In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Mansfeld, Klaus (Claus)
* 8.3.1902 – ✝ 14.1.1973Geb. in Brekendorf (Krs. Eckernförde); Vater Bauer, Mutter Landarbeiterin; 1908 16 Volksschule in Brekendorf; 1916 20 Landarbei- ter bei den Eltern in Hüsbyfeld; 1920 24 Bootsbauerlehrling u. Geselle auf der Bootswerft Blackstein in Fürstenberg (Havel); 1920 ADGB; 1923 KPD, 1923 33 Polit.-Ltr. der KPD-Ortsgr. Fürstenberg, 1923 / 24 militär. Ltr. (M.-Ltr.) des RFB Fürstenberg; April 1924 Verhaftung in Fürstenberg, U-Haft im Reichsgerichtsgefängnis in Leipzig wg. »Vorbereitung zum…

Wer war wer in der DDR
Marcusson, Erwin
* 11.6.1899 – ✝ 29.1.1976Geb. in Berlin; Vater kfm. Angest., Mutter Kinderärztin; Falk-Realgymnasium in Berlin; 1917/18 Militärdienst; 1918/19 Mitgl. eines Arbeiter- u. Soldatenrats; Jan. 1919 Teiln. am Spartakusaufstand, verhaftet; 1919 KPD; 1919 25 Med.-Studium in Würzburg, Freiburg, München u. Heidelberg, 1925 hier Prom.; 1925 Tbc-Behandlung in der Schweiz; zunächst internist. Fachausbildung; 1927 30 Stadtschularzt in Altenburg u. Gewerbearzt in Magdeburg; 1930 33 ärztl. Praxis u. Assistenzarzt am Städt.…

Wer war wer in der DDR
Markgraf, Martin
* 6.12.1907 – ✝ 7.2.1986Geb. in Schmölln (Krs. Altenburg); Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; kaufm. Lehre u. Arbeit als Angest. in Schmölln u. Leipzig. 1945 51 kaufm. Ltr. des VEB Knopf- u. Bürstenmaschinenwerke Zwickau; 1946 SED; 1951 53 kaufm. Dir. u. 1953 58 Werkltr. des VEB MIHOMA Leipzig; Studium an der Ingenieurschule für Schwermaschinenbau Leipzig, 1961 Ing.-Ökonom; 1958 62 Hauptdir. der VVB Armaturen Halle; 1962 69 GD der VVB Regelungstechnik, Gerätebau u. Optik Berlin, ab 1970 GD des VEB…

Wer war wer in der DDR
Markowski, Paul
* 1.6.1929 – ✝ 6.3.1978Geb. in Magdeburg; Vater Schleifer; 1935 40 Volksschule; seit 1939 Dt. Jugend bzw. HJ, 1940 Ende 1945 (mit Unterbrechungen 1944/ 45) Mittelschule, 1946 48 OS, Abitur; 1948 50 Studium der Sprachwissenschaften (Engl., Frz., Russ.) an der Univ. Rostock; 1949 FDJ, FDGB, DSF; 1950 sechswöchiger Sonderlehrgang an der FDJ-Landesschule Bärenklau (b. Velten) zur Ausbildung als Dolmetscher für das Dtl.-Treffen der FDJ; 1950 Kand. u. seit 1952 Mitgl. der SED; 1950 51 Instrukteur im ZR der FDJ in…

Wer war wer in der DDR
Maron, Monika
* 3.6.1941Geb. in Berlin; Stiefvater Innenminister Karl M.; Abitur; Fräserin in einem Industriebetrieb; Regieassistentin beim DFF; SED; 1960 65 Studium der Theaterwiss. u. Kunstgeschichte; wiss. Aspirantin an der Berliner Schauspielschule; Reporterin bei der Ztg. »Wochenpost«; ab 1976 freischaff.; Okt. 1976 Mai 1978 als KP »Mitsu«, anschl. im OV »Wildsau« vom MfS erf.; 1978 Austritt aus der SED; 1981 aufsehenerregendes Debüt im S. Fischer Verlag Frankfurt (Main) mit dem Roman »Flugasche« über »die…

Wer war wer in der DDR
Marx, Siegfried
* 19.8.1934 – ✝ 20.6.1995Geb. in Berlin; Studium der Astronomie in Jena, 1961 Dipl. zur Meteorphysik; anschl. wiss. Assistent an der Univ.-Sternwarte Jena; 1968 Prom. mit Untersuchungen über interstellare Wolken im Sternbild Kassiopeia; wiss. Sekr. der Sekt. Physik der Univ. Jena; 1984 Habil. über extragalaktischen Staub; 1974 91 Ltr. des Karl-Schwarzschild-Observatoriums; zugl. Honorarprof. u. nebenamtl. Ltr. des Wiss.-Bereichs Astronomie der Univ. Jena; 1969 90 Chefred. der populärwiss. Ztschr. »Astronomie u.…

Wer war wer in der DDR
Maske, Henry
* 6.1.1964Geb. in Treuenbrietzen; Vater Kranschlosser, Mutter Lohnbuchhalterin; KJS; seit 1973 aktiver Boxsportler, zunächst BSG Motor Ludwigsfelde, ab 1977 ASK Vorwärts Frankfurt (Oder) (Trainer: Hans Hörnlein, ab 1982 Manfred Wolke); 1977 Spartakiadesieger; 1978, 1980 u. 1981 DDR-Nachwuchsmstr.; bis 1990 Angeh. der NVA, Obltn.; Sportstudium; 1985, 1987 u. 1989 EM; 1985 Weltcup-Sieger; 1986 Vize-WM; 1989 WM Halbschwergewicht; 1988 Olympiasieger; März 1990 96 Berufsboxer, somit erster Profiboxer der…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Massing, Paul
* 30.8.1902 – ✝ 30.4.1979(* 1902 1979) Geboren am 30. August 1902 in Grumbach/ Pfalz, Sohn eines Katasterkontrolleurs; besuchte das Realgymnasium in Bad Kreuznach, 1923 Reifeprüfung, studierte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Handelshochschule in Frankfurt/M. 1926 Diplom-Kaufmann, 1928 Promotion an der Universität Frankfurt/M. zum Dr. rer. pol. Mitglied der KPD, bis 1931 Arbeit am Internationalen Agrarinstitut in Moskau. Zurück in Deutschland, war er von 1931 bis 1933 Mitarbeiter des ZK der KPD in Berlin. 1933 verhaftet, verfaßte er nach fünfmonatiger Einzelhaft im KZ Oranienburg seinen autobiographischen Roman »Schutzhäftling 880«, den er 1935 unter dem Pseudonym Karl Billinger veröffentlichte. Durch Amnestie entlassen, floh er über Paris in die USA. Später nach Deutschland zurückgekehrt, arbeitete er illegal für die KPD. Wegen der Moskauer Säuberungen brach er mit dem Kommunismus. Massing emigrierte endgültig in die USA und lebte zunächst in Pennsylvania. Ab 1942 Mitarbeiter am Institute of Social Research an der Columbia University in New York. Von 1948 bis 1967 lehrte er politische Soziologie an der Rutgers University in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey. Sein Werk »Rehearsal for Destruction: A Study of Political Antisemitism in Imperial Germany« (1949), erschien 1959 unter dem Titel »Vorgeschichte Antisemitismus« mit einem Vorwort von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in Deutschland. 1971 kehrte Massing zurück ins elterliche Haus in Grumbach. Schwer erkrankt, kam er 1978 in ein Altersheim nach Tübingen, wo Paul Massing am 30. April 1979 starb. Er war mit Hede Massing, geb. Tune (* 1900 1981), verheiratet, die in erster Ehe mit Gerhart Eisler gelebt hatte. Sie war von 1931 bis 1938 Mitarbeiterin der sowjetischen Spionagedienste, trennte sich später vom Kommunismus und publizierte 1951 in den USA ihr Buch »This Deception« (dt. »Die große Täuschung. Geschichte einer Sowjetagentin«, 1967).

Wer war wer in der DDR
Matern, Hermann
* 17.6.1893 – ✝ 24.1.1971Geb. in Burg (b. Magdeburg); Vater Arbeiter; Volksschule; 1907 11 Ausbildung zum Gerber; danach als Geselle auf Wanderschaft; 1907 SAJ; 1910 Mitgl. im dt. Lederarbeiterverb.; 1911 SPD, 1914 aus Protest gegen die Bewilligung der Kriegskredite ausgetreten; Weltkriegsteilnehmer in Frankreich; 1918 USPD; Teiln. an der Nov.-Rev.; Mitgl. des Arbeiter- u. Soldatenrats, zum Kommandanten gewählt; 1919 KPD; Vors. der KPD Burg; 1926 28 KPD-Gewerkschaftssekr.; 1928/29 Besuch der Internat. Lenin-Schule…

Wer war wer in der DDR
Matthes, Hubert
* 22.3.1929Geb. in Söllichau (b. Wittenberg); Vater Arbeiter; Volksschule Söllichau; 1945 Volkssturm, Desertion. 1945 48 Ausbildung zum Gärtner in Bad Düben, Gärtnergehilfe; 1948 / 49 FS für Gartenbau Dresden-Pillnitz, Abschluß Gartenbautechniker; 1951 Mitgl. in der DBA; 1951 89 Mitglied BDA; Projektierung Park am Amtssitz des Präsidenten der DDR in Berlin-Niederschönhausen (zus. mit Reinhold Lingner); 1952 2. Preis beim Ideenwettbewerb Ehrenhain Buchenwald; 1954 Mitgl. des Kollektivs Buchenwald (mit…

Wer war wer in der DDR
Mattheuer, Wolfgang
* 7.4.1927 – ✝ 7.4.2004Geb. in Reichenbach (Vogtl.); Mutter Textilarb., Vater Buchbinder; 1942 44 Lehre als Lithograph; 1944/45 Militärdienst, verwundet, Gefangenschaft. 1946/47 Studium an der Kunstgewerbeschule Leipzig, anschl. bis 1951 HS für Grafik u. Buchkunst Leipzig, Lehrer Egon Pruggmayer; seit 1952 freischaff.; Mitarb. der »Tägl. Rundschau«; 1953 Assistent; 1956 Doz.; 1958 SED; 1965 74 Prof. an der HS für Grafik u. Buchkunst Leipzig; 1973 Kunstpreis; ab 1974 freischaff.; 1974 u. 1984 NP; 1978 AdK; 1988…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Mätzchen, Bruno
* 13.6.1901 – ✝ 5.6.1979Geboren am 13. Juni 1901 in Berlin-Pankow, Sohn eines Maurers; lernte Maschinenschlosser und arbeitete bis 1924 in Berliner Metallbetrieben. Seit 1918 Mitglied des DMV, 1919 der USPD, trat 1920 in die KPD ein. Er war 1924 Polleiter des Verwaltungsbezirks Berlin-Pankow und von 1925 bis 1927 Sekretär und Gauleiter des RFB Berlin-Brandenburg. Als Anhänger von Ruth Fischer 1927 wegen »Fraktionstätigkeit« aus der KPD ausgeschlossen, wurde er Mitglied des Leninbunds. Im August 1927 stellte er gemeinsam mit 17 prominenten Linkskommunisten, darunter Wolfgang Bartels, Ruth Fischer, Anton Grylewicz, Werner Scholem, Hugo Urbahns und anderen einen Antrag auf Wiederaufnahme in die KPD, der aber am 17.September 1927 vom Präsidium des EKKI als provokatorisch abgelehnt wurde. Mätzchen blieb bis 1932 im Leninbund aktiv, arbeitete von 1928 bis 1931 als Bierfahrer, dann bis 1945 als Werkmeister in Berlin-Reinickendorf. 1945 wieder Mitglied der KPD, die russische Besatzungsmacht ernannte ihn im Juni 1945 zum Bürgermeister von Berlin-Pankow. Ab Anfang 1947 Sekretär der SED Berlin-Pankow, 1950 Hauptreferent in der SED-Landesleitung, anschließend beim Magistrat von Ost-Berlin. Wegen seiner früheren Mitgliedschaft im Leninbund als »Renegat der Arbeiterklasse« am 5. Oktober 1951 aus der SED ausgeschlossen. Von 1951 bis 1953 beim Konsum Berlin-Lichtenberg. Der Parteiausschluß wurde im Januar 1957 aufgehoben, ab Januar 1958 war er Direktor bei der BVG in Ost-Berlin, 1976 erhielt er den VVO in Bronze. Bruno Mätzchen starb am 5. Juni 1979 in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Marchlewski, Julian
* 17.5.1866 – ✝ 22.3.1925Julian Balthasar Marchlewski wurde am 17. Mai 1866 in Wloclawek/Kongreßpolen als Sohn einer verarmten Getreidehändlerfamilie geboren. Er besuchte das Gymnasium und arbeitete anschließend als Färber in verschiedenen Textilfabriken Polens, Deutschlands und der Schweiz. 1891 von der zaristischen Polizei inhaftiert, emigrierte in die Schweiz und studierte von 1892 bis 1896 an der Universität Zürich Rechts- und Staatswissenschaften. 1896 promovierte er mit der Dissertation »Der Physiokratismus in Polen«. Zusammen mit Rosa Luxemburg und Leo Jogiches gründete Marchlewski 1893 die Sozialdemokratie des Königreiches Polen (ab 1900 Sozialdemokratie des Königreiches Polen und Litauens, SDKPiL). Er gehörte deren Hauptvorstand an und vertrat die Partei auf internationalen Kongressen. Von 1896 bis 1919 lebte Marchlewski mit Unterbrechungen in Deutschland. Als Ausländer zur halblegalen Arbeit gezwungen, war er unter einer Vielzahl von Pseudonymen, z.B. Karski, vor allem journalistisch tätig, ab 1902 als ständiger Mitarbeiter der »Leipziger Volkszeitung«. Wegen seiner Teilnahme an der Revolution 1905 in Rußland wurde Marchlewski in der Festung Modlin eingekerkert. 1908 zog er nach Berlin, gehörte zu den Führern der deutschen radikalen Linken, obwohl kein Mitglied der SPD. Mit Rosa Luxemburg und Franz Mehring wurde er 1913 aus der »Leipziger Volkszeitung« verdrängt und gab mit beiden bis Mitte 1915 die »Sozialdemokratische Korrespondenz« heraus. Im Juli 1914 für drei Monate eingesperrt, er gehörte zu den Mitbegründern der Gruppe Internationale, der späteren Spartakusgruppe. Marchlewski schrieb wichtige Flugschriften und verschiedene Artikel für die »Spartakusbriefe«. Von Mitte 1916 bis Mitte 1918 war er erneut inhaftiert. Nachdem ihn die Sowjetregierung gegen deutsche Kriegsgefangene austauschte, gehörte er dem Gesamtrussischen Zentralexekutivkomitee der Sowjets in Moskau an. Im Januar 1919 kehrte er nach Deutschland zurück, wurde in die Zentrale der KPD kooptiert und arbeitete illegal für die junge Partei im Ruhrgebiet, dort im Februar 1919 auf einer Konferenz aller Arbeiter- und Soldatenräte in den Beirat für die Sozialisierung im rheinisch-westfälischen Industrierevier gewählt. Im April 1919 mußte Marchlewski aus Deutschland fliehen, gehörte zu den Unterzeichnern des Aufrufs zur Gründung der Kommunistischen Internationale und war dann Mitbegründer der Kommunistischen Arbeiterpartei Polens. Im Auftrag der Sowjetregierung war er von 1919 bis 1922 an Friedensverhandlungen mit Polen, Litauen, Finnland, Japan und China beteiligt. Von Juni 1922 bis März 1925 Rektor der KUNMS, die später seinen Namen erhielt; auch Mitbegründer und Vorsitzender der IRH. Julian Marchlewski starb während eines Kuraufenthaltes am 22. März 1925 in Nervi (Italien). Seinem letzten Willen entsprechend wurde seine Urne nach Deutschland überführt und am 5. April 1925 in Berlin-Friedrichsfelde in unmittelbarer Nähe des Grabes von Rosa Luxemburg beigesetzt. Im Mai 1950 wurde Julian Marchlewskis Urne dann nach Polen gebracht.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Margies, Rudolf
* 25.2.1884 – ✝ 31.5.1937Geboren am 25. Februar 1884 in Parchau/Krs. Jerichow, von Beruf Tischler. 1904 Mitglied des DHV und der SPD. Bereits vor 1914 soll Margies wegen diverser krimineller Delikte zu Haftstrafen verurteilt worden sein. Er war Soldat im Weltkrieg. Während der Novemberrevolution im Ruhrgebiet Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Margies wurde Angehöriger des AM-Apparats, 1922 wegen der Erschießung eines Polizisten auf einer KPD-Kundgebung in Bochum zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, dann aber amnestiert. Als führender Mitarbeiter des AM-Apparats von 1923 wurde er 1925 im Leipziger »Tscheka-Prozeß« zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Versuch, Margies ähnlich wie Otto Braun dann 1928 aus dem Gefängnis zu befreien, schlug fehl. Der XII. Parteitag 1929 wählte ihn (in Abwesenheit) in das Ehrenpräsidium. Im Oktober 1930 amnestiert, fand anläßlich seiner Entlassung eine große Feier der KPD in Essen statt. Anfang 1931 reiste er in die Sowjetunion, besuchte dort die M-Schule der Komintern, wurde Mitglied der KPdSU. Margies war in Moskau eng mit Max Hoelz befreundet, er soll zuletzt als Deutschlehrer gearbeitet haben und erhielt noch im September 1936 von Friedrich Fränken und Heinrich Wiatrek eine positive Beurteilung. Am 4.November 1936 als »Teilnehmer« der erfundenen »Hoelz-Wollenberg-Organisation« vom NKWD verhaftet, er wurde beschuldigt, Mitglied einer terroristischen trotzkistischen Gruppe unter Führung von Erich Wollenberg zu sein und einen Bombenanschlag auf Georgi Dimitroff geplant zu haben. Rudolf Margies wurde am 31. Mai 1937 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen. Seine Frau Stanislawa Margies (*1881) wurde 1937 ebenfalls verhaftet und verschwand im Gulag, ihr Sohn Gerhard (*1921) kam 1942 in einem sowjetischen Lager ums Leben.

Wer war wer in der DDR
Markgraf, Paul
* 17.7.1910 – ✝ 7.4.1993Geb. in Berlin; Vater Angest.; Volksschule, Ausbildung zum Bäcker in Westfalen; ab 1931 Berufssoldat, Unteroffizierslaufbahn bei der Infanterie; 1941 Ltn.; 1942 Obltn.; 1943 als Hptm. der mot. Panzerjäger-Abt. 40 bei Stalingrad in sowj. Kriegsgefangenschaft geraten; Antifaschüler; NKFD. 1945 Rückkehr nach Dtl.; 1945 49 Polizeipräs. zunächst von Gesamt-, ab 26.7.1948 von Berlin (Ost); 1946 SED; 1950 Besuch der Militärakad. in der Sowjetunion; danach Kommandeur einer VP-Bereitschaft; Oberst der…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Marks, Arthur
* 19.6.1892 – ✝ 15.5.1932Geboren am 19. Juni 1892 in Duisburg; dort Arbeiter und seit 1912 in der SPD. Im Weltkrieg Soldat, er gehörte der starken Duisburger linken Oppositionsgruppe um Karl Minster an, die sich mit Ullrich Rogg dem Spartakusbund anschloß. Seit Gründung in der KPD galt Marks als einer der bekanntesten Duisburger Kommunisten. Der V. Parteitag der KPD im November 1920 wählte ihn in den ZA. Er wurde noch Ende 1920 inhaftiert, kam aber durch eine Amnestie 1921 wieder frei. Noch einige Zeit für die KPD aktiv, zog er sich bald aus der Politik zurück. Arthur Marks starb am 15. Mai 1932.

Wer war wer in der DDR
Marquardt, Hans
* 12.8.1920 – ✝ 11.11.2004Geb. in Simmatzig (Krs. Belgard, Hinterpommern / Smardzko, Polen); Vater Landarb.; Volksschule, Abend-OS in Stolp; kfm. Lehre; 1939 45 Wehrmacht. 1945 Aussiedl. nach Bremen; 1946 48 Red. für Jugend- u. Schulfunksendungen am Sender Leipzig; 1948 52 Studium der Journalistik u. Germanistik in Leipzig; 1952 ltd. Red. beim ADN; 1953 60 Cheflektor; 1961 87 Ltr. des Verlags Philipp Reclam jun. Leipzig (Reclams Universal-Bibliothek nahm unter seiner Ltg. verstärkt mod. Belletristik,…

Wer war wer in der DDR
März, Roswitha
* 15.10.1940Geb. in Warnsdorf (Nordböhmen / Varnsdorf, Tschechien) in einer Arbeiterfamilie, Vater 1943 gefallen; nach der Umsiedl. 1945 Besuch der Internats-OS in Wickersdorf, 1959 Abitur an der ABF Halle; 1959 60 Kesselfahrerin in den Chem. Werken Buna; 1960 65 Studium der Mathematik an der Staatl. Univ. Leningrad, Dipl.; 1970 Prom. an der TH Karl-Marx-Stadt mit einer Arbeit über die Approximation von Funktionen; 1972 facultas docendi an der HU Berlin, 1974 dort Doz. für Numer. Mathematik; 1978 Habil.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Maslow, Arkadi
* 9.3.1891 – ✝ 20.11.1941Der am 9. März 1891 in Jelisawetgrad/Südrußland geborene Isaak Jefimowitsch Tschemerinsky entstammte einer begüterten jüdischen Kaufmannsfamilie. Die Mutter Ljuba kam aus einem wohlhabenden Kaufmannshaus, sie ließ sich um die Jahrhundertwende scheiden und übersiedelte mit den Kindern nach Deutschland. Der Sohn wurde 1899 nach Dresden in die Kreuzschule geschickt und machte das Abitur. Danach besuchte er das Konservatorium, legte die Prüfungen als Pianist ab und ging auf Konzertreisen. 1912 begann er mit dem Studium der Naturwissenschaften (u. a. bei Albert Einstein und Max Planck) in Berlin. Bald zeigten sich seine glänzenden Fähigkeiten auf dem Gebiet der Physik. Zur Arbeiterbewegung hatte er vor dem Weltkrieg keine Beziehungen. Während des Krieges als russischer Staatsangehöriger zunächst Zivilgefangener, meldete er sich freiwillig für die Arbeit unter den russischen Kriegsgefangenen und kam als Dolmetscher in eine Sondereinheit der deutschen Armee. Im Krieg wie so viele radikalisiert, soll er im Dezember 1918 dem Spartakusbund beigetreten sein. Dann setzte er seine Studien an der Berliner Universität fort. 1919 lernte er in Berlin Ruth Fischer und Paul Levi kennen, die ihn endgültig für den Kommunismus gewinnen konnten. In Berlin für die KPD aktiv, nahm er den Namen Arkadi Maslow an und ließ diese Namensänderung später legalisieren. Auf dem V. Parteitag der KPD (November 1920) als Vertreter der »russischen Sektion« (Kriegsgefangene) in den ZA der Partei gewählt. Ab 1921 leitete Maslow gemeinsam mit Ruth Fischer die starke Berliner Parteiorganisation und die linke Opposition in Deutschland. Der musisch, theoretisch und politisch gleichermaßen begabte Maslow wurde zum Theoretiker des linken Flügels der KPD, Mitarbeiter am theoretischen Organ der KPD »Die Internationale« und 1921 Redakteur für außenpolitische Fragen bei der »Roten Fahne«. Auf dem VII. Jenaer Parteitag 1921 für die Berliner Organisation erneut in den ZA gewählt, wuchs seine Bedeutung in der KPD. Seine Position festigte sich, da er sehr rasch arbeitete und als Russe die Diskussionen in der Sowjetrepublik anhand der Quellen direkt verfolgen konnte. Aber gerade die russischen Kommunisten übten bald Kritik an Maslow. Im Februar 1922 in Berlin verhaftet, machte er bei der Polizei falsche Angaben, er behauptete als russischer Agent und Vertrauensmann Trotzkis und Radeks nach Deutschland gekommen zu sein. Er hoffte bei der damaligen guten Verbindung zwischen Deutschland und Rußland damit eher freizukommen. Später wurde er wegen dieser Lüge vor ein Parteischiedsgericht gestellt. Ein Berliner Gericht verurteilte ihn 1922 zudem wegen Besitzes eines falschen Passes (auf den Namen Maslow) zu acht Monaten Gefängnis. Als er 1923 aus Deutschland ausgewiesen werden sollte, tauchte er in der Illegalität unter. 1923 verschärften sich die Gegensätze zwischen der linken Opposition und der KPD-Führung unter Heinrich Brandler. Auf dem VIII. Leipziger Parteitag trat Maslow gemeinsam mit Ruth Fischer als Wortführer für die linke Opposition auf und wurde wieder in den ZA sowie in die Redaktionskommission gewählt. Im September 1923 kam er nach Moskau, er sollte dort an der Diskussion über die Vorbereitung des deutschen Oktoberaufstandes teilnehmen, wurde statt dessen von der Komintern vor die Internationale Kontrollkommission gestellt. Schon lange kursierten in der KPD und der Komintern Gerüchte, nach denen Maslow als Polizeiagent verdächtigt und ihm seine Haltung vor der deutschen Polizei im Jahre 1922 besonders angelastet wurde. Nach langen Debatten rehabilitierte ihn zwar eine Kommission unter Vorsitz Stalins, aber er wurde dennoch in Moskau festgehalten. Erst nachdem im Januar 1924 eine Konferenz in Moskau die Ablösung der Brandler-Führung beschlossen hatte, durfte Maslow nach Deutschland zurück. Hier stand er zusammen mit Ruth Fischer an der Spitze der Linken, die im April 1924 die Führung übernahmen. In die Zentrale und ins Polbüro gewählt, galt er nun als Kopf der Partei. Aber schon am 20. Mai 1924 wurde Maslow bei der Fahndung nach einem Handtaschendieb im Berliner Lunapark zufällig zur Sistierung festgenommen und nach Ermittlung seiner wahren Identität festgehalten. Vom Gefängnis aus leitete er weiterhin die politische Arbeit der KPD. In der Diskussion gegen Trotzki schrieb er ein umfangreiches Werk: »Die zwei Revolutionen des Jahres 1917«, das von der KPD mit großem Propagandaaufwand verbreitet wurde. Auch der X. Parteitag im Juli 1925 wählte Maslow ins ZK und ins Polbüro. Er wurde Ehrenvorsitzender der marxistisch-leninistischen Zirkel und auch mit vielen anderen Ehrungen bedacht. Am 1. September 1925 begann der Prozeß gegen Maslow, Anton Grylewicz, Paul Schlecht und Wilhelm Schumacher. Am gleichen Tage druckte die »Rote Fahne« den »Offenen Brief« der Komintern, in dem Maslow und Ruth Fischer heftig kritisiert wurden. Während des Maslow-Prozesses herrschte in der KPD-Presse ein heilloses Durcheinander; einerseits wurde Maslows Freilassung gefordert und seine Verdienste herausgestellt, andererseits mußte er aufgrund des »Offenen Briefes« verdammt werden. Das Gericht verurteilte Maslow schließlich zu vier Jahren Gefängnis. Als die Komintern die alten Gerüchte wiederholte, verteidigte Ruth Fischer, die seit Jahren mit Maslow nicht nur politisch, sondern auch persönlich eng liiert war, in Moskau ihre und Maslows Haltung und Person. Im Juli 1926 wurde er wegen seines schlechten Gesundheitszustandes aus dem Gefängnis beurlaubt und die vom Gericht ausgesprochene Ausweisung aufgeschoben. Am 20. August 1926 schloß die KPD Maslow und Ruth Fischer aus ihren Reihen aus. Schon am 4. August hatte die KPD-Presse die bekannten Vorwürfe aufgewärmt und geschrieben: »Maslow ein Agent in den Händen der deutschen Bourgeoisie?« Während des Prozesses gab es kaum Kritik an Maslows Verteidigung, doch nun wurde er beschuldigt, sich vor Gericht »unproletarisch« verhalten zu haben. Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS meldete sogar aus Berlin (aus angeblich zuverlässigen Quellen), Maslow habe die Behörden ersucht, ihn nicht aus Deutschland auszuweisen, ein weiterer Aufenthalt in Deutschland sei »zugebilligt« worden. »Die Einwendungen gewisser Kreise gegen die Genehmigung des Maslowschen Gesuches wurden durch die Erwägung einflußreicher Beamter im Justizministerium entkräftet, die darauf hingewiesen haben, daß Maslow zur Bildung von Fraktionen innerhalb der Kommunistischen Partei nützlich sei.« Mit Rufmord wollte die KPD-Führung Maslow gerade an solcher Tätigkeit hindern. Er schloß sich der linken Opposition an und gehörte zu den Mitbegründern des Leninbundes. Gemeinsam mit Ruth Fischer zog er sich schon vor den Wahlen im Mai 1928 nachdem Sinowjew vor Stalin kapituliert hatte aus dem Leninbund zurück. Er trat bis 1933 politisch wenig hervor, seinen Lebensunterhalt bestritt er durch Übersetzungen (z. B. Pokrowskis »Geschichte der russischen Revolution«). 1933 floh er zusammen mit Ruth Fischer nach Paris, wo sich beide bis 1940 aufhielten. Sie arbeiteten 1934 eng mit Trotzki zusammen, bis es 1936 zum Bruch kam. 1936 gründeten sie die kleine Gruppe Internationale (Marxisten-Leninisten), die bis Januar 1939 ein gleichnamiges Mitteilungsblatt herausgab, für das Maslow die wichtigsten Artikel schrieb. Während der Stalinschen Moskauer Schauprozesse wurde er erneut als »Agent« diffamiert. 1940 konnte Maslow nach Kuba entkommen, es glückte ihm aber nicht, wie Ruth Fischer, in die USA zu gelangen, da er kein Visum erhielt. Am 20. November 1941 kam Arkadi Maslow in Havanna ums Leben, wurde auf der Straße eines berüchtigten Viertels tot aufgefunden. Obwohl laut ärztlichem Befund einem Herzschlag erlegen, nahm Ruth Fischer an, Maslow sei von Stalins Agenten ermordet worden. Das meinten auch andere. Franz Pfemfert schrieb 1946 an Ruth Fischer: »Daß er in Havanna ermordet wurde weil der dem Moskauer ?Großen? und seinen Knechten sehr, sehr gefährlich war , daran habe ich nie eine Sekunde gezweifelt.« Die Biographie Maslows, an der Ruth Fischer arbeitete, hat sie nicht mehr zu Ende führen können. Der von Peter Lübbe 1990 veröffentlichte Briefwechsel (»Abtrünnig wider Willen«) gibt Einblicke in Maslows Leben. Die These von der Ermordung ist nach heutigen Kenntnissen der Stalinschen Praktiken und Verbrechen durchaus wahrscheinlich.

Wer war wer in der DDR
Massloff, Kurt
* 15.5.1892 – ✝ 28.10.1973Geb. in Döhlen (b. Dresden); 1910 12 Vorschule für Graphik u. Buchgewerbe, 1912 15 Studium an der Akad. für Graphik u. Buchgewerbe Leipzig; 1915 18 Soldat; 1927 KPD; 1930 Mitgl. der Assoziation Rev. Bildender Künstler Dtl. (ASSO) in Leipzig; 1932 33 Zeichenlehrer der Marxist. Arbeiterschule (MASCH); 1933 Verhaftung u. Verurteilung zu drei Jahren Zuchthaus; teilweise Vernichtung seiner Werke, Berufsverbot; 1941 erneute Verhaftung u. Verurteilung zu lebenslängl. Haft. Mai 1945 Befreiung…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Matern, Hermann
* 17.6.1893 – ✝ 24.1.1971Geboren am 17. Juni 1893 in Burg bei Magdeburg, Sohn eines sozialdemokratischen Arbeiters; lernte von 1907 bis 1911 Gerber. 1907 trat er in die Arbeiterjugend, 1911 in die SPD ein. Matern reiste als Wandergeselle durch die Schweiz und Österreich, von 1914 bis 1918 Soldat an der Westfront, danach Mitglied der USPD sowie in Burg im Arbeiter- und Soldatenrat. 1919 Mitbegründer der KPD in Burg, stand auf deren linkem Flügel, blieb bis 1926 Gerber. Er trennte sich 1925 von den Linken und leitete von 1926 bis 1928 den Landarbeiterverband in Burg. Im August 1926 Mitglied der KPD-BL Magdeburg-Anhalt und deren hauptamtlicher Sekretär für Gewerkschaftsfragen. Ab November 1927 Polleiter des Bezirks Magdeburg. Von Dezember 1928 bis Mai 1929 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau, danach wieder Polleiter des Bezirks Magdeburg. 1931 als Polleiter in den Bezirk Ostpreußen versetzt, wurde Matern im April 1932 in den Preußischen Landtag gewählt. Im Februar 1933 Teilnehmer der illegalen Tagung der KPD-Führung in Ziegenhals bei Berlin, er übernahm im April 1933 die Leitung der illegalen KPD in Pommern. Am 14. Juli 1933 von der Polizei in Stettin verhaftet, im Gefängnis Altdamm bei Stettin schwer gefoltert, gelang ihm am 19. September 1934 mit drei anderen Häftlingen die Flucht. Matern ging zunächst nach Prag, gehörte von Juli 1935 bis Februar 1936 zur Leitung der kommunistischen Emigration in Paris, dann in den Niederlanden und Belgien. Seit Januar 1938 lebte Matern in Norwegen, von April 1940 bis April 1941 illegal in Schweden. Mit einem sogenannten Rückkehrerpaß kam Matern, begleitet von seiner Lebensgefährtin und späteren Frau Jenny, geborene Pickerodt (* 11. 4. 1904 22. 9. 1960), im April 1941 in die Sowjetunion. Zunächst an der Komintern-Schule, dann bis Mai 1945 als Lehrer an der Zentralen Antifaschule in Krasnogorsk. Zusammen mit Anton Ackermann traf Matern am 1. Mai 1945 in Dresden ein, wo er (ähnlich wie Walter Ulbricht in Berlin) als Vertrauensmann der Sowjets eingesetzt wurde. Hier übernahm er als Stadtrat die Personalpolitik, wurde dann Vorsitzender der KPD in Sachsen, im April 1946 Vorsitzender der SED in Berlin. Matern gehörte ab 1946 ununterbrochen zur Spitzenführung der SED, als Mitglied des ZS bzw. ab 1949 des Politbüros war er stets ein treuer Gefolgsmann Ulbrichts. Im Januar 1949 wurde er (anfangs noch paritätisch mit Otto Buchwitz) Vorsitzender der wichtigen Zentralen Parteikontrollkommission (ZPKK), war der eigentliche Chef und Ulbrichts »rechte Hand« bei den geplanten und den durchgeführten Säuberungen. Er erhielt 1954 den Karl-Marx-Orden. 1963 erschien in Ost-Berlin eine zweibändige Auswahl seiner »Reden und Schriften« (1926-1963). Hermann Matern starb am 24. Januar 1971 in Ost-Berlin.Michael F. Scholz

Wer war wer in der DDR
Matthes, Klaus
* 20.1.1931 – ✝ 9.3.1998Geb. in Berlin; nach dem Abitur 1948 54 Studium der Mathematik an der HU Berlin; hier 1958 Prom. mit der Arbeit »Über eine Verallgemeinerung des Lebegueschen Integralbegriffs« bei Heinrich Grell u. Kurt Schröder; 1956 61 Assistent an der HU Berlin; 1961 62 Mitarb. am Inst. für Angewandte Mathematik u. Mechanik der DAW zu Berlin; 1963 Habil. mit der Arbeit »Über die Ausdehnung positiver linearer Abbildungen« bei Willi Rinow u. Rolf Reißig an der HU Berlin; 1964 68 Prof. an der FSU…

Wer war wer in der DDR
Matthies, Frank-Wolf
* 4.10.1951Geb. in Berlin; Vater Betriebswirt, Mutter kfm. Angest.; 1970 Abitur; 1970/71 Ausbildung als Kunstschlosser; Arbeit in versch. Berufen; 1973 halbjährige Verhaftung während der X. Weltfestspiele wegen »Beleidigung u. Herabwürdigung eines Repräsentanten der Partei- u. Staatsführung«; 1974 FDJ-Förderpreis für ein iron. gemeintes Gedicht »Auf einen MfS-Genossen« (»Rote Feder« 1974); 1975/76 während der Zeit des Wehrersatzdienstes Verfahren wegen »Meuterei«; u. a. von Franz Fühmann gefördert; galt…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Mätzig, Reinhard
* 2.7.1895 – ✝ 9.11.1980Geboren am 2. Juli 1895 in Lichtenberg bei Zittau, Sohn eines Webers und Waldarbeiters; Metallarbeiter. 1914 Mitglied der SPD, 1916 Frontsoldat. Im November 1918 gehörte er dem Soldatenrat in Verdun an. 1919 kehrte Mätzig nach Deutschland zurück und wurde Angehöriger des militärischen Grenzschutzes, ab 1920 Arbeiter, Betriebsrat. 1920 Mitglied der KPD, trat er schon 1921 wegen Differenzen aus der Partei aus, 1924 Wiedereintritt, gehörte bereits 1925 der UBL Zittau an und zog 1929 als Abgeordneter in den Sächsischen Landtag ein. Ab 1932 hauptamtlicher Mitarbeiter für Massenorganisationen der BL Sachsen, zuletzt UB-Sekretär für Bautzen. 1933 zunächst illegale Arbeit im Raum Dresden, flüchtete dann aber in die âSR und war von 1935 bis 1938 Leiter des KPD-Grenzabschnitts Teplitz-Schönau. Im März 1939 emigrierte er über Polen nach Großbritannien, dort Gärtner und Hausmeister. 1940 in Liverpool und auf der Isle of Man interniert, wurde nach Australien gebracht und kam im Herbst 1941 wieder nach Großbritannien. Von 1942 bis 1948 Schlosser in einem chemischen Betrieb, wurde Mitglied der Trade Unions. Im Mai 1948 kehrte Mätzig nach Deutschland zurück und wurde 1948 2. Sekretär der SED Großenhain. Von 1952 bis 1965 war er Stellvertreter des Vorsitzendes des Rates des Kreises, 1975 erhielt er den VVO in Gold. Reinhard Mätzig starb am 9.November 1980.

Wer war wer in der DDR
Marchwitza, Hans
* 25.6.1890 – ✝ 17.1.1965Geb. in Scharley (Krs. Beuthen, Oberschles./ Szarlej, Polen); Vater Bergarb.; Volksschule; ab 1904 Kohlenschlepper; 1910 Bergarb. im Ruhrgeb.; 1915 18 Militärdienst; 1918 Mitgl. der Republikan. Soldatenratswehr; 1919 USPD; 1920 Zugführer in der Roten Ruhrarmee, aktiv gegen den Kapp-Putsch; KPD; 1924 nach einem Streik entlassen, danach arbeitslos; Straßensänger, Gelegenheitsarbeiten; Arbeiterkorrespondent von »Ruhr-Echo« u. »Rote Fahne«; 1930 erster Roman »Sturm auf Essen«; Mitgl. im BPRS; 1933…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Marker, Wilhelm
* 31.10.1899 – ✝ 8.12.1937Geboren am 31. Oktober 1899 in Alsfeld/Hessen, Sohn einer Landarbeiterin; Bauarbeiter. 1919 Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Marker, der als Funktionär im RFB und im AM-Apparat im Waffenressort tätig war, zog im November 1929 in die Berliner Stadtverordnetenversammlung ein. 1930 reiste er nach Moskau, absolvierte einen militärpolitischen Lehrgang und war nach seiner Rückkehr wieder im AM-Apparat tätig; 1933 zweimal inhaftiert, flüchtete er im Oktober 1933 über Prag in die Sowjetunion. Er besuchte unter dem Parteinamen Alfred Rohde die KUNMS und arbeitete anschließend als Schlosser. Im August 1937 vom NKWD in Moskau verhaftet, wurde Wilhelm Marker am 8. Dezember 1937 erschossen.

Wer war wer in der DDR
Markov, Walter
* 5.10.1909 – ✝ 3.7.1993Geb. in Graz; Vater kfm. Angest.; Gymnasien in Lubljana, Kranj, Belgrad, 1927 Abitur in Susak; 1927 – 34 Studium der Geschichte, Geographie, Kirchen- u. Religionsgeschichte, Philos., Orientalistik u. Slawistik in Leipzig, Köln, Berlin, Hamburg u. Bonn; 1934 Prom. an der Univ. Bonn mit einer Arbeit über »Serbien zw. Österreich u. Rußland 1897 – 1908«; 1934 KPD; Assistent an der Univ. Bonn; dort Gründung einer Widerstandsgr.; Hrsg. einer illeg. Ztschr.; 1935 Verhaftung u. Verurteilung zu zwölf…

Wer war wer in der DDR
Marlow, Willy
* 5.7.1928 – ✝ 17.5.2007Geb. in Demmin; Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; Lehre u. Arbeit als Elektriker im Gaswerk Demmin; 1944 Matrosenhelfer; 1945 Wehrmacht; 1945 brit. Kriegsgefangenschaft. 1945 KPD, 1946 SED; 1948 49 Sekr. der SED-KL Demmin; 1949 51 1. Sekr. der SED-KL Neustrelitz u. Rostock; 1951 / 52 Studium an der SED-PHS; 1952 58 Mitarb., Sektorenltr. bzw. stellv. Ltr. der Abt. Leitende Organe der Parteien u. Massenorg. im ZK der SED; 1958 66 1. Sekr. der SED-KL Greifswald; Fernstudium an der WPU…

Wer war wer in der DDR
Marter, Alfred
* 15.4.1934Geb. in Braunsberg; Vater Bauarb.; 1949 FDJ; 1953 Abitur; 1953 56 Studium an der DASR Potsdam, Dipl.-Staatswiss.; 1955 SED; ab 1956 Mitarb. des MfAA, Referent bzw. Oberreferent in der Abt. Arab. Staaten; ab 1959 Attaché bzw. Vizekonsul in Kairo (Ägypten); 1962 Sektorltr. in der Kulturabt. des MfAA; 1965 Konsul in Syrien, stellv. Ltr. der DDR-Handelsvertretung in Ägypten; 1967/68 Sektorltr. in der Abt. Arab. Staaten; 1968/69 Ltr. des Generalkonsulats (Nachf. von Horst Grunert) u. 1969 72…

Wer war wer in der DDR
Maschke, Walter
* 6.10.1891 – ✝ 15.9.1980Geb. in Berlin; Vater Holzarbeiter; Volksschule; 1905 08 Ausbildung zum kfm. Angest.; danach bis 1920 kfm. Angest.; 1905 14 Mitgl. der Freien Jugend Berlin; 1910 14 Zentralstelle für die arbeitende Jugend Dtl., versch. Funktionen; 1908 SPD; 1908 14 Lehrgänge an der Arbeiterbildungsschule u. des Jugendaussch. Groß-Berlin; 1912 14 Gehilfe in der Buchhandlung »Vorwärts«; 1915 18 Wehrdienst, Gefr.; 1920 Reichsjugendsekr. der AfA; ab 1922 im Bundesvorst. des ADGB 2. Jugendsekr. in Berlin;…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Maslowski, Paul Gregor
* 17.11.1892 – ✝ 28.9.1971(* 1892 1971) Geboren am 17. November 1892 in Zempelburg/Westpreußen, Sohn eines Bauarbeiters; lernte von 1907 bis 1911 das Schneiderhandwerk, bis 1915 in seinem Beruf. 1913 trat er in die SPD ein. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg, schloß er sich 1918 der USPD an und kam 1920 mit deren linkem Flügel zur KPD. Er arbeitete bis 1933 als Schneider. Seit 1923 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg, gehörte Paul Maslowski der linken Fraktion an und war Anhänger Ruth Fischers, deren Positionen er auch nach dem »Offenen Brief« 1925 verteidigte. Als Vertreter der Fischer-Maslow-Gruppe Teilnehmer an der 6. Erweiterten EKKI-Tagung im März 1926, trennte sich jedoch noch Ende 1926 von der Fischer-Gruppe. Maslowski ging zur Thälmann-Führung über und war von 1926 bis 1928 Leiter der RFB-Abteilung Berlin-Mitte. Ob er als Konzession an die Linke auf dem XI. Parteitag 1927 zum Kandidaten des ZK gewählt wurde, ist nicht gesichert. Von August bis November 1929 Nachrücker der Berliner Stadtverordnetenversammlung, bis Ende 1932 Instrukteur. Am 28. Februar 1933 verhaftet, bis Ende September 1933 im KZ Sonnenburg, danach bis 1944 Schneider in Berlin. Am 12.August 1944 festgenommen er gehörte zur Widerstandsgruppe um Anton Saefkow , vom VGH am 18. Januar 1945 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 27. April 1945 befreit, zunächst Schneider, danach ab September 1945 Sachbearbeiter in Berlin-Charlottenburg, bis Dezember 1946 1. Vorsitzender der KPD bzw. der SED Berlin-Charlottenburg. 1947/48 wieder Schneider, ist er im Juli 1951 nach Ost-Berlin übergesiedelt, dort von Oktober 1948 bis Anfang 1955 Leiter eines Betriebsteils des VEB »Fortschritt« Bekleidungswerk. Bis zur Rente 1958 in der Industrie-Verwaltung Bekleidung, er erhielt im Dezember 1962 den VVO in Silber. Paul Maslowski starb am 28. September 1971.

Wer war wer in der DDR
Massow, Rudi
* 24.10.1930Geb. in Barth (Mecklenb.); Vater Arbeiter; Volks- u. Berufsschule, Ausbildung zum Verwaltungsangest. beim Rat der Stadt Barth; 1946 FDJ, 1948 SED; 1950 Abt.-Ltr. für Agit. u. Prop. beim Kreissportaussch. Stralsund; 1951 / 52 Red. der »Landeszeitung« in Stralsund u. Schwerin; 1953 / 54 Red. der »Ostsee-Zeitung« in Wismar u. Stralsund; Fernstudium an der KMU Leipzig, Dipl.-Journalist; 1954 57 ADN-Bezirksstellenltr. Rostock; 1957 60 Red.-Kollegiumsmitgl. des SED-Bezirksorgans »Ostsee-Zeitung«…

Wer war wer in der DDR
Matern, Jenny
* 11.4.1904 – ✝ 22.9.1960Geb. in Hannover, Vater Drechsler; Volksschule, 1919 Handelsschule; 1919 Mitgl. der SAJ u. SPD; Stenotypistin im SPD-Bez.-Büro Niedersachsen; 1921 KJVD; 1921 24 Sekr., zeitw. in der Dir. der Ortskrankenkasse Bamberg; 1923 KPD; 1925 28 Mitgl. u. Funktionärin der Roten Hilfe; anschl. Mitarb. der KPD-BL Niedersachsen; 1928/29 Sekr.; 1931 33 Mitarb. in der Red. der RH-Ztg. »Tribunal« u. zeitgl. der Roten Hilfe Dtl., BL Berlin-Brandenb.; 1933 inhaftiert; 1934 Emigr. nach Prag, 1935 Paris, 1936…

Wer war wer in der DDR
Matthes, Roland
* 17.11.1950Geb. in Pößneck; 1962 mit der sportl. Laufbahn als Schwimmer begonnen (Trainerin: Marlies Grohe); KJS in Erfurt, Abitur; 1970 77 Sportstudium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; 1977/78 Wiss. Mitarb. der DHfK in Erfurt; 1978 84 Studium der Med. an der FSU Jena; ab 1984 Facharztausbildung; 1968 Olymp. Spiele: Sieger 100 u. 200 m Rücken; 1970 EM 100 u. 200 m Rücken u. 4 x 100 m Lagen; 1972 Olymp. Spiele: Sieger 100 u. 200 m Rücken; 1973 WM 100 u. 200 m Rücken; 1974 EM 100 u. 200 m Rücken;…

Wer war wer in der DDR
Matthus, Siegfried
* 13.4.1934Geb. in Mallenuppen (Ostpr. / Sadoroschje, Rußland); Vater Bauer; OS in Rheinsberg, Abitur; 1952 SED; 1952 58 Studium als Chordirigent an der HS für Musik Berlin, ab 1956 Komposition bei Rudolf Wagner-Régeny; 1958 60 Mstr.-Schüler bei Hanns Eisler an der DAK; 1960 64 freischaff.; ab 1964 Komponist u. Dramaturg an der Komischen Oper Berlin; 1969 DAK; 1972 dort Sekr. der Sekt. Musik; 1976 Mitgl. der AdK Berlin (West) u. 1978 Korr. Mitgl. der Bayr. Akad. der Schönen Künste; Mitgl. des…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Mauer, Wilhelm
* 25.2.1903 – ✝ 21.2.1974Geboren am 25. Februar 1903 in Raunheim am Main, Sohn einer Arbeiterfamilie; lernte Dreher und Schlosser. Er arbeitete u. a. bei Opel in Gummersbach und war dort auch zeitweise im Betriebsrat. 1920 Mitglied des DMV und 1926 der KPD, leitete bis 1929 die Ortsgruppe der KPD in Raunheim. Die BL Hessen-Frankfurt beauftragte ihn 1927 mit der Leitung der KPD-Betriebszelle bei Opel in Rüsselsheim. 1929 wurde Mauer als Abgeordneter in den Provinziallandtag Starkenburg, 1931 in den Hessischen Landtag gewählt. 1930/31 zunächst Orgleiter, 1931/32 Polleiter des RGO-Bezirkskomitees Hessen-Frankfurt. Ab Januar 1932 Volontär in der Orgabteilung des ZK, als Instrukteur für zwei Unterbezirke in Hessen-Frankfurt eingesetzt. Er flüchtete 1933 in die Schweiz und leitete unter dem Decknamen Theodor Braun die Emigrantenstelle in Binningen bei Basel. 1934 wegen politischer Betätigung nach Frankreich ausgewiesen, ging er 1941 wieder in die Schweiz, dort verhaftet und bis Kriegsende interniert. Mauer kehrte 1945 nach Deutschland zurück, arbeitete als Angestellter in der Gemeindeverwaltung der Stadt Raunheim und war Mitvorsitzender der Entnazifizierungs-Spruchkammer Groß-Gerau. Ab 1952 Rentner, betätigte er sich politisch in der 1956 gebildeten »Unabhängigen Wählergruppe« und amtierte bis 1961 als 1. Beigeordneter im Gemeindevorstand der Stadt Raunheim. Wilhelm Mauer starb am 21. Februar 1974 in Rüsselsheim.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Marchwitza, Hans
* 25.6.1890 – ✝ 17.1.1965Geboren am 25. Juni 1890 in Scharley bei Beuthen/Oberschlesien, Sohn eines Bergarbeiters. Kohlenschlepper, ab 1910 Bergarbeiter im Ruhrgebiet. 1915 Soldat im Weltkrieg, 1918 Mitglied der Republikanischen Soldatenratswehr, 1919 der USPD. Marchwitza war während des Kapp-Putsches Zugführer in der Roten Ruhrarmee und war in der AAU aktiv, später trat er der KPD bei. Nach einem Streik 1924 erwerbslos, begann er trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten und ohne jegliche Literaturkenntnis als Arbeiterkorrespondent am »Ruhr-Echo« und später auch an der »Roten Fahne«. Marchwitza war im Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller aktiv und leitete dessen Gruppe in Essen. Sein erster Roman »Sturm auf Essen« erschien 1930 und machte ihn in linken Kreisen sofort bekannt. 1933 emigrierte Marchwitza in die Schweiz. 1934 kam sein Roman »Die Kumiaks« heraus. 1936 Offizier der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, 1938 ging Marchwitza nach Frankreich, ab 1941 in den USA, in New York Straßen-, Bau- und Gelegenheitsarbeiter. 1946 Rückkehr nach Deutschland, er lebte zunächst in Stuttgart, 1947 Übersiedlung nach Potsdam-Babelsberg, hier veröffentlichte er den Roman »Meine Jugend«. Er gehörte 1950 zu den Mitbegründern der Akademie der Künste und war von 1950 bis Mai 1951 Botschaftsrat der DDR in Prag. 1960 erhielt er den Karl-Marx-Orden und wurde Ehrendoktor der Humboldt-Universität. Hans Marchwitza starb am 17. Januar 1965 in Potsdam. Seine erste Frau Hilde Marchwitza, geborene Stern, geschiedene Schottländer (*1900 1961), kam aus einer Breslauer jüdischen Familie. Ihr Vater Wilhelm ist der Begründer der Differenziellen Psychologie. Sie studierte am sozialpädagogischen Institut in Hamburg. 1922 Heirat mit dem Philosophen Rudolf Schottländer (* 1900 1988), 1926 Trennung. 1933 als Angestellte im Hamburger Arbeitsamt entlassen, für die jüdische Gemeinde aktiv, unter dem Decknamen Edith Stahl Widerstand gegen das NS-Regime. 1935 festgenommen und verurteilt, sie kam in das Frauengefängnis Lübeck. Im Februar 1937 emigrierte sie in die USA. In New York lernte sie 1942 Hans Marchwitza kennen. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im DFD aktiv, bis 1950 2. Landessekretärin des DFD in Brandenburg.Leonore Krenzlin / Bernd-Rainer Barth

Wer war wer in der DDR
Markert, Rolf
* 24.1.1914 – ✝ 30.1.1995Geb. in Werdau (Sachsen); Vater Maurer; Volksschule; Lehre als Klavierbauer, nach Entlassung als Maurer; 1928 KJVD; 1929 – 31 Ltr. des Untergaus Zwickau der RJ; 1931 Wanderschaft in Litauen u. Lettland, dann Sowjetunion; Arbeit als Ofenbauer in Swerdlowsk, Komsomol; 1932/33 Gewerkschaftsmitarb., Anleitung von Wolgadt.; Kand. der KPdSU; 1934 Besuch der Schule der KJI in Chotkowa bei Moskau; 1934 Rückkehr über Prag nach Berlin; illeg. Arbeit, Verhaftung; 1935 dreieinhalb Jahre Zuchthaus Luckau…

Wer war wer in der DDR
Markowitsch, Erich
* 9.4.1913 – ✝ 9.4.1991Geb. in Berlin in einer Arbeiterfamilie; Volks- u. Oberschule in Frankfurt (Main); Hafen- u. Lagerarb.; 1929 KJVD, 1930 KPD, RGO; ab 1932 pol. in Hamburg tätig; April 1933 verhaftet u. zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, Haftverbüßung in Fuhlsbüttel, anschl. KZ Sachsenhausen; 1942 44 Zwangsarb. im IG-Farben-Lager Buna-Monowitz bei Auschwitz, 1944/45 KZ Buchenwald; Mitgl. illeg. Lagerkomitees. 1945 VP; Ltr. des Kriminalamts Thür.-Ost, dann Ltr. einer Polizeischule; 1946 SED; Kaderltr. der…

Wer war wer in der DDR
Maron, Karl
* 27.4.1903 – ✝ 2.2.1975Geb. in Berlin-Charlottenburg; Vater Kutscher, Mutter Reinemachefrau; 1910 17 Volksschule; 1917 Nov. 1921 Ausbildung als Maschinenschlosser; bis 1929 im Beruf tätig, dann arbeitslos; 1919 aktiver Ringer in der Arbeitersportbew.; Jan. 1926 KPD; 1927/28 Mitgl. der KPD-Ltg. in den Siemens-Werken in Berlin; 1931 Mitgl. der Reichsltg. der Kampfgem. für Rote Sporteinheit; April 1932 Vors. des Arbeitersportvereins »Fichte« u. des Arbeiter Sport- u. Kultur-Kartells Groß Berlin; 1933 illeg.…

Wer war wer in der DDR
Marterer, Ernst
* 12.1.1921Geb. in Münchhof (Krs. Elbogen, ČSR / Mnichov, Tschechien); Vater Arbeiter; Volks-, Bürger- u. Handelsschule; 1933 38 Mitgl. der »Roten Falken« bzw. der Soz. Jugend der ČSR; 1937/38 Aushilfsbeschäftigung im Bez.-Sekr. der DSAP in Elbogen; 1939 45 RAD u. Wehrmacht; 1945 49 sowj. Kriegsgefangenschaft, Kursant u. Assistent an der Antifa-Zentralschule in Taliza. März 1949 Rückkehr nach Dtl.; SED; Org.-Instrukteur beim SED-Krs.-Vorst. Dresden; Eintritt in die DVP; pol. Mitarb. im VP-Revier…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Maschke, Artur
* 12.1.1906 – ✝ 8.11.1939Geboren am 12. Januar 1906 in Berlin, Sohn einer jüdischen Familie; kaufmännische Lehre und Arbeit als Handlungsgehilfe. Seit 1926 Mitglied der KPD, ab 1927 hauptamtlich im Apparat des ZK der KPD bzw. der RHD, zeitweise Mitarbeiter der Agitpropabteilung der BL Berlin-Brandenburg. Ab Frühjahr 1932 gehörte er unter Polleiter Willi Koska der RHD-Reichsleitung an. Nach dem Reichstagsbrand koordinierte er vom geheimen Büro in der Berliner Bülowstr. 37 mit den Sekretärinnen Luzie Schön und Gertrud Pfister ( Koska) die RHD-Aktivitäten. Maschke wurde am 20. Juli 1933 festgenommen, vom VGH am 21. März 1935 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend »Schutzhaft« im KZ Dachau, ab September 1938 im KZ Buchenwald. Nach Georg Elsers mißglücktem Attentat auf Adolf Hitler im Bürgerbräukeller in München am 8. November 1939 wurde Artur Maschke zusammen mit 21 jüdischen Häftlingen am 9. November 1939 im Steinbruch von Buchenwald ermordet.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Maslowski, Peter
* 25.4.1893 – ✝ 24.4.1983Geboren am 25. April 1893 in Berlin; besuchte ein humanistisches Gymnasium und studierte an der Berliner Universität Germanistik und Nationalökonomie. Während des Krieges Mitglied der USPD, mit deren linkem Flügel 1920 zur KPD. Zunächst Redakteur an verschiedenen KPD-Zeitungen, so 1921 in Oberhausen. 1923 Polsekretär und Leiter des KPD-Bezirks Mittelrhein in Köln. Maslowski stand zwar auf dem linken Parteiflügel, tendierte aber zur Mittelgruppe, so daß ihn der Bezirksparteitag im Februar 1924 als Sekretär ablöste. Er wurde Chefredakteur der »Sozialistischen Republik« in Köln, zog im Mai 1924 als Abgeordneter des Wahlkreises Westfalen-Nord in den Reichstag ein, im Dezember 1924 nicht wiedergewählt. Im Herbst 1924 Redakteur in Stuttgart, dort auch kurze Zeit inhaftiert. Ende 1924 Redakteur der »Roten Fahne« Westfalens (Kopfblatt des »Ruhr-Echos«); 1926 Chefredakteur des »Klassenkampfes« in Halle. Im Juni 1926 erneut zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Von März bis September 1928 als Nachfolger von Lex Ende Chefredakteur des »Ruhr-Echos« in Essen, dann Mitarbeiter des ZK in Berlin. Von 1928 bis 1930 wieder Reichstagsabgeordneter (Wahlkreis Westfalen-Nord). Maslowski publizierte eine Reihe von Broschüren und Büchern, vor allem über die Zentrumspartei und Kirchenprobleme. 1932 veröffentlichte er in der Reihe »Männer und Mächte« eines bürgerlichen Verlages eine Biographie Ernst Thälmanns. Obwohl eine absolut positive Schilderung, wurde Maslowski deswegen in der KPD angegriffen. In der Folgezeit schrieb er bis 1933 hauptsächlich für Münzenberg-Organe. Ende Februar 1933 ging Maslowski in die Illegalität und flüchtete im August 1933 zunächst nach Polen, später emigrierte er nach Paris, dort war er Redakteur der »Zukunft« und Gesellschafter des Verlages Carrefour sowie aktiver Mitarbeiter der Münzenberg-Gruppe. Nach dem Ausschluß Willi Münzenbergs brach auch Peter Maslowski mit der KPD. Während der Besetzung Frankreichs entkam er ins unbesetzte Südfrankreich, wo er zuletzt illegal lebte. Im Dezember 1945 Rückkehr nach Deutschland, Mitglied der SPD, mit der Maslowski später in Konflikt geriet. Von 1946 bis 1967 Herausgeber der »Neuen Presse« in Coburg, die er bis 1963 als Chefredakteur leitete. 1973 gehörte er mit Karl Retzlaw, Augustin Souchy und Peter Bernhardi zu den Gründern des Arbeitskreises »Karl Liebknecht«, einem »Forum für Linke und Libertäre aller Couleur«. Peter Maslowski starb am 24. April 1983 in Sommerhausen/Würzburg. Christoph Kopke veröffentlichte 2003 eine biographische Skizze über Peter Maslowski.

Wer war wer in der DDR
Masur, Kurt
* 18.7.1927 – ✝ 19.12.2015Geb. in Brieg (Schles./Brzeg, Polen); Vater Elektroingenieur; Volksschule; 1942 – 44 Musikunterricht in Klavier u. Violoncello; 1944 Fallschirmjägerbodentruppe; 1946 – 48 Studium an der HS für Musik Leipzig im Fach Dirigieren; 1948 – 51 Solorepetitor u. Kapellmstr. am Landestheater Halle; 1951 – 53 Erster Kapellmstr. an den Städt. Bühnen Erfurt u. 1953 – 55 an den Städt. Theatern Leipzig; 1955 – 58 Dirigent bei der Dresdener Philharmonie; 1958 Ernennung zum Gen.-Musikdir.; 1958 – 60 Musikal.…

Wer war wer in der DDR
Matschie, Christoph Andreas
* 15.7.1961Geb. in Mühlhausen; Vater Pfarrer; POS in Schwarza; 1978 81 Ausb. zum Mechaniker bei Robotron in Zella-Mehlis, Abitur; 1981 83 NVA; 1983/84 Krankenpfleger in der Med. Akad. Erfurt; 1984 89 Studium der Theol. in Rostock u. Jena; Dipl.; Okt. 1989 SDP, 1990 Vertreter der SDP/SPD am Zentralen Runden Tisch; Jan. Sept. 1990 Mitgl. im Vorst., Febr. Sept. 1990 Mitgl. des Präs. u. Ltr. für polit. Planung im Vorst. der SPD-Ost. 1990 2004 MdB; 1998 2002 Mitgl. im Vorst. der…

Wer war wer in der DDR
Matthes, Ulrich
* 4.3.1939Geb. in Oberlind (Landkrs. Sonneberg); Vater Schneider; Grundschule; Lehre u. Arbeit als Dreher im VEB Thuringia Sonneberg; 1958 SED; 1958 61 NVA (Volksmarine); 1961 66 erneut Dreher bei Thuringia Sonneberg, dort 1967 70 Sachbearbeiter, 1970 / 71 Organisator EDV, 1971 / 72 Gruppenltr., 1973 78 Dir. für Kader u. 1979 81 Stellv. des GD u. Dir. für Kader u. Bildung; 1982 84 GD des VEB Kombinat Behälter- u. Verpackungsglas Bernsdorf (Nachf. von Günter Walter); 1984 16.3.1990 GD des VEB…

Wer war wer in der DDR
Matusche, Alfred
* 8.10.1909 – ✝ 31.7.1973Geb. in Leipzig; Vater Mechaniker; Volksschule, daneben Arbeit als Botenjunge; Schlosserlehre; Studium an einer TH, 1927 abgebrochen; Wanderschaft durch Dtl. u. die Schweiz, Besuch u. a. bei Hermann Hesse, Anregungen durch Expressionisten, erste Gedichte u. Hörspiele für den Sender Leipzig; Inszenierungen an versch. Arbeitertheatern; Kontakte zur KPD; 1933 aus pol. Gründen Beendigung der Arbeit beim Rundfunk; danach illeg. pol. Arbeit; Vernichtung seiner Manuskripte bei einer Hausdurchsuchung;…

Wer war wer in der DDR
Mauersberger, Erhard
* 29.12.1903 – ✝ 11.12.1982Geb. in Mauersberg (Erzgeb.); Vater Kantor u. Lehrer, Bruder Rudolf M.; ab 1914 an der Leipziger Thomasschule; 1920 25 Studium am Leipziger Konservatorium; 1925 Organist, Chorltr. u. Ltr. des Bachvereins in Aachen (Nachf. seines Bruders Rudolf M.); 1928 30 Doz. an der Musikhochschule Mainz u. Gründung eines Knabenchors an der Christuskirche; ab 1930 Kirchenmusikdir. der Evang.-Luth. Landeskirche Thüringen sowie Kantor u. Ltr. des Bachchors an der St. Georg Kirche in Eisenach (erneut Nachf.…
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