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In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Kolditz, Lothar

* 30.9.1929

Geb. in Albernau (Krs. Aue, Sachsen); Abitur; 1948 – 52 Studium der Chemie an der HU Berlin, Dipl.-Chemiker; dort 1954 Prom. zum Dr. rer. nat. u. 1957 Habil.; 1957 – 59 Prof. mit Lehrauftrag für anorgan. u. Radiochemie an der TH für Chemie Leuna-Merseburg; 1959 – 62 Prof. für anorgan. Chemie u. Dir. des Anorgan.-Chem. Inst. der FSU Jena; 1962 – 79 ord. Prof. mit Lehrstuhl für anorgan. Chemie u. Dir. des ersten Chem. Inst., später zeitw. Dir. der Sekt. Chemie der HU Berlin; 1972 Ord. Mitgl. der…

Wer war wer in der DDR

Kolodniak, Alfred

* 9.10.1931

Geb. in Dewitz (Krs. Neubrandenburg); Vater Melker, Mutter Hausfrau; 1938 – 46 Grundschule in Dewitz; 1946 – 49 Lehre als Klempner u. Installateur in Burg Stargard bei einem Klempnermeister; 1946 FDJ; 1948 / 49 Praktikant auf der Mathias-Thesen-Werft in Wismar; 1950 – 54 Studium an der Ingenieurschule für Schiffsbautechnik Wismar, Ing. für Schiffsmaschinenbau; 1954 / 55 Ing. für Neuererwesen im VEB Mansfeld-Bergbau-Kombinat; 1956 / 57 Hauptreferent für Neuererwesen in der Hauptverw. für…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Konieczny, Jakob

* 13.7.1886 – ✝ 10.1.1929

Geboren am 13. Juli 1886 in Zgliniec; Bergarbeiter. Er übersiedelte vor dem Weltkrieg ins Ruhrgebiet, Mitglied der SPD, Mitbegründer des Spartakusbundes in Herne. Ende 1918 Delegierter auf dem Gründungsparteitag der KPD in Berlin. 1919 war er Mitglied des Zentral-Zechenrates (Neunerkommission) im Ruhrgebiet. Delegierter des III. Parteitags 1920 in Karlsruhe, im Herbst 1920 wurde Konieczny als Parteisekretär nach Oberschlesien geschickt. Vom V. Parteitag 1920 in Berlin in den Zentralausschuß gewählt, war er 1921 Anhänger von Paul Levi. Er trennte sich 1921 von der KPD und blieb parteilos. Jakob Konieczny starb am 10. Januar 1929 in Herne.

Handbuch Deutsche Kommunisten

König, Josef

* 19.3.1898 – ✝ 12.8.1973

Geboren am 19. März 1898 in Ostritz/Krs. Görlitz; gelernter Schuhmacher, 1915 Soldat im Ersten Weltkrieg. Ende 1918 Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates in Königsberg, trat er 1919 in die USPD und Ende 1920 in die KPD ein. Hauptamtlicher Funktionär der KPD-BL Ostpreußen und Oberschlesien, sowie 1925 Mitbegründer und Gauführer des RFB in Schlesien, danach in dieser Funktion in Sachsen und Hessen. Nach einem militärpolitischen Lehrgang in der Sowjetunion 1929 wurde er im AM-Apparat Mitarbeiter der BL Oberschlesien, dort Provinziallandtagsabgeordneter. Ende 1932 gehörte er dem Sekretariat der BL unter Paul Wojtkowski an. Am 22. Juli 1933 festgenommen, bis September 1934 im KZ Esterwegen. Danach Schuhmacher, 1938 Übersiedlung nach Gottesberg/ Schlesien. Dort 1945/46 Angestellter der Stadtverwaltung, zunächst unter sowjetischer dann unter polnischer Verwaltung und zuletzt Zivilangestellter bei der Roten Armee. Im August 1946 Umsiedlung in die SBZ nach Potsdam, König blieb bis 1951 Mitarbeiter der SED-Landesleitung Brandenburg, war anschließend Leiter der Verschlußsachenabteilung der Landesregierung Brandenburg und zuletzt in der SED-KL Potsdam-Stadt tätig. Josef König starb am 12.August 1973 in Potsdam.

Wer war wer in der DDR

König, Gerd

* 24.6.1930 – ✝ 27.11.2009

Geb. in Klettwitz (Krs. Senftenberg); Vater Bergmann; 1937 – 44 Volksschule in Klettwitz u. 1944/45 OS in Senftenberg; 1940 – 45 Dt. Jugend, 1944/45 Jungzugführer. 1945 – 49 Ausbildung zum Chemielaboranten in Schwarzheide, danach tätig im Sonderlabor; 1946 – 49 FDJ-Funktionär; 1949 – 52 ABF in Potsdam; 1952 SED; 1952/53 Studium am Inst. für Internat. Beziehungen in Moskau, Dipl.-Staatswiss.; 1958/59 Praktikant in Bulgarien; 1959/60 Oberref. im MfAA; 1960 – 62 Kulturattaché in der…

Wer war wer in der DDR

König, Josef (Sepp)

* 9.11.1889 – ✝ 29.11.1959

Geb. in Braunsberg (Ostpr./Braniewo, Polen); Vater Eisenbahn-Betriebskontrolleur; bis 1903 Johannis-Volksschule in Danzig; 1903 – 06 Ausbildung zum Export-Kfm. in Danzig; 1908 – 14 kfm. Angest. u. Geschäftsf. in Berlin; 1909 SPD; bis zum 1. Weltkrieg aktiv in der Jugendbew.; 1914 – 18 Militärdienst; 1918/ 19 Mitgl. im Arbeiter- u. Soldatenrat in Berlin; 1919 – 22 Mitgl. u. Funktionär der USPD Berlin-Schöneberg; 1922 – 33 erneut SPD; 1919 – 24 Abt.-Ltr. im Reichsmin. des Innern, dort…

dissidenten.eu

Konrád, György

* 1933 – ✝ 2019

György Konrád wurde 1933 in Debrecen geboren. Er entstammt einer religiösen jüdischen Familie eines wohlhabenden Kaufmanns. Er war zunächst Schüler des Reformierten Gymnasiums in Debrecen und anschließend des Imre-Madách-Gymnasiums in Budapest. In den Jahren 1951–56 studierte er ungarische Philologie an der Loránd-Eötvös-Universität Budapest. Während der *Ungarischen Revolution 1956 war er Mitglied der Nationalgarde. Nach der Niederschlagung des Aufstandes verzichtete er aus Angst vor…

dissidenten.eu

Kopelew, Lew

* 1912 – ✝ 1997

Валерий Фёдорович Абрамкин Valerij Fëdorovič Abramkin Lew Kopelew wurde am 9. April 1912 in Kiew geboren.  Er wuchs mit der deutschen Sprache auf, die er von seinem deutschen Kindermädchen lernte und mit seinem Bruder sprach, wenn die Eltern sie nicht verstehen sollten. Früh begeisterte er sich für den Kommunismus, wurde jedoch wiederholt wegen seiner Nähe zu trotzkistischen Ideen kritisiert und 1929 kurzzeitig inhaftiert. Nach Abschluss der Schule arbeitete er unter anderem als Redakteur der…

Wer war wer in der DDR

Koplowitz, Jan

* 1.12.1909 – ✝ 19.9.2001

Geb. in Bad Kudowa (Krs. Glatz, Niederschles./ Kudowa Zdrój, Polen) in einer jüd. Fam.; Vater Hausdiener, Stiefvater Kurhotelbesitzer; Mutter Hotelbesitzerin (im KZ Auschwitz ermordet); priv. höhere Knaben- u. Mädchenschule in Sackisch, ab 1923 Eichendorf-Oberrealschule in Breslau; 1925 KJV; 1926 Abitur; Lehrerprüfung; danach vorwiegend als Journalist tätig; 1928 BPRS; 1929 KPD; 1930 – 32 Red. der »Schles. Arbeiterztg.«; Arbeit für Agit.-Prop.-Gruppen; mehrmals verhaftet; 1933 Emigration in die…

Wer war wer in der DDR

Köppe, Walter

* 21.6.1891 – ✝ 25.9.1970

Geb. in Berlin; Vater Former; Volksschule, Fortbildungsschule; 1905 – 08 Lehre als Schlosser; bis 1926 Arbeit in Berliner Metallbetrieben, Betriebsobmann; 1909 DMV; 1912 SPD; 1915/16 Heeresdienst; 1918 Teiln. an der Novemberrev.; 1919 USPD; 1920 KPD; 1923 – 29 organisator. bzw. Pol.-Ltr. der KPD in Berlin-Pankow; 1926 – 29 Büroangest. in der landw. Genossenschaftsvertr. in der sowj. Handelsvertr. in Berlin; 1929 – 32 Büroangest. in der Handelsvertr.; 1929 – 32 Hauptkassierer des UB Nord-Ost der… Geboren am 21. Juni 1891 in Berlin; Schlosser, Soldat im Weltkrieg. Seit 1912 SPD-Mitglied, 1919 der USPD und 1920 der KPD. 1924 zum Bezirksverordneten in Berlin-Pankow gewählt, 1926 Angestellter bei der sowjetischen Handelsvertretung, im gleichen Jahr Mitglied der BL Berlin-Brandenburg. Im Januar/Februar 1933 gehörte er für einige Wochen der KPD-Fraktion in der Berliner Stadtverordnetenversammlung an. Vom 27. Februar 1933 bis 17. März 1933 inhaftiert. Emigration nach Prag, später in die Sowjetunion, nahm ab 1937 als Politkommissar am Spanischen Bürgerkrieg teil. 1939/40 in Frankreich interniert, gelangte er später in die Sowjetunion und wurde Angehöriger der Roten Armee. Im Mai 1945 mit der Gruppe Ulbricht nach Berlin zurückgekehrt, wurde Köppe auf der ersten Funktionärskonferenz der KPD im Juni 1945 zum zweiten Vorsitzenden der Berliner Partei gewählt. Er war bis 1952 Verwaltungsdirektor der SED-Parteihochschule »Karl Marx« in Liebenwalde bzw. Kleinmachnow, dann bis 1955 Verwaltungsdirektor der Bauakademie Berlin und schließlich bis zu seiner Pensionierung 1965 Mitarbeiter im Ministerium für Schwermaschinenbau. Walter Köppe starb am 25. September 1970 in Ost-Berlin.Peter Erler

Wer war wer in der DDR

Korb, Robert

* 25.9.1900 – ✝ 31.12.1972

Geb. in Bodenbach (b. Tetschen, Nordböhmen/ Dečin-Podmokly, Tschechien); Vater Lokführer; 1906 – 17 Volks- u. Mittelschule; 1918 Militärdienst; dann Angest. der Waggonfabrik Böhmisch Leipa; 1918 SPČ; 1919 Tätigkeit als Gewerkschafts- u. soz. Jugendfunktionär; 1921 KPČ; 1921 – 23 Militärdienst, wegen »Hochverrats u. Meuterei« sechs Mon. Festungshaft; 1923 Bez.-Sekr. der KPČ in Böhmisch Leipa; 1924 – 30 Partei- u. Jugendfunktionär, später Red.; 1930 Chefred. der dt. Parteipresse der KPČ; 1931…

Wer war wer in der DDR

Korn, Klaus

* 23.8.1930

Geb. in Königsberg (Ostpr. / Kaliningrad, Rußland); Eltern KPD u. im antifasch. Widerstand, Vater Zimmermann (inhaftiert im KZ Börgermoor), Mutter Bernsteindreherin; 1936 – 40 Volksschule, 1940 – 44 Mittelschule; Einsatz im Luftschutz u. bei Räumarbeiten in Königsberg; 1944 Flucht mit der Mutter nach Dänemark, Internierung im Flüchtlingslager Aalborg / Ost; 1946 zeitw. Besuch einer Lagerschule. Mai 1947 Rückkehr in die SBZ, zunächst nach Blankenfelde (b. Berlin), dann Abiturausbildung in Zossen…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Koll, Otto

* 14.12.1905 – ✝ 29.5.1940

Geboren am 14. Dezember 1905 in Remscheid, Schlosser. Seit 1927 Mitglied der KPD, ab 1931 Organisationsleiter der RGO im UB Remscheid. 1932 Delegierung an die M-Schule der Komintern nach Moskau, Schuldeckname Klaus. Ab 1933 illegale Arbeit unter dem Decknamen Hans, Kurier der BL Niederrhein. 1934 Flucht in die Niederlande, dort Anfang Februar 1935 als Illegaler zusammen mit Karl Kleinjung festgenommen. Er wurde nach Belgien ausgewiesen, Leitungsmitglied der KPD-Emigration in Brüssel, Deckname Walter, zuletzt Grenzarbeit von Luxemburg aus. Nach Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit am 1. Februar 1937 wurde er Ende April 1940 von der belgischen Polizei festgenommen. Am 29. Mai 1940 beging Otto Koll angeblich Selbstmord im Gerichtsgefängnis Lüttich.

Wer war wer in der DDR

Kolodziej, Horst

* 16.4.1935 – ✝ 27.7.2007

Geb. in Kupp (Krs. Oppeln, Schles. / Kup, Polen); Volksschule; Zimmermannslehre; Lehrer; 1955 Mitgl. der SED; 1961 Stellv. Vors. des Rats für Körperkultur u. Sport im Krs. Wolmirstedt; Stud. der Kunstwiss.; Aspirantur u. Prom. am Inst. für Gesellschaftswiss. beim ZK der SED; ab 1975 VBK, Abt.-Ltr. Angewandte Kunst, seit 1976 geschäftsf. Sekr. des ZV des VBK; 1979 u. 1982 VVO; 1984 – 89 1. Sekr. des ZV VBK; 1984 Banner der Arbeit; 1989 VVO. Nach 1990 Mitbegr. u. stellv. Bundesvors. der Gesell.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

König, Arthur

* 18.4.1884 – ✝ 1945

Geboren am 18. April 1884 in Breslau; Arbeiter in Maschinen- und Papierfabriken, später Hausdiener und Zeitungsbote. Schließlich wurde er (nachdem er sich durch Selbststudium ein umfangreiches Wissen angeeignet hatte) Buchhändler. 1904 trat König der Gewerkschaft und der SPD bei, lebte im Ruhrgebiet und war von 1912 an in Dortmund in einer SPD-Buchhandlung angestellt. Von 1916 bis 1918 als Soldat an der Westfront, im September 1918 desertierte er und schloß sich der Spartakusgruppe an. König nahm als Delegierter Dortmunds am Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 in Berlin teil, wurde 1920 Vorsitzender der Partei in Essen und hauptamtlicher Sekretär. In der Roten Ruhrarmee spielte er 1920 eine bedeutende Rolle. Auf dem Vereinigungsparteitag mit der USPD 1920 in den ZA der VKPD gewählt, ebenso auf dem VII. Jenaer Parteitag 1921. 1922 leitete er als Sekretär den UB Dortmund der KPD, wurde 1923 Orgleiter des Oberbezirks West und als Vertreter der Linken auch in die Zentrale kooptiert. König gehörte in Westdeutschland zu den Führern der Linken und nahm im Januar 1924 als deren Vertreter an der Moskauer Konferenz gegen die Brandler-Führung teil. Auf dem Bezirksparteitag im Ruhrgebiet im März 1924 hielt er für die Linken das Hauptreferat. Der IX. Frankfurter Parteitag im April 1924 wählte ihn in die Zentrale, als Hauptkassierer führte er die Kasse der KPD. Im Mai und Dezember 1924 zog König im Wahlkreis Düsseldorf als Abgeordneter in den Reichstag ein. Die Gelder der KPD legte er in verschiedenen Fabriken usw. an, um Gewinne zu erzielen, stieg für die KPD sogar ins Schallplattengeschäft ein, was später als »idiotisch« verurteilt wurde, weil die KPD-Führung befürchtete, der Rundfunk werde die Schallplattenindustrie vernichten. Das Ergebnis seiner Transaktionen war ein Verlust von zunächst 100000 Mark. Da Geschäftsabschlüsse gefeiert worden waren und bald Gerüchte über wilde Gelage und Unterschlagungen in der Partei umgingen, wurde König als Kassierer 1925 abgesetzt und eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet. Diesen Skandal versuchte die Komintern nach dem »Offenen Brief« auch gegen Werner Scholem und Ruth Fischer auszunutzen; schließlich wurde jedoch festgestellt, daß König sich nicht persönlich bereichert hatte. Zwar nicht aus der KPD ausgeschlossen, mußte er jedoch im November 1925 sein Reichstagsmandat niederlegen, Nachrückerin wurde die Arbeiterin Agnes Plum. Die KPD-Führung erfüllte ihm allerdings seinen Wunsch, auf einer Italienreise die dortigen Kunstschätze kennenzulernen. Politisch spielte er keine Rolle mehr, blieb bis Anfang der dreißiger Jahre im Inseratengeschäft für die KPD tätig. Arthur Königs weiterer Lebensweg konnte nicht eindeutig geklärt werden. Er soll nach 1933 im antifaschistischen Widerstand gewesen sein, bei einer Gruppe in der Lausitz. Nach Angaben Robert Neddermeyers wurde Arthur König 1945 von der SS in Strausberg bei Berlin erschossen.

Handbuch Deutsche Kommunisten

König, Max

* 6.4.1868 – ✝ 1946

Geboren am 6. April 1868 in Berlin; lernte Mechaniker und besuchte eine Werkmeisterschule. Zunächst Gehilfe, dann Werkmeister einer Telegraphenbauanstalt. 1888 trat König der SPD bei und widmete sich als Schriftsteller solchen Themen wie der Volksgesundheit und Volkswirtschaft. Von 1897 bis 1910 war er Herausgeber der »Reformblätter«. 1912/13 lebte er in Hannover und übersiedelte anschließend nach Dresden-Niederlößnitz, war von 1913 bis 1920 1. Vorsitzender bzw. 2. Geschäftsführer des Verbandes »Volksgesundheit«. Ab Juni 1920 besoldeter Stadtrat (Kämmerer) in Weißenfels. Der 1917 zur USPD übergetretene König gehörte 1920 zu den Linken in der USPD-Bezirksorganisation Halle-Merseburg, die den Anschluß an die III. Internationale und die Vereinigung mit der KPD propagierten. Im Februar 1921 wurde er im Wahlkreis Merseburg in den Preußischen Landtag gewählt und gehörte der KPD-Fraktion bis zum Ende der Legislaturperiode 1924 an. Ende November 1924 wurde er als Kämmerer in Weißenfels abgelöst und in den einstweiligen Ruhestand versetzt, offiziell aus finanziellen Gründen. Dagegen legte König Widerspruch ein, denn er vermutete politische Gründe für seine Entlassung. Von November 1925 bis Juni 1932 war er ehrenamtlicher Geschäftsführer des Gewerkschaftshauses in Weißenfels. Wegen politischer Differenzen trat König 1927 aus der KPD aus und schloß sich 1932 der SAP an. 1932 kam er endgültig in den Ruhestand, arbeitete 1932/33 als ehrenamtlicher Wohlfahrtspfleger in Berlin-Charlottenburg. Nachdem König 1933 die Pension gestrichen wurde, lebte er bis 1939 als Versicherungsagent in Dresden-Radebeul, von Januar 1940 bis Juni 1943 war er Kassierer bei der Viktoria-Lebensversicherung in Osnabrück, ab Juli 1943 Buchhalter in der Firma seines Neffen Günter König. Max König starb 1946 in Berlin.

Wer war wer in der DDR

König, Hartmut

* 14.10.1947

Geb. in Berlin; Vater Handelsvertreter bzw. Werkzeugmacher, Mutter Telegrafistin; 1954 – 62 POS, 1962 – 66 EOS in Berlin, Abitur; 1961 FDJ; 1963 – 66 Ausbildung zum Kühlanlagenbauer in Berlin; ab 1964 Gedichte u. Lieder (u. a. »Sag mir, wo du stehst«); 1964/65 Mitgl. der Beatgr. Team 4, bis 1971 Songtexte (1967 umbenannt in  Thomas Natschinski u. seine Gruppe); 1966/67 Volontär beim »Neuen Dtl.«; 1966 – 73 Mitgl. des Oktoberklubs Berlin (bis 1967 Hootenanny-Klub); 1967 SED; 1967 – 71…

Wer war wer in der DDR

König, Otto

* 5.3.1929 – ✝ 22.1.1990

Geb. in Langewiesen (Krs. Ilmenau); Vater Glasbläser; Grund- u. Oberschule, 1947 Abitur; 1947 – 51 Studium der Chemie an der FSU Jena, Dipl.-Chemiker; 1951 – 60 Versuchsltr. des VEB Stickstoffwerke Piesteritz; 1960 Dr. rer. nat.; 1960/61 Assistent des Produktionsdir.; 1961 SED; 1961 – 63 Abt.-Ltr. im VEB Stickstoffwerke Piesteritz; 1964 – 66 Abt.-Ltr., 1966/67 Produktionsdir. u. 1967/68 Forschungsdir. des VEB Elektrochemie u. Plaste Halle; 1968 – 71 Dir. für Forschung im VEB Kombinat Leuna-Werke…

dissidenten.eu

Konsul, Mustafa

* 1923 – ✝ 1993

Mustafa Konsul wurde 1923 in dem Dorf Derekoj (Dereköy, seit 1948 Uschtschelnoje/Uschtschelne, heute Teil von Jalta) auf der Krim geboren. Im Juni 1941 wurde er nach seinem Schulabschluss zum Militär einberufen und bei der Verteidigung von Sewastopol schwer verwundet. Nach der Demobilisierung im Jahre 1947 reiste er zu seiner Familie, die seit der *Deportation von 1944 im usbekischen Samarkand lebte. Er wurde als „Spezialumsiedler“ registriert. Bei der Ausstellung seiner Papiere wurde seine…

Wer war wer in der DDR

Kopietz, Herbert

* 17.9.1916 – ✝ 9.3.1997

Geb. in Dittersbach (Krs. Löbau); Vater Monteur; Volks- u. Berufsschule, Realgymn.; Ausbildung zum Buchdrucker; 1937 RAD; 1937 – 45 Wehrmacht; 1945 brit. Kriegsgef. 1945 / 46 Angest. der Bezirksverw. Halle; 1945 SPD, 1946 SED; 1946 – 52 Red. bei den Ztgn. »Volksblatt« u. »Freiheit« in Halle u. Weißenfels; 1952 stellv. Ltr. der Abt. Studien im Amt für Information; 1953 – 56 Abt.-Ltr. im Presseamt des Min.-Rats. bzw. Instrukteur im ZK der SED, zeitw. Redaktionssekr. des SED-Pressedienstes; 1955 –…

Wer war wer in der DDR

Koppatsch, Bernhard

* 23.1.1915 – ✝ 10.3.1994

Geb. in Bautzen; Vater Steindrucker; Grund- u. Berufsschule, Ausbildung zum Elektromechaniker; 1933 – 37 Stud. an der Maschinenbauschule Bautzen; 1936 / 37 Konstrukteur in der Waggonfabrik Bautzen; 1938 Werfttechniker im Marinearsenal Kiel; 1938 – 43 RAD u. Wehrmacht; 1943 – 46 Konstrukteur bei der Fa. Dunkel in Berlin. 1945 SPD, 1946 SED; 1946 – 49 Stud. an der FSU Jena, Dipl.-Volkswirt; 1946 Lehrgang an der SED-LPS Thür. u. 1948 / 49 Sonderlehrgang an der PHS der SED in Kleinmachnow; 1949 – 51…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Köppen, Karl

* 9.4.1888 – ✝ 4.2.1936

Geboren am 9. April 1888 als Sohn eines kinderreichen sozialdemokratischen Funktionärs in Hamburg. Bis 1914 Transportarbeiter, dann längere Zeit als Getreidekontrolleur im Hamburger Hafen. 1905 einer der Mitbegründer der Sozialistischen Jugend Hamburgs, 1906 Mitglied der SPD. Von 1914 bis 1918 als Soldat an der Front, mehrmals verwundet. 1918 Vizefeldwebel an der Ostfront, seine Gruppe wurde der Meuterei angeklagt und er bis Kriegsende in Hamburg inhaftiert. Nach der Revolution Mitglied des Hamburger Soldatenrates und des Ausschusses des Arbeiter- und Soldatenrates. 1919 Übertritt zur USPD, 1920 zur KPD, Delegierter des Spaltungsparteitags der USPD und des Vereinigungsparteitages im Dezember 1920. Köppen war in Hamburg ein aktiver Funktionär der KPD und wurde 1921 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt. Wegen einer Schlägerei mit Polizeispitzeln zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, floh er aus Hamburg, wurde in Suhl gefaßt, aber von 5000 Arbeitern aus dem Gefängnis befreit. Seit 1922 betrieb er in Hamburg eine Gastwirtschaft. Als Spitzelverdacht gegen ihn laut wurde, beantragte er gegen sich selbst ein Parteiverfahren. Inzwischen kam es zum Hamburger Aufstand vom Oktober 1923, bei dem Köppen eine führende Rolle spielte. Er wurde deswegen Ende 1923 verhaftet und im Urbahns-Prozeß 1925 zu fünf Jahren Festung verurteilt (der Staatsanwalt hatte zwölf Jahre beantragt), im Frühjahr 1926 amnestiert. Auf dem I. Weltkongreß der IRH 1926 wurde Köppen noch in die Exekutive gewählt. Wegen seiner ultralinken Haltung bekam er Differenzen mit der KPD. Köppen, ein enger Freund Ernst Thälmanns, wurde auch verdächtigt, damals in einige Hamburger Korruptionsaffären verwickelt zu sein. Er verließ 1926 die KPD und schied aus der Hamburger Bürgerschaft aus. Er pflegte auch nach seinem Austritt weiterhin die Verbindung zur KPD und zur linken Opposition, war aber politisch nicht mehr aktiv. Karl Köppen starb am 4. Februar 1936 in Hamburg.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Korbmacher, Willy

* 23.11.1897 – ✝ 28.4.1977

Geboren am 23. November 1897 in Krefeld; Arbeiter. Mitglied der SPD, der USPD und 1920 der KPD. Korbmacher war von 1922 bis 1929 Sekretär des Zentralvorstandes der Roten Hilfe. Er gehörte zu den Rechten in der RHD-Führung und wurde aus der KPD ausgeschlossen, trat 1929 der KPO und der IHV bei. Von 1929 bis 1931 studierte er an der Hochschule für Politik in Berlin. Mit der Minderheit der KPO ging er 1931 zur SAP und arbeitete ab 1933 bis Ende 1934 für sie illegal. Anfang 1935 emigrierte er in die Tschechoslowakei, 1938 nach Schweden, dort gehörte Korbmacher der SAP und der Landesgruppe deutscher Gewerkschaften an. Er arbeitete in der Textilindustrie, war dann Archivar und später Fürsorger. Korbmacher kehrte nach 1945 nicht nach Deutschland zurück, lebte in Göteborg und wurde Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Schwedens. Willy Korbmacher starb am 28. April 1977 auf einer Urlaubsreise in der marokkanischen Hafenstadt Tanger.

Wer war wer in der DDR

Korn, Roland

* 11.5.1930

Geb. in Saalfeld; Vater Klempner u. Installateur, 1940 – 44 Hauptschule; 1945 HJ; Wehrmacht (Panzerabwehr in Ruhla, Thür.), 1945 fahnenflüchtig, Versteck im Elternhaus. 1945 Lehre als Maurer u. Bauzeichner, Gesellenprüfung; 1946 SED; 1948 – 51 Studium an der FS für Bauwesen in Gotha, Bauing.; 1951 – 54 Studium an der HAB Weimar (gleichz. Abitur nachgeholt), Dipl.-Ing.; 1951 – 55 »Generalprojekt für die erste sozialist. Stadt« Stalinstadt / Eisenhüttenstadt (mit  Hans-Erich Bogatzky, unter der…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kollwitz, Hans

* 13.8.1893 – ✝ 14.11.1948

Geboren am 13. August 1893 in Stralsund, Sohn eines Maurers und einer Waschfrau; lernte Tischler, von 1912 bis 1914 Wanderschaft. 1914 Soldat, nach einer Verwundung (Oberarmschuß) wurde er aus dem Militär entlassen, kriegsdienstverpflichtet als Tischler in Erfurt, Magdeburg und Berlin. 1914 hatte er sich der SPD angeschlossen, 1917 der USPD. Kollwitz nahm im Januar 1918 am Munitionsarbeiterstreik teil, danach übersiedelte er nach Parchim. Dort gründete er die USPD, wurde später Sekretär der USPD für Mecklenburg und kam im Juni 1920 in den Mecklenburgischen Landtag. Während des Kapp-Putsches verhaftet, nahm er im Oktober 1920 am Spaltungsparteitag der USPD teil und ging mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Bis Mitte August 1921 Sekretär der VKPD in Mecklenburg, danach bis Anfang 1923 Sekretär der KPD in der Provinz Hannover. 1923 wurde Kollwitz Sekretär des Landesausschusses der Betriebsräte der Ruhr. Anhänger des linken Flügels der Partei, von 1924 bis Mitte 1925 unter dem Pseudonym Schwarz Orgleiter des KPD-Bezirks Ruhr und Abgeordneter des Preußischen Landtages. Im Juli 1925 Teilnahme an einem Schulungskurs in Moskau, danach von 1926 bis 1929 Polleiter der KPD in Ostpreußen. Delegierter des XI. Essener Parteitages 1927 und als Kandidat ins ZK berufen. Im Mai 1928 im Wahlkreis Ostpreußen in den Reichstag gewählt. Dann im März 1929 als Polleiter des KPD-Bezirks Mittelrhein nach Köln versetzt, dort im April 1930 zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er in einer Versammlung des verbotenen RFB gerufen hatte: »Trotz alledem!« Mitte 1930 wurde Kollwitz als Polleiter des Bezirks Mittelrhein abgelöst, kandidierte im September 1930 auch nicht mehr für den Reichstag. Die Hintergründe dafür sind unklar, die Opposition vermutete »Abweichungen«. Von der Polizei im Februar 1931 verhaftet, trat Kollwitz im Essener Gefängnis in den Hungerstreik, den er über einen Monat durchhielt. Das Reichsgericht verurteilte ihn im April 1931 wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu zwei Jahren Festung. Im Dezember 1932 vorzeitig amnestiert, jedoch erst am 26.Januar 1933 entlassen, ging er nach Köln, wurde dort aber bereits im Februar 1933 festgenommen und saß bis 1935 im KZ Esterwegen/ Papenburg in »Schutzhaft«. 1935 Freilassung und Umzug nach Demmin, wurde Betonarbeiter und Tischler in Grimmen, später in Stralsund, beteiligte sich am Widerstand. Nach dem Einmarsch der Roten Armee wurde er zunächst Polleiter des KPD-UB Stralsund, anschließend Polleiter der KPD im Bezirk Pommern, im August 1945 kam er nach Greifswald in das Sekretariat der KPD-Landesleitung Mecklenburg. Ab Dezember 1945 arbeitete Kollwitz in der Landesverwaltung des Präsidenten bzw. späteren Ministerpräsidenten Wilhelm Höcker. Er gehörte dem SED-Landesvorstand Mecklenburg an und war Vorsitzender des Landesparteischiedsgerichts. Im September 1946 wurde er im Range eines Regierungsdirektors Leiter der Abteilung Information beim Ministerpräsidenten. Hans Kollwitz starb am 14.November 1948 in einer Rostocker Klinik.

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Kondeyne, Inga

* 13.8.1950

Geb. in Hagenow (Mecklenb.); Vater privater Landarzt, Mutter Arzthelferin, Kulturltr.; aufgew. in Rheinsberg; dort 1969 Abitur; seit 1969 in Berlin; versch. berufl. Tätigkeiten; 1971 – 73 Abendstudium Malerei an der Kunst-HS Berlin-Weißensee; 1973 – 74 Pädagogikstudium, Fachrichtung Kunsterziehung/Dt. an der HU Berlin; ab 1974 – 79 dort Studium der Kunstwiss., Dipl.; 1979 – 80 wiss. Mitarb. der Galerie Arkade des Staatl. Kunsthandels der DDR unter  Klaus Werner; 1982 VBK; 1980 – 90 Ltr. der…

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König, Georg

* 19.9.1886 – ✝ 18.11.1965

Geboren am 19. September 1886 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; Lehre und Arbeit als Schlosser. König trat 1905 der Gewerkschaft und 1907 der SPD bei, 1914 war er Vorsitzender einer SPD-Gliederung in Berlin. 1916 zeitweilig zum Militärdienst einberufen, arbeitete er dann bis Ende des Krieges als Obermonteur in den Albatros-Flugzeugwerken. König schloß sich der Spartakusgruppe an und gehörte 1918/19 zum Berliner Arbeiter- und Soldatenrat. Ende Dezember 1918 war er Teilnehmer am Gründungsparteitag der KPD. Während der Januarkämpfe an der Besetzung des Dienstgebäudes der Eisenbahndirektion Berlin beteiligt, wurde er im April 1919 wegen »Landfriedensbruchs« zu neun Monaten Gefängnis verurteilt, die er in der Haftanstalt Berlin-Tegel verbüßte. 1920 wurde König Bezirkssekretär der KPD in der Niederlausitz, von 1922 bis 1924 Sekretär im Bezirk Nord-West in Bremen. Wegen »rechter Abweichungen« 1924 abgesetzt und nach Berlin berufen, kam König für einige Zeit als Mitarbeiter in die Orgabteilung der Zentrale. Er wurde 1924 wegen »Weiterführung der verbotenen KPD« zu vier Monaten Haft verurteilt, die er im Gefängnis Stadelheim bei München absaß. Von 1925 bis 1928 war König Mitarbeiter der Gewerkschaftsabteilung der BL Berlin-Brandenburg. Er wurde Ende 1928 als Rechter aus der KPD ausgeschlossen. Als Mitglied der KPO dann bis Februar 1933 Geschäftsführer der DMV Ortsverwaltung Halle/S. König arbeitete nach 1933 illegal für die KPO, wurde im März 1934 verhaftet und vom 5. Senat des Kammergerichts Berlin zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die er im Zuchthaus Kassel-Wehlheiden verbüßte. Anschließend im KZ Lichtenburg und dann im KZ Buchenwald. Von 1939 bis 1945 war König Schlosser in Halle. Im Juli 1945 berief ihn der Chef der SMA in Sachsen-Anhalt, General Kotikow, zum Leiter der politischen Abteilung im Polizeipräsidium Halle, dann bis 1947 Chef der Landesbehörde der Volkspolizei für Sachsen-Anhalt. Wegen seiner KPO-Zugehörigkeit wurde er bereits 1947 als Polizeichef abgelöst und auf die Funktion eines Sonderbeauftragten des Wirtschaftsministeriums im Mineralölwerk Lützkendorf abgeschoben. Von 1948 bis 1950 war König als Kulturdirektor in der Farbenfabrik Wolfen, dann bis 1960 in regionalen Wirtschaftsfunktionen im Bezirk Magdeburg tätig, er erhielt 1961 den VVO in Bronze. Georg König starb am 18.November 1965 in Magdeburg.

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König, Richard

* 28.3.1883 – ✝ 1942

Geboren am 28. März 1883 in Berlin; Graveur, seit 1908 Mitglied der SPD, 1917 der USPD, 1919 der KPD. Polleiter der KPD in Berlin-Neukölln. Mitarbeiter des AM-Apparates sowie des Nachrichtendienstes OMS der Komintern unter verschiedenen Pseudonymen während der Zeit der Weimarer Republik, daher keine herausragenden Parteifunktionen. Im April 1934 Emigration in das Saargebiet, im Februar 1935 nach Paris, von dort im Oktober 1935 in die Sowjetunion. Er war bis August 1938 Mitarbeiter bei der Komintern bzw. bei der IRH. 1941 vom NKWD verhaftet. Richard König ist vermutlich als Opfer der Stalinschen Säuberungen im Februar 1942 ums Leben gekommen. Rudolf König, ein Sohn aus Königs erster Ehe, arbeitete wie sein Vater vor 1933 für die Komintern und war später Mitarbeiter im Büro von Georgi Dimitroff. 1936 ging er nach Spanien, wo er 1938 fiel. Königs zweite Frau Margarete, geborene Zejaskowski (* 17. 8. 1889 – † 1. 11. 1972), war Schneiderin, seit 1917 in der USPD, ab 1920 der KPD. Bis 1933 Wohlfahrtspflegerin, folgte dann 1934 ihrem Mann mit zwei Kindern in die Emigration und kam erst Ende 1955 in die DDR. Helmut König (* 27. 9. 1919 – † 4. 7. 2000), ihr gemeinsamer Sohn, war 1935 in Paris im Weltkomitee gegen Krieg und Faschismus, kam im Oktober 1935 nach Moskau, arbeitete im Jugendklub des Verlags für ausländische Literatur. Er wurde am 23. Februar 1938 vom NKWD verhaftet, der Zugehörigkeit einer »Gruppe der Hitlerjugend« angeklagt und am 27. Juli 1938 zu acht Jahren Lager verurteilt. Aus dem Zentrallager im Gebiet Magadan 1947 nach Karaganda zwangsumgesiedelt. Im September 1955 Ausreise in die Bundesrepublik. Dreher, dann Prüfer in Esslingen. Als Mitglied der KPD betätigte er sich für die Partei auch nach deren Verbot 1956. Seit Juni 1970 aktiv in der DKP, 1972 Übersiedlung in die DDR, Mitglied der SED und im MfAA angestellt.

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König, Jens

* 17.1.1964

Geb. in Berlin; Vater Ing., Mutter Friseuse; 1982 Abitur; 1982 / 83 Volontär bei der FDJ-Ztg. »Junge Welt«; 1983 – 87 Journalistikstudium an der KMU Leipzig u. an der Lomonossow-Univ. in Moskau; 1983 – 89 SED; ab 1987 Red. bei der »Jungen Welt«, 21. Nov. 1989 – 94 Chefred. (durch Wahl der Mitarb., Nachf. von  Hans-Dieter Schütt). 1994 – 2008 Red. bzw. Ltr. des Parlamentsbüros der »tageszeitung« (taz); 2007 Literaturpreis der Friedrich-Ebert-Stiftung (Das politische Buch); seit 2008 Reporter im…

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Königsdorf, Helga (verh. Bunke)

* 13.7.1938 – ✝ 4.5.2014

Geb. in Gera; Vater Fabrikbesitzer; 1955 Abitur; 1955 – 61 Physikstudium in Jena u. Berlin; 1961 Heirat mit  Olaf Bunke; 1961 – 90 am Mathemat. Inst. der DAW/AdW, wiss. Mitarb., Abt.-Ltr.; 1963 Dr. rer. nat. an der HU Berlin; 1970 SED; 1972 Habil.; 1974 Prof. an der AdW; seit 1978 Veröff. von Kurzgeschichten u. Erzählungen; 1987 Mitgl. des PEN-Zentrums DDR; 1985 Heinrich-Heine-Preis; 1989 NP; 1990 aus gesundheitl. Gründen em.; seither freischaff. Schriftst.; 1989 – 91 Mitgl. des Präs. des…

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Konwitschny, Franz

* 14.8.1901 – ✝ 28.7.1962

Geb. in Fulneck (Krs. Neu-Titschein, Nordmähren / Fulnek, Tschechien); Vater Musikdir. u. Chordirigent; 1920 – 23 Studium an der Dt. Musikvereinsschule in Brünn sowie 1923 – 25 am Konservatorium Leipzig; Bratscher u. Geiger im Gewandhausorchester Leipzig unter Wilhelm Furtwängler; 1925 – 27 Bratscher im Wiener Fitzner-Quartett; Lehrer für Musiktheorie u. Violine am Volkskonservatorium Wien; Prof.; 1927 Korrepetitor, 1930 1. Kapellmstr. in Stuttgart; 1933 – 38 Gen.-Musikdir. in Freiburg i. Br.;…

Wer war wer in der DDR

Köpke, Karl Friedrich

* 31.1.1927

Geb. in Warin (Krs. Sternberg); Vater Arbeiter; Volksschule; 1941 – 44 Lehre als Elektriker; 1944 RAD; 1944/45 Wehrmacht. 1945 Arbeit als Elektriker; 1946 SED; Ltr. einer FDJ-Laienspielgr.; 1947 – 50 Umschulung u. Arbeit als Rundfunkmechaniker; 1950 Einstellung beim MfS, Abt. VIII (Observation/ Festnahmen) der LV Mecklenb.; 1951 Delegierung zur Ausbildung als Fernsprechtechniker/ Fernschreiber bei der Post; 1952 BV Rostock; 1953 Versetzung zum MfS Berlin, Abt. Nachrichten u. Waffen (NuW); 1954…

Wer war wer in der DDR

Koppe, Johannes

* 15.7.1932

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Journalist; 1943 – 51 OS in Breslau u. Sonneberg (Thür.), Abitur; 1952/53 Studium der Geogr. an der HU Berlin; 1953 – 89 als IM »Tesser« zunächst für den DDR-Nachrichtendienst »Inst. für Wirtschaftswiss. Forschung«, dann für die HVA erf.; 1953 Übersiedl. in die Bundesrep. Dtl.; 1954 – 59 Studium der Physik an der Univ. Hamburg; 1958 – 79 FDP; 1961 – 79 Referent für Planung Kernenergie bzw. techn. Sicherheitsbeauftragter bei den Hamburger…

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Kopprasch, Eberhard

* 6.8.1935 – ✝ 1.4.2020

Geb. in Struppen (Krs. Pirna); Vater Kesselschmied; Volksschule; 1949 – 52 Lehre u. Arbeit als Elektriker in Pirna; 1952 FDJ-Sekr. im Betrieb; SED; März 1953 1. Sekr. der FDJ-Stadtltg. Pirna; Aug. 1953 Einstellung beim MfS, Abt. KuSch der BV Dresden; 1954 Versetzung zur Abt. KuSch der BV Neubrandenb.; 1956 Abt. XV (Auslandsspionage); 1961 HVA-Abt. III (legal abgedeckte Residenturen), MfS Berlin; 1966 – 69 Studium an der JHS Potsdam-Eiche, Dipl.-Jur.; 1971 HVA-Abt. XI (Nordamerika); 1978 HVA-Abt.…

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Korfes, Otto

* 23.11.1889 – ✝ 24.8.1964

Geb. in Wenzen (Weserbergl.); Vater Pfarrer; 1901 – 09 Gymnasium in Blankenburg, Abitur; anschl. Offizierslaufbahn, 1910 Ltn.; Teiln. am 1. Weltkrieg, 1918 Hptm. u. Bat.-Kdr., verwundet; 1919 Kriegsgeschichtl. Abt. des Grossen Gen.-Stabs (aus dem das Reichsarchiv in Potsdam entstand); 1919 – 22 Studium der Volkswirtsch., Staatswiss. u. Geschichte an der Univ. Berlin; 1923 Prom. über »Die Anwendbarkeit der Lehren der Bodenreform auf die Landw.«; 1923 Mitarb. in der Kriegsgeschichtl. Abt. des…

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Korn, Vilmos

* 3.4.1899 – ✝ 6.11.1970

Geb. in Groß-Kikinda (nördl. Banat, Österreich-Ungarn, heute: Kikinda, Serbien); Vater kaisertreuer dt. Beamter, Publizist, Mutter Köchin; Volksschule; 1914 Kriegsfreiwilliger (vom Vater gezwungen), 1916/17 Leutnant/ Reserve-Offizier; 1918 Mitgl. des Arbeiter- u. Soldatenrates; 1919 – 24 kfm. Angestellter einer Angestelltengewerkschaft in Görlitz, Osnabrück u. Duisburg; Artikel für Betriebs- u. Gewerkschaftsztg.; arbeitslos; nannte sich ab 1920 Vilmos Korn; 1928 – 30 NSDAP, verließ die Partei…

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Koloc, Kurt

* 14.5.1904 – ✝ 2.12.1967

Geb. in Dresden, dort 1918 – 21 Schlosserlehre u. Besuch der Städt. Gewerbeschule; 1922 Bergmann im Ruhrgebiet; 1924 Schlosser im Eisenwerk Copitz; 1928 Werkstudent für Maschinenbau u. Betriebswiss. an der TH Dresden, 1933 Relegation aus polit. Gründen; 1938 Fortsetzung des Studiums u. 1939 Dipl. an der TH Dresden; 1939 Normierungsing. bei der Rheinmetall-Borsig AG in Berlin-Tegel. 1945 / 46 Referent für Normung u. Typung bei der Dt. Zentralverw. Berlin; 1946 Prom. mit der Arbeit »Zum…

Wer war wer in der DDR

Konew, Iwan Stepanowitsch

* 28.12.1897 – ✝ 21.5.1973

Geb. in Lodejno (Gebiet Kirow); 1916 Militärdienst, 1918 KPR(B), 1918 – 21 Kommissar eines Panzerzugs, einer Schützenbrigade, einer Div. u. des Stabs der Rev. Volksarmee der Fernöstl. Rep.; 1921 als Deleg. des 10. Parteitages der KPR(B); Teiln. an der Niederschlagung des Kronstädter Aufstands; 1921 Kriegskommissar eines Verbandes, 1926 Kdr.-ausbildung an der Militärakad., danach bis 1930 Regt.-, bis 1932 Div.- u. Korpskdr. sowie Befehlshaber einer Armee; 1931 – 34 Mitgl. des Gesamtruss.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

König, Gustav

* 1.6.1897 – ✝ 29.5.1937

Geboren am 1. Juni 1897 in Berlin-Schöneberg, bis 1916 Bote beim Ullstein-Verlag. Ab 1916 Militärdienst als Artillerist. Nach dem Krieg Bauarbeiter, schloß er sich 1920 der KPD an und wurde Mitarbeiter des AM-Apparates. Er gehörte in der Partei zu den Linken, war aktiver Anhänger Ruth Fischers. Unter den Decknamen Burg und Herzog im Herbst 1923 führend an den Vorbereitungen für den bewaffneten Aufstand im Oberbezirk Berlin-Brandenburg beteiligt. Er koordinierte militärische Aktionen in Hamburg, Halle und Fürstenwalde, auch Sprengstoffanschläge, u. a. im Juni 1924 in Potsdam. Wegen eines drohenden Strafverfahrens wegen Hochverrats und Sprengstoffvergehens flüchtete er in die Sowjetunion, besuchte dort einen militärpolitischen Lehrgang und arbeitete anschließend bis 1928 im Apparat der Komintern in Moskau. Nach einer Amnestie kehrte König im September 1928 nach Deutschland zurück, offiziell bei der IAH tätig, wurde er wieder Mitarbeiter des AM-Apparates. Er war beteiligt an verschiedenen Aktionen der KPD (z. B. am Mordanschlag auf Horst Wessel im Januar 1930). Am 28. März 1931 in Berlin verhaftet, wurde er am 9. Juli 1932 vom Reichsgericht zu drei Jahren Festungshaft verurteilt. Durch die »Schleicher-Amnestie« im Dezember 1932 aus dem Gefängnis Hamburg-Bergedorf entlassen, arbeitete er wieder für den AM-Apparat. Am 6. Juni 1933 in Berlin inhaftiert, am 17. April 1934 freigelassen, emigrierte er im Mai 1934 über die âSR in die Sowjetunion. Dort wurde er ab Dezember 1934 Sekretär des Direktors am Pädagogischen Institut in Odessa. Am 7. September 1935 vom NKWD verhaftet, aber am 1. April 1936 entlassen, jedoch am 6. August 1936 abermals festgenommen. Vom MKOG als »Spion« und wegen seiner Verbindungen zu Ruth Fischer, Arkadi Maslow und Alexander Emel am 29.Mai 1937 zum Tode verurteilt, wurde Gustav König noch am selben Tag erschossen. Im Februar 1940 durch die NS-Behörden noch ausgebürgert. Seine Frau Alma, geborene Schirro (*21.10. 1899 in Berlin-Schöneberg), seit 1920 in der KPD, emigrierte im Mai 1934 mit der Tochter Gerda (* 15. 8. 1923 in Berlin) in die Sowjetunion. Auch sie wurde im Herbst 1936 vom NKWD verhaftet und ist seitdem, wie ihre Tochter, verschollen.

Handbuch Deutsche Kommunisten

König, Wilhelm

* 4.6.1884 – ✝ 1945

Geboren am 4. Juni 1884 in Hetlingen/Krs. Pinneberg, kam als Kind nach Berlin; lernte Maschinenbauer. Vor dem Weltkrieg Mitglied der SPD. 1918 Vorsitzender des Arbeiterrates bei der AEG, 1920 Übertritt zur KPD. Bis 1923 im Betriebsrat der AEG Turbine Berlin, dann Betriebsratsvorsitzender. Jahrelang kandidierte er im Deutschen Metallarbeiterverband auf der Liste der Kommunisten. 1928 zog Wilhelm König für die KPD in den Preußischen Landtag ein. 1929 gewann er als Spitzenkandidat der »roten Liste« die Mehrheit bei der Betriebsratswahl der AEG Turbine in Berlin-Moabit. Da er sich gegen den ultralinken Kurs wandte, geriet er bald in Widerspruch zur Parteilinie. Er protestierte in einem Brief an das ZK gegen die Aufstellung »roter«, d. h. eigener kommunistischer Betriebsratskandidaten. 1930 kandidierte er schließlich zusammen mit Sozialdemokraten auf einer gemeinsamen Liste erfolgreich für die Betriebsratswahl im selben Betrieb. Es gelang ihnen dabei, die Mehrheitsverhältnisse völlig umzudrehen. Daraufhin wurde er aus der KPD ausgeschlossen, er blieb als Fraktionsloser im Parlament, ging später wieder zur SPD. Es deutet vieles darauf hin, daß Wilhelm König unter dem Decknamen Heinrich mindestens von 1935 bis 1937 als V-Mann der Gestapo über die illegale SPD und deren Betriebszellenarbeit berichtete. Er wohnte 1945 in der Fehmarner Straße 21 in Berlin-Wedding und wurde 1945 vom NKWD festgenommen und ist seitdem spurlos verschwunden.

Wer war wer in der DDR

König, Johannes

* 2.4.1903 – ✝ 22.1.1966

Geb. in Arnstadt; alleinerziehende Mutter Arbeiterin; Volksschule; Ausbildung zum Gerber; 1919 FSJ u. KPD; 1919 – 21 Ltr. des KJV in Arnstadt; 1921/22 hauptamtl. KJV-Sekr. in Thür.; 1923/24 Pol.-Ltr. der illeg. KPD in Westthür.; Frühjahr 1924 nach Aufhebung des KPD-Verbots erneut Arbeit als Gerber in Ilmenau u. Ltr. des KPD-UB Arnstadt; 1924 Red.-Volontär bei der »Neuen Ztg.« in Jena u. 1925 Ltr. der Red. in Gotha; 1925/26 2. Pol. Red. der »Soz. Rep.« in Köln; zeitw. auch Red. der… Geboren am 2. April 1903 in Arnstadt, Sohn einer alleinerziehenden Mutter; Gerber, anschließend arbeitete er in Altenburg. 1919 Beitritt zur FSJ und KPD, 1920/21 Leiter der KJD im UB Arnstadt und von Herbst 1921 bis Herbst 1922 Sekretär der kommunistischen Jugend für den Bezirk Thüringen. Ende 1922 mußte König ausscheiden, da die hauptamtliche Stelle eines Jugendsekretärs von der Partei nicht mehr bezahlt werden konnte. Anschließend wieder Gerber, wurde er Anfang 1923 Leiter des KPD-UB Arnstadt und Leiter der Proletarischen Hundertschaften. Nach dem Herbst 1923 Polleiter der illegalen KPD in Westthüringen, ab Frühjahr 1924 wieder Gerber in Ilmenau und Mitglied der BL Thüringen. Er wurde Ende 1924 Redaktionsvolontär bei der »Neuen Zeitung« in Jena, leitete im Sommer 1925 die Redaktion der Zeitung in Gotha. Von Dezember 1925 bis Herbst 1926 war König zweiter politischer Redakteur der »Sozialistischen Republik« in Köln, dann in Danzig Redakteur an der dortigen Partei-Wochenzeitung. Er war ab Ende 1926 Redakteur der »Arbeiter-Zeitung« in Mannheim, ging Anfang 1928 als Chefredakteur zur KPD-Zeitung nach Remscheid, Ende 1928 zur KPD-Zeitung »Bergische Arbeiterstimme« in Solingen, dort aktiv an der Ausschaltung der Brandler-Gruppe beteiligt, die hier einen wichtigen Stützpunkt hatte. Im Sommer 1929 wurde König Chefredakteur der KPD-Zeitung »Der Kämpfer« in Chemnitz und blieb dies bis zur Verschmelzung der drei sächsischen Bezirke zum einheitlichen KPD-Bezirk Sachsen. Wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« im April 1930 zu eineinhalb Jahren Festung verurteilt, die er in Gollnow absaß. Er war nach seiner Freilassung im September 1931 Leiter des gesamten Pressewesens der RGO. Im August 1932 erneut Chefredakteur der Zeitung »Der Kämpfer«, leitete König ab Februar 1933 die illegale KPD im Gebiet Chemnitz, bis er im Mai 1933 verhaftet wurde und bis Oktober 1934 in »Schutzhaft« war. Danach in Köln (wo seine Frau lebte) aktiv im Widerstand gegen die Nazis. Im Februar 1936 dort verhaftet und im Herbst 1936 vom VGH in Dresden zu einem Jahr und acht Monaten verurteilt, anschließend wieder nach Köln. Hier verhaftete die Gestapo im Frühjahr 1938 auch seine Frau Henny König, geborene Schwarz (* 19. 2. 1902 – †11.2. 1951), die aus einer jüdischen Handwerkerfamilie stammte, und mit der er seit September 1926 verheiratet war. Mitglied der KPD seit 1922 und bis 1932 im Apparat tätig, sollte sie als »staatsgefährdende Jüdin« aus Deutschland ausgewiesen werden. Da ihr Mann schwer krank war, bat sie um ein halbes Jahr Aufschub. Johannes König lehnte es ab, sich von seiner Frau zu trennen, und wurde deshalb ebenfalls aufgefordert, Deutschland zu verlassen. Als nach dem Pogrom vom 9.November 1938 die Wohnung demoliert und die Königs erneut bedrängt wurden, emigrierten sie am 1.April 1939 nach Shanghai. Von September 1941 bis Juli 1947 arbeitete Johannes König in der Fernostabteilung der sowjetischen Nachrichtenagentur TASS als politischer Kommentator beim Sender »Stimme der Heimat«. Er war auch politischer Leiter der kleinen deutschen KPD-Gruppe in Shanghai. Im August 1947 konnten die Königs nach Deutschland zurückkehren. Er wurde Mitglied der SED und war von Herbst 1947 bis März 1950 Chefredakteur der »Sächsischen Zeitung«. Durch die Jahre seiner Emigration in China und zahlreiche Veröffentlichungen über Fernostprobleme hatte er sich als Asien-Spezialist der SED ausgewiesen. Im April 1950 wechselte König in das DDR-Außenministerium und wurde im Juni 1950 erster Botschafter der DDR in der VR China, von Juli 1955 bis August 1959 Botschafter der DDR in der Sowjetunion und der Mongolei. Nach seiner Rückkehr aus Moskau wurde er Stellvertretender DDR-Außenminister und im April 1965 zum Botschafter der DDR in der Tschechoslowakei ernannt. Er erhielt 1963 den VVO in Gold. Johannes König starb am 22.Januar 1966 in Prag.Andreas Herbst /

Wer war wer in der DDR

Konitzer, Paul

* 1.2.1894 – ✝ 22.4.1947

Geb. in Preußisch-Friedland (Krs. Schlochau, Westpr./Debrzno, Polen); Vater Zimmermann u. selbst. Handwerksmstr.; Gymnasium in Kolm an der Weichsel, 1913 Abitur; 1914 ein Semester Jurastudium; Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, Sanitäter, kommandiert zum Med.-Studium in Berlin u. Greifswald; 17.4.1920 ärztl. Approbation; 1920 Prom. am Greifswalder Hygiene-Inst. bei Ernst Friedberger; bis Ende 1920 dort Assistent; Jan. – Juli 1921 Bez.-Fürsorgearzt in Stollberg (Erzgeb.); Stadtmedizinalrat in…

Wer war wer in der DDR

Konzok, Willi-Peter

* 29.6.1902 – ✝ 26.7.1984

Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Bildhauer; Volksschule in Berlin; 1920 Abitur in Breslau; 1920 – 22 Ausbildung zum Buchhändler in Leipzig; 1924 Bibliothekarsprüfung; 1924 – 32 DDP, Austritt nach Umbildung zur Dt. Staatspartei; 1924 – 26 als Setzer u. Drukker tätig; 1924 – 32 Mitgl. des Gewerkschaftsbunds der Angest.; 1930 – 32 Abg. des Schles. Provinziallandtags; 1931 – 37 Buchhändler in Bunzlau; 1937 – 39 kfm. Angest. der Fabrik »Greve & Täschner« in Dresden; in der NS-Zeit…

Wer war wer in der DDR

Koplanski, Michael

* 25.9.1934 – ✝ 24.2.2010

Geb. in Naußlitz (Krs. Kamenz), Vater Bauer; Volksschule; landw. Ausbildung, Landwirt; 1950 FDJ; 1951 DBD; 1951 Mitarb. des Rats des Krs. Kamenz; 1952 – 59 Krs.-Instrukteur der DBD in Kamenz; dann Mitarb. im Bez.-Vorst. Dresden bzw. beim PV der DBD; 1953 FDGB; 1955 – 63 Mitgl. des Büros des ZR der FDJ; 1957/58 Studium am Inst. des ZK der SED zur Ausbildung von Funktionären für die soz. Landw. in Schwerin; 1961 – 64 Fernstudium an der FS für Landw. Cottbus, staatl. geprüfter Landwirt; 1959 – 68…

Wer war wer in der DDR

Köppe, Ingrid

* 6.3.1958

Geb. in Berlin; Mutter Übersetzerin; 1976 Abitur; Studienbeginn an der PH Güstrow, 1977 nach Weigerung, eine Resolution gegen  Wolf Biermann zu unterschreiben, Abbruch des Studiums; anschl. kurzz. arbeitslos, dann Bibliothekar-Helferin; 1978 – 81 Studium an der FS für Bibliothekare in Leipzig; anschl. Bibliothekarin in Berlin; 1983/84 Flugblattaktion gegen die nukleare Nachrüstung des Warschauer Pakts; 1985 Postzustellerin; 1986 – 88 Mitarb. am ZI für Bibliothekswesen; 1988 – 90 Fleurop-Botin;…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Kops, Erich

* 20.1.1905 – ✝ 58 bis 196

Geboren am 20. Januar 1905 in Jena, Sohn eines Metallarbeiters; lernte Schlosser. 1922 Mitglied der SPD, Vorsitzender der Jenaer Arbeiterjugend und deren Orgsekretär für den Bezirk Thüringen. Im August 1923 Austritt aus der SAJ und der SPD, als Mitglied der KJD und der KPD hauptamtlicher Funktionär der BL der KJD Thüringen. Im Oktober 1924 verhaftet, wurde er Ende 1925 vom Staatsgerichtshof in Leipzig wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, kam aber wegen einer Amnestie kurz danach frei. Von Ende 1925 bis Ende 1928 war Kops Gauführer und Sekretär der Roten Jungfront in Thüringen. 1928/29 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, danach 1929/30 Lokalredakteur der »Neuen Zeitung« und Organisator des KPD-Literaturvertriebs in Thüringen. Ab August 1930 Mitarbeiter der Agitpropabteilung des ZK der KPD, von April 1931 bis Anfang 1933 Agitpropleiter der BL Halle-Merseburg. Bis Sommer 1933 illegaler Orgleiter an der Seite von Polleiter Adolf Rembte im Bezirk Halle-Merseburg, im Februar 1934 emigrierte Kops in die Tschechoslowakei. Kops leistete zunächst Grenzarbeit im Gebiet Reichenberg, dann im Büro der IRH in Prag tätig, ab Dezember 1935 in der Sowjetunion Maschinenschlosser in Jegorowsk. Ab Mai 1937 in Spanien Offizier des »Thälmann-Bataillons« der Internationalen Brigaden, von 1939 bis 1943 in Frankreich interniert. Im April 1943 nach Deutschland ausgeliefert, Häftling im KZ Sachsenhausen. Nach der Befreiung 1945 kurzzeitig Landrat im Kreis Ludwigslust in Mecklenburg, ab August 1945 Orgsekretär der KPD Thüringen. Kops war von 1946 bis 1950 Mitglied des SED-PV, ab September 1947 Vorsitzender der SED Thüringen (paritätisch mit Heinrich Hoffmann). Obwohl er bedingungslos die Weisungen aus Berlin in Thüringen durchführte, wurden seine Tätigkeit und seine Personalentscheidungen kritisiert, und er wurde im Oktober 1949 abgelöst. Zunächst außerordentlicher Gesandter der DDR in Ungarn. Im Sommer 1950 gab es Vorwürfe der ZPKK, er sei 1938 in Spanien aus der Partei ausgeschlossen worden, und es gab auch Beschwerden an seinem Führungsstil als Botschafter. Daher im November 1950 abberufen, bekam untergeordnete Funktionen im Bereich Handel und Versorgung. Von 1958 bis 1961 1. Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates des Bezirks Dresden, 1959 erhielt er den VVO in Bronze. Erich Kops starb am 28. Mai 1961 in Dresden. Kurt Menzel veröffentlichte im Jahre 2000 eine biographische Skizze über Erich Kops.

Wer war wer in der DDR

Kormes, Karl

* 23.3.1915 – ✝ 9.4.1995

Geb. in Berlin in einer jüd. Fam.; Vater Uhrmacher u. Juwelier, Mutter Putzmacherin; Jüd. Knabenschule in Berlin, Oberrealschule; während der Schulzeit Mitgl. der zionist. Org. »Brit. Trumpeldor«; 1927/28 über den Jung-Jüd. Wanderbund (IIWB), die Borochow-Jugend u. den Jüd. Arbeiterkulturverein 1928 zum KJVD; 1928 – 30 Ausbildung zum Schlosser; 1930 RH; RGO; 1930 – 33 Gelegenheitsarb., Angest. beim Zentralverein Dt. Staatsbürger Jüd. Glaubens; illeg. pol. Arbeit; März 1933 verhaftet u. wegen…

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Kornagel, Rudolf

* 11.1.1921 – ✝ 2.3.1981

Geb. in Crimmitschau (Krs. Zwickau); Vater Arbeiter; Volksschule; Lehre u. Arbeit als Betonbauer. 1945 / 46 KPD / SED; Studium an der SED-PHS; 1954 – 60 2. Sekr. der SED-BL Magdeburg; anschl. Vors. des Rats des Krs. Gotha; 1964 – 66 Vors. des Rats des Krs. Worbis; anschl. Vors. des Bezirksaussch. der NF Erfurt u. polit. Mitarb. der SED-BL Erfurt.Mario Niemann