x

In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.

 

Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.

Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.

Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und  Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

 

Wer war wer in der DDR

Biebl, Johannes (Hansi)

* 20.2.1945

Geb. in Berlin; Ausbildung zum Funkmechaniker; 1964 Reichert Combo; 1965 Atlantics; 1966 – 69 Musikschule Berlin-Friedrichshain (Spezialkl. Tanzmusik, Gitarre); Gitarrist bei den Berolina-Singers, den Alexanders, der Modern-Soul-Band, der  Klaus-Lenz-Band,  Reinhard Lakomy; 1975 Johannes Biebl Bluesband; 1976  Veronika Fischer & Band; 1977 Gruppe 4 PS, Grand Prix beim Internat. Schlagerfestival in Dresden für »Zweigroschenlied«; ab Mitte 1978 Hansi Biebl Band in versch. Besetzungen; 1979 LP…

dissidenten.eu

Bielecki, Czesław

* 1948

Czesław Bielecki wurde 1948 in Warschau geboren. Er studierte 1968–73 an der Fakultät für Architektur des Warschauer Polytechnikums, wo er am 21. und 22. März 1968 am Studentenstreik teilnahm. Für seinen Versuch, die studentischen Proteste am Polytechnikum und der Warschauer Universität zu koordinieren, kam er ins Gefängnis, wo er Kontakt mit Adam Michnik aufnahm, den er aus der Mittelschule kannte. Nach Einstellung des Verfahrens kam er im Juni 1968 in Freiheit. 1970–79 gehörte er der…

Wer war wer in der DDR

Bielka, Heinz

* 19.3.1929 – ✝ 1.12.2020

Geb. in Gersdorf; Vater Angest.; Abitur 1948; Neulehrer, 1949 – 54 Studium der Biol. in Dresden u. Leipzig, 1954 Dipl., 1956 Prom. an der Univ. Leipzig; 1961 Habil. an der HU Berlin; 1954 – 91 Mitarb. der DAW/AdW, 1965 – 72 Dir. des Inst. für Zellphysiol. (Nachf. von Erwin Negelein), 1968 Prof. der DAW, ab 1971 Abt.-Ltr. im ZI für Molekularbiol., dort seit 1981 stellv. Dir.; 1970 Mitgl. der Leopoldina (seit 1991 Senat); 1974 Virchow-Preis; 1976 Korr. Mitgl., 1978 Ord. Mitgl der AdW; 1979 NP.…

Wer war wer in der DDR

Biering, Walter

* 2.12.1898 – ✝ 21.4.1964

Geb. in Söhesten (Krs. Merseburg); Vater Kleinbauer; Volksschule; 1913 – 16 Ausbildung zum Maurer, anschl. im Beruf tätig; 1917/18 Militärdienst, Mitgl. eines Soldatenrats; 1919 SPD; nach Entlassung aus dem Lazarett, Mithilfe in der väterl. Wirtschaft, ab 1925 selbst. Bauer, Engagement in der Kriegsopferbew.; 1927 KPD; 1927 – 33 Mitgl. der KPD-BL Halle-Merseburg, Bauernref., Mitbegr. des Bunds der Kleinen Landw., beteiligt an der Ausarbeitung des Bauernhilfsprogr. der KPD (1931); 1929 – 33…

Wer war wer in der DDR

Biermann, Wolfgang

* 29.11.1927 – ✝ 18.7.2001

Geb. in Leipzig; Vater Buchdrucker; RAD; 20.4.1944 als NSDAP-Mitgl. erf.; Wehrmacht; Kriegsgefangenschaft. 1945 – 48 Ausbildung zum Maschinenbauschlosser; 1946/47 LDPD; 1948 – 51 Studium an der Ing.-Schule für Maschinenbau Leipzig; ab 1951 Konstrukteur u. Assistent des Techn. Dir. im VEB Bagger-, Förderbrücken- u. Gerätebau Lauchhammer; 1955 – 57 Techn. Dir. im VEB Nobas Nordhausen; 1956 SED; 1958/59 Prod.-Dir. im VEB Schwermaschinenbau »Heinrich Rau« Wildau; 1959 – 62 Techn. Dir. der VVB…

Wer war wer in der DDR

Bilkenroth, Georg

* 24.4.1898 – ✝ 20.4.1982

Geb. in Osendorf (b. Halle); Vater Bergmann; 1919 – 23 Studium an der Bergakad. Clausthal, Dipl.-Ing; 1923 Berging. in Halle; 1924 stellv. Werkltr., 1935 Werkdir. der Niederlausitzer Kohlenwerke Kraftwerk II in Deuben; 1940 Techn. Oberltr. der Braunkohlenwerke Salzdetfurth AG in Berlin; 1942 Prom. zum Dr.-Ing. an der Bergakad. Freiberg (Preßdruck u. Preßdruckmessungen bei der Braunkohlenbrikettierung); Internierung, Kriegsgefangenschaft. 1947 wiss. Mitarb. der HA Kohle der DWK in Berlin,…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bingen, Gerhard

* 24.2.1900 – ✝ 22.8.1940

Geboren am 24. Februar 1900 in Köln, Sohn eines Tagelöhners, des später führenden Kölner SPD-Funktionärs Johann Bingen. Lehre als Dreher. Während des Krieges Mitglied der USPD, im November 1918 Mitglied des Kölner Arbeiter- und Soldatenrates, Ende 1918 Delegierter für Köln-Niehl auf dem Gründungsparteitag der KPD in Berlin. Im Januar 1919 wurde Bingen wegen »revolutionärer Propaganda« unter den britischen Besatzungstruppen von einem Kriegsgericht zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, die er in Siegburg verbüßte. In den folgenden Jahren agitatorisch für die KPD tätig, ohne eine erkennbare Parteifunktion auszuüben. Bingen trat aus der KPD aus und wurde später wieder Mitglied der SPD. Er arbeitete seit dem 1.Oktober 1923 bei den Kölner Verkehrsbetrieben, von denen er am 12. Juni 1939 entlassen wurde. Er war wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« von Juli bis September 1936 in Köln inhaftiert. Gerhard Bingen starb am 22. August 1940 in Köln-Weidenpesch an den Folgen der Mißhandlungen, die er 1936 während seiner Haft erlitten hatte.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Birkert, Emil

* 14.8.1895 – ✝ 14.3.1985

Geboren am 14. August 1895 in Stuttgart, Sohn eines Schreiners; lernte Schriftsetzer. Birkert trat 1910 der Sozialistischen Jugend und 1913 der SPD bei, gehörte zum linken, antimilitaristischen Flügel um Friedrich Westmeyer. Mit Fritz Wiest und Fritz Rück auf Wanderschaft. 1915 als Soldat eingezogen, in Verbindung zur Spartakusgruppe betrieb er Antikriegspropaganda. Als Gas-Vergifteter kam er ins Seuchenlazarett. 1918 schloß Birkert sich dem Spartakusbund an und bei ihrer Gründung der KPD. Zunächst in der Spartakus-Druckerei in Stuttgart-Degerloch, später in illegalen Druckereien in Berlin tätig. Auf dem 6. Reichskongreß der Kommunistischen Jugend Deutschlands im September 1921 in Halle in deren Reichszentrale gewählt, schied Birkert bereits im Dezember 1921 aus. Zusammen mit Walter Gollmick und Eugen Herbst unterstütze er die Politik Paul Levis und der KAG, blieb jedoch in der KPD, arbeitete bis 1926 in parteinahen Verlagen in Berlin bzw. als Lektor im Mitteleuropäischen Büro der RGI. Nach Stuttgart zurückgekehrt, wurde er 1929 aktives Mitglied der KPO. Seit 1926 Bildungsarbeit im Touristenverein der Naturfreunde (TVdN). 1933 arbeitslos, unterhielt ein kleines Textilgeschäft, 1939 zum Zollgrenzschutz einberufen. Bei Struthof im Elsaß interniert. Ab 1945 bei den Naturfreunden und der IG Druck und Papier aktiv, zweiter Vorsitzender der Bundesleitung der Naturfreunde und Angestellter der IG Druck und Papier, stellvertretender Redakteur des Verbandsorgans, wo er mit dem aus der Emigration zurückgekehrten Fritz Rück wieder zusammenarbeitete. 1960 Rentner, weiterhin aktiv im TVdN. Emil Birkert starb am 14. März 1985 in Stuttgart. Unter dem Titel »Am Rande des Zeitgeschehens« hatte er 1983 autobiographische Erinnerungen veröffentlicht.

Wer war wer in der DDR

Birthler, Marianne

* 22.1.1948

Geb. in Berlin-Friedrichshain; Eltern Einzelhändler; 1954 – 62 Grund-, 1962 – 66 OS in Berlin, Abitur; 1967 – 71 Exportbearb. bei der Dt. Kamera- u. ORWO-Film Export GmbH; Fernstudium an der FS für Außenhandel in Berlin, Außenhandelswirtschaftlerin; 1972 – 83 Hausfrau, in Schwedt Ausbildung zur Katechetin u. Gemeindehelferin der ev. Kirche in Berlin, 1983 – 87 Katechetin in der ev. Elias-Gemeinde in Berlin-Prenzlauer Berg; 1986 Mitbegr. des Arbeitskrs. »Solidar. Kirche«; 1987 – 90 Jugendref. im…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bischoff, Hermann

* 18.7.1875 – ✝ 16.12.1959

Geboren am 18. Juli 1875 in Gräfenroda, Sohn eines Kleinbauern; Streckenarbeiter, erlernte während seiner Wanderschaft das Müllerhandwerk. Er kehrte in seine Thüringer Heimat zurück, wo er sich noch vor dem Weltkrieg der SPD anschloß. 1916 wurde er Soldat und ging 1917 zur USPD. 1920 Mitglied der KPD und Mitbegründer der Notgemeinschaft der Roggenschuldner, einer der KPD nahestehenden Kleinbauernorganisation in Thüringen. Im Oktober 1923 delegierte ihn die Zentrale der KPD zum 1. Internationalen Bauernkongreß nach Moskau. Von 1924 bis 1927 KPD-Landtagsabgeordneter in Thüringen (Wahlkreis Arnstadt) und Mitglied der BL (Abt. Land). Eine erneute Kandidatur für den Landtag wurde 1927 durch die BL verhindert. Bischoff zog sich aus der Parteiarbeit zurück und machte sich selbständig auf einem Waldgut in Ölschroda bei Friedersdorf. Hier nach 1933 Pächter einer Gastwirtschaft. Am 22.August 1944 verhaftet und ins KZ Buchenwald eingeliefert, am 2.September 1944 wieder freigelassen. 1945 trat Bischoff der KPD bei, bis 1956 Vorsitzender des VdgB-Ortsausschusses Holzhausen und Parteisekretär am Ort. 1957 Übersiedlung nach Arnstadt; er erhielt den VVO in Bronze. Hermann Bischoff starb am 16. Dezember 1959 in Arnstadt.

Wer war wer in der DDR

Bittel, Karl

* 22.6.1892 – ✝ 18.4.1969

Geb. in Darmstadt; Vater Bankbeamter; Volks- u. Oberrealschule in Freiburg i. Br.; Mitbegr. der Jugendorg. »Wandervogel«; 1911 Abitur; 1911 – 15 Studium der Volkswirtschaft, Rechtswiss. u. Geschichte an den Univ. Heidelberg, Freiburg u. Tübingen; ab 1911 zugl. Volontär an der »Freiburger Volksstimme«; 1913 – 16 Sekr. beim Konsumverein Esslingen; 1915 Prom. zum Dr. rer. pol. mit der Arbeit »Eduard Pfeiffer u. die dt. Konsumgenossenschaftsbew.«; 1917 Geschäftsf. im Lebensmittelamt Mannheim u. im… Geboren am 22. Juni 1892 in Darmstadt, Sohn eines hessischen Staatsbeamten. 1911 Abitur am Realgymnasium in Freiburg, Mitglied der von ihm 1909 mitgegründeten bürgerlichen Jugendbewegung Wandervogel. Er studierte in Heidelberg, Freiburg und Tübingen, wo er am 11.März 1915 mit einer Dissertation über das Thema: »Eduard Pfeiffer und die deutsche Konsumgenossenschaft« promovierte. Gleichzeitig von 1913 bis 1916 Sekretär beim Konsumverein in Esslingen. Von 1917 bis 1919 Geschäftsführer im Lebensmittelamt Mannheim und im Badischen Landeswohnungsverein Karlsruhe. Während der Krieges betätigte sich Bittel als Journalist; er gab die Zeitschrift »Politische Rundbriefe« heraus und gehörte der »Freideutschen-Jugend« an. Nach der Novemberrevolution 1918 wurde er in den Arbeiter- und Soldatenrat in Karlsruhe gewählt, trat der SPD bei, wechselte aber schon im Februar 1919 in Stuttgart zur KPD. In der Folgezeit hauptamtlicher Funktionär der KPD, zunächst als Redakteur (u. a. beim Chemnitzer »Kämpfer«). 1921 Leiter der Abteilung Genossenschaft in der Berliner Zentrale und von 1922/23 zugleich besoldeter Sekretär des Konsumvereins und Stadtverordneter von Weißenfels. Ende 1924 ging Bittel als Spezialist für Genossenschaftswesen nach Moskau und arbeitete in der Gewerkschaftsabteilung des EKKI. Im Januar 1927 Rückkehr nach Deutschland, erneut in der Genossenschaftsabteilung des ZK der KPD tätig. Da er zum rechten Flügel der Partei tendierte, trat er in der ultralinken Periode nach 1928 politisch in den Hintergrund. Von 1928 bis 1930 in der sowjetischen Handelsvertretung beschäftigt, von 1930 bis April 1933 bei der Derop in Berlin. Im Mai 1933 von der Gestapo am Bodensee verhaftet, blieb er bis 1934 in den KZs Heuberg und Ulm. Bittel stand bis 1945 unter Polizeiaufsicht, konnte aber unbehelligt am Bodensee leben und wissenschaftlich arbeiten. 1940 erschien seine Arbeit »Messmer und sein Problem«, 1942 eine Paracelsus-Dokumentation. Seine Werke wurden in NS-Deutschland gedruckt. 1945 wurde Bittel wieder journalistisch aktiv und trat der KPD bei. 1946 Chefredakteur und Lizenzträger der KPD-Zeitung »Unser Tag« in Offenburg und Mitglied des Sekretariats der KPD-Landesleitung in Südbaden. Bittel war bis zu seiner Übersiedlung im Frühjahr 1949 in die SBZ auch Vorsitzender der VVN Baden. Im Juni 1949 wurde er Geschäftsführer und stellvertretender Leiter, 1951 bis 1957 Direktor des Deutschen Instituts für Zeitgeschichte in Ost-Berlin, gleichzeitig gab er die Halbmonatsschrift »Dokumentation der Zeit« heraus. Er wurde am 1. Oktober 1957 zum Professor mit Lehrauftrag an die Humboldt-Universität berufen. Bittel erhielt zu seinem 70. Geburtstag den Karl-Marx-Orden. Auch nach 1945 Autor zahlreicher Schriften, u. a. »Die Feinde der deutschen Nation«, 1952; »Zeitgeschichte als Wissenschaft«, 1956. Er übersiedelte in den sechziger Jahren nach Ahrenshoop und wirkte als stellvertretender Vorsitzender des Kulturbundes im Bezirk Rostock. Karl Bittel starb am 18. April 1969 in Ost-Berlin.Bernd-Rainer Barth / Andreas Herbst

Wer war wer in der DDR

Blaschke, Karlheinz

* 4.10.1927

Geb. in Schönlinde (Krs. Rumburg, Nordböhmen/Krásná Lípa, Tschechien); Vater Maschinenschlosser; Volksschule, Gymnasium, OS; 1943/44 Luftwaffenhelfer, RAD; 1945 Wehrmacht (Marine); bis Juni 1945 Kriegsgefangenschaft. 1946 Abitur; bis 1956 Mitgl. der CDU; 1946 – 50 Studium der Fächer Geschichte, Germanistik u. latein. Sprache an der Univ. Leipzig, 1948 Landw.-Gehilfenprüfung, 1950 Prom. über die »fünf neuen Leipziger Univ.-Dörfer«; 1950 – 51 Inst. für Archivwiss. Potsdam, 1951 – 68 wiss. Archivar…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Biefang, Johann (Julius)

* 2.8.1893 – ✝ 1937/38

Geboren am 2. August 1893 in Moers; Bergarbeiter, nach dem Weltkrieg Mitglied der USPD, ab 1920 Mitglied und ehrenamtlicher Funktionär der KPD. Bis 1929 Bergarbeiter und 1. Vorsitzender des Betriebsrates einer Schachtanlage. 1927 auf dem XI. Parteitag der KPD in Essen zum Mitglied des ZK der KPD gewählt. Dort war er einer der »Arbeitervertreter« und hatte die Zahlen-Deckbezeichnung »38« sowie »44«, wurde aber auf dem XII. Parteitag 1929 nicht wiedergewählt. Im Mai 1929 anläßlich der Organisierung eines Proteststreiks wegen des »Blutmais 1929« von der Grubendirektion entlassen, wurde Biefang zunächst als Lokalredakteur an die »Niederrheinische Arbeiterzeitung« nach Duisburg bzw. an die »Arbeiterzeitung« nach Dortmund geschickt, zuletzt Redakteur am »Ruhr-Echo« in Essen. 1930 Übersiedlung in die Sowjetunion, dort Anerkennung als Politemigrant. Mitarbeiter der deutschen Sektion bei der Komintern bzw. Bergarbeiter im Donbass. 1932 erschien in Moskau seine Broschüre: Hans Biefang, Ruhrkumpel in Sowjetstädten. Bis heute ist das weitere Schicksal Johann Biefangs ungeklärt. Wahrscheinlich ist, daß er – wie tausende andere – Opfer der stalinistischen Säuberungen wurde. Seine mit ihm 1930 in die Sowjetunion übergesiedelte Frau Helene Biefang, geborene Dolleck (* 30. 6. 1895 – † 18. 3. 1988), kam im Mai 1950 in die DDR. Von 1933 bis 1936 war sie Kursantin an der KUNMS in Moskau, von 1937 bis 1946 Sekretärin im Verlag für ausländische Literatur, von 1947 bis 1950 in gleicher Funktion beim Ministerium für Innere Angelegenheiten in Moskau. Seit ihrer Ankunft in der DDR Mitglied der SED, arbeitete sie von 1950 bis 1958 und von 1965 bis 1970 als Hilfsredakteurin am IML. 1980 erhielt sie den VVO in Gold. Aus ihren Kader-Unterlagen geht hervor, daß ihr Sohn Hans Biefang (* 15. 6. 1920) 1941 wegen Papierdiebstahls in der UdSSR zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, 1942 in Engels (Wolgagebiet) krank aus der Haft entlassen wurde und 1944 gestorben ist. Über ihren Mann gab sie lediglich zu Protokoll, er sei 1937 nach Spanien gegangen und dort 1938 gefallen. Auch die Gedenktafel für die im »Spanischen Freiheitskampf Gefallenen« auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde verzeichnet Biefang. Das ist aber kein Beweis dafür, daß er nicht doch ein Opfer der stalinistischen Säuberungen wurde.

dissidenten.eu

Bielecki, Czeslaw

* 1948

Im Mai 1983 wurde Bielecki verhaftet. In der Zelle führte er ein langes Interviewgespräch mit Adam Michnik, das als „Dialog durch Gitterstäbe“ (Dialog przez kraty) bekannt wurde (*„Tygodnik Mazowsze“ vom 8. September 1983). Nach zweieinhalb Monaten wurde er im Rahmen einer Amnestie freigelassen; der Staatssicherheit war es nicht gelungen herauszufinden, dass er es war, der sich hinter dem Samisdat-Pseudonym „Maciej Poleski“ verbarg. Bielecki kehrte in den Untergrund zurück und veröffentlichte…

Wer war wer in der DDR

Bienek, Horst

* 7.5.1930 – ✝ 7.12.1990

Geb. in Gleiwitz, Schles. (Gliwice, Polen); Vater Bahnbeamter, Mutter Klavierlehrerin; Besuch der Bürgerschule in Oberschles.; nach dem Einmarsch sowj. Truppen als Demontagearbeiter zwangsverpflichtet. 1946 Übersiedl. nach Köthen; später nach Potsdam, dort Beendigung der Oberschule, Abitur; 1949 / 50 Redaktionsvolontär bei der »Tagespost« in Potsdam; erste Gedichte; 1950 Teiln. am ersten Lehrgang für junge Schriftsteller in Bad Saarow (Vorläufer des Leipziger Literaturinst.), von  Johannes R.…

dissidenten.eu

Biermann, Wolf

* 1936

Wolf Biermann wurde am 15. November 1936 in Hamburg in eine kommunistische Familie geboren. Sein Vater war im antinationalsozialistischen Widerstand aktiv und wurde 1943 als  Kommunist und Jude in Auschwitz ermordet. Kurz vor dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953, jedoch bereits nach Stalins Tod im März 1953, siedelte Wolf Biermann in die DDR über. Das Abitur legte er 1955 in der Internatsschule Gadebusch ab, anschließend nahm er ein Studium der Politischen Ökonomie an der Humboldt-Universität zu…

Wer war wer in der DDR

Bierwisch, Manfred

* 28.7.1930

Geb. in Halle, Vater Angest. 1949 Abitur; 1951 – 56 Studium der Germanistik an der KMU Leipzig; Beginn der Freundschaft mit  Uwe Johnson; 1952 / 53 Studienunterbrechung, Verurteilung u. Haft wegen »Boykotthetze«; ab 1957 Mitarb. des Inst. für dt. Sprache u. Lit.; 1961 Dr. phil. an der KMU Leipzig mit der Arbeit »Zur Morphol. des dt. Verbalsystems«; 1962 – 73 Mitarb. der Arbeitsstelle für strukturelle Grammatik der DAW, Auflösung der Arbeitsstelle wegen ideolog. Vorbehalte der SED gegen eine…

Wer war wer in der DDR

Bille, Manfred

* 28.5.1937

Geb. in Luckenwalde; Vater Schmied; Volksschule, 1951 – 54 Lehre u. Arbeit als Fernmeldemechaniker bei der DR; 1954 – 58 Transportpolizei (Wachtmeister); 1958 – 60 Kraftfahrer; 1960 – 62 Abt.-Ltr., dann 1962 – 1969 Dir. eines Betriebs; Fernstud. der Ök. an der FS für Verkehrs- u. Betriebstechnik, Ingenieurök.; 1963 SED; 1970 – 75 Ltr. u. Beauftragter für Autobahnbau u. 1975 – 79 Dir. des Büros für Verkehrsplanung, 1976 – 86 Ltr. der Abt. Verkehrs- u. Nachrichtenwesen beim Rat des Bez. Potsdam;…

Wer war wer in der DDR

Birke, Wolfgang

* 2.11.1931 – ✝ 12.8.2015

Geb. in Pirna; Vater Musiker; Volksschule. 1947 – 49 Ausbildung zum Bäcker, danach im Beruf tätig; 1950 Kursant der VP-Nachrichtenschule Pirna, dann Kommissar bei der KVP-Bereitschaft; 1950 SED; 1951 Offz. für Nachrichtenverb. bei der HV Ausbildung der VP Berlin, 7. Abt. (später Stab der KVP); 1956 Dienstantritt im MfS, Abt. XI (Chiffrierwesen); 1965 – 71 Fernstudium an der JHS Potsdam-Eiche, Dipl.-Jur.; 1971 stellv. Ltr., 1974 Ltr. der Abt. XI; 1984 Gen.-Major; 1990 Entlassung; gest. in…

Wer war wer in der DDR

Birkigt, Rolf

* 3.11.1921 – ✝ 2.10.2008

Geb. in Dresden; Vater Arbeiter; Volks- u. Oberrealschule, kaufm. Lehre u. Arbeit; 1940 RAD; 1941 Wehrmacht; 1942 – 49 sowj. Kriegsgef. u. Antifaschule; 1944 Mitgl. des Bundes Dt. Offiziere u. des NKFD. 1949 Rückkehr nach Dtl.; 1949 – 52 Dispatcher, Lagerltr. u. techn. Übers. bei der SDAG Wismut; 1953 techn. Übers. beim VEB IFA Motorenwerk in Chemnitz; 1953 – 56 Doz. für Russisch an der Ingenieurschule für Werkstofftechnik in Karl-Marx-Stadt; 1956 – 63 Dolmetscher, Offizier der…

Wer war wer in der DDR

Birthler, Wolfgang

* 28.1.1947

Geb. in Magdeburg; Vater Produktionsdir.; 1953 – 61 Grundschule in Böhlen; 1961 – 65 EOS Borna, 1962 – 65 Ausbildung zum Rinderzüchter, 1965 Abitur; 1965 – 71 Studium der Veterinärmed. an der HU Berlin, Dipl.-Vet.-med.; 1971 – 73 u. 1975 – 90 Tierarzt im Krs. Angermünde; 1973 – 75 Bausoldat in Saßnitz (Rügen); 1971 – 88 FDGB, Austritt; 1971 – 90 Mitarb. der Ev. Kirche, Organisator u. Ltr. von monatl. Gesprächskreisen, offenen Abenden u. Wochenendrüsten der Ev. Gemeinde Schwedt, Mitgl. des…

Wer war wer in der DDR

Bischoff, Charlotte

* 5.1.1901 – ✝ 4.11.1994

Geb. in Berlin-Schöneberg; Vater Schriftsetzer; Ausbildung zur Kontoristin/Stenotypistin; 1915 SAJ; 1920 KJVD; 1923 KPD; unterstützte ihren Mann Fritz B. im Nachrichten- u. Abwehrdienst der KPD; 1926 nach Hamburg; 1930 als Sekr., später Sachbearb., zum ZK der KPD in Berlin; Febr. 1933 in illeg. ZK-Apparat übernommen; Dez. 1933 nach Moskau, Jan. 1934 in der MOPR als Stenotyp., 1934 – 38 Chiffreur des OMS-Apparats, Febr. 1935 – Nov. 1937 in den Niederl. u. Dänemark; zurück nach Moskau; Dez. 1938…

Wer war wer in der DDR

Bittner, Horst

* 14.6.1927 – ✝ 16.4.2013

Geb. in Taucha (b. Leipzig); Vater Arbeiter; Volksschule; Ausbildung zum u. Arbeit als Drucker; 1945 Antifa-Jugend. 1946 SED; 1946 – 49 Studium der Wirtschaftswiss. an der Univ. Leipzig, Dipl.-Volkswirt; ab 1950 Mitarb. des Min. für Ausw. Angelegenh. bzw. des Min. für Außenhandel u. Innerdt. Handel, dort zeitw. Ltr. der Abt. UdSSR; 1957 – 63 Handelsattaché u. stellv. Ltr. der DDR-Handelsvertr. in der UdSSR; 1964/65 Stellv. Min. für Außenhandel u. Innerdt. Handel; 1965 – 74 Botschafter der DDR…

Wer war wer in der DDR

Bläss, Petra

* 12.6.1964

Geb. in Leipzig; Vater Theaterintendant, Mutter Souffleuse; 1970 – 82 POS u. EOS in Cottbus; 1982 – 87 Studium der Geschichte, Pädagogik u. Germanistik an der HU Berlin, Dipl.-Lehrer; 1986 – 90 SED u. 1997 – 2005 PDS/ Linkspartei; 1987 – 90 Forschungsstudium am Bereich Lit.-Wiss. der Sekt. Germanistik der HU Berlin; 1990 Gründungsmitgl. des UHV; Dez. 1989 Mitbegr. des UFV; Jan. 1990 Austritt aus SED/PDS; Febr. – Aug. 1990 Vors. der Wahlkommission der DDR für die Volkskammer- u. Kommunalwahlen;…

Wer war wer in der DDR

Biege, Holger

* 19.9.1952 – ✝ 25.4.2018

Geb. in Greifswald; Mutter Lehrerin, Vater Biologe; 1960 nach Berlin, Klavierunterricht; 1969/70 Lehre als BMSR-Techniker in Hettstedt, Abbruch; 1970/71 Studium an der HS für Musik »Hanns Eisler« in Berlin, Abbruch; 1972 NVA; 1974 Ausbildung an der Musikschule Friedrichshain (Klavier, Gesang); Beginn der berufl. Laufbahn als Musiker u. Sänger, 1975 Mitgl. der Schubert-Formation, erste Soloprod. »Wenn der Abend kommt«; 1976/77 erste Gastspiele in Polen, der ČSSR u. Berlin (West); 1978 erste LP…

Wer war wer in der DDR

Bieler, Manfred

* 3.7.1934 – ✝ 23.4.2002

Geb. in Zerbst (Anh.); Vater Baumstr., Mutter Stenotypistin; Schule in Zerbst u. Asch (Westböhmen), 1952 Abitur am Philanthropinum Dessau; 1952 – 56 Studium der Germanistik an der HU Berlin, Abschluß Dipl.-Philologe; 1955 Preis der V. Weltfestspiele der Jugend u. Studenten in Warschau für die Erz. »Der Vogelherd«; 1956/57 wiss. Mitarb. des DSV; Ende Juni 1956 auf dem 2. Kongreß junger Künstler in Karl-Marx-Stadt zus. mit  Heinz Kahlau, Manfred Streubel u. Jens Gerlach öff. Eintreten für mehr…

Wer war wer in der DDR

Bierbach, Martin

* 30.11.1926 – ✝ 9.4.1984

Geb. in Kalbsrieth (b. Artern); Vater Arbeiter; Volks- u. Mittelschule; Lehre u. Arbeit als Maschinenschlosser; 1943 RAD, 1943 – 45 Wehrmacht, 1945 – 48 sowj. Kriegsgefangenschaft. 1948 Rückkehr nach Dtl.; SED; 1948 – 50 Lehre als Schlosser (Umschüler), Maschinenschlosser im VEB Zuckerfabrik Artern; 1950 – 52 Instrukteur der SED-KL Sangerhausen, 1952 Lehrgang an einer SED-LPS; 1953 Eintritt in das MfAA, Hauptsachbearb., Referent, Oberreferent, 1953 – 57 hauptamtl. Sekr. der SED-BPO im MfAA;…

Wer war wer in der DDR

Biermann, Kurt-Reinhard

* 5.12.1919 – ✝ 24.5.2002

Geb. in Bernburg; 1940 – 43 Studium des Maschinenbaus an den TH Berlin u. Stuttgart; Wehrmacht u. Kriegsgefangenschaft. 1952 – 55 Forts. des Studiums an der TH Dresden u. der HU Berlin; 1956 Sekr. der Kommission bei der DAW zur Vorbereitung des Euler-Jubiläums; 1957 Dipl., 1964 Prom.; ab 1958 an der DAW in Berlin tätig, ab 1969 Ltr. der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle; 1984 em.; Vizepräs. der Académie Internationale d’Histoire des Sciences; gest. in Berlin. Mathematikgeschichtl. Arbeit…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Biewald, Wilhelm

* 2.11.1897 – ✝ 1938

Geboren am 2. November 1897 in Rostow am Don als Sohn einer deutschen Familie, die vor dem Weltkrieg nach Schlesien übersiedelte. 1920 Mitglied der USPD, im gleichen Jahr der KPD. Biewald gehörte zu den führenden kommunistischen Funktionären in Schlesien. 1931 hauptamtlicher KPD-Sekretär in Düsseldorf, dann Redakteur am »Klassenkampf« in Halle. Zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, floh er Ende 1932 in die Sowjetunion nach Rostow, seinem Geburtsort. Redakteur an der Zeitung »Molat«. Dort lebte er mit seiner Frau Johanna Biewald, geb. Hertwig (*9. 10. 1902 – † 3. 10. 1985), einer Beamtentochter, seit 1924 Mitglied der KPD und aktive Funktionärin. Nach der Heirat 1926 in der Redaktion der schlesischen »Arbeiterzeitung«, später für den gesamten Pressevertrieb der RGO verantwortlich und von 1932 bis 1935 ebenfalls in der Redaktion »Molat«. Wilhelm Biewald wurde im November 1937 in Rostow verhaftet, er kam 1938 im Gulag ums Leben. Johanna Biewald war von 1941 bis 1943 evakuiert. Von 1943 an als Politinstrukteurin in sowjetischen Kriegsgefangenenlagern. 1948/49 im Bergwerk, bis 1955 Bibliothekarin in Rostow. Im April 1955 durfte sie in die DDR und wurde Mitglied der SED und Lektorin im Verlag Tribüne. 1963 mit dem VVO in Silber ausgezeichnet.

Wer war wer in der DDR

Billhardt, Thomas

* 2.5.1937

Geb. in Chemnitz; Mutter Fotografin; Grundschule; 1951 – 54 Ausbildung zum Fotografen; 1954 – 57 Studium an der FS für angew. Kunst Magdeburg, staatl. geprüfter Fotografiker, 1957/58 Qualifikation zum Fotomstr.; 1958/59 Verlagsfotograf im Verlag Bild u. Heimat Reichenbach; 1959 – 63 Studium an der HS für Grafik u. Buchkunst Leipzig, Dipl.-Fotografiker; 1962 VDJ; 1963 – 71 freischaff. Fotograf; ab 1967 Mitgl. des Präs. des Solidaritätsfonds der DDR; 1968 SED; 1969 Kunstpreis der DDR; 1972 – 81…

Wer war wer in der DDR

Birkemeyer, Gisela

* 22.12.1931

Geb. in Fahsendorf (Erzgeb.); Vater Ing.; begann 1944 in Schmölln mit der Leichtathletik; 1951 Angest. im Landessportaussch. Thür.; 1951 – 53 BSG Motor Nord Erfurt; 1953 – 1956 BSG Motor Zeiss bzw. SC Motor Jena; 1956 – 1964 SC Dynamo Berlin; zweimal Teiln. an Olymp. Spielen: 1956 Silber 80 m Hürden, 6. Platz 200 m u. 4 x 100, 1960 Bronze 80 m Hürden; EM 1958 Bronze über 80 m Hürden; fünfmal Gold bei Studenten-WM: 1953 4 x 200 m, 1954 80 m Hürden, 1955 4 x 100 m, 1957 200 m, 1959 80 m Hürden;…

Wer war wer in der DDR

Birnbaum, Dieter

* 21.12.1931

Geb. in Stralsund; Vater Schriftsetzer; 1938 – 51 Schulbesuch u. Abitur an der Goethe-OS in Demmin; 1950 SED; 1951/52 Lehramtsbewerber an der Zentralschule Tentzerow (Kr. Demmin); 1952 – 57 Studium der Biol. (Fachrichtung Botanik) an der EMAU Greifswald, 1957 – 60 dort Aspirant am Phytopatholog. Inst., 1960 Prom. zum Dr. rer. nat. mit »Untersuchungen über den Stickstoff- u. Kohlenhydrathaushalt von Kartoffelblättern u. ihre Beziehungen zum Phytophthorabefall«; 1960/61 hauptamtl.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bischof, Hugo

* 4.10.1892 – ✝ 11.10.1971

Geboren am 4. Oktober 1892 in Hamburg als Sohn einer Arbeiterfamilie; Metallarbeiter in Hamburg und Hannover. 1912 Eintritt in die Gewerkschaft und in die SPD. August 1914 Einberufung als Soldat, 1916 wegen schwerer Verwundung entlassen, anschließend Bürodienst. 1918 Mitglied der USPD in Elmshorn, im November Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrates und Ende 1920 dort VKPD-Vorsitzender. Bischof wurde auf dem VIII. Parteitag der KPD 1923 als Ersatzmitglied für den Bezirk Wasserkante in den ZA gewählt und kam im März 1923 als Volontär in die BL nach Thüringen, anschließend Orgsekretär der BL Thüringen. Von November 1923 bis Januar 1924 inhaftiert, wurde er anschließend aus Thüringen ausgewiesen. Die Zentrale schickte ihn zunächst als Parteisekretär nach Hagen/Westfalen bzw. nach Auflösung des Parteibezirks Hagen als Orgsekretär nach Siegen. Ende 1924 Rückkehr nach Elmshorn, von 1927 bis 1929 Kreistagsabgeordneter in Pinneberg. 1929 wurde Bischof aus der KPD ausgeschlossen und trat der KPO bei. Von Juni bis September 1933 war er in KZs inhaftiert. Nach seiner Entlassung arbeitete er auf der Deutschen Werft als Lohnbuchhalter. 1945 hauptamtlicher KPD-Sekretär für Pinneberg und Mitglied der BL Wasserkante. 1946 MdL Schleswig-Holstein und stellvertretender Vizepräsident des Landtages. Von 1946 bis 1950 Mitglied der KPD-Landesleitung Wasserkante bzw. Schleswig-Holstein, verantwortlicher Sekretär für Landwirtschaft. Wegen einer schweren Nervenerkrankung beendete er 1950 die hauptamtliche Parteiarbeit und ging in Rente. 1968 übersiedelte er zu seinen Angehörigen in die DDR, nach Rostock, wo Hugo Bischof am 11.Oktober 1971 starb.

Wer war wer in der DDR

Bisky, Lothar

* 17.8.1941 – ✝ 13.8.2013

Geb. in Zollbrück (Krs. Rummelsburg, Hinterpomm./Korzybie, Polen); Vater Arbeiter; in Brekendorf (Schlesw.-Holst.) aufgew.; Volksschule; 1955 FDJ; 1959 Flucht in die DDR; 1961 Abitur; 1961/62 Arbeiter im VEB Blechverformungswerk Leipzig; 1962 – 65 Studium der Kulturwiss. an der HU Berlin u. KMU Leipzig, 1966 Dipl.-Kulturwiss.; 1966 – 70 als IM »Bienert« und ab 1987 als GMS »Klaus Heine« für die HV A erf.; 1963 SED; 1966/67 Assistent an der KMU Leipzig, 1967 – 70 wiss. Mitarb. am ZI für…

Wer war wer in der DDR

Bittrich, Hans-Joachim

* 1.6.1923

Geb. in Dresden; Vater Angest. 1946 Abitur; bis 1951 Studium der Chemie an der Univ. Leipzig; 1954 Prom. bei  E. Leibnitz zur Kaustifizierung von Natriumsulfat; 1961 Habil. zur Berechnung der Phasengleichgewichte ternärer Dampf-Flüssigkeitssysteme; ab 1955 HS-Lehrer an der TH für Chemie »Carl Schorlemmer« Leuna-Merseburg, bis 1960 Oberass., 1958 – 60 Prorektor, 1960 Doz., 1962 Prof. für Physikal. Chemie, 1963 / 64 Dekan, 1964 – 68 Rektor (Nachf. von Rolf Landsberg), 1969 – 74 u. 1985 – 88 erneut…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Blatt, Max

* 10.2.1907 – ✝ 1981

Geboren in Lubaczow/Polen als Moses Blatt, Sohn des polnisch-jüdischen Kaufmanns Josef Blatt und seiner Frau Lea, geborene Landesmann. Vor dem Ersten Weltkrieg Lederarbeiter in Breslau, wurde er 1923 Mitglied der KJD, Mitglied der BL Schlesien des KJVD und später auch des ZK des Jugendverbandes. Funktionär bei der Gewerkschaft der Lederarbeiter, 1927 hauptamtlicher Mitarbeiter in der Gewerkschaftsabteilung des ZK der KPD in Berlin. Aus Protest gegen die Spaltungspolitik der RGO legte er schon 1928 seine Funktion nieder und ging nach Breslau zurück, wo er aktiv in der KPO wirkte. Mit der Minderheit der KPO trat Blatt 1932 der SAP bei. 1933 wurde er verhaftet und als polnischer Staatsbürger ausgewiesen. In Polen arbeitete er für die Gruppe »Neu Beginnen« und gelangte 1940 oder 1941 über die Sowjetunion nach Shanghai, wo er bis Kriegsende (unter japanischer Besatzung) im jüdischen Ghetto lebte. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er nach Australien. Max Blatt starb im Oktober 1981 in Melbourne.

Wer war wer in der DDR

Biel, Hans-Peter

* 15.8.1945

Geb. in Wendorf; Vater Steinsetzer; OS, Abitur; 1959 FDJ; 1964 / 65 Lehre als Betriebs- u. Verkehrseisenbahner; Studium an der Zentralschule für Pionierltr.; 1965 – 67 Pionierltr. u. Lehrer an einer POS; 1967 – 71 Referent für Jugendfragen beim Rat des Kreises Bützow; 1969 SED; 1971 / 72 NVA; 1973 / 74 Ltr. der Kreisschule bzw. Ltr. der Bildungsstätte der SED-KL Bützow; 1974 / 75 Lehrgang an der SED-BPS in Güstrow; 1975 – 77 Instrukteur u. Lektor der Bildungsstätte der SED-BL Schwerin; 1978 – 80…

Wer war wer in der DDR

Bielfeldt, Hans Holm

* 6.3.1907 – ✝ 30.9.1987

Geb. in Lübeck; Vater Kfm.; Oberrealschule, Gymnasium, Abitur; 1925 – 31 Studium der Germanistik u. Slawistik an den Univ. Marburg, München u. Berlin, 1931 Prom. zum Dr. phil. an der Univ. Berlin; 1931 – 39 wiss. Hilfsarb. beim Dt. Wörterbuch der Gebrüder Grimm an der Preuß. AdW; 1939 – 45 Wehrmacht, Dolmetschertätigkeit; 1942 Habil. über die alttschech. Lit. an der Univ. Berlin; 1945 Kriegsgefangenschaft. 1945/46 Dolmetscher der brit. Hafenkommandantur in Hamburg; 1946 Lehrbeauftr. für Slaw.…

Wer war wer in der DDR

Bierbaum, Werner

* 17.6.1928

Geb. in Chemnitz; Vater Schlosser, Mutter Näherin; 1944/45 Wehrmacht, Luftwaffenhelfer. 1946 SED; 1947 Abitur; 1947 – 50 Ökon.-Studium an der Univ. Leipzig; 1950 – 52 Arbeit als Statistiker; 1952 Einstellung beim MfS, operativer Mitarb. der HA III (Volkswirtschaft), Versetzung zur BV Dresden, dann BV Chemnitz/Karl-Marx-Stadt; 1954 Versetzung zur HA III; 1956 HV A-HA II (Militärspionage); 1958 HV A-Abt. VII (Auswertung / Information); 1967 Prom. zum Dr. rer. oec. an der HU Berlin; 1976 Oberst;…

Wer war wer in der DDR

Biermann, Wolf

* 15.11.1936

Geb. in Hamburg; Vater Arbeiter (als Jude u. Kommunist im KZ Auschwitz ermordet); Gymnasium; 1953 Übersiedl. in die DDR; 1955 Abitur, 1955 – 57 Studium der Pol. Ökon. an der HU Berlin (ohne Abschluß), 1957 – 59 Eleve am Berliner Ensemble, 1959 – 63 Studium der Philos. u. Mathematik an der HU Berlin; erste eigene Lieder (Vorbilder: Villon,  Brecht, Heine, Brassens), 1960 Bekanntschaft mit  Hanns Eisler, machte den aus dem 18. Jh. stammenden Begriff »Liedermacher« zu seiner Berufsbezeichnung; 1961…

Wer war wer in der DDR

Bilke, Paul

* 2.6.1928 – ✝ 2008

Geb. in Lucka (Krs. Altenburg); Volksschule; Ausbildung zum Elektriker; 1945/46 KPD/ SED; 1946 – 50 Besuch der Ing.-Schule Zwikkau, Ing.; 1953 Einstellung beim MfS, HA III (Volkswirtschaft); 1956 Abt.-Ltr. in der WTA-Arbeitsgr. Berlin; 1961 Besuch der Politschule der NVA; 1962 stellv. Ltr. der HV A-Abt. V (Wirtschaftsspionage); 1964/65 Besuch der Schule der HV A; 1971 Abt.-Ltr.; 1973 Oberst; 1976 Entlassung.Jens Gieseke

Wer war wer in der DDR

Binder, Erwin

* 18.9.1932 – ✝ 28.10.1999

Geb. in Groß Godems (Krs. Parchim); Vater Arbeiter; Volksschule. 1947 – 49 Harzfacharbeiter im Harzgewinnungsbetrieb Parchim; 1949 Landw.-Gehilfe; 1949/50 Besuch der FS für Landw. in Lübz, Mstr. der Landw.; 1951 DBD; 1950/51 Gemeindesekr. in Groß Godems; 1951/52 pol. Mitarb. der Krs.-Verb. Parchim u. Rostock; 1952/53 1. Sekr. des DBD-KV Bad Doberan; 1953 – 55 pol. Mitarb. des PV der DBD; 1956 – 69 Sekr. des DBD-BV Rostock, 1969 – 82 Vors. des BV Rostock der DBD (Nachf. von Otto Lange); 1959 – 66…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Birkenhauer, Erich

* 21.1.1903 – ✝ 8.9.1941

Geboren am 21. Januar 1903 in Essen; besuchte bis 1922 das Lehrerseminar, ohne seine Ausbildung zu beenden. 1919 Mitglied der FSJ, er und sein Bruder Wilhelm traten 1924 der KPD bei. Ende 1925 war er Leiter des UB Essen des KJVD. Anfang 1928 Redaktionsvolontär, anschließend Lokalredakteur an der »Niederrheinischen Arbeiterzeitung« in Duisburg, Ende 1928 politischer Redakteur. Von Oktober 1929 bis Oktober 1930 saß Birkenhauer wegen »literarischen Hochverrats« in der Festung Gollnow und im Gefängnis Bielefeld. Im November 1930 wurde er Agitpropsekretär der BL Ruhrgebiet, ab März 1931 Nachfolger von Albert Norden als Chefredakteur des »Ruhr-Echos«. Birkenhauer übersiedelte im Mai 1932 nach Berlin und gehörte neben Werner Hirsch und Heinrich Meyer zu jenen engen Mitarbeitern Ernst Thälmanns, welche auf die Politik der KPD großen Einfluß hatten. Nach einem Treffen mit Herbert Wehner und Sepp Schwab wurde Birkenhauer am 3. März 1933 verhaftet. Bei seiner Vernehmung erklärte er: »Ich bin heute in Berlin aus Essen angekommen, traf einige Freunde und bin dann zur Wohnung Thälmanns in der Lützowstr. 9 verwiesen worden. Darüber, mit wem ich in Essen zu tun gehabt habe, möchte ich nichts sagen. Die Bezeichnung ?Sekretär? des Herrn Thälmann ist dahingehend zu verstehen, daß ich einer seiner Mitarbeiter bin.« Birkenhauer saß bis zum 22.September 1933 im Polizeipräsidium Berlin, in Berlin-Plötzensee und im KZ Sonnenburg. Er war als Zeuge zum Reichstagsbrandprozeß geladen, erschien aber nicht. Birkenhauers Aussage in der Voruntersuchung belastete allerdings Ernst Torgler im Reichstagsbrandprozeß: Um nicht selbst in Verdacht zu geraten, hatte Birkenhauer die Unwahrheit gesagt und damit Torgler schwer geschadet. Birkenhauer emigrierte im Oktober 1933 zunächst nach Paris, wo er bis Februar 1935 Sekretär bzw. Mitarbeiter beim ZK war. Er schloß sich Ende 1934 der Mehrheit des Politbüros unter Hermann Schubert und Fritz Schulte an. Vor dem VII. Weltkongreß und der »Brüsseler Konferenz« 1935 kapitulierte er und erklärte Pieck gegenüber seinen Bruch mit der »Sektierer-Clique«. Im Juli 1935 wurde er Sekretär des Internationalen Thälmann-Befreiungskomitees in Paris. Birkenhauer mußte im Juni 1937 zur Berichterstattung nach Moskau, wurde dort im November 1937 verhaftet und am 21. Juli 1939 durch das MKOG zu zwölf Jahren Arbeitslager verurteilt. Während der NKWD-Haft hatte er einen Antrag auf Ausreise nach Deutschland gestellt. Bei erneuter Verhandlung seiner Angelegenheit am 8. September 1941 wurde Erich Birkenhauer vom gleichen Gremium zum Tode verurteilt und am 11. September 1941 im Wald von Orjol erschossen. 1958 durch das MKOG »rehabilitiert«. Seine Frau Herta Birkenhauer, geborene Pigorsch (*28. 9. 1904 – † 2. 4. 1982), Verkäuferin, wurde 1921 Mitglied des KJVD, 1928 der KPD. Von 1926 bis 1932 arbeitete sie als Stenotypistin in der Redaktion des »Ruhr-Echos« in Essen. 1930 Heirat mit Erich Birkenhauer, 1932 Übersiedlung nach Berlin, wo sie Mitarbeiterin ihres Mannes im Sekretariat von Ernst Thälmann war. Ende 1933 Emigration nach Frankreich, 1936/37 im »Thälmann-Komitee«, anschließend im Frauenkomitee tätig. 1940 im Lager Gurs interniert, gelang ihr die Flucht nach Toulouse, wo sie ab 1943 illegale Arbeit leistete. Im Dezember 1947 kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde Mitarbeiterin im PV bzw. ab 1950 im ZK der SED, zuletzt Sekretärin in der Kaderabteilung bzw. in der Abteilung Internationale Verbindungen.

Wer war wer in der DDR

Birr, Dieter (»Maschine«)

* 18.3.1944

Geb. in Köslin (Hinterpomm./Koszalin, Polen); Ausbildung zum Universalschleifer, zugl. autodidakt. Gitarre gelernt; Gitarrist in versch. Gruppen; 1966 – 72 Musikschule Berlin-Friedrichshain (Spezialklasse Tanzmusik, Theorie u. Gitarre); seit 1969 bei den Puhdys, 19.11.1969 erstes Konzert der Gruppe in Freiberg; 1971 erster Puhdys-Titel »Türen öffnen sich zur Stadt«; 1973 mit Puhdys Filmmusik zu »Die Legende von Paul u. Paula« (R:  Heiner Carow), Aug. 1973 erste Großveranstaltung der Puhdys (X.…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bischoff, Fritz

* 1.7.1900 – ✝ 3.5.1945

Geboren am 1. Juli 1900 in Rixdorf bei Berlin, Sohn einer Arbeiterfamilie. Nach kaufmännischer Lehre Angestellter. Er schloß sich 1916 der Spartakusgruppe und 1918 der KPD an. Ab 1921 arbeitete er bei der Universum-Film AG (UFA). Wegen seiner kommunistischen Tätigkeit 1922 gemaßregelt, war er anschließend bis Dezember 1930 Angestellter bei der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin und Hamburg. Bischoff leitete ehrenamtlich die Agitpropabteilung der BL Berlin-Brandenburg bzw. Wasserkante in Hamburg. Ende 1930 Vorsitzender der Interessengemeinschaft für Arbeiterkultur und des Verbandes der proletarischen Freidenker, 1933 Polleiter der BL Hessen- Frankfurt/M. Im September 1934 in Heidelberg verhaftet und Ende Dezember zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt, 1942 aus dem Zuchthaus Kassel-Wehlheiden in das KZ Sachsenhausen und 1944 in das KZ Neuengamme verbracht. Er gehörte Anfang Mai 1945 zu den tausenden Gefangenen, die von der SS auf das Schiff »Cap Arcona« in der Lübecker Bucht getrieben wurden. Bei der Versenkung des Schiffs am 3. Mai 1945 durch die britische Luftwaffe kam Fritz Bischoff ums Leben. Seine Frau Charlotte Bischoff, geborene Wielepp (* 5. 10. 1901 – † 4. 11. 1994), Kontoristin und Stenotypistin, wurde 1920 Mitglied des KJVD, 1923 der KPD. 1923 Heirat mit Fritz Bischoff, ab 1930 Stenotypistin im ZK der KPD. 1933 illegale Arbeit. Im Dezember 1933 Emigration mit ihrer Tochter Renate (* 9. 9. 1924, spätere Ehefrau des SED-Politbüromitglieds Bruno Leuschner) in die UdSSR. Mitarbeiterin der MOPR bzw. der Abteilung Internationale Verbindungen des EKKI in Moskau. Von Februar 1935 bis November 1937 im Auftrag der Komintern in den Niederlanden und in Dänemark, ab Dezember 1938 in Schweden. Dort Anfang 1939 inhaftiert, anschließend Haushaltshilfe beim sowjetischen Handelsvertreter. Im Juni 1941 reiste Charlotte Bischoff im Auftrag von Herbert Wehner und Karl Mewis zur illegalen Arbeit nach Deutschland, bekam Ende Juli 1941 Verbindungen zu Widerstandsgruppen, auch zur Saefkow-Gruppe. 1942 arbeitete sie zeitweise mit Wilhelm Knöchel zusammen. Ab Mai 1945 zunächst Stenotypistin für die sowjetische Kommandantur in Berlin-Charlottenburg. Von 1947 bis 1952 Leiterin der Abteilung Sozialpolitik des FDGB Groß-Berlin, von 1952 bis 1957 Vorsitzende der Sozialhilfe in Ost-Berlin.

Handbuch Deutsche Kommunisten

Bitsch, Wilhelm

* 1.6.1893 – ✝ 28.11.1941

Geboren am 1. Juni 1893 in Walldorf, lernte Maurer und wurde im Krieg Soldat. 1918 trat er der USPD, 1922 der KPD bei. Mitglied der BL Hessen-Frankfurt und Funktionär in Mörfelden, wo er 1. Beigeordneter der Stadt wurde. Nach den Unruhen in Mörfelden 1932, die der KPD als stärkster Partei angelastet wurden, flüchtete er in die UdSSR. Seine Frau und zwei Töchter folgten ihm. Bitsch arbeitete in Stalinogorsk, wo er am 13. Juli 1937 verhaftet wurde. Das Sondertribunal beim NKWD verurteilte ihn am 27.Dezember 1937 zu zehn Jahren Arbeitslager, Frau und Kinder wurden nach Hitler-Deutschland ausgewiesen. Wilhelm Bitsch starb am 28.November 1941 im Gulag, 1989 wurde das Urteil in der UdSSR aufgehoben.

Wer war wer in der DDR

Blankenhagen, Marianne

* 21.2.1928 – ✝ 5.6.2011

Geb. in Dresden; Vater Arbeiter; Volksschule; 1942 / 43 Landdienst; 1943 – 45 Lehrerinnenbildungsanstalt. 1945 Gärtnereiarb.; 1945 / 46 KPD / SED; 1946 / 47 Arbeitsgebietsltr., 1947 / 48 Sekr. einer FDJ-KL; 1947 – 49 Mitgl. des FDJ-ZR; 1948 – 50 Sekr., 1950 / 51 2. Sekr. einer SED-KL; 1951 / 52 Studium an der PHS der KPdSU in Moskau; 1952 2. Sekr. der SED-LL Brandenb.; 1952 – 56 2. Sekr., 1956 – 58 Sekr. für Agit. u. Prop. der SED-BL Frankfurt (Oder); ab 1960 Ltr. der SED-BPS »Wilhelm…

Handbuch Deutsche Kommunisten

Blau, Ewald (Thoma

* 12.6.1903 – ✝ 29.1.1939

Geboren am 12. Juni 1903 als Karl Thoma in Kaufbeuren, Sohn einer Arbeiterfamilie. Metallarbeiter in München, Bremen und Berlin. Im Januar 1919 Mitglied der FSJ. Thoma nahm an den Kämpfen der Bayerischen Räterepublik teil, er trat im März 1920 in die KPD ein und trug ab dieser Zeit den Parteinamen Ewald Blau. Im September 1920 inhaftiert und wegen Hochverrats angeklagt, gelang ihm die Flucht aus der Psychiatrischen Klinik in München, in die er zur Untersuchung seines Geisteszustandes gebracht worden war. Als blinder Passagier floh Blau über Stettin und Riga nach Moskau. Im Frühjahr 1922 nach Deutschland zurückgekehrt, arbeitete er als Maschinenschlosser in Berlin-Borsigwalde, wurde aber wegen seiner Beteiligung am Cuno-Streik 1924 entlassen. Er war seit 1923 im AM-Apparat tätig, ab 1924 Sekretär im illegalen Apparat des KJVD. Thoma-Blau war außerdem seit 1926 Archivar im ZK der KPD und zugleich von 1925 bis 1929 Polleiter der KPD Berlin-Moabit. Seine Zugehörigkeit zum AM-Apparat war bekannt, deshalb wurde er Ende 1925 verhaftet, aber nach einer nichtöffentlichen Sitzung des Staatsgerichtshofes am 11. März 1926 außer Verfolgung gesetzt. 1927 Delegierter des XI. Parteitages, in die Politische Kommission gewählt. Nach der Linkswendung von 1928 übernahm der dem linken Flügel angehörige Thoma-Blau auch wichtige politische Funktionen. Er gewann wesentlichen Einfluß auf die Geschäftsführung der KPD und nahm als Delegierter Berlins am XII. Parteitag 1929 teil. Nach dem Zusammenschluß der drei sächsischen Parteibezirke ging er im Juli 1930 als Agitpropsekretär nach Sachsen. 1931 war er Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau, dann nach seiner Rückkehr im August 1932 Mitarbeiter der Orgabteilung des ZK. Er galt 1932 als aktiver Anhänger der Neumann-Gruppe. Im April 1933 wurde Blau-Thoma gemeinsam mit Arthur Vogt in Berlin inhaftiert und zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Nach seiner Freilassung emigrierte er in die UdSSR und ging 1937 nach Spanien. Dort unter dem Namen Ernst Blank Politkommissar der XI. Internationalen Brigade, ist Ewald Blau am 29.Januar 1939 bei Cranolliers/Katalonien gefallen. Es gab Vermutungen, nach denen Blau in der KPD-Zentrale Polizeiagent gewesen war und der Abteilung IA des Berliner Polizeipräsidiums wichtige Informationen lieferte. Seine erstaunliche Freilassung 1926 nährte diesen Verdacht, der nie bewiesen wurde, da der tatsächliche Vertrauensmann der politischen Polizei im ZK nicht bekannt wurde. Blau war seit 1928 mit Emmi Christoph verheiratet gewesen, der späteren Frau von Georg Handke.