In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Becker, Heinrich
* 25.5.1891 – ✝ 28.7.1971Geb. in Berlin; Vater preuß. Staatsbeamter; Gymnasium in Berlin-Steglitz; 1903 14 Wandervogelbew., Schüler-Bibelkrs., Baptistengemeinde, Dt. Christl. Studentenvereinigung; 1910 14 Studium der Geschichte, Philos., Germanistik u. Theol. an den Univ. Berlin u. Marburg (ohne Abschluß); 1914 freiw. Meldung zum Kriegsdienst, Ltn.; 1916 20 frz. Kriegsgef.; 1920 24 Mitarb. der Pädagog. Abt. der Dt. Liga für den Völkerbund u. der dt. Sekt. im Weltbund für die Erneuerung der Erziehung (den Quäkern…

Wer war wer in der DDR
Beckert, Herbert
* 12.10.1920 – ✝ 24.3.2004Geb. in Colmnitz (b. Freiberg in Sachsen); Vater Rangieraufseher; Studium der Math. u. Physik an der TH Dresden u. der Univ. Leipzig, dort 1947 Prom. mit der Arbeit »Existenz- u. Eindeutigkeitsbeweise für das Differenzenverfahren zur Lösung des Anfangswertproblems, des gemischten Anfangs-, Randwert- u. des charakterist. Problems einer hyperbol. Differentialgleichung 2. Ordnung mit zwei unabh. Variablen« bei Ernst Hölder; 1949 Habil. u. 1951 ord. Professor für Math., 1959 69 Dir. des Mathemat.…

Wer war wer in der DDR
Behnke, Erich
* 10.8.1893 – ✝ 16.11.1977Geb. in Berlin; Vater Schlosser; Volksschule; kaufm. Lehre; 1910 Gewerkschaft, 1912 SAJ; 1911 / 12 Angest. im Gewerkschaftshaus Berlin; 1912 15 Arbeiter in versch. Betrieben; ab 1915 Militärdienst; 1920 KPD, ab 1926 hauptamtl. Fkt., 1926 / 27 Sekr. des KPD-Unterbez. Bitterfeld, 1924 33 KPD-Stadtverordn. in Wittenberg u. Halle, 1927 Red. der KPD-Ztg. »Klassenkampf«; 1929 / 30 Kursant an der Internat. Leninschule in Moskau, anschl. Chefred. der Ztg. »Klassenkampf« u. Mitgl. der KPD-BL…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Behrendt, Konrad (Konni)
* 4.8.1902 – ✝ 20.5.1943Geboren am 4. August 1902 in Berlin, arbeitete als Bäcker und Arbeiter. Er trat nach dem Ersten Weltkrieg zuerst der USPD bei und kam über die SPD 1924 zur KPD. Im Kaufhaus Wertheim in Berlin-Kreuzberg beschäftigt, wurde Bezirksverordneter in Berlin-Kreuzberg. Behrendt gehörte mit der Mehrheit Berliner Funktionäre der KPD zu den Linken und unterschrieb noch im Herbst 1926 den oppositionellen »Brief der 700«, kapitulierte aber dann wie zahlreiche Funktionäre vor der Thälmann-Leitung. Von 1929 bis 1933 in der KPD-Fraktion der Berliner Stadtverordnetenversammlung, war er später bei der Berliner Verkehrsgesellschaft beschäftigt und gehörte als Betriebsrat deren Aufsichtsrat an. Zunächst Organisationsleiter der RGO in Berlin-Wedding, ab 1932 Mitglied im Berliner Bezirkskomitee der RGO und maßgeblich am BVG-Streik im November beteiligt. In der Nacht des Reichstagsbrandes verhaftet, blieb er bis September 1933 in »Schutzhaft«. Bis zu seiner erneuten Verhaftung am 5. März 1935 arbeitete er ab Mai 1934 als Organisationsleiter der illegalen RGO Berlin, betreute zeitweise den Berliner Kurier- und Materialverteilungsapparat der KPD. Am 29. April 1936 vom Volksgerichtshof zu einer achtjährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Er kam zunächst in das Zuchthaus Luckau, dann nach Börgermoor, Esterwegen und nach Brandenburg-Görden. Schließlich wieder nach Luckau verlegt. Konrad Behrendt starb am 20.Mai 1943 als Opfer des NS-Terrors, angeblich an Lungentuberkulose.

Wer war wer in der DDR
Behrendt, Helmut
* 18.1.1904 – ✝ 4.9.1985Geb. in Königsberg (Ostpr./Kaliningrad, Rußland); Vater Putzer; Grundschule, 1919 22 Ausbildung zum Schwachstrom-Elektriker, danach Monteur; ab 1919 Rasensportler bei Concordia Königsberg, 1922 beim Arbeiter-Rasensportverein, 1925 Besuch der Schule des ATSB in Leipzig; 1928 Umzug nach Berlin; 1929 33 Fußballspieler bei Fichte Südost Berlin; 1931 KPD u. Rote Sport-Einheit; 1933 Emigr. in die UdSSR, Herbst 1934 illeg. Rückkehr nach Berlin; 1935 Verurteilung wegen »Vorber. zum Hochverrat« zu…

Wer war wer in der DDR
Behrendt, Wolfgang
* 14.6.1936Geb. in Berlin; Vater Maschinist; Grundschule; Ausbildung zum Schlosser; aktiver Boxsportler; begann bei BSG Einheit Weißensee, danach SC Einheit (Trainer: Erich Sonnenberg); 1.12.1956 in Melbourne Olympiasieger im Bantamgewicht (nach Punktsieg im Finale über Song Soon-Chung, Rep. Korea), erster Olympiasieg des DDR-Sports; Box-Europameisterschaften 1959 Viertelfinale, bei der gesamtdt. Olympiaqualifikation 1960 u. 1964 ausgeschieden; von 104 Boxkämpfen verlor er sieben, davon sechs als…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Behring, Joseph
* 7.8.1884Geboren am 7. August 1884 in Gelsenkirchen, schloß sich vor dem Ersten Weltkrieg der SPD an und trat 1917 zur USPD über. Er kam mit der linken USPD 1920 zur KPD und wurde Parteisekretär im Bezirk Wasserkante. Von 1921 bis 1924 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft, trat danach in den Hintergrund. Sein weiterer Lebensweg ließ sich nicht ermitteln.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Beimler, Hans
* 2.7.1895 – ✝ 1.12.1936Geboren am 2. Juli 1895 in München, Sohn eines Landarbeiters; Schlosser und Metallarbeiter. Von 1914 bis 1918 Soldat, 1918 Mitglied des Spartakusbundes, dann der KPD, Teilnehmer an den Kämpfen der Bayerischen Räterepublik. 1921 Verhaftung und im Juni Verurteilung zu zwei Jahren Festung. Nach der Entlassung in einer Lokomotivfabrik in München beschäftigt, dort Mitglied des Betriebsrates. Im August 1925 Teilnehmer der ersten deutschen Arbeiterdelegation in die UdSSR, danach hauptamtlicher Funktionär der BL Südbayern. Von April 1928 bis 1932 Leiter des UB Augsburg. Im Frühjahr 1932 wurde Beimler Polleiter der BL Südbayern, im Juli 1932 im Wahlkreis Oberbayern-Schwaben in den Reichstag gewählt und im November 1932 noch zusätzlich in den Bayerischen Landtag. Er nahm im Februar 1933 an der illegalen Funktionärstagung in Ziegenhals teil. Am 11.April 1933 verhaftet und nach brutalen Folterungen in das KZ Dachau gebracht, dort gelang ihm in der Nacht vom 8. zum 9.Mai 1933 die Flucht. Emigration in die Schweiz, später nach Frankreich, in die âSR bzw. die Sowjetunion. Beimler veröffentlichte hier die Broschüre »Im Mörderlager Dachau vier Wochen in den Händen der braunen Banditen«. Im August 1936 wurde er zur politischen Arbeit unter den deutschen Emigranten nach Spanien entsandt, zunächst am deutschsprachigen Sender in Barcelona und beim Aufbau der »Centuria Thälmann«. Unklar sind die Umstände seines Todes. Bis heute ist umstritten, ob Hans Beimler bei einem Aufenthalt in der Gefechtsstellung des »Thälmann-Bataillons« am 1.Dezember 1936 bei Madrid durch einen Schuß eines Scharfschützen der Franco-Truppen ums Leben kam oder ob der sowjetische Geheimdienst NKWD in diesen Fall verstrickt war. Tatsache ist, daß sein am 28. April 1921 in München geborener Sohn Johann Beimler 1937 in Moskau wegen angeblicher Teilnahme an der Vorbereitung eines Attentates auf Stalin verhaftet, später freigelassen wurde und nach Mexiko fliehen konnte. Seine zweite Frau (seit Juli 1930), Centa Beimler (* 12. 3. 1909 19. 8. 2000), war Sekretärin in der Redaktion der KPD-Zeitung »Neue Zeitung« in München. Im April 1933 wurde Centa verhaftet, anschließend war sie im Frauen-KZ Moringen. 1942 erneut festgenommen und vom OLG München zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. 1945 wurde sie hauptamtliche Funktionärin in der VVN und der KPD in Bayern.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Beling, Walter
* 19.5.1899 – ✝ 31.5.1988Geboren am 19. Mai 1899 in Berlin, Sohn eines Schneiders; nach der Fachschule Maschinenschlosser bzw. Angestellter in Handelsbetrieben. Von 1916 bis 1918 Soldat, er beteiligte sich 1918/19 an den Aufständen in Kiel und Berlin. 1924 Mitglied der KPD. 1928 wurde er unter dem Reichskassierer Arthur Golke hauptamtlicher Mitarbeiter in der Abteilung Kasse, die er ab 1932 leitete. Nachdem Golke im April 1933 seiner Funktion enthoben war, wurde Beling zentraler Kassierer des ZK der KPD. Am 20. Juli 1933 durch Verrat von Paul Grobis und Werner Kraus in Berlin verhaftet, verurteilte ihn der VGH zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus Luckau im Januar 1936 flüchtete er in die âSR, von dort im November 1936 nach Frankreich. Hier war Beling Mitglied der Emigrationsleitung der KPD, arbeitete als Redakteur der »Roten Fahne« und am »Freiheitssender 29,8«. Im September 1939 interniert, gelang ihm im Juni 1940 die Flucht in die unbesetzte Zone Frankreichs. Am 12.Dezember 1941 in Marseille verhaftet, konnte am 1. September 1942 erneut fliehen und war in der Résistance aktiv. Im November 1945 kehrte er nach Deutschland zurück. Zunächst Chefredakteur beim Berliner Rundfunk, bei Gründung der SED wurde Beling Leiter der Abteilung Organisation im ZS des PV. Der II. SED-Parteitag im September 1947 wählte ihn in den Parteivorstand und in dessen ZS, bis zu seinem Ausscheiden 1950 verantwortlich für die Parteikasse und alle Geschäftsangelegenheiten der SED. Im Zusammenhang mit der Noel-H.-Field-Affäre verlor Beling im August 1950 sämtliche Ämter. Wegen der gegen ihn erhobenen Vorwürfe schwer erkrankt, blieb er bis November 1951 arbeitsunfähig, dann als Normensachbearbeiter in den VEB Kranbau Eberswalde abgeschoben, später dort Vizedirektor. Nachdem das 28. ZK-Plenum im Juli 1956 die Parteistrafen von August 1950 auch formal annullierte, ohne eine wirkliche Rehabilitierung vorzunehmen, kam Beling als Hauptabteilungsleiter in das DDR-Außenministerium. Von 1959 bis 1965 war er Ständiger Vertreter der DDR bei der UNO-Wirtschaftskommission für Europa in Genf. Als Parteiveteran erhielt er u. a. 1969 den Karl-Marx-Orden. Walter Beling starb am 31. Mai 1988. Seine Frau Theodora (Thea) Beling, geborene Brey (* 11. 11. 1909 in Gelsenkirchen), war die Tochter eines Bergarbeiters, nach kaufmännischer Ausbildung Kassiererin. Seit 1927 Mitglied des KJVD, seit 1930 der KPD, arbeitete sie 1932 für die RGO-Leitung Ruhrgebiet. Im Dezember 1932 heiratete sie Anton Saefkow, (die Ehe wurde 1939 geschieden). 1933 in Hamburg mehrere Monate verhaftet, danach als Detacheuse in einer chemischen Reinigung in Hamburg. 1935 emigrierte sie zunächst nach Prag, dann in die Sowjetunion, wo sie von November 1935 bis November 1937 Kursantin der Internationalen Leninschule in Moskau war. 1937 nach Frankreich geschickt, arbeitete sie an der »Deutschen Volks-Zeitung«. Im Mai/Juni 1940 im Lager Gurs interniert, danach in der Résistance. Als Mitarbeiterin des Verbindungsdienstes für die illegale Wehrmachtarbeit sammelte sie unter dem Namen Mado wichtige Informationen und gab sie an die Résistance weiter, dann enge Mitarbeiterin von Harald Hauser, dem Generalsekretär des Komitees Freies Deutschland in Frankreich. Im Mai 1945 Rückkehr nach Deutschland, zunächst Instrukteurin der KPD-BL Niederrhein, später Redakteurin der »Volkszeitung« in Dortmund. 1948 Übersiedlung in die SBZ, 1950 Heirat mit Walter Beling. SED-Funktionärin, Leiterin der Abteilung Schulung der DEFA, ab 1955 der Abteilung Kontrolle in der Hauptverwaltung Film des Ministeriums für Kultur. Thea Beling starb am 17. März 1990 in Ost-Berlin.Bernd-Rainer Barth / Helmut Müller-Enbergs

Handbuch Deutsche Kommunisten
Belleville, Fritz
* 30.12.1903 – ✝ 3.5.1994Geboren am 30. Dezember 1903 in Berlin. Studium der Rechtswissenschaften in Berlin und Frankfurt. Korrektor in Druckereien, 1919 Eintritt in die Kommunistische Jugend, 1922 in die KPD. Aktiver Funktionär und Anhänger der Linken, 1925 für Karl Korsch in Frankfurt a. M. tätig. 1926 wegen »Linksabweichung« Parteiausschluß aus der KPD. Seit Gründung des Leninbundes Führungsmitglied, zeitweise Mitglied der Reichsleitung, 1932 in der Führung der deutschen Trotzkisten der »Linken Opposition« (LO). 1933 Emigration nach Basel, studierte dort Nationalökonomie, Geschichte und Philosophie und engagierte sich in der marxistischen Studentengruppe. In Deutschland steckbrieflich gesucht, fahndete der ORA nach ihm. 1933 bis 1934 gehörte Belleville der Marxistischen Aktion an, während des Krieges zeitweise in Arbeitslagern interniert. 1940 von den NS-Behörden ausgebürgert, erhielt er erst 1954 die schweizerische Niederlassungsbewilligung. Nach 1945 Korrektor und Referent bei der Schweizerischen Arbeiterbildungszentrale und Präsident der Ortsgruppe Basel der Freidenker. 1977 nahm er wieder die deutsche Staatsangehörigkeit an. Fritz Belleville starb am 3. Mai 1994 in Basel.

Wer war wer in der DDR
Benary, Arne
* 10.2.1929 – ✝ 10.10.1971Geb. in Greifswald; Vater Arzt; Studium der Wirtschaftswiss. an der Univ. Leipzig, anschl. wiss. Assistent, Prom. zum Dr. oec.; ab 1954 Oberassistent an der Wirtschaftswiss. Fak. der Univ. Leipzig; folgte 1955 seinem Lehrer F. Behrens an das neugegr. Inst. für Wirtschaftswiss. der DAW in Berlin; 1956 Auslieferungssperre des gem. mit Behrens verfaßten Buches »Zur ökon. Theorie u. ökon. Politik in der Übergangsperiode«, wegen der dort enthaltenen Kritik am bürokrat.-zentralist. Wirtschaftssystem…

Wer war wer in der DDR
Bengsch, Alfred
* 10.9.1921 – ✝ 13.12.1979Geb. in Berlin; Vater Postbeamter, Mutter Schneiderin; 1932 40 Gymnasium in Berlin; 1940 41 Theol.-Studium in Fulda; 1941 44 Wehrmacht; 1944 46 amerik. Kriegsgefangenschaft. 1946 50 Theol.-Studium in Neuzelle; 1950 Priesterweihe, 1950 54 Kaplan in Berlin; 1954 56 Studium der Theol. in München u. Erfurt, 1956 Prom. zum Dr. theol. in Erfurt; 1957 59 Doz. für Dogmatik u. Homiletik in Neuzelle; 1959 Regens des Priesterseminars in Erfurt, Mai 1959 Ernennung zum Weihbischof von Berlin…

Wer war wer in der DDR
Becker, Helmut
* 25.2.1917 – ✝ 12.9.1998Geb. in Papitz (Krs. Merseburg); Vater Handwerker; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Friseur; 1928 Jungspartakusbund, 1929 KJVD; 1938 45 Soldat der Wehrmacht; 1945 48 in sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schule. 1948 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1948 / 49 Mitarb. im FDGB-LV Sachsen-Anh.; 1949 / 50 Bürgermeister in Schkeuditz; 1950 52 Ltr. der Abt. Staatl. Verw. der SED-LL Sachsen-Anh.; 1952 55 Sekr., 1955 58 Vors. des Rats des Bez. Halle (Nachf. von Werner Bruschke); 1958 im Zusammenhang…

Wer war wer in der DDR
Beckmann, Hans
* 1.2.1915 – ✝ 6.3.1982Geb. in Lebus (Krs. Seelow); Vater Reichsbahnangest.; 1922 29 Volksschule in Lebus; 1929 33 Ausbildung zum Tischler u. Geselle in Frankfurt (Oder); 1933 / 34 arbeitslos; 1934 36 Tischler in Rangsdorf (b. Berlin); 1936 Arbeitsmann im RAD-Lager 7 / 92 in Groß-Besten; Nov. 1936 Febr. 37 arbeitslos; März Nov. 1937 Modelltischler in Frankfurt (Oder); Dez. 1937 zur Wehrmacht eingezogen, nach Ausbildung Flugzeugmechaniker in der Heeresfliegerstaffel Cottbus; später Fluglehrer an versch.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Behnke, Erich
* 10.8.1893 – ✝ 16.11.1977Geboren am 10. August 1893 in Berlin als Sohn eines Schlossers; kaufmännische Lehre. 1910 Mitglied der Gewerkschaft, 1912 der Arbeiterjugend. 1911 Gewerkschaftsangestellter in Berlin, anschließend Arbeiter. Von 1915 bis 1919 Soldat. Er trat im Mai 1920 der KPD bei und war ab 1926 hauptamtlicher Funktionär, 1926/27 Sekretär des UB Bitterfeld. Von 1924 bis 1933 war Behnke Stadtverordneter in Wittenberg und Halle, ab 1927 Redakteur an der KPD-Zeitung »Klassenkampf«. Von September 1929 bis September 1930 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Nach seiner Rückkehr übernahm er von Fritz Rau die Chefredaktion der Zeitung »Klassenkampf« und gehörte dem Sekretariat der BL Halle-Merseburg an. Er wurde bereits im April 1933 inhaftiert und war bis Februar 1935 im KZ Lichtenburg, danach Tiefbauarbeiter in Halle. Von September 1939 bis April 1940 im KZ Buchenwald, später hatte er Kontakt zur Widerstandsgruppe um Georg Schumann. Von Mai 1945 bis Mai 1946 Leiter des Personalamtes der Stadtverwaltung Halle, zeitweilig stellvertretender Oberbürgermeister. Behnke wurde im August 1949 Chefredakteur der SED-Zeitung »Freiheit«, 1952 zunächst Pressereferent beim Rat des Bezirkes und ab Februar 1953 politischer Mitarbeiter der BL Halle. Zuletzt arbeitete er an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er erhielt 1973 den VVO in Gold. Erich Behnke starb am 16.November 1977.Andreas Herbst

Wer war wer in der DDR
Behrendt, Armin
* 29.6.1934Geb. in Osterode (Ostpr./Ostroda, Polen); Vater Tischler; bis 1953 OS in Grevesmühlen, Abitur; 1953 – 57 Studium der Geschichte an der HU Berlin, Dipl.-Hist.; 1958 LDPD; 1957 – 66 Red., ab 1958 Ltr. der Abt. Pol. der Ztg. »Der Morgen«; 1966 – 82 persönl. Mitarb. des LDPD-Vors. Manfred Gerlach; 1968 Prom. zum Dr. phil. mit einer Diss. über Wilhelm Külz; 1981 in den ZV der LDPD koopt.; ab 1982 Mitgl. des Präs.-Rats des KB, des EK der Liga für die Vereinten Nationen in der DDR u. des DDR-Komitees…

Wer war wer in der DDR
Behrendt, Holger
* 29.1.1964Geb. in Schönebeck (b. Magdeburg); 1974 Beginn mit dem Turntraining im TZ Schönebeck, 1975 KJS in Brandenb. (Trainer: Paul Müller), ab 1983 beim ASK Vorwärts Potsdam (Trainer: Bernd Jäger, dann Reinhard Rückriem); 1985 90 SED; WM 1987: 3. Platz am Reck; EM 1987: 2. Platz am Barren, 3. Platz im Sprung; 1988 Olympiasieger an den Ringen, 3. Platz am Reck u. 2. Platz mit der Mannschaft; VVO; Studium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; Obltn. der NVA a. D. 1990 94 Bundesliga-Turner beim OSC…

Wer war wer in der DDR
Behrens, Friedrich (Fritz)
* 20.9.1909 – ✝ 16.7.1980Geb. in Rostock; Vater Seemann; ab 1924 Ausbildung zum Maschinenbauer auf der Neptun-Werft; 1924 28 SAJ, 1926 31 SPD; 1928 Maschinenassistent bei der Handelsmarine, Heim-VHS in Leipzig; 1931 SAP; nach Begabtenprüfung 1931 35 Studium der Volkswirtschaftslehre u. Statistik an der Univ. Leipzig, Dipl.-Volksw.; 1932 KPD; 1935 Prom. an der Univ. Leipzig mit der Arbeit »Das Geldkapital in den Wechsellagen«, anschl. wiss. Hilfsref. im Statist. Reichsamt in Berlin; 1939 Statistiker für Preis- u.…

Wer war wer in der DDR
Beier, Wilhelm (Willi) Ferdinand Hermann
* 13.8.1905 – ✝ 19.2.1988Geb. in Berlin; Vater Schlosser, Mutter Näherin; Besuch der Volks- u. Realschule in Berlin; 1919 Buchdruckerfachschule; 1921 23 Studium an der Kunstgewerbeschule Berlin u. 1923 28 an der Staatl. Kunsthochschule Berlin-Schöneberg, daneben 1924 26 Zeitschriftenred. (»Hackebeils Illustrierte«, »Hausfrau« u. »Sportschau«); 1926 31 Graphiker u. Hersteller bzw. Werbefachmann in versch. Berliner Betrieben; 1929 KPD; 1931 39 als Drucker u. Fälscher (Stempelmacher für Pässe) in versch.…

Wer war wer in der DDR
Bein, Richard
* 6.6.1920 – ✝ 19.9.2003Geb. in Meerane (Sachsen); Vater Eisendreher, Mutter Spulerin; Volksschule; 1934 Textilschule, 1935 37 Ausbildung zum Weber; 1937 Angest. in einem Textilbetrieb, 1939 stellv. Betriebsltr.; 1940 43 Wehrmacht; 1943/44 sowj. Kriegsgefangenschaft, Antifa-Schule in Gorki, 1944 NKFD-Beauftr. an der Karelischen Front, 1945 an der 1. Weißruss. Front. 1945/46 KPD/SED; 1945 Ltr. des Jugendaussch. beim Magistrat Berlin-Schöneberg; 1946 Personalltr. beim Mitteldt. Rundfunk, Sender Leipzig; 1949 Sekr.…

Wer war wer in der DDR
Bellag, Lothar
* 27.11.1930 – ✝ 8.8.2001Geb. in Berlin; 1947 49 Schauspielstudium an der Mendelssohn-Akad. Leipzig; 1949 51 Schauspieler in Rostock, 1951 53 in Berlin, Theater der Freundschaft; 1954 62 Schauspieler u. Regisseur am Berliner Ensemble (1957 Regie gem. mit Palitzsch, Rülicke, Swinarski u. Weber bei »Furcht u. Elend des Dritten Reiches« von Bertolt Brecht); seit 1960 gelegentl. Regie beim DFF bzw. Fernsehen der DDR, seit 1962 dort festangestellt; 1958 Vize-, 1980 89 Präs. des Verb. der Film- u.…

Wer war wer in der DDR
Bellmann, Rudi
* 6.11.1919 – ✝ 6.1.2002Geb. in Lengefeld (Erzgeb.); Vater Arbei- ter; Volksschule; 1934 37 Rechtsanwaltslehr- ling u. Prozeßagent; 1937 44 Wehrmacht; 1944 46 sowj. Kriegsgefangenschaft; Besuch einer Antifa-Schule, Mitgl. des NKFD. 1946 Rückkehr nach Dtl.; SED; Presselektor in der Dt. Verw. für Volksbildung; 1947 49 Abt.-Ltr. in der Informationsverw. der SMAD; 1949 53 Abt.-Ltr. im Amt für Information u. Verlagswesen bzw. Amt für Lit. u. Verlagswesen (Ltr. der Abt. Informationskontrolle, Ltr. der Abt.…

Wer war wer in der DDR
Bendig, Heinz
* 30.1.1921Geb. in Bremen; Vater Ziegelei- u. Werftarb.; 1927 35 Volksschule; 1935 1941 Lehre u. Arbeit als Maurer, 1941 43 Wehrmacht; 1943 45 Bautechniker. 1945 / 46 KPD / SED; 1945 Angest. in der Stadtverw. Stavenhagen; 1945 / 46 Ltr. des Antifa-Jugendaussch. in Schwerin; 1946 Sekr. für Kultur der Arbeitsgebietsltg. der KPD bzw. SED in Stavenhagen; Studium an der SED-LPS in Klein Trebbow; 1947 Ltr. der KPS der SED in Waren; 1947 49 polit. Mitarb. im SED-LV Mecklenb.; 1949 / 50 stellv.…

Wer war wer in der DDR
Benjamin, Hilde
* 5.2.1902 – ✝ 18.4.1989Geb. in Bernburg; Vater Prokurist u. Dir.; Volksschule, Lyzeum u. Studienanstalt Berlin-Steglitz, Abitur; 1921 24 Studium der Rechtswiss. an den Univ. Berlin, Heidelberg u. Hamburg; Mitgl. im Soz. Studentenbund; 1924 Referendarsexamen in Berlin-Wedding; 1926 Heirat mit Georg Benjamin; 1927 Assessor-Examen; Nov. 1927 KPD; 1928 33 Rechtsanwältin in Berlin-Wedding (Sozius ihrer Anwaltskanzlei war Götz Berger), u. a. Verteidigerin einer Beklagten im Mordfall Horst Wessel; Anwältin der RH;…

Wer war wer in der DDR
Becker, Jurek
* 30.9.1937 – ✝ 14.3.1997Geb. in Łódź (Polen); Vater Angest.; aufgew. im Ghetto u. in den KZ Ravensbrück u. Sachsenhausen. 1945 in Berlin; OS, 1955 Abitur; Mitgl. der FDJ, Wehrdienst; 1957 SED; 1957 60 Philosophiestudium an der HU Berlin, Studienausschl. aus pol. Gründen; 1959 89 u. a. im OV »Lügner« erf.; 1960 Studium an der Film-HS-Babelsberg; 1962 77 DEFA-Drehbuchautor u. anschl. freiberufl. Schriftst. in Berlin (Ost); zuerst Texte für das Kabarett »Die Distel« u. für die Filme »Wenn ein Marquis schon Pläne…

Wer war wer in der DDR
Begemann, Jürgen
* 3.7.1941Geb. in Potsdam; Vater Arbeiter; Grund- u. Oberschule; FDJ; 1960 Abitur; 1960 66 Studium an der Univ. Rostock, Dipl.-Ing. für Schiffsmaschinenbau; 1962 SED; 1966 / 67 Reparatur-Ing. im VEB Dt. Seereederei Rostock, 1967 69 wiss. Mitarb.; 1969 / 70 Ltr. Neubau in der Abt. Flottenentw. des Invest-Konsortiums Reederei u. Befrachtung Rostock; 1970 / 71 Abt.-Ltr. Flottenentw. im VEB Deutfracht, 1971 / 72 amt. Dir. für Wiss. u. Technik bei Deutfracht, 1972 / 73 erneut Abt.-Ltr. Flottenentw., 1974 /…

Wer war wer in der DDR
Behnke, Wilhelm
* 7.3.1914 – ✝ 9.5.1979Geb. in Stettin (Szczecin / Polen); Vater Arbeiter; Volks- u. Berufschule; 1928 31 Bäckerlehre; 1931 KJVD u. KPD, Polit. Ltr. des KJVD-Bez. Stettin; 1933 illegale Arbeit; 1934 festgenommen u. u. a. in den KZ Sachsenhausen u. Dachau inhaftiert; 1944 Soldat in einer Strafkompanie, 1945 Desertion in sowj. Kriegsgefangenschaft. 1945 Arbeit als Bäcker; 1946 SED; 1946 51 Offizier der DVP; 1951 53 Kulturdir. im VEB Karl-Marx-Werk in Potsdam-Babelsberg; 1954 Sekr. der SED-KL Brandenburg; 1954 57…

Wer war wer in der DDR
Behrendt, Gerhard
* 3.4.1929 – ✝ 26.9.2006Geb. in Potsdam; 1943 Ausbildung als Theatermaler in Berlin, Schauspielunterricht; 1946 48 Arbeit als Filmarchitekt; 1948 53 Erster Theatermaler am Hans-Otto-Theater Potsdam; 1949 Zulassung als Bühnenbildner; 1953 56 Puppengestalter u. Animator am DEFA-Studio in Potsdam-Babelsberg sowie am DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden; 1956 91 Puppengestalter u. Regisseur beim DFF in Berlin; 1958 Gründung des Puppenstudios des DFF, ab 1959 als Autor, Regisseur, Szenenbildner u. Animator, Entw.…

Wer war wer in der DDR
Behrendt, Horst
* 16.12.1910 – ✝ 29.11.1975Geb. in Lanz b. Lenzen (Krs. Westpriegnitz); Vater Friseur, später Chemiearb.; Mutter Näherin; 1917 25 Volksschule in Halle ; 1925 30 Ausbildung zum u. Arbeit als Maschinenschlosser; 1926 ADGB, Naturfreunde, RFB, ATSB; 1927 31 Schlosser bei Wegelin & Hübner in Halle; 1931 34 arbeitslos; 1931 KPD; ab 1933 illeg. Arbeit für die KPD-Halle (»Herbert«); 1934 Landhelfer in Hundeluft (Landkrs. Wittenberg); Juli 1934 39 Emigr. in die ČSR, hier Jugendheimltr. u. Instrukteur in der…

Wer war wer in der DDR
Behrens, Manja
* 11.04.1914 – ✝ 18.01.2003Geb. in Dresden; Vater Kgl. Sächs. Hofsyndikus, Rechtsanwalt u. Notar, Mutter Maria Lichtenegg Kgl. Sächs. Hofschauspielerin; ab 1930 privater Schauspielunterricht bei Kammersänger Waldemar Staegemann, später bei Erich Ponto; Tätigkeit als Zahnarzthelferin; 1935 – 54 Engagement am Staatstheater Dresden, zunächst jugendl. Liebhaberin u. Naive in zahlr. Boulevard-Stücken; seit 1936 Filmrollen (»Stärker als Paragraphen«, »Susanna im Bade«), keine Filmkarriere, weil von Goebbels ausgegrenzt wegen…

Wer war wer in der DDR
Beier-Red, Alfred
* 1.11.1902 – ✝ 3.2.2001Geb. in Berlin; Vater Maler, Mutter Näherin; Volks- u. Berufsschule; 1917 23 Lehre u. Tätigkeit als Buchdrucker; 1918 FSJ; 1923 KPD; 1927 29 Studium an der Berliner Kunstgewerbeschule-Ost (Schule für Graph. Gewerbe), März 1929 Abschluß als Graphiker; seit 1924 freischaff. polit.-satir. Zeichner, der die Linie von Kollwitz, Baluschek u. Zille fortsetzte u. in der Tradition des Berliner Realismus von Chodowiecki, Schadow u. Hosemann stand; Aufträge vornehml. für die Blätter der Arbeiterpresse,…

Wer war wer in der DDR
Beleites, Michael
* 30.9.1964Geb. in Halle; Vater Pfarrer; 1971 – 82 POS in Trebnitz (b. Zeitz); 1981 – 83 Ausbildung zum zoolog. Präparator in Gera u. Berlin; aufgrund einer Intervention des MfS nicht zum Abitur u. Studium zugelassen; seit 1976 Teiln. an Naturschutzarbeiten u. Vogelberingung, seit 1982 Mitarb. in versch. kirchl. Friedens- u. Umweltgr., 1982 – 84 im Vorbereitungskrs. der Radsternfahrten kirchl. Umweltgr. nach Potsdam-Hermannswerder; 1982 – 89 vom MfS im OV »Entomologe« erf.; 1983 Mitgl. der Ltg. des…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Bellemann, Franz
* 30.8.1899 – ✝ 30.3.1987Geboren am 30. August 1899 in Heilbronn; lernte Buchbinder und war in diesem Beruf tätig. 1919 USPD, 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD, in der er zunächst wiederum dem linken Flügel angehörte. Nach dem IX. Frankfurter Parteitag 1924 trat er in Württemberg in den Vordergrund. Auf dem X. Berliner Parteitag 1925 Mitglied der Politischen Kommission. Ab 1925 Leiter des RFB in Württemberg und zugleich Mitglied der BL, 1926/27 arbeitete er eng mit dem neuen Polleiter Karl Fugger zusammen. Bellemann wurde auf dem XI. Parteitag 1927 als Kandidat ins ZK gewählt. Während der Auseinandersetzung nach der Wittorf-Affäre stand er bei den Versöhnlern, nach der Auflösung dieser Gruppe wurde er Agitpropsekretär in Württemberg. Zusammen mit dem Polleiter Joseph Schlaffer und Orgleiter Karl Schneck wurde Bellemann im Januar 1932 vom ZK-Beauftragten Walter Ulbricht abgesetzt. Er konnte sich im März 1933 der Festnahme entziehen, wurde jedoch am 16.Juni 1933 durch die Gestapo verhaftet und am 28. September 1933 vom Landgericht Stuttgart zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung weiter illegal tätig, gehörte er der Widerstandsgruppe um Stefan Lovacz u. a. an, wurde am 25. Januar 1936 erneut festgenommen und am 9. November 1937 vom OLG Stuttgart zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, ab Januar 1943 bis 1945 im KZ. Nach 1945 wieder als Buchbinder tätig; er war nicht mehr hauptamtlich für die KPD aktiv, soll aber Mitglied der Partei gewesen sein. Franz Bellemann starb am 30.März 1987 in Stuttgart.

Wer war wer in der DDR
Belter, Herbert
* 21.12.1929 – ✝ 28.4.1951Geb. in Greifswald in einer Arbeiterfam.; 1936 45 Mittelschule in Rostock; 1946 48 Ausbildung zum kaufm. Angest. in Rostock, anschl. Statistiker bei der Hafenverwaltung Rostock; 1948 SED; 1949 Abitur an der Vorstudienanstalt Rostock, anschl. Aufnahme eines Studiums an der Gesellschaftswiss. Fak. an der Univ. Leipzig; 4.10.1950 zusammen mit anderen krit. eingestellten Studenten Verteilung von selbstgefertigten Flugblättern gegen den undemokrat. Charakter der bevorstehenden Volkskammerwahlen…

Wer war wer in der DDR
Benecke, Günter
* 26.11.1923Geb. in Magdeburg; Vater Fotograf; 1945 46 Maurerpraktikum; 1946 49 Studium an der Staatl. Ing.-Schule Magdeburg; 1950 Mitarb. im Architekturbüro Wernecke; 1951 / 52 Mitarb. im VEB Industrieentwurf; 1953 / 54 Mitarb. im Entwurfsbüro Hoch- u. Industriebau; 1954 69 stellv. Chefarchitekt im VEB Hochbauprojektierung Magdeburg; stellv. Dir. des Wohnungsbaukombinats Magdeburg; 1963 66 Architekturstudium an der HAB Weimar, Dipl.; 1969 86 wiss. Mitarb. im Büro für Städtebau Suhl; 1969…

Wer war wer in der DDR
Benkowitz, Gerhard
* 2.6.1923 – ✝ 29.6.1955Geb. in Sudshenka (UdSSR) als Sohn einer Wolgadt. u. eines dt. Offiziers, der 1915 in russ. Kriegsgefangenschaft geraten war; 1924 Umzug nach Weimar; 1929 Einschulung, 1931 Internatsschule bei Stuttgart, ab 1938 wieder in Weimar, 1941 dort Abitur; anschl. Offiziersanw. der Wehrmacht, Juli 1943 Verwundung in der Schlacht am Kursker Bogen; 1944 ein Semester Medizinstudium an der Univ. Jena. Nach 1945 Verhaftung des Vaters durch sowj. Geheimpolizei (Schicksal bis heute ungeklärt); Arbeit als…

Wer war wer in der DDR
Beckers, Paul
* 1.11.1878 – ✝ 27.4.1965Geb. in Magdeburg; Orchestermusiker (Flöte, Oboe), ab 1899 auch Chargendarsteller am Magdeburger Theater, dann Mitgl. der sächs. Herrensängerges. Tymian; von 1927 30 eigene Ges. »Beckers Bunte Bühne«; Soloauftritte, Rundfunk; gastierte in allen bekannten dt. Varietés, u. a. 25mal im Berliner »Wintergarten«. 1945 61 nur noch Soloauftritte, v. a. in Varietés u. Kabaretts; gest. in Leipzig. Verkörperte den Typ des sächs. Komikers; bes. bekannt seine Sketche »Fliegentütenheinrich« u. »Das…

Wer war wer in der DDR
Behling, Heinz
* 9.10.1920 – ✝ 5.6.2003Geb. in Berlin-Prenzlauer Berg; Volksschule; 1934 39 Kinoreklamemaler; zugleich Karikaturen, u. a. in »Roter Stern«; 1939 45 Wehrmacht, sowj. Kriegsgef., Antifaschule. 1949 Rückkehr nach Dtl.; 1949 50 Stahlwerker in Hennigsdorf; 1950 53 Studium an der HS für angewandte Kunst Berlin-Weißensee; ab 1953 Pressezeichner bei der Ztschr. für Humor u. Satire »Frischer Wind«, Mitbegr. des 1954 daraus hervorgegangenen »Eulenspiegels«; gilt als Schöpfer des Staatswappens der DDR (1953); lebte u.…

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Behr, Karl
* 29.5.1892Geboren am 29. Mai 1892 in Gleiwitz/Oberschlesien; arbeitete in mehreren Berufen, u. a. als Autobusschaffner. Behr trat 1920 der KPD bei und übte verschiedene Funktionen aus, u. a. gehörte er als KPD-Abgeordneter dem Schlesischen Provinziallandtag an. 1927 wurde er Orgleiter des Bezirks Oberschlesien, leitete nach 1928 die RGO und war 1932 kurze Zeit Polleiter in Oberschlesien. Er lebte auch in den dreißiger Jahren in Gleiwitz und kandidierte 1932 für den Preußischen Landtag. Weitere Daten seines Lebenslaufs ließen sich nicht ermitteln.

Wer war wer in der DDR
Behrendt, Heinz Karl
* 23.5.1913 – ✝ 26.2.2003Geb. in Potsdam; 1939 45 Wehrmacht (Luftnachrichtenregt. 24), Uffz. 1946 SED; Textilien-Kalkulationsprüfer bei der Landesreg. Brandenb.; 1951 Ltr. HA Industrie im Min. für Wirtschaft u. Arbeit bzw. Arbeit u. Berufsausbildung Brandenb.; 1952/53 stellv. Vors. des Rats des Bez. Cottbus; 1953 58 Vizepräs. der IHK; 1958 65 Ltr. der HA u. Bevollm. für den Innerdt. Handel im Min. für Außenhandel u. Innerdt. Handel, Verhandlungspartner der Treuhandstelle für den Interzonenhandel mit der Bundesrep.…

Wer war wer in der DDR
Behrendt, Jutta
* 15.11.1960Geb. in Berlin; Vater Ing., Mutter Ing.-Ökonom; 1967 80 EOS, Abitur; KJS, anschl. Sportstudium an der DHfK Leipzig; seit 1975 aktiv im Rudern, zuerst bei der BSG Elektro-Apparate-Werke Berlin-Treptow, ab 1981 beim SC Dynamo Berlin (Trainerin: Rita Bludau); ab 1980 Sportstudium an der DHfK Leipzig; 1985 Eintritt in die DVP; 1988 Olympiasiegerin (Einer), fünfmal WM: 1983 (Einer), 1985 (Doppelvierer), 1986 (Einer), 1987 u. 1989 (Doppelvierer), zweimal Vize-WM: 1981 (Doppelzweier), 1982…

Wer war wer in der DDR
Behrens-Hangeler, Herbert
* 3.8.1898 – ✝ 20.11.1981Geb. in Berlin; Vater Gärtner, später Funktionär der christl. Gewerkschaften u. Reichstagsabg.; aufgew. in Essen; 1916 erstes gegenstandsloses Bild, Collagen, dadaist. Gedichte, später auch Theaterstücke, feuilletonist. u. wiss. Schriften; 1917/18 Kriegsdienst, Verwundung; 1919 in Bielefeld Gründung der Künstlergemeinschaft »Der Wurf«, Veranstalter von Ausstellungen u. Lesungen; Schüler von Lovis Corinth u. Hans Baluschek in Berlin; Musikstudium bei Ferruccio Busoni; ab 1921 wieder in Berlin,…

Wer war wer in der DDR
Beil, Gerhard
* 28.5.1926 – ✝ 19.8.2010Geb. in Leipzig-Volkmarsdorf; Vater Tischler; 1932 – 40 Grundschule; 1937 – 41 Dt. Jugend, HJ; 1940 – 43 Ausbildung zum kfm. Angest., 1943 – 45 kfm. Gehilfe bei der Chemiefirma C. Erdmann in Liebertwolkwitz (Sachsen); 1943 – 45 RAD, Vormann; Juli 1944 NSDAP-Mitgliedschaft beantragt, im Okt. 1944 abgelehnt. 1945 Bauschlosser; 1945/46 SPD/SED; 1945/ 46 Angest. in Naumburg (Saale) u. Leipzig, 1946/47 in der Verkaufsabt. der IG Farben in Frankfurt (Main); 1947 Maschinist in Espenhain; 1947/48…

Wer war wer in der DDR
Beling, Walter
* 19.5.1899 – ✝ 31.5.1988Geb. in Berlin; Vater Schneider, Mutter Heimarb.; 1906 13 Volksschule in Berlin, daneben Botenjunge; 1913 17 Ausbildung zum Maschinenschlosser, gleichz. sechs Semester an der Berliner Maschinenbauschule; 1916 18 Militärdienst; 1918/19 an Revolten in Kiel u. Berlin beteiligt; 1919 Mitgl. der Gewerkschaft; 1919 26 im Beruf tätig, Betriebsvertrauensmann, mehrfach gemaßregelt; 1924 KPD, 1924/25 Betriebszellenltr., Gruppenltr.; 1926 29 zeitw. Beschäftigung in Handelsbetrieben; 1926 30…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Bellert, August
* 3.7.1877 – ✝ 25.2.1951Geboren am 3. Juli 1877 in Langenzenn/Fürth in Bayern als Sohn eines Drechslers. Lehre und bis 1908 Arbeit als Drechsler. Ab 1908 hauptamtlicher Angesteller der Stockarbeiter-Branche im Deutschen Holzarbeiterverband in Solingen. Bellert war von 1908 bis 1917 Sekretär der SPD in Solingen. 1917 trat er der USPD bei und führte die Mehrheit der Solinger USPD als ihr Vorsitzender im Dezember 1920 in die VKPD. Während der Novemberrevolution Mitglied im geschäftsführenden Ausschuß des Arbeiter- und Soldatenrates in Solingen. 1919/1920 gehörte er der Verfassunggebenden Preußischen Versammlung an. August Bellert, der seit 1920 in Nürnberg wohnte, trat politisch nicht mehr hervor, er starb am 25. Februar 1951.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Benario-Prestes, Olga
* 12.2.1908 – ✝ 4.5.1942Geboren am 12. Februar 1908 in München, Tochter eines jüdischen sozialdemokratischen Rechtsanwalts; lernte Verkäuferin. Sie wurde Mitglied der KJD und übersiedelte 1925 nach Berlin, gehörte der KJVD-BL Berlin-Brandenburg an, mit dem kommunistischen Funktionär Otto Braun liiert. Olga Benario war maßgeblich beteiligt, als Otto Braun am 11. April 1928 durch einen Handstreich gewaltsam aus der Untersuchungshaft befreit wurde, und sie floh gemeinsam mit ihm nach Moskau. Sie wurde Funktionärin der Kommunistischen Jugend-Internationale, erhielt eine militärische und politische Ausbildung, war im Auftrag der Komintern in Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Ende 1934 beauftragt, den brasilianischen Revolutionär Luis Carlos Prestes (* 3. 1. 1898 7. 3. 1990), der seit 1931 im Exil in Moskau war, nach Brasilien zu begleiten. Mit ihm und anderen Komintern-Funktionären wie Arthur und Elise Ewert und Jonny de Graaf sollte der bewaffnete Aufstand organisiert werden. Fortan lebten Prestes und Olga zusammen. Der Putsch vom 27. November 1935 gegen das diktatorische Regime unter Staatspräsident Getúlio Dornelles Vargas schlug fehl, Prestes und Olga Benario wurden später verhaftet. Sie und Elise Ewert wurden von den brasilianischen Behörden nach Nazi-Deutschland ausgeliefert. Im Berliner Frauengefängnis Barnimstraße kam am 27. November 1936 ihre Tochter Anita zur Welt. Anfang 1938 von ihrer Tochter getrennt, kam sie in das Frauenkonzentrationslager Lichtenberg, dann drei Jahre ins KZ Ravensbrück. Olga Benario-Prestes wurde am 4.Mai 1942 in der »Heil- und Pflegeanstalt« Bernburg mit Zyklon B ermordet. 1999 veröffentlichte Linde Apel eine biographische Skizze über Olga Benario.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Benedum, Fritz
* 20.2.1902 – ✝ 25.12.1965Geboren am 20. Februar 1902 in Kusel, von Beruf Kraftfahrer. Benedum war Mitglied der KPD und seit 1929 Mitglied der BL Pfalz, im November 1932 für den Wahlkreis Pfalz in den Reichstag gewählt. Im Frühjahr 1933 Emigration in das Saargebiet. Da er sich zunächst weigerte, zur illegalen Arbeit nach Deutschland zu gehen, aus der KPD ausgeschlossen. Schließlich wurde er nach seiner Rückkehr nach Deutschland am 8. Juni 1933 verhaftet und bis Juli 1933 in »Schutzhaft« genommen. Bei Kriegsausbruch im September 1939 erneut inhaftiert, blieb er bis Januar 1940 im KZ Buchenwald. Nach der Entlassung wieder Arbeiter in Kusel. Von Januar 1942 bis 1945 Wehrmacht, zuletzt Obergefreiter. 1945 wieder Mitglied der KPD, 1946 Mitglied der KL Kusel und in den Kreistag gewählt, 1948 zusätzlich Mitglied des Stadtrates von Kusel. Im September 1949 noch Kandidat zur Bundestagswahl, trennte sich Benedum von der KPD und ging 1950 zur UAPD über, später trat er politisch nicht mehr hervor. Fritz Benedum starb am 25. Dezember 1965 in Kusel.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Benkwitz, Max
* 23.7.1889 – ✝ 12.10.1974Geboren am 23. Juli 1889 in Groitschen/Thüringen; lernte Former. 1909 Mitglied der Gewerkschaft und 1912 der SPD, 1917 der USPD; trat mit der linken USPD 1920 zur KPD über. Benkwitz spielte eine führende Rolle in Zeitz, wo er sich nach dem Krieg als Bergarbeiter niedergelassen hatte. Nach den Unruhen der Bergarbeiter im Zeitzer Gebiet (1923), bei denen es elf Tote gab, mußte er fliehen. Danach Parteisekretär in Schlesien und Oberschlesien, dort im November 1923 in Breslau (die Polizei war durch Alfred Hamann genau informiert) verhaftet. Weil Benkwitz im Mai 1924 zum Reichstagsabgeordneten der KPD gewählt wurde, aus dem Gefängnis entlassen. Als Anhänger der Ruth-Fischer-Führung Mitglied der BL und Leiter des UB Zeitz. Im Dezember 1924 nicht mehr in den Reichstag gewählt. Nach dem »Offenen Brief« 1925 schloß sich Benkwitz der linken Opposition an und faßte noch im August 1927 als Polleiter die linken Funktionäre in Zeitz zu Fraktionssitzungen zusammen, auf denen Hugo Urbahns sprechen konnte. Er löste sich von der Opposition, wohl nicht zuletzt deshalb, weil ihm 1927 ein Prozeß vor dem Reichsgericht bevorstand. Die KPD-Führung drohte ihm die Entziehung jeder Unterstützung an, falls er sein »fraktionelles Treiben« nicht aufgäbe. Benkwitz erhielt zwei Jahre Festung (wegen Zersetzung der Schupo und Vorbereitung zum Hochverrat), die er teilweise auf der Festung Gollnow absaß. 1928 Mitglied des Provinziallandtags von Halle-Merseburg. Leiter des RFB HalIe-Merseburg, den er (nach dessen Verbot 1929) illegal weiterführte. 1930 bis 1933 war Benkwitz Filialleiter des Neuen Deutschen Verlages in Halle, Leipzig, Berlin und Hamburg. Da er 1933 illegal für die KPD weiterarbeitete, schon im Mai 1933 inhaftiert und bis 1937 im KZ. Anschließend Arbeiter in einer Kiesgrube. Am 1. September 1939 erneut verhaftet, war er bis 1945 im KZ Buchenwald. 1945 wurde Benkwitz Leiter der KPD in Zeitz und Stadtrat, von 1946 bis 1950 einer der beiden Vorsitzenden der SED in Zeitz. Von 1950 bis 1952 gehörte er der LPKK Sachsen-Anhalt an und war 1950 Kandidat der ZPKK. Bis 1958 Abteilungsleiter beim Rat der Stadt Halle bzw. beim Rat der Stadt Zeitz tätig. Als Arbeiterveteran erhielt er 1973 den Karl-Marx-Orden. Max Benkwitz starb am 12.Oktober 1974 in Zeitz.
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