglied der KPâ und außenpolitischer Redakteur und Kommentator des Zentralorgans »Rudé právo«. In Prag Anfang 1952 verhaftet, wurde André Simone/Katz im Slánsk´y-Prozeß mit anderen hochrangigen tschechischen Kommunisten als angeblicher britischer und zionistischer Agent am 27. November 1952 zum Tode verurteilt. Die Urteile wurden am 3. Dezember 1952 vollstreckt, die Asche der verbrannten Leichen in Säcke gefüllt und auf einer eisglatten Landstraße vor den Toren Prags ausgestreut.

Wer war wer in der DDR

Kaufmann, Hans

* 31.3.1926 – ✝ 15.1.2000

Geb. in Berlin; Vater Textilzeichner; Gymnasium; 1943/44 Luftwaffenhelfer, RAD, 1944/ 45 Wehrmacht, 1945 – 47 frz. Gefangenschaft. 1948 Abitur an der Vorstudienanstalt Berlin; 1948 – 52 Studium der Germanistik u. Geschichte an der HU Berlin; anschl. hier Assistent, Aspirant; 1956 Dr. phil. mit einer Diss. über Heinrich Heines »Wintermärchen«; danach Habilaspirantur u. Wahrnehmung einer Dozentur; 1959 – 61 Prof. an der HU; 1962 Habil. mit »Bertolt Brecht. Geschichtsdrama u. Parabelstück«; 1962 –…

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Kayser, Albert

* 28.11.1898 – ✝ 18.10.1944

Geboren am 28. November 1898 in Stettin, in Berlin aufgewachsen; wurde dort Arbeiter im Gaswerk. Über die USPD fand er den Weg in die KPD. Mitglied des Betriebsrates in den Berliner Siemenswerken, 1923 gemaßregelt, später bei der BVG angestellt. Im Juli 1932 im Wahlkreis Berlin in den Reichstag gewählt. Kayser gehörte zu den Organisatoren des BVG-Streiks vom November 1932. Am 28. Februar 1933 verhaftet und in das KZ Sonnenburg gebracht, wo er sich bis Dezember 1933 in »Schutzhaft« befand. Nach seiner Entlassung illegale Arbeit und Instrukteur in den Bezirken Erfurt, Hannover und Magdeburg. Albert Kayser wurde Ende Januar 1935 erneut festgenommen und am 2.August 1935 vom 1. Senat des VGH zum Tode verurteilt. Dieses Urteil wurde dann aufgrund internationaler Proteste in eine lebenslange Zuchthausstrafe umgewandelt. Er saß zunächst in Berlin-Plötzensee, dann im Zuchthaus Brandenburg-Görden. Ende 1943 in das KZ Buchenwald überführt, wo Albert Kayser am 18.Oktober 1944 an Flecktyphus umgekommen ist.

Wer war wer in der DDR

Keil, Gerhard

* 15.3.1922 – ✝ 12.9.1997

Geb. in Leipzig; Mittelschule, 1936 – 39 Buchhändlerlehre b. Franz Volckmar, Leipzig; 1941 – 43 Wehrmacht, Afrikakorps; 1943 – 47 amerik. u. brit. Gefangenschaft. 1947 – 49 Buchhändler, zunächst wieder bei Franz Volckmar, dann beim SWA-Verlag Leipzig; SED; 1953 – 55 Ltr. des Verlags Philipp Reclam jun. Leipzig; 1954/55 kommissar. Ltr., 1955 – 87 Ltr. des E. A. Seemann Buch- u. Kunstverlags Leipzig; 1960 – 63 zusätzl. Geschäftsf. des Insel Verlags Anton Kippenberg Leipzig u. 1967 – 72…

Wer war wer in der DDR

Kaminsky, Horst

* 20.3.1927

Geb. in Markranstädt (b. Leipzig); Volksschule; Wehrmacht; 1944 NSDAP. Nach 1945 Ausbildung zum Industriekfm.; Studium der Wirtschaft u. Rechtswiss. an der HU Berlin, Dipl.-Wirtsch.; Hauptbuchhalter in verschiedenen VEB; 1953/54 Ltr. des VEB Askania in Teterow; Mitarb. einer VVB; Ltr. der HA Buchhaltung u. Revision im Min. für Allg. Maschinenbau; Mitarb. der SPK u. im VWR; 1964 – 74 Staatssekr. u. 1. stellv. Min. für Finanzen; 1974 – 90 Präs. der Staatsbank (Nachf. von  Margarete Wittkowski);…

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Kanehl, Oskar

* 5.10.1888 – ✝ 28.5.1929

Geboren am 5. Oktober 1888 in Berlin. Der Sohn eines Lehrers studierte in Berlin und Greifswald Sprachen und Philosophie, promovierte über Goethe im Urteil des Jungen Deutschland. Er gab 1912/13 den »Wiecker Boten« heraus, eine wichtige frühexpressionistische Zeitschrift. Als scharfer Kriegsgegner wurde er in der Weimarer Republik ein bekannter linksradikaler Dichter und Politiker (war u. a. in der AAU-E und dann im »Spartakusbund II« aktiv). Schon ab 1913 veröffentlichte er in der »Aktion« von Franz Pfemfert. Nachgedruckt wurden seine Antikriegsdichtungen 1922 unter dem Titel »Die Schande«, den Umschlag zeichnete George Grosz. Kanehls aufrührerischer Gedichtband »Die Straße frei« wurde 1924 verboten. Seine radikalen, oft zur Gewalt aufrufenden revolutionären Arbeiten wurden (ebenso wie seine politischen Artikel, etwa gegen Otto Rühle) immer wieder in Pfemferts »Aktion« publiziert. Bemerkenswert z. B., daß dort im November 1919 expressionistische Verse von ihm endeten: »Wacher, wilder, roter Freudenrausch. Revolution.« Im gleichen Heft beendete hingegen Johannes R. Becher, der damals ebenfalls noch für die »Aktion« schrieb, sein Gedicht »Weltrevolution« mit: »Taifun und Lawa – Christus – und winkt! und winkt!!« Oskar Kanehl starb am 28. Mai 1929 nach dem Sturz aus seinem Wohnungsfenster. Grabreden für ihren Freund hielten Erich Mühsam und Franz Pfemfert, der betonte: »Ja, er hat nie mit dem Feinde parliert, sondern ihm im Namen des Proletariats offen zugerufen: Wer nicht für uns ist, ist uns zuwider... Tritt ab und stirb, verkrachte Bourgeoisie.«

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Kant, Fritz

* 12.5.1896 – ✝ 30.12.1970

Geboren am 12. Mai 1896 in Berlin, Sohn eines Gastwirts; Lehre und Arbeit als Dreher und Uhrmacher. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg, schloß sich dem Spartakusbund an, seit Gründung KPD-Mitglied, war von 1919 bis 1922 Polleiter des UB Berlin-Spandau. Im März 1921 Mitarbeiter im Sekretariat des ZA der KPD, vornehmlich mit illegalen Aufgaben betraut. Ab August 1921 Bezirkssekretär in der BL Hessen-Frankfurt und im Januar 1922 der BL Thüringen. Im Mai 1923 wurde er Orgleiter im Bezirk Halle-Merseburg, von Oktober 1923 bis März 1925 Mitarbeiter im Apparat der Zentrale in Berlin, 1925/26 Leiter der Orgabteilung des RFB. Anschließend war Kant Sekretär für verschiedene UB in der Provinz Brandenburg. Ab März 1930 Bezirkssekretär der Roten Hilfe im Ruhrgebiet, danach Leiter der RHD im Bezirk Mitteldeutschland. Im Juni 1933 in Nordhausen verhaftet, saß er bis 1934 im KZ Lichtenburg. Nach der Freilassung bekam er (durch Vermittlung von Wilhelm Leuschner) Arbeit als Tankwart in einer Großgarage in Berlin-Halensee, dann war er Chauffeur und Geschäftsführer eines Restaurants. Er mußte von August bis Dezember 1939 zur Wehrmacht, wurde ab 1941 Einkäufer bei einer Luftfahrtgesellschaft und hielt Kontakt zur Widerstandsgruppe von Wilhelm Leuschner. Kant wurde 1945 Leiter der Antifa in Siemensstadt, 1946 Sekretär der KPD Berlin-Spandau, dort Bezirksvorsteher im Bezirksamt. Bis zu seiner Suspendierung im Oktober 1948 (Spaltung des Magistrats) war er Bezirksrat für Arbeit und Leiter des Arbeitsamtes Spandau und gehörte bis 1950 der SED-KL an, später Landessekretär des Kulturbundes Berlin und Verwaltungsdirektor der Volksbühne Ost-Berlin. Von 1955 bis 1957 leitete er den VEB Berliner Filmtheater und von 1957 bis 1960 war er Abteilungsleiter beim Staatlichen Komitee für Rundfunk der DDR. Er erhielt 1959 den VVO in Bronze. Fritz Kant starb am 30. Dezember 1970 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR

Karau, Gisela

* 28.3.1932 – ✝ 9.4.2010

Geb. in einer Berliner Arbeiterfamilie; 1938 – 50 OS, Abitur am Pestalozzi-Lyzeum in Berlin; 1950 – 54 Redakteurausb. bei der »BZ am Abend«; seit 1954 freiberufl. Journalistin u. Schriftst. (Kinderbücher, Drehbücher); 1952 – 90 VdJ; 1963 – 89 SED; 1975 – 90 Mitgl. des SV; 1980 – 90 stellv. Vors. im Bez.-Verb. Berlin des SV; 1979 VVO; 1980 Kunstpreis des FDGB; 1980 – 84 Mitgl. der Stadtverordnetenvers. Berlin; bis März 1990 Kolumnistin der »BZ am Abend«. 1994 Autorenstipendium der Stiftung…

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Karl, Georg

* 21.7.1882 – ✝ 16.1.1964

Geboren am 21. Juli 1882 in München; lernte Mechaniker, trat vor dem Weltkrieg der SPD bei. Im Juli 1918 Übersiedlung nach Nürnberg. Dort Mitglied der USPD, Delegierter auf dem Vereinigungsparteitag mit der KPD 1920. 1923 Parteisekretär der nordbayerischen KPD. Im Oktober 1923 in »Schutzhaft« genommen; im Mai 1924 wieder freigelassen, übernahm Karl die Orgleitung der KPD in Nordbayern, wurde aber schon 1925 wieder für einige Zeit inhaftiert. Im Mai 1927 rückte er für Joseph Götz in den Bayerischen Landtag nach, dem er bis 1928 angehörte. Nachdem er in verschiedenen Funktionen tätig war, wurde Georg Karl Anfang 1928 nochmals vorübergehend Orgleiter in Bayern. Danach schied er aus dem hauptamtlichen Funktionärskorps aus und trat politisch wenig hervor. Nach 1933 saß Karl längere Zeit im KZ Dachau. 1945 schloß er sich wieder der KPD an, übte aber keine Funktionen mehr aus und trennte sich 1949 von der Partei. In Nürnberg hatte er sich eine Existenz als Kartoffel- und Lebensmittelgroßhändler geschaffen. Georg Karl starb am 16.Januar 1964 in Nürnberg.

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Karwahne, Berthold

* 3.10.1887 – ✝ 14.11.1957

Geboren am 3. Oktober 1887 in Koberwitz/Krs. Breslau; Arbeiter. 1919 Mitglied der USPD, kam 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. Aktiver Funktionär in Hannover, dort eng mit Iwan Katz und Theodor Gohr verbunden. Als Stadtverordneter von Hannover gehörte er der linken Opposition an und unterstützte ab 1925 den ultralinken Kurs von Katz. Im Januar 1926 aktiv an der gewaltsamen Besetzung des KPD-Organs »Niedersächsische Arbeiterzeitung« beteiligt, wurde er noch im gleichen Monat aus der KPD ausgeschlossen. Gemeinsam mit Katz gab Karwahne das oppositionelle »Mitteilungsblatt« heraus und gehörte im Juni 1926 zu den Gründern des »Spartakusbundes der linkskommunistischen Organisationen«, zu deren Führung er zunächst zählte. Gemeinsam mit Gohr legte er Ende 1926 sein Stadtverordnetenamt nieder. Da Katz es ablehnte, aus dem Reichstag auszuscheiden, kam es zum Bruch. Karwahne wurde rasch erbitterter Antikommunist und trat schon 1927 der NSDAP bei. Er lief als einziger wichtiger kommunistischer Funktionär zur NSDAP über und wurde ein prominenter Nazi. 1930 für die NSDAP in den Reichstag gewählt (Wahlkreis Südhannover-Braunschweig), blieb er bis 1945 NS-MdR. Nach 1933 leitete er den ehemaligen Fabrikarbeiterverband, und wurde 1936 Gauobmann der DAF Südhannover-Braunschweig. Der grobschlächtige Funktionär trat dann in den Hintergrund, wohnte nach 1945 in Hannover. Berthold Karwahne starb am 14. November 1957 in Krainhagen/ Bückeburg.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kassner, Walter

* 6.6.1894 – ✝ 17.11.1970

Geboren am 6. Juni 1894 in Prenzlau, Sohn einer Arbeiterfamilie, der Vater starb schon 1896. Er lernte Dreher, schloß sich 1911 der Gewerkschaft und 1913 der SPD an. Seit Frühjahr 1915 Soldat, nach schwerer Verschüttung in Flandern 1916 abkommandiert als Arbeiter zu Krupp-Gruson nach Magdeburg, später in Mittel- und Kleinbetrieben der Magdeburger Metallindustrie tätig. 1917 Übertritt zur USPD, aktiver Funktionär dieser Partei in Magdeburg. 1918 Mitglied des Magdeburger Arbeiter- und Soldatenrates. Mit dem linken Flügel der USPD 1920 zur KPD, wurde 1921 Vorsitzender der KPD in Magdeburg, dort 1924 Stadtverordneter, 1926 Leiter des RFB Gau Magdeburg-Anhalt. Kassner war 1927 hauptamtlicher Parteiangestellter, bis 1930 Orgleiter des KPD-Bezirks Magdeburg, Abgeordneter des Provinziallandtages der Provinz Sachsen und von 1928 bis 1933 Abgeordneter des Preußischen Landtages. Vom XII. Parteitag 1929 zum Kandidaten des ZK gewählt und von 1930 bis 1933 in der BL Magdeburg Polleiter bzw. Sekretär für Agitation. Illegale Arbeit bis Juni 1933 in Magdeburg, Brandenburg, Berlin und Frankfurt/M. Ab August 1934 hielt Kassner sich im Saargebiet, anschließend in der Schweiz und in Frankreich auf. Im Oktober 1934 Rückkehr nach Deutschland, hier gemeinsam mit Maria Krollmann und Käthe Lübeck Instrukteur und Polleiter der illegalen KPD im Bezirk Hessen. Am 26. März 1935 in Frankfurt/M. festgenommen, nach zwei Jahren und drei Monaten U-Haft im Mai 1937 durch den 1. Senat des VGH zu lebenslanger Zuchthausstrafe verurteilt, saß er in Kassel, Coswig und Halle. Während des Evakuierungsmarsches von Halle in die Tschechoslowakei im März/ April 1945 befreit. 1945 schloß er sich wieder der KPD an, war von Juli 1945 bis Dezember 1950 Bürgermeister von Magdeburg. Im Juni 1950 wurde Kassner als Nachfolger von Fritz Beyling Vorsitzender der VVN Sachsen-Anhalt. 1951 in Ost-Berlin Abteilungsleiter im Staatssekretariat für Innere Angelegenheiten und 1953 Hauptreferent im Büro des Förderungsausschusses beim DDR-Ministerpräsidenten. Seit 1956 hauptamtlicher Sekretär der SED-Parteiorganisation im Büro des Präsidiums des Ministerrates der DDR. 1962 Parteiveteran, er erhielt 1969 den Karl-Marx-Orden. Walter Kassner starb am 17. November 1970 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kattner, Alfred

* 23.9.1896 – ✝ 1.2.1934

Geboren am 23. September 1896 in Schwiebus, Sohn einer Arbeiterfamilie; Tischler, von 1916 bis 1918 Militärdienst. Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Ab 1925 hauptamtlicher Mitarbeiter zunächst in der Poststelle bzw. in der Orgabteilung des ZK der KPD. Unter dem Decknamen Alfred führte Kattner Sonderaufträge und Kurierarbeiten aus, kannte viele KPD-Funktionäre, denn über ihn lief der gesamte Posteingang. Im Februar 1933 war Kattner einer der wichtigsten Kuriere, die mit Ernst Thälmann Kontakt hielten. Am 3. März 1933 wurde er zusammen mit Ernst Thälmann und Werner Hirsch im illegalen Quartier in der Lützowstraße 9 verhaftet, saß von April bis Juni 1933 im Polizeigefängnis Berlin-Spandau, anschließend im KZ Sonnenburg. Ende August zu erneuten Verhören in der Gestapozentrale, weil Kattner »weitgehenden Einblick in interne Vorgänge des ZK besaß und natürlich auch die Rolle führender kommunistischer Persönlichkeiten, insbesondere die des Parteiführers Thälmann kannte«. Mit brutalen Verhörmethoden, Drohungen und Versprechungen gelang es der Gestapo, Kattner »umzudrehen«. Am 15. November 1933 wurde er überraschend entlassen und als Polizei-Lockvogel gegen den AM-Apparat eingesetzt. Obwohl sich die Hinweise verdichteten, daß Kattner zum Verräter geworden war, wiesen Mitarbeiter des AM-Apparates, z. B. Herbert Wehners Warnungen als unbegründet zurück. Erst als am 18. Dezember 1933 Hermann Dünow, der »Reichsnachrichtenleiter«, bei einem mit Kattner vereinbarten Treff von der Gestapo verhaftet wurde, reagierte das Abwehrressort. In der illegalen »Roten Fahne« wurde Kattner Ende Januar 1934 als Spitzel der Gestapo genannt: »Wir enthüllen bereits heute, daß ein paar gekaufte Subjekte, mit schwerem Geld bestochene ehemalige kommunistische Funktionäre, nach dem Diktat von Goebbels Propagandaministerium ihre Aussagen machen sollen. Unter diesen Kreaturen und gekauften Achtgroschenjungen befinden sich die ehemals technische Hilfskraft aus dem Karl-Liebknecht-Haus, Alfred Kattner, ferner der ehemalige Redakteur Helmuth Lass und außerdem die ehemaligen Funktionäre Krauss, Grobis und Nickel.« Kattner wurde am 1. Februar 1934 Opfer eines »kommunistischen Fememordes«, ausgeführt von Hans Schwarz. Die Nazibehörden beantworteten diesen Fememord am 1.Februar 1934 mit der Erschießung der in Haft befindlichen KPD-Spitzenfunktionäre John Schehr, Eugen Schönhaar, Rudolf Schwarz und Erich Steinfurth. 1999 veröffentlichte Ronald Sassning: Die Verhaftung Ernst Thälmanns und der »Fall Kattner«.

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Katzer, Georg

* 10.1.1935

Geb. in Habelschwerdt (Niederschles./Bystrica Kłodzka, Polen); Vater Konditor; 1953 Abitur; 1954 – 60 Kompositionsstudium an der HS für Musik Berlin u. 1957/58 an der Musikakad. Prag; 1961 – 63 Mstr.-Schüler an der DAK bei  Hanns Eisler u.  Leo Spies; seit 1963 freischaff.; 1977 Mitgl. des Zentralvorst. des VDK; 1978 AdK; dort Ausbildung von Mstr.-Schülern bis 1991; 1981 NP; 1982 – 89 Vizepräs. des VDK; 1986 künstler. Ltr. des Studios für elektroakust. Musik an der AdK; 1987 a. o. Prof. für…

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Kaufmann, Walter

* 19.1.1924

Geb. in Berlin; Mutter Verkäuferin; 1926 Übernahme der Pflegschaft von der arbeitslosen Mutter durch ein vermögendes Ehepaar in Duisburg; 1938 nach Verhaftung der jüd. Pflegeeltern in der »Reichskristallnacht« (die später im KZ ermordet wurden) Flucht über die Niederl. nach Großbritannien; 1939 Internierung u. 1940 Evakuierung nach Australien; zunächst Arbeit als Obstpflücker; 1941 – 45 Kriegsfreiw. in der austral. Fremdenlegion. Nach 1945 Gelegenheitsarbeiten als Straßenfotograf, Hafen- u.…

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Kayser, Karl

* 14.5.1914 – ✝ 27.1.1995

Geb. in Leipzig; Vater Arbeiter; 1928 – 32 Malerlehre in Leipzig; SAJ; 1932/33 Ausbildung als Schauspieler u. Volontär am Schauspielhaus Leipzig; 1933/34 Engagement am Staatstheater Stuttgart, 1934 – 36 Staatstheater Oldenburg, 1936/37 Stadttheater Halle, 1937/38 Stadttheater Plauen; 1939 – 46 Kriegsdienst u. amerik. Gefangenschaft. 1946 SED; 1946 – 50 Schauspieler u. Regisseur in Leipzig; Mitbegr. des Theaters der Jungen Welt; 1950 – 58 Gen.-Intendant des Dt. Nationaltheaters Weimar; 1954 – 89…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Keilson, Max

* 7.11.1900 – ✝ 9.11.1953

Geboren am 7. November 1900 in Halle/Saale, Sohn eines jüdischen Kleingewerbetreibenden. Seine Mutter kam im KZ Theresienstadt ums Leben. Er lernte Dekorationsmaler, trat 1919 der Gewerkschaft und der USPD, 1920 der KPD bei. Von 1920 bis 1924 studierte er an der städtischen und an der staatlichen Kunstgewerbeschule in Berlin und arbeitete dann als freischaffender Graphiker und Journalist. Im Frühjahr 1926 gehörte Keilson zeitweise zur Gruppe um Karl Korsch. Ab 1928 Graphiker in der Agitpropabteilung des ZK der KPD, verantwortlich für die gesamte Bildpropaganda der Partei, von 1927 bis 1929 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg. Ab 1928 war er Vorsitzender der kommunistischen Assoziation revolutionärer bildender Künstler (ABRKD) und lehrte 1931/32 an der MASCH. Im März 1933 wurde Keilson im Zusammenhang mit der Verhaftung Georgi Dimitroffs – seine Frau Margarete war dessen Sekretärin – zeitweise inhaftiert. Ende Juli 1933 emigrierte er nach Frankreich, arbeitete später in Prag, kam Ende März 1939 in die Sowjetunion. Mitarbeiter der Presseabteilung der Komintern, später Redakteur beim Radioabhördienst bzw. Rundfunkredakteur des NKFD in Moskau. Max Keilson kehrte im Juni 1945 nach Deutschland zurück und war bis April 1946 stellvertretender Chefredakteur der »Deutschen Volkszeitung«. Nach Gründung der SED im April 1946 Chefredakteur des »Vorwärts«, der Zeitung der SED Groß-Berlin, im November 1949 wechselte er in das DDR-Außenministerium als Leiter der Presseabteilung. Nach Spaltung des einheitlichen Berliner Landesverbandes der Deutschen Presse im Herbst 1948 wurde Keilson 1. Vorsitzender des Verbandes für Ost-Berlin. Gerüchte, er und seine Frau Margarete seien im Zusammenhang mit der Verhaftung von DDR-Außenminister Georg Dertinger ebenfalls inhaftiert worden, ließen sich nicht verifizieren. Max Keilson starb am 9.November 1953 in Berlin. Seine Frau Margarete (Grete) Keilson, geborene Schnate, mit der er seit 1927 verheiratet war, wurde am 21. Dezember 1905 in Berlin geboren. Seit 1925 Mitglied der KPD, war sie bis Anfang 1933 Sekretärin von Georgi Dimitroff im WEB (Deckname Marianne) und emigrierte im März nach Frankreich. Zunächst im Weltkomitee gegen Faschismus und Krieg, gehörte sie später in Prag bzw. Paris zu den wichtigsten Mitarbeiterinnen des Auslandssekretariats des ZK der KPD. Sie kam 1939 in die Sowjetunion und war wie ihr Mann Max bei der Komintern. Im Juli 1945 kehrte Grete Keilson nach Deutschland zurück und wurde Sachbearbeiterin im ZK der KPD. Nach SED-Gründung leitete sie (offiziell paritätisch mit dem aus der SPD kommenden Alexander Lösche) die Personalpolitische Abteilung des ZS der SED. Ab 1948 zunächst Leiterin des Büros für Internationale Verbindungen im ZK, wurde sie 1953 Stellvertreterin von Peter Florin, dem Chef der Abteilung. Nach ihrer Heirat 1959 mit dem aus britischer Haft zurückgekehrten »Atomspion« Klaus Fuchs wechselte sie in die Presseabteilung des Außenministeriums. Sie erhielt 1985 den Stern der Völkerfreundschaft. Margarete Fuchs/Keilson starb am 4.Januar 1999 in Dresden.

Wer war wer in der DDR

Kämmerer, Wilhelm

* 23.7.1905 – ✝ 15.8.1994

Geb. in Büdingen (Oberhessen); 1923 – 27 Studium der Mathematik u. Physik an den Univ. Gießen u. Göttingen; 1927 wiss. St.-Ex. u. Prom. mit einer Arbeit aus der Algebra in Gießen; 1929 pädagog. St.-Ex.; ab 1930 im höheren Schuldienst in Naumburg (Saale) tätig; 1943 Zeiss-Werke Jena. 1945 zu Reparationsarbeiten herangezogen; 1946 – 53 in der UdSSR; 1954 – 62 wiederum bei Zeiss, Entwicklungsgr. für Datenverarbeitungsanlagen; 1955 NP; 1958 Habil. an der FSU Jena; 1960 Prof. für Kybernetik; 1962 –…

Wer war wer in der DDR

Kania, Karin

* 20.6.1961

Geb. in Dresden; Mutter Lehrerin, Vater Ing.; ab 1965 zunächst Eiskunstläuferin, 1977 Teiln. an den Europameisterschaften; KJS in Dresden; Febr. 1978 Wechsel zum Eisschnellauf beim SC Einheit Dresden (Trainer:  Rainer Mundt); 1980 Sprint-WM; 1980 Olymp. Spiele: Siegerin (500 m); 1981 Sprint-WM, 2. Platz (Mehrkampf); 1982 WM (Mehrkampf), Vize-WM (Sprint); 1983 Sprint-WM u. Vize-WM (Mehrkampf); 1984 Olymp. Spiele: Siegerin (1.000 m u. 1.500 m), 2. Platz (500 m u. 3.000 m); 1986 u. 1987 jeweils…

Wer war wer in der DDR

Kantorowicz, Alfred

* 12.8.1899 – ✝ 27.3.1979

Geb. in Berlin in einer jüd. Fam.; Vater Kfm.; Volksschule, ab 1910 Hauslehrerschule, später Oberrealschule in Berlin; 1917/18 Militärdienst als Freiwilliger, Einsatz an der Westfront; 1919 Mitgl. einer Bürgerwehr in Berlin; 1919 Abitur; 1920 – 23 Jura- u. Germanistik-Studium in Berlin, Freiburg i. Br. u. Erlangen; 1924 in Erlangen Prom. zum Dr. jur. mit einer Diss. über die »Völkerrechtl. Grundlagen des nationaljüd. Heims in Palästina«; 1924 – 33 Kulturred. bzw. Feuilletonchef der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Karg, Carola Berta

* 16.10.1910 – ✝ 12.8.1985

Geboren am 16. Oktober 1910 in Wolfratshausen als neuntes Kind eines Kutschers; lernte Verkäuferin. 1926 Mitglied des KJVD und 1928 der KPD. Ab 1929 Stenotypistin in der BL Halle-Merseburg, 1931 Kursantin eines Jugendlehrgangs an der Leninschule in Moskau. Im Sommer 1932 zunächst Mitarbeiterin, im Herbst in das ZK des KJVD kooptiert. 1933 leitete sie unter dem Decknamen Klara Mathies den KJVD in Thüringen, ab Mitte Juli 1933 den illegalen KJVD in den Bezirken Baden-Pfalz und Niederrhein. Dort arbeitete sie eng mit der katholischen Widerstandsgruppe um Kaplan Joseph Rossaint zusammen. Berta Karg wurde am 31. Januar 1934 in Düsseldorf verhaftet und schwer gefoltert. Nach sechs Wochen ununterbrochener Gestapoverhöre, am ganzen Körper zerschlagen, nur noch 43 Kilo wiegend, kam sie in Untersuchungshaft. Am 25. Juni 1935 vom VGH zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Von Jauer in Schlesien nach fünfeinhalb Jahren strenger Isolierhaft in einer halbdunklen, modrigen Zelle nach Waldheim überstellt. In dieser Zeit bekannte sie sich selbst zum Katholizismus. Am 6. Mai 1945 durch die Rote Armee befreit, wurde Berta Karg zunächst KPD-Funktionärin in Chemnitz und Dresden, kehrte Anfang 1946 nach Bayern zurück, hier Sekretärin für Frauenarbeit der KPD-Landesleitung. Nach parteiinternen Auseinandersetzungen über »ungeklärte Fragen« während ihrer Haftzeit schied sie 1947 aus der hauptamtlichen Parteiarbeit aus, wurde Geschäftsführerin des »Bundes christlicher Sozialisten« und dann von 1950 bis 1952 Landessekretärin der VVN Bayern. 1952 hat die KPD Berta Karg wegen angeblichen Verrats während der Haft in der NS-Zeit aus der Partei ausgeschlossen. Sie arbeitete bis 1970 als Angestellte in der Münchner Stadtverwaltung, sie war 1969 der DKP beigetreten. Berta Carola Karg erlag während eines Urlaubsaufenthaltes in der DDR am 12. August 1985 einem Herzinfarkt.

Wer war wer in der DDR

Karsch, Willi

* 14.4.1904 – ✝ 26.11.1963

Geb. in Dresden; Vater Angest.; aufgewachsen in Berlin; Volks- u. Realschule, 1920 Reifezeugnis für Obersekunda; kaufm. Lehre u. Arbeit bei der Polyhonwerke AG Berlin; 1929 Arbeiter-Abiturientenkurs an der Karl-Marx-Schule in Berlin-Neukölln; Aufbau einer Wanderpuppenbühne u. aktive Mitarbeit im Arbeiter-Theater-Bund; 1929 KPD; freier Journalist für den Neuen Dt. Verlag (für die Ztschr. »Weg der Frau« u. »Roter Pfeffer«); 1931 – 33 Volontär bzw. Red. bei der AIZ; 1933 entlassen, Haussuchungen,…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Käseberg, Karl

* 5.9.1890 – ✝ 8.1.1940

Geboren am 5. September 1890 in Hannover; Dreher bei der Weser AG in Bremen, von 1910 bis 1913 Militärdienst, von 1914 bis 1916 Soldat im Weltkrieg, anschließend Dreher bei der Firma Krupp in Essen. Seit 1917 in der USPD, ab 1919 in der KPD. 1923 Angestellter im Ruhr-Echo Verlag und zunächst unter Wilhelm Florin, dann unter Max Opitz führender Leiter des Emi-Apparates der BL Ruhrgebiet. Käseberg organisierte nach einer kommunistischen Sportveranstaltung im Sommer 1932 in Essen die Flucht des von der Polizei gesuchten Josef Staudinger in die Sowjetunion. Dieser hatte bei Auseinandersetzungen den Polizeiwachtmeister Josef Hommer erschossen. Am 1. März 1933 festgenommen, saß Käseberg bis 20. April 1933 in »Schutzhaft«. Nach zweijähriger Arbeitslosigkeit Angestellter einer Versicherung, am 21. September 1936 wurde er erneut verhaftet und am 5.November 1937 vom Schwurgericht Essen (zusammen mit Max Opitz) wegen »Beihilfe zum Totschlag« zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Diese Strafe erhöhte das OLG Hamm am 24. Juni 1938 auf drei Jahre Zuchthaus. Am 24.September 1939 freigelassen, wurde Käseberg schon einen Tag später in »Schutzhaft« genommen und in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Dort ist er am 8. Januar 1940 an »Lungenentzündung« gestorben, tatsächlich wurde Karl Käseberg ermordet.

Wer war wer in der DDR

Kasten, Karl

* 7.1.1909 – ✝ 19.1.1981

Geb. in Mertschütz (Krs. Liegnitz, Niederschles. / Mierczyce, Polen); Vater Landwirtschaftsangest.; Grund- u. Mittelschule; Lehre u. Arbeit als Schlosser, Schachtarb., Dreher, Fräser u. Papierhändler; 1932 / 33 Angest. bei der RH; 1930 KPD; 1931 Mitgl. der RGO-BL Schles., Agitprop- bzw. Org.-Ltr. der Betriebszelle der Donnermarkhütte; zuletzt Ltr. der RGO-Jugend bzw. Ltr. der Industriegr. Metall RGO-Bez. Oberschles.; 1932 stellv. Org.-Ltr. der KPD-BL Oberschles.; Febr. 1933 Verhaftung, bis Aug.…

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Katukow, Michail Jefimowitsch

* 4.9.1900 – ✝ 8.6.1976

Geb. in Bolschoje Uworowo (Osjorskowo b. Moskau); ab 1919 Berufssoldat; 1932 Mitgl. der KPdSU; fachmilitär. Ausbildung; ab 1941 hoher Frontkdr. der Panzertruppen; ab Jan. 1943 Befehlshaber der 1. Panzerarmee, die dann als 1. Garde-Panzerarmee der 1. Weißruss. Front an der Einnahme Berlins beteiligt war; 1944 u. 1945 Held der Sowjetunion. Ab 1945 hohe Kdo.-Stellungen in der Gruppe der sowj. Besatzungstruppen in Dtl.; Chef der SMA Sachsen; ab 1955 Gen.-Inspekteur im Verteidigungsmin. der UdSSR;…

Wer war wer in der DDR

Kauffold, Peter

* 19.8.1937 – ✝ 28.4.2014

Geb. in Magdeburg; Vater Schmied; OS, 1954 Abitur; 1954 – 60 Biologiestudium in Rostock, Dipl.-Biol.; 1960 – 86 wiss. Mitarb. des AdL-Forschungszentrums für Tierprod. Dummerstorf-Rostock; 1966 Prom. zum Dr. rer. nat. mit vitalzytolog. u. zytochem. Untersuchungen an intakten u. degenerierten Eizellen als Grundlage für die Oozytendiagnostik; 1966 – 74 (nach Abbruch der zytolog. Forschung am o. g. Inst.) Mitarb. am Forschungsprogr. »Ernährung von Hochleistungskühen«; 1969 – 86 Mitgl. des…

Wer war wer in der DDR

Kaul, Friedrich Karl

* 21.2.1906 – ✝ 16.4.1981

Geb. in Posen (Poznań, Polen) in einer jüd. Familie; Vater Kfm.; Realgymnasium in Posen u. Berlin; 1925 Studium der Rechtswiss. in Berlin u. Heidelberg; Mitgl. einer schlagenden Verbindung; 1929 Referendarexamen in Berlin; danach Assistent an der jurist. Fak. der Berliner Univ., 1931 Prom.; 1931/32 im Anwaltsbüro von Justizrat Ludwig Pinner in Berlin tätig; 1933 Entlassung aus dem Justizdienst wegen jüd. Abstammung, danach Versicherungsvertreter u. Rechtskonsulent; 1935 von der Gestapo…

Wer war wer in der DDR

Kegel, Gerhard

* 16.11.1907 – ✝ 16.11.1989

Geb. in Preußisch-Herby (Krs. Lublinitz, Oberschles. / Herby Šląnskie, Polen); Vater Eisenbahner; Oberrealschulen in Kattowitz, Oppeln u. Breslau, 1926 Abitur; 1926 – 28 Ausbildung zum Bankkfm. in Breslau; 1928 – 31 Studium der Staats- u. Rechtswiss. an der Univ. Breslau; Referendar; gleichz. journalist. Ausbildung bei den »Neuesten Nachrichten« (Breslau); 1929/30 Mitbegr. u. Mitgl. der »Soz. Studentenschaft« an der Univ. Breslau; Nov. 1931 KPD; 1931/32 Gerichtsreferendar am Amtsgericht…

Wer war wer in der DDR

Keilson, Max

* 7.9.1900 – ✝ 9.11.1953

Geb. in Halle in einer jüd. Fam.; Vater Kleingewerbetreibender; 1906 – 14 Volksschule in Berlin; 1914 – 20 Ausbildung zum Dekorationsmaler u. Gebrauchsgrafiker, dann im Beruf tätig; Sept. – Dez. 1918 Militärdienst; 1919/ 20 USPD; 1919 – 21 ZdA; 1920 KPD; 1920 – 24 Schüler an der Städt. Kunstgewerbeschule, dann an der staatl. Kunstgewerbeschule in Berlin; 1921 Reichsverb. Dt. Künstler; 1924 – 27 selbst. Gebrauchsgrafiker, Arbeiten für linke Verlage u. Ztgn.; Frühjahr 1926 Mitgl. der »opp.…