In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Mengel, Margarete
* 12.5.1901 – ✝ 14.2.1938Geboren am 12. Mai 1901 in Düsseldorf; Kontoristin. Seit Ende der zwanziger Jahre führte sie für die KPD-Leitung illegale Aufträge durch, war Kurierin. Offiziell seit 1931 in der KPD, kam sie im selben Jahr in die Sowjetunion. Zunächst in der Komintern beschäftigt, arbeitete sie zuletzt in der Briefabteilung der »Deutschen Zentral-Zeitung« in Moskau. Sie wurde am 14. Februar 1938 vom NKWD verhaftet, der Spionage für Deutschland beschuldigt und am 29. Juli 1938 zum Tode verurteilt. Margarete Mengel wurde am 20. August 1938 in Butowo erschossen.

Wer war wer in der DDR
Mentzel, Achim
* 15.7.1946 – ✝ 4.1.2016Geb. in Berlin; Lehre als Polsterer u. Dekorateur; autodidakt. Gitarrenausb., Gitarrist u. Sänger beim »Diana-Schau-Quartett«, spielte Mitte der 1960er Jahre hauptsächl. Songs der Rolling Stones nach u. galt wegen seiner exzessiven Bühnenpräsenz als »Mick Jagger des Ostens«, 1972 Mitgl. des Lindenberg-Sextetts; 1973 Berufsausweis als Sänger, kurzes Engagement beim Alfred-Wonneberg-Ensemble in West-Berlin, zwischenzeitl. Aufenthalt im Saarland, nach Rückkehr in die DDR Verurteilung zu zehn…

Wer war wer in der DDR
Menzel, Friedrich
* 15.5.1904 – ✝ 26.7.1977Geb. in Gräfenort (Krs. Oppeln / Oberschles. / Grotowice, Polen); Vater Bäcker u. Eisenbahner; Volksschule; 1919 31 Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser; 1922 KPD; KPD-Funktionär in Oberschles.; 1931 33 Instrukteur bei der RGO; 1933 illeg. Arbeit; im März 1933 verhaftet, im Juni 1934 durch den 1. Strafsenat des OLG Breslau wg. »Vorbereitung zum Hochverrat« zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, Haft u. a. im Zuchthaus Brandenb.-Görden, im KZ Sonnenburg u. im Lager Emsland. 1945 Stadtrat in…

Wer war wer in der DDR
Merke, Else
* 15.6.1920 – ✝ 6.3.2005Geb. in Stargard (Hinterpomm. / Stargard Szczeciński, Polen); Vater Kleinbauer; Zwei-Klassen-Volksschule; 1935 39 landw. Lehre; 1939 45 Landarb. bzw. Bäuerin auf dem elterlichen Hof. 1945 Zwangsumsiedl. in die SBZ, nach Döbeln (b. Stendal); 1948 DBD; Mitbegr. des Krs.-Verb. Stendal (mit ihrem Ehemann Helmut M.), nach einem halbjährigen Lehrgang Krs.-Vors.; 1950 DFD; Landesinstrukteurin für Sachsen-Anh., Mitgl. des Bundesvorst.; 1951 Neubäuerin in Schenkenberg (Krs. Delitzsch); 16.8.1952…

Wer war wer in der DDR
Merkel, Curt-Heinz
* 22.11.1919 – ✝ 25.2.2000Geb. in Hamburg; Vater Arbeiter; Volksschule, 1934 37 Lehre und Arbeit als Verkäufer in einer Lebensmittelgroßhandlung in Hamburg, 1937 39 Filialltr.; 1938 Mitgl. der NSDAP; 1939 45 Wehrmacht. 1946 49 Angest. bei der KG Zeitz und Querfurt; 1946 SED; Verkaufstellenltr. und Ltr. der Genossenschaftsschule Zeitz; 1950 Abg. des Krs.-Tags Zeitz; 1951 / 52 und ab 1955 Studium an der DVA »Walter Ulbricht« in Forst-Zinna; 1952 / 53 Abt.-Ltr. bzw. Kontorltr. DIA Nahrung; 1954 / 55 Gruppenltr. beim…

Wer war wer in der DDR
Meschter, Gerda
* 3.3.1927 – ✝ 27.2.2015Geb. in Niesky (Oberlausitz); Vater Schmied u. Bergarb.; Volksschule; 1942 – 45 kaufm. Ausbildung als Buchhalterin; 1945 Buchhalterin u. Näherin; 1946 SED; 1945 – 47 Angest. in der Stadtverw. Niesky, 1947 polit. Mitarb., 1947 – 49 Mitgl. des Sekr. der SED-KL Niesky; 1948 Besuch der SED-LPS Sachsen; 1949 / 50 Instrukteur in der Org.-Abt. der SED-LL Sachsen; 1950 / 51 Instrukteur der Abt. Leitende Organe des ZK u. im Sekr. des ZK der SED; 1951 / 52 Studium an der PHS der KPdSU in Moskau; 1952 2.…

Wer war wer in der DDR
Metz, Lothar
* 16.1.1939Geb. in Meerane (Sachsen); Vater Dekorationsmaler; 1950 mit dem Ringertraining in Annaberg-Buchholz begonnen; Ausbildung zum Färber; 1956 DDR-Jugendmstr. für Auerbach; ab 1959 Mitgl. des ASK Vorwärts Rostock (Trainer: Heinz Weinhold); Spezialdisz.: Klass. Stil (Mittelgewicht); 1958 bei den Weltmeisterschaften: 3. Platz; 1960 90 SED; Olympische Spiele: 1960 2. Platz, 1964 3. Platz, 1968 Sieger; 1970 Europameisterschaften: 2. Platz; 1974 sportl. Laufbahn beendet; Studium an der DHfK Leipzig;…

Wer war wer in der DDR
Meusel, Alfred
* 19.5.1896 – ✝ 10.9.1960Geb. in Kiel; Vater Prof. u. Studienrat; 1914 Abitur; Kriegsfreiw., Offz.-Lehrgang; 1918 22 Studium der Lit.-Geschichte, Rechtswiss., Nationalökon., Soziol. u. Geschichte an der Univ. Kiel; 1918 USPD; SPD; 1919 Vors. der Soz. Studenten Kiel; 1922 Prom. mit »Untersuchungen über das Erkenntnisobjekt bei Marx«; anschl. Assistent an der TH Aachen; dort 1923 Habil. mit einer soziolog. Arbeit; 1925 a. o. Prof.; Austritt aus der SPD; 1930 ord. Prof. für Volkswirtschaftslehre u. Soziol.; 1930/31…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Mewis, Karl
* 22.11.1907 – ✝ 16.6.1987Geboren am 22. November 1907 in Hannoversch Münden, Sohn eines Schlossers; lernte ebenfalls Schlosser. 1922 trat er der SAJ bei, 1924 der KPD. Von 1926 bis 1929 war Mewis Vorsitzender des KJVD im Bezirk Hessen-Waldeck und Redakteur an der »Neuen Arbeiterzeitung« in Kassel. 1929 Agitpropleiter der BL Hessen-Kassel, von Oktober 1929 bis Herbst 1932 Orgleiter der BL Magdeburg-Anhalt. Von Herbst 1932 bis 1934 unter dem Decknamen Meinhard Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau. Im Sommer 1934 wurde er unter dem Decknamen Köbes illegaler Polleiter im Bezirk Mittelrhein. 1935 nahm Mewis am VII. Weltkongreß der Komintern teil, die anschließende »Brüsseler Konferenz« der KPD in Moskau wählte ihn zum Kandidaten des ZK. Dann unter dem Decknamen Karl Arndt von Ende 1935 bis 1936 Polleiter des Bezirks Wasserkante. 1936 emigrierte er nach Dänemark und leitetet die AL Nord. Im Dezember 1936 kam er nach Paris und anschließend nach Spanien, dort Angehöriger der Internationalen Brigaden. Im Mai 1938 Leiter der illegalen AL Mitte in Prag. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die ?CSR zunächst nach Malmö, anschließend nach Stockholm geflüchtet, führte von dort aus die AL Mitte. Mewis nahm im Januar 1939 an der »Berner Konferenz« in der Nähe von Paris teil, wurde erneut (bis 1945) Mitglied des ZK. Im Herbst 1939 zur Berichterstattung nach Moskau, erhielt er den Auftrag, zusammen mit Herbert Wehner und Heinrich Wiatrek die neue AL der KPD in Stockholm zu bilden und diese später nach Deutschland zu verlagern. Nach der Verhaftung Wiatreks und Wehners wurde im August 1942 auch Mewis festgenommen, von Herbst 1942 bis Sommer 1943 im Internierungslager, danach leitete er bis Kriegsende die KPD-Gruppe in Schweden. Er kehrte im Dezember 1945 über Polen nach Deutschland zurück, zunächst Sekretär der KPD-BL Mecklenburg, dann von März 1946 bis Mai 1949 Sekretär der KPD bzw. der SED-Landesleitung Groß-Berlin, im Juli 1951 1. Sekretär der SED-Landesleitung Mecklenburg, seit Schaffung der Bezirke im Sommer 1952 1. Sekretär der BL Rostock. 1950 Kandidat, ab 1952 Mitglied des ZK der SED, 1958 stieg Mewis zum Kandidaten des Politbüros und 1960 zum Mitglied des DDR-Staatsrates auf. Ab Juli 1961 Chef der Staatlichen Plankommission (SPK) und Mitglied des Präsidiums des Ministerrats. 1963 verlor er seine Spitzen-Funktionen, wurde Botschafter in Polen, anschließend Mitarbeiter am IML und konnte 1972 seine Erinnerungen »Im Auftrag der Partei« (mit vielen Verleumdungen gegen Herbert Wehner) publizieren. Er erhielt 1967 den Karl-Marx-Orden. Die offiziellen Kontakte zwischen Honecker und Wehner veranlaßten Mewis zu wütenden, aber wirkungslosen Attacken. Seine Erinnerungen wurden nicht wieder aufgelegt. Karl Mewis starb am 16.Juni 1987 in Ost-Berlin.Michael F. Scholz

Handbuch Deutsche Kommunisten
Meyer, Heinrich (Heino)
* 22.5.1904 – ✝ 3.9.1938(* 1904 1938) Geboren am 22. Mai 1904 in Hamburg; absolvierte von 1919 bis 1925 ein Lehrerseminar in Hamburg. 1923 Mitglied der KPD, er beschwerte sich im April 1923 in einem Brief an die BL, daß ihm wegen seiner Jugend keine Aufgaben übertragen würden, die ihn ausfüllten. »Ich denke, es muß eine Möglichkeit geben, die Zeit und Energie, die ich frei habe, auszunutzen für die Partei.« Da er nun ab 1924 in der Öffentlichkeit aktiv für die Partei tätig war, konnte er nicht mehr Lehrer werden, sondern ging 1925 als Redakteur zur »Hamburger Volkszeitung«. 1926 Mitglied der BL Wasserkante, zeichnete er für die HVZ verantwortlich. Im Mai 1927 deswegen zu einem Jahr Festung verurteilt. Nach der Haftentlassung Parteisekretär in Hamburg, 1929 Chefredakteur der HVZ, diese Funktion behielt er bis Ende 1931, war 1931/32 Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft. 1932 kam Heinrich Meyer als enger Vertrauter Ernst Thälmanns nach Berlin. Er wurde einer der Mitarbeiter des Parteiführers, die zu jener Zeit mehr Einfluß auf die politische Linie der KPD hatten als die Mitglieder des Polbüros. Im Dezember 1932 verhaftete die Polizei Meyer und John Schehr wegen ihrer führenden Rolle im BVG-Streik. Während Schehr freikam, blieb Meyer in Haft und war 1933 sofort wieder ein Gefangener der SA, die ihn ins KZ brachte. Im Herbst 1934 entlassen, emigrierte er nach Moskau, wo er 1935 die wichtige Funktion eines Sekretärs des Politbüros ausübte und im Herbst 1935 noch an der »Brüsseler Konferenz« teilnahm. Im August 1937 wurde er, wie fast alle Mitarbeiter Thälmanns, vom NKWD festgenommen. Nach einjähriger Haft am 3. September 1938 von einem Sondergericht zum Tode verurteilt, Heinrich (Heino) Meyer wurde sofort erschossen. Meyers Tochter Ilse Korth, später Stephan (* 8. 5. 1931), kam mit der Mutter im Dezember 1933 in die Sowjetunion, von 1948 bis 1955 Elektromonteurin auf einem Sowchos in Pachta-Aral. Ende Oktober 1955 konnte sie in die DDR, wurde Mitglied der SED und Dolmetscherin in der ZK-Abteilung für Sicherheitsfragen. Die ZPKK »rehabilitierte« Heinrich Meyer am 9. November 1956 »posthum« und teilte dies der Tochter nur mündlich mit. 1971/72 Kursantin der Parteihochschule beim ZK der KPdSU, sie stieg zur Chefdolmetscherin Honeckers auf, geriet aber im Juni 1984 während eines Besuches Honeckers bei KPdSU-Generalsekretär Tschernenko »zwischen die Fronten«. Von ihrer Funktion entbunden, wählte Ilse Stephan am 26. Juni 1984 den Freitod.

Wer war wer in der DDR
Meyer, Hansgünter
* 13.10.1929 – ✝ 26.4.2015Geb. in Tangermünde, aufgew. u. a. in Hamburg u. Neukirch (b. Bautzen); Vater Polizeiwachtmstr., Mutter Hausgehilfin; nach Besuch der OS ab 1944 Landw.-Lehre; 1948 – 90 SED; FS für Landw. u. Ausbildung zum landw. Berufsschullehrer (Neulehrer); ab 1951 Doz. an der FS für Landw. u. Ing.-Schule für Meliorationswesen in Greifswald; 1953 Fachlehrerprüfung; anschl. bis 1958 Fernstudium der Ges.-Wiss. an der KMU Leipzig; 1960 Assistent am Philosoph. Inst. der EMAU Greifswald, erste empir. soziolog.…

Wer war wer in der DDR
Meynhardt, Heinz
* 21.4.1935 – ✝ 27.10.1989Geb. in Burg (b. Magdeburg); Vater Fleischermstr.; Grundschule; 1949 52 Lehre als Elektroinstallateur; ABF; 1954 56 Ausbildung zum Elektromstr., anschl. Ltr. eines Handwerksbetriebs; nebenberufl. intensive Beschäftigung mit Verhaltensforschung; mehrjährige Studien an Elchen u. Wisenten in Polen, ab 1971 verhaltensbiolog. Untersuchungen an freilebenden Wildschweinen; seit 1975 Forschungsaufträge vom Inst. für Forstw. Eberswalde u. seit 1980 vom Forschungszentrum für Tierprod. der AdL in…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Menne, Bernhard (Rudert
* 3.9.1901 – ✝ 9.11.1968(* 1901 1968) Geboren am 3. September 1901 in Meschede, Sohn eines Gerichtsvollziehers. Der Vater starb, als Bernhard acht Jahre alt war, der Stiefvater arbeitete im Justizdienst. Er durchlebte eine unpolitische Jugend und besuchte ein Lehrerseminar. 1917 im Kriegshilfsdienst als Dachdecker, von einem alten Sozialisten für die Linke gewonnen. Nach der Novemberrevolution 1918 schloß er sich den Revolutionären im Ruhrgebiet an. 1919 Mitglied der USPD und bald ein eifriger Agitator der Partei. Nach dem Kapp-Putsch verließ er das Lehrerseminar, war beim Zentralrat der Roten Ruhrarmee; wegen angeblicher Ausrufung der Räterepublik wurde Menne steckbrieflich gesucht. Er ging mit der Mehrheit der USPD 1920 zur KPD. Während der März-Aktion 1921 besetzte er mit einer kleinen Schar Arbeiter eine Zeche im Ruhrgebiet. 1921 holte ihn die Zentrale als Redakteur an die »Rote Fahne« nach Berlin, seither trug er das Pseudonym Max Rudert. Ende 1921 Redakteur an der »Hamburger Volkszeitung«, wenige Wochen später Chefredakteur der »Arbeiterzeitung« in Bremen. Laut einem Polizeibericht hatte er sich in kurzer Zeit zum überragenden Führer der Bremer Kommunisten entwickelt. Als Menne/Rudert in einem Artikel für Ernst Reuter-Friesland Stellung nahm, beschloß die Bremer Organisation seine Abberufung; aber da er ein ausgezeichneter Redakteur war, wollte ihn die Zentrale nicht verlieren, schickte ihn nach Saarbrücken, dann an die »Freiheit« nach Düsseldorf, wo ihn ein französisches Kriegsgericht 1923 zu einem Jahr Gefängnis verurteilte. Er übernahm die politische Redaktion der »Bergischen Volksstimme« in Remscheid und bekannte sich bei den Diskussionen 1923/24 zu Heinrich Brandler. Deshalb kaltgestellt, die Führung sandte ihn nach Stuttgart und München, aber schon 1924 holte ihn Ruth Fischer als Chefredakteur an den »Klassenkampf« nach Halle, eine der größten und wichtigsten Zeitungen der KPD. Wie einige andere Redakteure gehörte Rudert zu den »jungen Männern«, die ungeachtet ihrer anderen innerparteilichen Einstellung von Ruth Fischer gefördert wurden. 1925 kam er als Chefredakteur der »Arbeiter-Zeitung« nach Breslau und hatte enge Beziehungen zu Max Hoelz, der dort im Zuchthaus saß. Nach einer Sowjetunionreise 1927 wandte sich Rudert auf den ZK-Sitzungen 1928 zusammen mit Erich Hausen und Heinrich Galm gegen die neue Linkswendung der Partei. In Breslau abgelöst, wurde er Mitte 1928 Chefredakteur des KP-nahen Blatts »Welt am Abend« in Essen. Am 17. Dezember 1928 schloß ihn die KPD-Führung als Rechten aus der Partei aus. Bis 1932 gab Menne in Essen die unpolitische Wochenzeitung »Tribüne« heraus. Nach dem Reichstagsbrand konnte er zwar flüchten, doch wurde seine Frau Elfriede, geborene Kupke (ebenfalls lange in der KPD organisiert), in Geiselhaft genommen. Menne/Rudert blieb einige Zeit illegal in Berlin, emigrierte dann nach Prag, wo er bis 1938 Chefredakteur der Zeitung »Prager Mittag« war. In Zürich erschien 1937 sein Buch »Krupp. Deutschlands Kanonenkönige«. Er konnte 1939 nach London entkommen, wurde Sekretär der Thomas-Mann-Gesellschaft und war journalistisch aktiv. Menne hatte sich der SPD genähert, gehörte ihr aber nur vorübergehend an (1942 Ausschluß). 1948 kehrte er mit seiner Frau aus der Emigration zurück und übernahm als Bernhard Menne die Chefredaktion der »Welt am Sonntag« in Hamburg und blieb dies bis zu seinem Tod. Er war parteipolitisch nicht mehr gebunden. Bernhard Menne starb am 9. November 1968 in Hamburg.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Menz, Friedrich
* 19.4.1879 – ✝ 8.5.1952Geboren am 19. April 1879 in Wollin bei Magdeburg, Sohn eines Lehrers. Nach Präparandenanstalt und Lehrerseminar in Kyritz Lehrer auf dem Lande, kam er 1907 in den Berliner Schuldienst. 1918 Mitglied der USPD, 1920 der KPD. Er gehörte zu den Gründern der Freien Lehrergewerkschaft und war 1919/20 ihr Geschäftsführer. 1921 zum besoldeten Stadtrat in Berlin-Pankow und Dezernenten des Arbeits- und Wohlfahrtsamtes gewählt. 1926 in den Ruhestand versetzt, in den folgenden Jahren arbeitete er ehrenamtlich in der kommunalpolitischen Abteilung der KPD-BL Berlin-Brandenburg und im ZK der KPD. Von 1925 bis 1929 Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Im März 1933 festgenommen und mißhandelt, Im Herbst 1933 noch einmal zwei Monate lang in Haft. Bis 1938 war Menz arbeitslos, dann Pförtner und Wächter, später Kontorist und Geschäftsführer. Er zog 1942 nach Niemegk in Brandenburg, wurde dort 1944 dienstverpflichtet. Von der SMAD 1945 zum Landrat des Kreises Zauch-Belzig ernannt, dann Regierungsdirektor im Arbeitsministerium der Landesverwaltung Brandenburg, später im Brandenburgischen Industrie-Kontor. Friedrich Menz starb am 8. Mai 1952 in Belzig.

Wer war wer in der DDR
Menzel, Robert
* 12.10.1911 – ✝ 27.11.2000Geb. in Gräfenort (Krs. Oppeln, Oberschles./ Grotowice, Polen); Vater Bäcker, Eisenbahner; Volksschule; Ausbildung zum Orthopädiemechaniker, danach im Beruf tätig; 1921 Arbeitersportler; 1928 KJVD; dort Kassierer, Ortsgr.-Ltr. u. UB-Ltr. in Oppeln; 1932 KPD; ab Okt. 1932 Pol.-Ltr. der »Roten Jungfront« (Jugendwehrorg. innerhalb des illeg. RFB); 3.4. 6.6.1933 Haft im KZ Sonnenburg, 1.7. 1933 erneute Verhaftung, Juni 1934 Verurteilung durch den 1. Strafsenat des OLG Breslau zu 12 Jahren…

Wer war wer in der DDR
Merke, Helmut
* 7.10.1919 – ✝ 16.10.1988Geb. in Groß Schönwalde (Krs. Elbing, Westpr./Krasny Las, Polen); Vater Bauer; Volksschule; landw. Lehre; 1936 39 Landw.-Gehilfe; 1939 45 Wehrmacht, zul. Ltn.; sowj. Gefangenschaft, Antifa-Schule. 1948 Entlassung in die SBZ; Mitbegr. der DBD in Sachsen-Anh., Aufbau des Krs.-Verb. Stendal (gem. mit Ehefrau Else M.), stellv. Landesvors. der DBD; 1950 52 Mitgl. des Landtags Sachsen-Anh.; 1951 Neubauer in Schenkenberg (Krs. Delitzsch); Aug. 1952 Mitbegr. u. bis 1984 Vors. der LPG »7. Okt.«…

Wer war wer in der DDR
Merkel, Ina
* 28.7.1957Geb. in Wriezen, aufgew. in Potsdam u. Berlin; Vater Diplomat, Mutter Lehrerin; 1976 Abitur; 1976 78 Volontärin bei der Ztg. »Junge Welt«; 1977 SED; 1978 85 Studium bzw. Forschungsstudium der Kulturwiss. an der HU Berlin; seit 1982 Mitgl. des interdisz. Arbeitskrs. »Frauenforschung« um Irene Dölling; 1985 Prom. mit der Diss. »Geschlechterspezifik individueller Vergesellschaftung«; anschl. Assistentin an der Sekt. Ästhetik/ Kunstwiss. der HU; Dez. 1989 Mitbegr. des Unabhängigen…

Wer war wer in der DDR
Metschuck, Caren
* 27.9.1963Geb. in Greifswald; Vater Ing., Mutter med.-techn. Assistentin; 1972 mit dem aktiven Schwimmsport in der BSG Fiko Rostock begonnen; ab 1974 KJS Rostock, Abitur; Mitgl. des SC Empor Rostock (Trainer: Gernot Schweingel); 1975 siebenfache Spartakiadesiegerin; 1978 bei den Weltmeisterschaf- ten: 2. Platz (4 x 100-m-Freistil-Staffel); 1980 Olympische Spiele: dreifache Olympiasiegerin (100 m Delphin, 4 x 100-m-Lagenstaffel, 4 x 100-m-Freistilstaffel); Studium der Med. an der WPU Rostock; ab 1988…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Metzger, Georg
* 10.4.1896 – ✝ 20.6.1989Geboren am 10. April 1896 in Weinheim/Bergstraße; von Beruf Kunstglaser. In der Stuttgarter Arbeiterjugend aktiv, von den dortigen Linken ( Jacob Walcher u. a.) beeinflußt. 1916 Soldat, kam bei Verdun 1917 in französische Kriegsgefangenschaft. Er floh 1919, trat der KJD und 1920 der KPD bei. Zeitweise war er im zentralen AM-Apparat, 1924 wurde er Mitglied der BL Ruhrgebiet. Anfang 1929 als Rechter aus der KPD ausgeschlossen, arbeitete er bis 1933 aktiv in der KPO. Nach 1945 in der IG Metall tätig, in Stuttgart stand er weiterhin in Verbindung zur Gruppe Arbeiterpolitik, der Nachfolgeorganisation der KPO. Georg Metzger starb am 20. Juni 1989 in Stuttgart.

Wer war wer in der DDR
Meusel, Georg
* 12.1.1942Geb. in Moritzburg (b. Dresden); Vater Pfarrer; Volksschule bis 1956; wegen der Weigerung, der Pionierorg. bzw. der FDJ beizutreten, nicht zur Abiturausb. zugelassen; 1962 Verweigerung des Wehrdienstes; 1956 59 Gärtnerlehre in einem Privatbetrieb in Crimmitschau; 1964/65 Ausbildung zum Elektromonteur im VEB Rohrleitungsbau Werdau, anschl. dort berufstätig; 1968 Protest gegen die Intervention des Warschauer Pakts in der ČSSR; 1969 Qualifikation zum Elektromeister, aus polit. Gründen im Betrieb…

Wer war wer in der DDR
Mey, Uwe-Jens
* 13.12.1963Geb. in Warschau; Vater Finanzökonom u. Diplomat; 1970 84 POS, KJS, Abitur; ab 1972 aktiver Eiskunstläufer; ab 1973 Eisschnelläufer beim SC Dynamo Berlin (Trainer: Joachim Franke); ab 1984 Sportstudium an der DHfK Leipzig, Dipl.-Sportlehrer; 1985 Eintritt in die DVP; bei den Weltmeisterschaften im Sprintmehrkampf 1984 10. Platz, 1985 6. Platz, 1986 5. Platz, 1987 4. Platz, 1988 u. 1989 2. Platz; bei den Olymp. Spielen 1984 8. Platz über 500 m, 1988 Sieger über 500 m u. 2. Platz über 1.000 m u.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Meyer, Johann
* 4.6.1889 – ✝ 5.7.1950Geboren am 4. Juni 1889 in Nürnberg, Sohn eines unpolitischen Tapeziermeisters; lernte Tapezierer, schloß sich 1909 der sozialistischen Jugend und der SPD an. 1918 Übertritt zur USPD, 1920 zur KPD. 1921 Sekretär der Partei in Nürnberg, seit dieser Zeit hauptamtlicher KPD-Funktionär. Auf dem VII. Jenaer Parteitag 1921 und dem VIII. Leipziger Parteitag 1923 als Kandidat in den ZA gewählt. Im Januar 1924 wegen Fortführung der verbotenen KPD zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er übernahm dann die Führung des Bezirks Nordbayern als Polleiter und wurde im Mai 1924 Reichstagsabgeordneter, war bis 1933 MdR, ab 1925 Delegierter aller KPD-Parteitage. Im Oktober 1928 bei einem Straßenbahnunfall schwer verletzt. Noch bis 1930 Polleiter für Nordbayern, von 1930 bis 1933 stand er als MdR dem Bezirk Nordbayern zur »allgemeinen Verfügung«, blieb Mitglied der BL. Meyer war in Nordbayern der theoretisch überragende Kopf der KPD, hatte schon vor 1914 eine Parteischule der SPD in Berlin unter Leitung von Rosa Luxemburg besucht. Er hat nie zu einer innerparteilichen Fraktion gehört, seine Meinung stets zurückgehalten, so daß er als Ausnahme aller Funktionäre von 1924 bis 1930 ununterbrochen ein und denselben Bezirk leiten konnte. Im Mai 1933 verhaftet, zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt und Ende 1935 freigelassen, arbeitete er bis Kriegsende als Tapeziergehilfe. 1945 machte er sich als Tapezierer selbständig, auch wieder Mitglied der KPD. Er war dann halbtags hauptsächlich für Schulungsaufgaben in der KPD tätig. Später nur noch Tapezierer, er trat politisch nicht mehr hervor. Johann Meyer starb am 5. Juli 1950 in Nürnberg.

Wer war wer in der DDR
Meyer, Hans-Joachim
* 13.10.1936Geb. in Rostock; 1952 61 CDU; 1955 Abitur in Rostock; 1955 58 Studium an der DASR in Potsdam, aus polit. Gründen exmatrikuliert (wg. »mangelnder Verbindung zur Arbeiterkl.«), anschl. Hilfsarb. im VEB Lokomotivbau Potsdam-Babelsberg; 1959 64 Studium der Anglistik u. Amerikanistik an der HU Berlin, Dipl.-Philologe; 1964 82 Lehrer u. wiss. Oberass. an der HU, Sektion Fremdsprachen; 1973 77 dort stellv. Dir. für Erziehung u. Ausbildung, 1978 90 Ltr. des Bereichs Sprachintensivausbildung;…

Wer war wer in der DDR
Michaelis, Holger
* 18.9.1944Geb. in Halberstadt; Vater Schneider; Grund- u. OS; FDJ; 1961 64 Studium an IfL Quedlinburg; 1964 / 65 Lehrer, 1966 68 Schulltr. an einer POS; 1968 70 Mitarb. beim Kreisaussch. für Jugendweihe; 1970 72 Lehrer an einer POS; 1972 / 73 Ltr. der Bildungsstätte u. 1973 / 74 polit. Mitarb. der SED-KL Stendal; 1974 / 75 Lehrgang an der SED-BPS; 1975 / 76 erneut Ltr. der Bildungsstätte der KL Stendal; 1976 82 Abt.-Ltr. der SED-KL Stendal; 1982 / 83 Studium an der AfG in Moskau; 1983 / 84…

Wer war wer in der DDR
Mensch, Hannelore
* 16.6.1937Geb. in Neu Zachun (Krs. Hagenow); Vater Landwirt; Volksschule; 1953 56 Landw. FS Ludwigslust, Staatl. geprüfte Landwirtin; 1958 Mitarb. der MTS Brüsewitz; 1958 62 FDJ-Sekr.; 1958 62 Sektorenltr. im Rat des Krs. Schwerin; 1959 SED; 1962/63 Mitarb. der Abt. Landw. beim Magistrat von Berlin; 1963 73 Mitarb. u. Ltr. der Abt. Landw. der SED-BL Berlin; Fernstudium an der PHS, Dipl.-Ges.-Wiss.; 1973 78 Stadtrat u. Sekr. des Magistrats von Berlin; 1978 89 1. stellv. OB von Berlin; 1967 76…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Menzel, Gustav
* 23.6.1867 – ✝ 10.10.1930Geboren am 23. Juni 1867 in Zedel/Krs. Sorau, entstammte einer kinderreichen Kleinbauernfamilie. Lernte Schuhmacher und ging auf Wanderschaft. Im Jahre 1887, noch während des Sozialistengesetzes, trat er der SPD bei. 1888 kam Menzel nach Berlin, wo er als Mitglied der oppositionellen »Jungen« zum Anarchismus neigte. Er arbeitete bis 1898 als Schuhmacher in Berlin, wurde 1890 in den Vorstand der Berliner Schuhmachergewerkschaft gewählt. Nach einem Streik auf die schwarze Liste gesetzt, verließ er 1898 Berlin und ging nach Delitzsch, wo er ein Käse- und Buttergeschäft eröffnete und Stadtverordneter der SPD wurde. 1904 übersiedelte Menzel nach Bitterfeld, betrieb dort eine Gastwirtschaft und wurde ebenfalls Stadtverordneter. Vor dem Weltkrieg hatte er ein Schuhgeschäft eröffnet, im Krieg unterhielt er (unter falschem Namen) eine Soldatenkantine. 1917 trat Menzel der USPD bei, kam 1919 für die USPD in die Preußische Nationalversammlung und 1921 für die KPD in den Preußischen Landtag. 1920 Delegierter des Spaltungsparteitags der USPD, mit deren linkem Flügel ging er im Dezember 1920 zur KPD, die er bis zu seinem Tode ununterbrochen im Preußischen Landtag vertrat. Auf dem Jenaer Parteitag 1921 in den ZA gewählt. Seit 1924 war Menzel hauptsächlich für die Rote Hilfe tätig; Mitglied des Zentralvorstandes der Roten Hilfe, er machte sich als Helfer für kommunistische Gefangene in Preußen einen Namen. 1926 erlitt er einen Schlaganfall. Gustav Menzel starb am 10. Oktober 1930. Sein Sohn Ferdinand Menzel war ebenfalls kommunistischer Funktionär, seit 1923 Redakteur beim »Klassenkampf« in Halle, im April 1924 zu einem Jahr und drei Monaten Festung verurteilt. Während der Festungshaft ist Ferdinand Menzel beim Baden am 14. Mai 1925 ums Leben gekommen.

Wer war wer in der DDR
Menzel, Rudolf
* 19.11.1910 – ✝ 16.7.1974Geb. in Dolma; Vater Fabrikarb.; Volksschule; 1924 28 Lehre als kfm. Angest.; 1928 KPD; 1929/30 arbeitslos; Mitarb. der UBL Borna; 1930 32 Fabrikarbeiter; 1931 UB-Politltr. des KJVD Borna; 1932 Arbeit im KPD-UB-Büro Bautzen; 1933 Verhaftung, Dez. 1933 amnestiert; 1934 Emigr. in die ČSR; 1937 39 Teiln. am span. Bürgerkrieg; Mitarb. der Kaderabt. der Interbrigaden, dann beim Kriegskommissar der 11. Brigade; 1939 nach Belgien; dann Internierung in Frankreich, Auslieferung nach Dtl., Haft,…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Merkel, Karl
* 20.1.1903 – ✝ 28.7.1937Geboren am 20. Januar 1903 in Saarbrücken, Sohn eines Eisenbahners; Stahlarbeiter, später Kraftfahrer. Merkel trat 1927 der KPD bei und war vor allem im RFB aktiv, der im Saargebiet nicht verboten war (wie im Reich seit 1929). Als stellvertretender Gauführer des RFB im Saargebiet wurde Merkel nach dem Anschluß an NS-Deutschland 1935 in die KPD-Abschnittsleitung Forbach (Lothringen) aufgenommen. Von August 1935 bis Juni 1936 besuchte er die Internationale Leninschule in Moskau, kam dann über Paris nach Spanien und ging zu den Internationalen Brigaden. Karl Merkel fiel bei den Kämpfen in Brunete am 28. Juli 1937. Sein Sohn Heinz (* 1924) war nach 1968 Bezirksvorsitzender der DKP Saar.

Wer war wer in der DDR
Merker, Paul
* 1.2.1894 – ✝ 13.5.1969Geb. in Oberlößnitz; Vater Arbeiter; Volksschule; Kellner, Hotelangest.; 1911 Gewerkschaft; 1914 18 Militärdienst; verhaftet u. sechs Mon. Haft wegen Flugblattverteilens; 1918 USPD; 1919 22 Gewerkschaftssekr. im Zentralverb. der Hotel- u. Restaurantangest.; Dez. 1920 KPD; 1920 22 Angest. bei Freien Gewerkschaften; 1923/24 Sekr. des KPD-Bez. Westsachsen; 1924 32 Abg. des Preuß. Landtags; 1926 koopt., 1927 45 Mitgl. des ZK der KPD u. seines PB; Sekr. u. Ltr. der Gewerkschaftsabt. (RGO)…

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Mette, Alexander
* 15.1.1897 – ✝ 4.12.1985Geb. in Lübeck; Vater Kfm.; Gymnasium in Lübeck u. Berlin; 1914 Kriegsfreiw.; 1916 23 Med.-Studium in Berlin, Heidelberg, München u. Halle, hier 1927 Prom.; 1924 Assistenzarzt an der Nervenklinik in Chemnitz-Hilbersdorf u. in Leipzig; hier 1926 28 psychoanalyt. Ausbildung bei Therese Benedek; 1925 Gründung des Dion-Verlags in Dessau (mit Kurt Liebmann); 1928 45 Nervenarzt in eigener Praxis in Berlin; 1933 Doz. am Berliner Inst. der Internat. Psychoanalyt. Vereinigung; seine Monographie…

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Metzkes, Harald
* 23.1.1929Geb. in Bautzen; Vater Arzt; OS; März 1945 Wehrmacht, amerik. Gefangenschaft. 1945/46 OS, Abitur; 1947 49 Lehre als Steinmetz; 1949 53 Studium an der HS für bildende Künste in Dresden (Vorstudium bei Rudolf Bergander, Fachstudium bei Wilhelm Lachnit); 1953 55 freischaff. in Bautzen; 1955 58 Mstr.-Schüler an der DAK ( Otto Nagel); 1957 Studienreise nach China (mit Werner Stötzer u. John Heartfield); 1959 freischaff. in Berlin; Studienreise nach Rumänien (1965), nach Ungarn (1976), in…

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Meusel, Hermann
* 2.11.1909 – ✝ 3.1.1997Geb. in Coburg; Vater Bildhauer; Schulzeit in Coburg; 1930 35 Studium der Naturwiss., insbes. Botanik u. Geologie an den Univ. Würzburg, Innsbruck, München u. Halle, 1935 Dr. phil.; 1935 45 Assistent am Botan. Inst. u. Garten der MLU Halle, 1939 Habil.; 1940 45 Doz. für Botanik; 1941 Mitbegr. der »Arbeitsgemeinschaft Mitteldt. Floristen« (seit 1972 »AG Herzynischer Floristen«); kurze Zeit Militärdienst als Marinemeteorologe. 1945 75 Dir. des Botan. Gartens der MLU Halle; 1946 außerplanm.…

Wer war wer in der DDR
Meyer, Wolfgang
* 26.7.1934 – ✝ 23.3.2011Geb. in Berlin; Vater Bankangest.; 1940 – 53 Grund- u. OS in Berlin-Prenzlauer Berg, Abitur; 1953 – 57 Studium der Slawistik an der HU Berlin, Dipl.-Slaw.; 1957 – 75 beim ADN, Red. bzw. Auslandskorrespondent, 1960 – 63 Korrespondent in Leopoldville (Kongo) u. Bamako (Mali); 1962 SED; 1963 Chef vom Dienst beim ADN, 1965 – 67 stellv. Hauptabt.-Ltr. der Red. für Auslandssendungen, 1967 – 71 ADN-Korrespondent bei der UNO in New York; 1975 – 89 Hauptabt.-Ltr. Presse u. Information im MfAA; Nov.…

Wer war wer in der DDR
Meyer, Ernst Hermann
* 8.12.1905 – ✝ 8.10.1988Geb. in Berlin in einer dt.-jüd. Fam.; Vater Arzt (Nov. 1938 in der Pogromnacht ermordet), Mutter Kunstmalerin (1942 in Auschwitz ermordet); 1915 24 Gymnasium in Berlin; 1919 Unterricht bei Walter Hirschberg (Klavier, Musiktheorie); 1924 26 Auszubildender u. Angest. im Berliner Bankgewerbe; 1926 30 Studium der Musikwiss. in Berlin (b. Johannes Wolf u. a.) u. Heidelberg (b. Heinrich Besseler); 1929 Beginn der Freundschaft u. Zusammenarbeit mit Hanns Eisler; 1930 Prom. zur mehrstimmigen…

Wer war wer in der DDR
Meyer, Hartmut
* 18.9.1943Geb. in Merseburg; 1962 Abitur in Rudolstadt; Ausbildung zum Techn. Zeichner; Studium des Kraft- u. Maschinenbaus an der Ing.-Schule für Maschinenbau u. an der Ing.-Schule für Bauwirtsch., 1968 Dipl.-Ing.; 1966 69 EDV-Programmierer, Abt.-Ltr. beim Staatl. Komitee für Meliorationen Berlin, fristlos entlassen wg. mangelnder polit. Eignung; 1970 80 Ltr. des Org.- u. Rechenzentrums des Landbaukombinats Frankfurt (Oder); 1976 Dipl.-Ing. für Bauwirtsch. in Leipzig; 1980 89 Dir. für Ökon. im…

Wer war wer in der DDR
Michaelis, Paul
* 13.12.1914 – ✝ 1.1.2005Geb. in Weimar; mittl. Reife; 1931 34 Gebrauchswerberlehre; 1934 40 Studium an der HS für bildende Kunst Weimar, seit 1938 Meisterschüler von Alfred Hierl u. Walter Klemm; 1940 45 Soldat. 1946 48 freischaffend in Weimar; 1949 KB; 1948 50 Fachlehrer an der Meisterschule für Handwerk u. angew. Kunst in Weimar; 1950 52 Künstlervertrag mit dem Kunstfaserwerk in Schwarza; 1952 VBKD; 1952 Oberassistent u. Doz. für Malerei an der HS für Bildende Künste (HfBK) Dresden, 1953 59 dort…

Wer war wer in der DDR
Mensching, Steffen
* 27.12.1958Geb. in Berlin; Abitur; Volontär; Journalistikstudium (im 1. Sem. abgebrochen); Red. bei der Lit.-Ztschr. »Temperamente«; 1981 86 Studium der Kulturwiss. an der HU Berlin; seit 1980 Arbeit als Autor, Schauspieler u. Dramaturg (seit 1984 freischaff.), wichtige Arbeiten: »Von meiner Hoffnung laß ich nicht oder Der Pilger Mühsam« (Erich-Mühsam-Abend, 1980), »Dtl., meine Trauer oder neun Arten, einen Becher zu beschreiben« ( Johannes-R.-Becher-Abend, 1981), »Dahin! Dahin!«…

Wer war wer in der DDR
Menzel, Bruno
* 25.2.1932 – ✝ 14.9.1996Geb. in Dessau; Grund- u. Oberschule, 1950 Abitur; 1950 56 Med.-Studium an der MLU Halle, 1956 St.-Ex. u. Prom. zum Dr. med.; bis 1961 Facharztausbildung Innere Med.; danach med. Zusatzausbildung Infektions- u. Tropenmed. mit Anerkennung als Subspezialist; Chefarzt der III. Med. Klinik, dann im Bez.-Krankenhaus Dessau, ltd. Chefarzt; in den 80er Jahren Vors. des DRK-Krs.-Verb. Dessau u. stellv. Vors. der Ges. für Infektions- u. Tropenmed. der DDR; Jan. 1990 Mitbegr. des Aussch. zur Bildung…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Merges, August
* 3.3.1870 – ✝ 6.3.1945Geboren am 3. März 1870 in Malstatt-Burbach bei Saarbrücken, Sohn eines Fleischers; lernte Schneider. Während der Wanderschaft wurde er Mitglied der SPD und arbeitete später hauptamtlich als Ökonom des Gewerkschaftshauses in Alfeld. Ab Juli 1911 war er Expedient, später Redakteur an der SPD-Zeitung »Volksfreund« in Braunschweig. Merges war Anhänger der Linken in der SPD und gehörte zum »Braunschweiger Revolutionsklub«, Mitbegründer der Spartakusgruppe in Braunschweig. Dort im November 1918 Vorsitzender der Regierung des Rates der Volkskommissare. Er nahm nur kurz am Gründungsparteitag der KPD Ende 1918 in Berlin teil, blieb aber Mitglied der USPD. Merges wurde 1919 im Wahlkreis Hannover-Braunschweig in die Nationalversammlung gewählt. Bei der Konstituierung der Nationalversammlung in Weimar hielt er eine scharfe Rede gegen die Reichsregierung Ebert-Scheidemann. Bereits Ende Februar 1919 legte er sein Mandat in der Nationalversammlung nieder und schied aus der Regierung in Braunschweig aus. Nach Einmarsch der Truppen des Generals Maercker Mitte April 1919 tauchte Merges unter und lebte eine Zeitlang illegal. Er schloß sich der KPD an, stand aber nach dem II. Heidelberger Parteitag im Herbst 1919 in Opposition zur Zentrale unter Paul Levi. Merges trat aus der KPD aus und führte die Mehrheit der Braunschweiger KPD Mitte 1920 in die KAPD. Im August 1920 reiste er mit einer Delegation der KAPD zum II. Weltkongreß der Komintern nach Moskau. Während des Kapp-Putsches organisierte er den Widerstand im Raum Helmstedt. In den Jahren der Weimarer Republik war er mehrmals angeklagt u. a. auf Herausgabe der Abdankungsurkunde des Herzogs von Braunschweig und wegen illegaler Waffenverstecke. Merges, der aktives Miglied der RH in Braunschweig war, leitete weiterhin eine kleine Gruppe von ehemaligen KAPD-Genossen, die sich Spartakusbund nannte und auch Kontakte zu Erich Mühsam hatte. Nach 1933 wurden bei ihm zahlreiche Hausdurchsuchungen vorgenommen und viele seiner Bücher beschlagnahmt. Am 27. Mai 1935 wurde Merges verhaftet und am 7. Oktober 1935 durch das OLG Braunschweig zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt, er war u. a. in Wolfenbüttel inhaftiert und schweren Mißhandlungen ausgesetzt. Am 20.Dezember 1937 entlassen, stand er bis zu seinem Lebensende unter Polizeiaufsicht. Am Morgen des 6. März 1945 wurde August Merges in seinem Garten in Braunschweig tot aufgefunden. Sein Sohn Alfred (* 10. 4. 1900 3. 8. 1971) war Feinmechaniker und gehörte der Spartakusjugend in Braunschweig an. 1919 Kurier der Zentrale der KPD, gehörte er zeitweise der KAPD an. Nach dem Mitteldeutschen Aufstand wegen »Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz« zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach einem Hungerstreik im Zuchthaus Wolfenbüttel wegen Krankheit beurlaubt, flüchtete er und lebte bis zur Amnestie 1928 unter falschem Namen. Später Arbeiterkorrespondent der »Freiheit« und Bildreporter für die AIZ. Seit 1931 im AM-Apparat der BL Niederrhein tätig. Nach 1933 illegale Arbeit, er überlebte die NS-Zeit, wurde 1946 Mitglied der SED und lebte in Zittau.

Wer war wer in der DDR
Merkel, Angela
* 17.7.1954Geb. in Hamburg; Vater Pfarrer, Mutter Lehrerin; 1954 Übersiedl. in die DDR; aufgew. in Quitzow (Mark), ab 1957 in Templin; dort 1961 71 POS, 1971 73 EOS, Abitur; FDJ; 1973 78 Studium der Physik an der Univ. Leipzig, Dipl.-Phys.; 1978 90 wiss. Mitarb. im ZI für Physikal. Chemie der AdW in Berlin; 1986 Prom. mit einer Diss. über die Berechnung der Geschwindigkeitskonstanten von Elementarreaktionen einfacher Kohlenwasserstoffe zum Dr. rer. nat.; Dez. 1989 Mitgl. des DA; ab Febr. 1990…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Merker, Paul
* 1.2.1894 – ✝ 13.5.1969Als Sohn eines Fabrikarbeiters am 1. Februar 1894 in Oberlößnitz bei Dresden geboren; lernte Kellner. In verschiedenen Hotels angestellt, mit 17 Jahren trat er einem »gelben« Gewerkschaftsverband bei. Während des Krieges als Soldat an der Front, wegen Verbreitung von revolutionären Flugblättern sechs Monate in Haft. Bis 1918 war Merker politisch nicht organisiert, trat dann in Dresden der USPD bei, Delegierter des Spaltungsparteitages, 1920 mit der linken USPD Übertritt zur KPD. Von 1920 bis 1922 Angestellter der Freien Gewerkschaften in Berlin. 1923/24 hauptamtlicher Sekretär der KPD in Halle-Merseburg und 1923 militärischer Leiter in Mansfeld. Merker schloß sich der linken Ruth-Fischer-Führung an und zog 1924 als Abgeordneter in den Preußischen Landtag ein, dem er bis 1932 angehörte. 1924 Mitarbeiter der Gewerkschaftsabteilung der Zentrale. 1926 ins ZK und Polbüro kooptiert, auch vom XI. Parteitag 1927 wieder ins ZK und Polbüro gewählt. Nach der Wittorf-Affäre gehörte Merker zu den maßgebenden Führern der KPD. Auf dem XII. Parteitag 1929 erneut ins ZK und Polbüro gewählt, war Merker auch Leiter der RGO sowie seit Herbst 1929 Sekretär des ZK. Im April 1930 überraschend wegen »linker Abweichungen« und Fraktionsarbeit aus dem Polbüro und ZK entfernt. Er wurde als Sündenbock für die ultralinken Überspitzungen der KPD-Politik geopfert, doch wurde die ultralinke Politik insgesamt auch nach seiner Absetzung weitergeführt. Merker erhielt zweitrangige Funktionen, 1931 in den Vorstand der IAH gewählt, anschließend ganz aus der Arbeit der KPD abberufen. Der Komintern zur Verfügung gestellt, war er von März 1931 bis Mai 1933 zusammen mit Gerhart Eisler unter dem Decknamen Max Fischer als Komintern-Beauftragter bei der KP in den USA. Im Sommer 1933 reiste er nach Leningrad und kehrte Anfang 1934 zur illegalen Arbeit nach Deutschland zurück. Hier gehörte er 1934/35 als Nachfolger von Philipp Daub der illegalen Landesleitung an. Von der Pariser Emigration aus organisierte er die Gewerkschaftsarbeit der KPD in Deutschland. Paul Merker galt neben Paul Bertz, Walter Ulbricht und Herbert Wehner als einer der Hauptkritiker der damaligen ultralinken KPD-Politik. Nach deren Ende 1935 auf der »Brüsseler Konferenz« und erneut auf der »Berner Konferenz« 1939 wieder ins ZK und Politbüro der KPD gewählt, nahm er in Frankreich als KPD-Vertreter an den Gesprächen über eine deutsche Volksfront teil. Sowohl sozialdemokratische als auch bürgerliche Hitler-Gegner wie Heinrich Mann waren von Merkers Toleranz angetan, die sie bei dem dogmatischen Ulbricht vermißten. Bei Kriegsausbruch in Frankreich interniert, kam er ins Lager Vernet, aus dem er 1940 flüchtete. Er ging nach Marseille, wurde erneut verhaftet, konnte 1942 entkommen und nach Mexiko ausreisen. In Mexiko war Merker Generalsekretär der Bewegung Freies Deutschland für Lateinamerika, Herausgeber der Zeitung gleichen Namens und veröffentlichte die Bücher »Von Weimar zu Hitler« sowie »Der Nazismus und sein Ende«. Im Mai 1946 von Mexiko über die Sowjetunion nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er in den Parteivorstand und das ZS der SED gewählt, bei Bildung des Politbüros auch in dieses oberste Führungsgremium. 1949 erschien sein Buch »Sozialdemokratie und Gewerkschaften 1890 bis 1920« im SED-eigenen Dietz Verlag. 1949/50 Staatssekretär im Ministerium für Land- und Forstwirtschaft der ersten DDR-Regierung. Merker war der prominenteste SED-Führer, der im August 1950 wegen »Verbindung zu Field« als »Werkzeug des Klassenfeindes« aus der SED ausgeschlossen wurde. »Die am engsten mit Field verbundenen Paul Merker, Leo Bauer, Bruno Goldhammer, Willy Kreikemeyer, Lex Ende und Maria Weiterer haben dem Klassenfeind in umfangreicher Weise Hilfe geleistet und werden aus der Partei ausgeschlossen«, hieß es in der Entschließung des ZK der SED vom 24. August 1950. Merker wurde degradiert und mußte als Leiter einer HO-Gaststätte in Luckenwalde arbeiten. Nach dem Slánsk´y-Prozeß in der Tschechoslowakei wurde Merker am 20. Dezember 1952 als »feindlicher Agent« verhaftet und in einer Erklärung des SED-ZK vom 14. Mai 1953 als »Agent«, als »Kapitulant« und »Verräter« bezeichnet. Dann sowohl durch das MfS als auch den sowjetischen Geheimdienst verhört. Merker wurde im März 1955 vor dem 1. Strafsenat des Obersten Gerichts der DDR angeklagt, am 30.März 1955 zu acht Jahren Haft verurteilt und kam in das Zuchthaus Brandenburg. Am 27.Januar 1956 wurde Merker entlassen, ab Mai 1956 wieder Mitglied der SED. Der offizielle Freispruch erfolgte im Juli 1956 durch den 1.Strafsenat des Obersten Gerichts. Die SED »rehabilitierte« Merker 1956 zwar »juristisch«, aber nicht politisch. 1957 wurde er Lektor im Verlag Volk und Welt, Vorsitzender der Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft im Kreis Königs Wusterhausen. Versuche der Harich-Gruppe, ihn 1956/57 für ihre Positionen zu gewinnen, schlugen fehl, obwohl er am 21.November 1956 in der Wohnung Walter Jankas an einer Zusammenkunft der Gruppe teilgenommen hatte. Als gebrochener Mann spielte Merker in der Politik keine Rolle mehr. Erstmals kurz vor seinem Tode noch öffentlich geehrt, er erhielt im Februar 1969 den VVO in Gold. Paul Merker starb, psychisch und physisch vernichtet, am 13. Mai 1969 in Ost-Berlin. In einem Nachruf des ZK der SED wurde auf seine führende Rolle in der KPD und den Anfängen der SED hingewiesen, über Merkers Schicksal von 1950 bis 1956 jedoch Stillschweigen bewahrt. Über Paul Merker veröffentlichte Wolfgang Kießling (1999) mehrere Arbeiten, u. a. 1994 »Partner im Narrenparadies. Der Freundeskreis um Noel H. Field und Paul Merker«. Merkers zweite Frau Margarete (* 23. 9. 1903 28.7. 1984) war die Tochter des Schuhmachers und späteren SPD- und KPD-Funktionärs Gustav Menzel. Stenotypistin und Buchhalterin, gehörte seit 1921 der KPD an. Bis 1929 Sekretärin in der Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD, folgte sie 1931 ihrem Mann ins Ausland. 1934/35 Mitarbeiterin der illegalen Landesleitung in Berlin, später im Auslandssekretariat des ZK in Prag und Paris. Bis zu ihrer Inhaftierung betreute sie gemeinsam mit Maria Weiterer die Frauen der internierten politischen Funktionäre der KPD in Frankreich. 1941 Emigration nach Mexiko, aktive Mitarbeit in der Bewegung Freies Deutschland. Im Juli 1946 kehrte sie nach Deutschland zurück, zunächst Redakteurin beim SMA-Verlag, dann Referentin des SED-Pressedienstes bzw. der DWK. Anfang Juni 1953 wurde sie aus der SED ausgeschlossen und ihr der Status als VdN aberkannt. 1956 nichtöffentliche Rehabilitierung.Bernd-Rainer Barth / Helmut Müller-Enbergs

Wer war wer in der DDR
Metz, Horst
* 6.7.1945Geb. in Groß Laasch (Krs. Ludwigslust); 1960 64 EOS in Ludwigslust, Abitur; 1964 / 65 BBS für Wasserbau Kleinmachnow, Wasserbaufacharb.; 1965 70 Studium an der TU Dresden, Sekt. Wasserwesen; 1968 CDU, Mitgl. des CDU-Vorst. Dresden-Wilder Mann; 1970 72 Forschungsstudium, Prom.; 1972 86 in der Wasserwirtschaftsdir. Obere Elbe-Neiße tätig; 1984 89 Stadtbezirksverordn. in Dresden-Nord; 1985 90 Mitgl. des Aktivs Umweltschutz beim CDU-BV Dresden; 1987 90 Abt.-Ltr. im VEB…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Metzner, Bruno
* 5.11.1904 – ✝ 12.4.1968Geboren am 5. November 1904 in Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie; als ungelernter Arbeiter in kleinen Handwerksbetrieben beschäftigt. Seit August 1923 Mitglied der KJD, seit März 1926 der KPD. Er kam 1924 in den illegalen Nachrichtenapparat der KJD, wurde später Leiter des »Zersetzungsapparates« der KJVD-BL Berlin-Brandenburg. Von März bis Dezember 1926 Kurier bei der sowjetischen Handelsvertretung und zugleich im AM-Apparat des ZK der KPD (Parteiname Isidor Kugler, Isidor Berger). Metzner war ab 1928 Leiter des OMS-Apparates in Berlin, ab Mai 1933 der OMS in Prag. Dort wegen politischer Betätigung im März 1935 festgenommen, nach drei Monaten in die Sowjetunion ausgewiesen. 1936/37 Einsatz für den Nachrichtendienst der Roten Armee (GRU) in Fernost, 1938 Elektromonteur in Moskau. 1941 wurde Metzner nach Kasachstan verbannt, Schlosser auf einer MTS, später Werkzeugmacher in Karaganda. Im November 1955 durfte er in die DDR, wo ihn die Kaderabteilung des ZK der SED nach Schwerin, in die Provinz, abschieben wollte. Nachdem er sich weigerte und der Leiter der Kaderabteilung Heinrich Wieland seine Identität erfuhr, durfte er in Ost-Berlin bleiben. Er wurde aber nur Sekretär der SED-Abteilungsparteiorganisation im Press- und Stanzwerk des Kabelwerks Oberspree. In dritter Ehe war er mit Käthe Hotopp, der Tochter von Albert Hotopp verheiratet. Bruno Metzner starb am 12. April 1968 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR
Mewis, Karl
* 22.11.1907 – ✝ 16.6.1987Geb. in Hannoversch-Münden; Vater Schlosser, Eisenbahner; Schlosserlehre; 1922 ADGB; SAJ; 1923 KJVD; 1924 KPD; 1925 28 Vors. des KJVD in Hessen-Waldeck; 1929 32 Org.-Sekr. der KPD-BL Magdeburg-Anh.; 1930 KPD-Schule in Fichtenau; 1932 34 Lenin-Schule in Moskau; 1934/35 illeg. Arbeit in Dtl. als Pol.-Ltr. des KPD-Bez. Mittelrhein; Teiln. am VII. Weltkongreß der KI; 1935 Kand., 1939 Mitgl. des ZK der KPD; 1935/36 Pol.-Ltr. des KPD-Bez. Wasserkante; 1936 Emigr. nach Dänemark (»Erwin«), zus.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Meyer, Ernst
* 10.7.1887 – ✝ 2.2.1930Als Sohn eines Lokomotivführers am 10. Juli 1887 in Prostken/Ostpreußen geboren, seine Familie ermöglichte ihm unter großen Entbehrungen den Besuch der Oberrealschule. Die Erziehung im Elternhaus war antisozialistisch und streng religiös. Er finanzierte sich das Studium selbst und studierte Philosophie, Psychologie und Nationalökonomie in Königsberg und Berlin. Meyers vier Geschwister (drei Brüder, von denen einer im Weltkrieg fiel, einer in Chile vermögend wurde und der andere in der Inflation sein Geld verlor und Selbstmord verübte, sowie eine Schwester, die Lehrerin wurde) gingen andere Wege. Die Mutter war fanatische Anhängerin einer religiösen Sekte. Als Gegner des Sozialismus sollte Meyer 1907 in Königsberg gegen den dortigen Sozialistenführer und späteren SPD- bzw. USPD-Vorsitzenden Hugo Haase ein Korreferat halten. Ernst Meyer, bekannt als ein ernster und um Objektivität ringender Mann, wurde während der langen Vorarbeit für das Referat vom Antisozialisten zum Sozialisten und war nunmehr von der Richtigkeit des Marxismus überzeugt. Er trat 1908 der SPD bei. In der Folgezeit zeigte Haase an Meyers Entwicklung großes Interesse. Meyer promovierte 1910 zum Dr. phil. und kam 1912 als Mitarbeiter bei Prof. Wagemann an das statistische Amt in Charlottenburg, wurde Anfang 1913 politischer Redakteur des SPD-Zentralorgans »Vorwärts« (unter Rudolf Hilferding). Wegen Majestätsbeleidigung erhielt er eine mehrmonatige Gefängnisstrafe. Meyer gehörte bald zum linken Flügel der SPD und zum Freundeskreis von Rosa Luxemburg in Berlin. Bei Kriegsausbruch (wegen Tuberkulose nicht als Soldat eingezogen) war er einer der Mitbegründer und Führer der Gruppe Internationale, des späteren Spartakusbundes. Wegen seiner Opposition gegen die SPD-Linie im Frühsommer 1915 aus der Redaktion des »Vorwärts« entfernt. Den Zimmerwalder Linken um Lenin schloß sich Ernst Meyer nicht an, da die Spartakusgruppe in der Frage der Gründung einer linksradikalen Partei andere Vorstellungen vertrat. Im Oktober 1914 hatte Meyer noch an Kautsky geschrieben: »... mir ist nicht sehr behaglich bei dem Gedanken, daß die von Ihnen in den früheren Parteidebatten bekämpften Parteigenossen die alleinige theoretische Führung in der sich neu konsolidierenden ?Linken? haben wollen.« Deshalb habe er sich bemüht, eine Basis für die Verständigung der Linken mit der Mitte zu finden. Da die Mitte aber die Partei-Rechte verteidige, sei das nicht möglich. 1915 saß Meyer einige Zeit in Untersuchungshaft, 1916 in »Schutzhaft«. 1917 unternahm er in Nürnberg in der »Prüfstelle für Ersatzglieder« für Kriegsversehrte experimentelle psychologische Studien, wurde 1918 Mitarbeiter in einem Ernährungsinstitut. Im Sommer 1918 Leiter der deutschen Sektion des sowjetischen Nachrichtenbüros ROSTA in Berlin. Seit 1918 lag die Führung der Spartakusgruppe (da außer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg nun auch Leo Jogiches in Haft war) in den Händen von Ernst Meyer. Somit gehörte er bei Ausbruch der Revolution 1918 zur Spartakuszentrale. Auf dem Gründungsparteitag der KPD wurde er auch in die Zentrale der neuen Partei gewählt und blieb in den ersten Jahren des Bestehens der KPD fast ununterbrochen Zentrale-Mitglied. 1919 polizeilich gesucht. Nach der Festnahme von Luxemburg und Liebknecht im Januar 1919 glaubte die Soldateska, daß der dritte Verhaftete Meyer sei (damals Redakteur an der »Roten Fahne«), doch bekanntlich war es Wilhelm Pieck, der dann wieder freikam. Meyer wurde im Februar 1919 verhaftet und bis Herbst 1919 in »Schutzhaft« gehalten. In den Jahren 1919 bis 1921 übte er für die KPD die verschiedensten leitenden Funktionen aus, gehörte ständig dem Polbüro an. Delegierter des II. und IV. Weltkongresses der Komintern, vom II. Weltkongreß zum Mitglied des EKKI berufen. Nach der Vereinigung mit der USPD zunächst nicht in die Zentrale gewählt, aber nach dem Rücktritt von Paul Levi, Clara Zetkin usw. wieder Zentrale-Mitglied. 1921 Chefredakteur der »Roten Fahne«, dann als Nachfolger Heinrich Brandlers Leiter des Polbüros und damit Führer der Partei. Auf dem VII. Jenaer Parteitag 1921 erhielt der Parteivorsitzende Meyer bei der Wahl in die Zentrale die meisten Stimmen. Unter seiner Führung war die KPD bestrebt, eine Einheitsfrontpolitik zu betreiben. Nach der Rückkehr Brandlers im August 1922 und nach Machenschaften der Komintern wurde Meyer abgelöst, Brandler übernahm wieder die Parteiführung. Obwohl vom Bezirk Ostpreußen auf dem VIII. Parteitag 1923 für die Zentrale vorgeschlagen, wurde Meyer (ebenso wie die Vertreter der Linken) von der zu Brandler stehenden Mehrheit des Parteitags nicht in die Zentrale gewählt. Trotzdem übernahm er auch in der Vorbereitung des Oktober 1923 verantwortliche Funktionen, war Leiter des Oberbezirks Süd (Südbayern, Hessen, Württemberg und Baden). Nach den Diskussionen über die Oktoberniederlage einer der Führer der Mittelgruppe. Als die Linken um Ruth Fischer die Parteileitung übernahmen, zählte Meyer zu ihren schärfsten, aber auch sachlichsten Kritikern, er wurde bald zum Leiter der oppositionellen Kreise. Nach dem »Offenen Brief« 1925 zunächst nicht in die Zentrale aufgenommen, aber sofort wieder mit wichtigen Aufgaben betraut, Chef des Pressedienstes der KPD. 1926 wurde dann ein Abkommen zwischen Meyer und Ernst Thälmann getroffen und nach dieser Erklärung Meyer sofort wieder ins ZK, Polsekretariat und Polbüro aufgenommen. Bald war er der eigentliche Parteiführer, besonders nach dem XI. Essener Parteitag (auf dem er ins ZK gewählt wurde) bestimmte er maßgebend die Geschicke der KPD. In den Jahren 1921 bis 1924 und von 1928 bis zu seinem Tode Abgeordneter des Preußischen Landtags. Im Oktober 1927 ernstlich erkrankt, mußte er wegen seines schlechten Gesundheitszustandes Deutschland verlassen, ging zur Kur in die Schweiz, dann in die Sowjetunion und kehrte erst im Dezember 1928 nach Berlin zurück. Inzwischen waren Ernst Meyers Anhänger, Arthur Ewert, Gerhart Eisler usw., die Mittelgruppe, die vom ZK Versöhnler genannt wurden, mehr und mehr ausgeschaltet worden. Nach der Wittorf-Affäre (Meyer befand sich zu der Zeit in der Sowjetunion) wurde auch der todkranke Ernst Meyer in den Hintergrund gedrängt. Er versuchte, die Versöhnler zusammenzuhalten und trat auf dem XII. Parteitag 1929 nochmals scharf gegen die neue ultralinke Politik auf. Ende Juli wegen seines verschlimmerten Gesundheitszustandes ins Sanatorium Hermannswerder bei Potsdam eingeliefert, denn zur Tuberkulose war eine Lungenentzündung hinzugekommen. Ernst Meyer starb nach einer Operation am 2. Februar 1930. Die KPD- (bzw. SED-) Führung bezog später eine schwankende Haltung zu Meyer. Lange wurde er als Versöhnler verfemt, sein Name zeitweise sogar wie die der sogenannten Agenten aus offiziellen Dokumenten ausgemerzt, später wurde seine überragende Rolle in der KPD wenigstens teilweise anerkannt. Meyer war der Herausgeber des Nachdrucks der »Spartakusbriefe« und anderer Dokumente und veröffentlichte zahlreiche kleinere Arbeiten, darunter in »Volk und Reich der Deutschen« eine Darstellung der KPD. Von seinen beiden Söhnen aus erster Ehe lebte einer in Kanada, der andere in der Bundesrepublik. Seine Witwe, Rosa Meyer-Leviné, geborene Broido (*18. 5. 1890 11. 11. 1979), war in der KPD nicht aktiv, lediglich in der Roten Hilfe arbeitete sie mit. Sie ging 1933 ins Exil, zuerst nach Frankreich, dann nach England und lebte bis zu ihrem Tode in London. Noch kurz zuvor erschien im Frühjahr 1979 die deutsche Ausgabe ihrer politischen Erinnerungen »Im inneren Kreis«.

Wer war wer in der DDR
Meyer, Hans
* 3.11.1942Geb. in Briesen (b. Bilin) (Sudeten / Bílina Kyselka / Březina, Tschechien); 1945 Flucht nach Rossleben (Unstrut); aufgew. in Dietlas (Rhön); Grundschule; 1956 59 Lehre als Maschinenschlosser in Suhl; 1956 63 Fußballspieler bei Motor Dietlas bzw. Motor Suhl; 1963 70 Verteidiger beim SC Motor bzw. FC Carl Zeiss Jena (ab 1968 / 69 1. Mannschaft, 30 Oberligaspiele, 1 Tor); Lehrer für Sport u. Gesch.; danach Trainerstudium an der DHfK Leipzig; 1970 71 Trainerass. von Georg Buschner; 1971 …

Wer war wer in der DDR
Meyer, Julius
* 17.9.1909 – ✝ 2.12.1979Geb. in Krojanke (Krs. Flatow, Westpr. / Krajenka, Polen); Volksschule; erlernte den Beruf des Leder-Zuschneiders; dann Arbeit in der Landw.; 1930 KPD; 1935 Flucht nach Berlin; 1936 39 Vertreter in der Lederbranche; lebte 1940 kurze Zeit illeg.; 1941 43 bei versch. Firmen zwangsverpflichtet; Febr. 1943 Verhaftung u. KZ, zul. in Auschwitz u. Ravensbrück, Kapo im KZ. 1945 KPD; Ltr. der Abt. »Opfer der Nürnberger Gesetzgebung« beim Hauptamt OdF im Magistrat von Berlin; 1946 SED; 1946 53…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Michalski, Wilhelm
* 22.10.1872Geboren am 22. Oktober 1872 in Berlin. Er war Krankenkassenangestellter, gehörte bereits vor der Jahrhundertwende der SPD an und war seit 1916 Vorstandsmitglied und Kassierer in der sozialdemokratischen Organisation (SPD, später USPD) von Berlin-Charlottenburg. Michalski war Mitbegründer der Spartakusgruppe und Teilnehmer der Konferenz am 1. Januar 1916. Aktiv bei den Berliner Revolutionären Obleuten, war eng mit Leo Jogiches verbunden und wurde mit diesem zusammen im März 1918 verhaftet. Nach der Revolution Führer des Spartakusbundes in Charlottenburg, Delegierter des Gründungsparteitags der KPD im Dezember 1918, übernahm aber keine weiteren Parteiaufgaben. Wilhelm Michalski überlebte die Nazizeit, wurde Mitglied der SED, aber ohne Funktionen. Das Todesdatum von Wilhelm Michalski konnte nicht ermittelt werden.
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