In der Kategorie BioLex sind drei wichtige Lexika mit über 5500 Biografien von überzeugten Kommunistinnen und Kommunisten, Renegatinnen und Dissidenten im Volltext recherchierbar.
Das Handbuch „Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945“ wird von Andreas Herbst und Hermann Weber in der 8. aktualisierten Ausgabe herausgegeben. Auf breiter Quellenbasis werden die Schicksale deutscher Kommunisten knapp geschildert, von denen etwa ein Drittel während der NS-Diktatur und durch den Stalinistischen Terror gewaltsam ums Leben kam.
Kurzbiografien zu Personen des politischen Lebens in der DDR stellt das von Helmut Müller-Enbergs, Jan Wielgohs, Dieter Hoffmann, Andreas Herbst, Ingrid Kirschey-Feix herausgegebene Lexikon ostdeutscher Biographien „Wer war wer in der DDR?“ Ch. Links Verlag, 5. Aufl. 2010 bereit.
Zudem ist das Online-Lexikon www.dissdenten.eu ebenfalls auf unserer Seite aufrufbar. Die über 700 Biografien mit umfangreichen Informationen zu Oppositionellen, Bürgerrechtlern und Dissidenten aus vielen Ländern Ost- und Mitteleuropas werden laufend erweitert.

Wer war wer in der DDR
Saeger, Uwe
* 3.1.1948Geb. in Ueckermünde (Mecklenb.); Vater Fischer; 1966 Abitur; 1966 70 Studium der Pädagogik an der EMAU Greifswald; 1970 76 Lehrer in Ueckermünde; 1972 73 Armeedienst; seit 1976 freischaff. Schriftst. (Dramatik, Prosa, Essays, Hörspiele, Filmszenarien); erster Prosaband »Grüner Fisch mit gelben Augen«; 1983 UA des erfolgr. Theaterstücks »Flugversuch« in Leipzig (1986 in Osnabrück); 1987 Ingeborg-Bachmann-Preis für »Aus einem Herbst jagdbaren Wildes«, Glasnost-Geschichte über einen…

Wer war wer in der DDR
Sagert, Horst
* 13.10.1934 – ✝ 8.5.2014Geb. in Dramburg (Pommern / Drawsko, Polen); Vater Bäcker; 1945 Übersiedl. nach Hagenow (Mecklenb.); 1953 Abitur u. Beginn des Studiums an der Kunst-HS Berlin-Weißensee, Schüler von Heinrich Kilger; 1958 Dipl. als Bühnenbildner; anschl. Aspirantur (abgebrochen) u. freischaff. Tätigkeit in Berlin; 1963 Engagement am Dt. Theater Berlin (DT); dort 1963 Ausstattung für »Rote Rosen für mich« (R: Ernst Kahler) u. »Der Tartüff« (R: Benno Besson), dazu zahlr. Figurinen u. szen. Tableaus als selbst.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Salzsieder, Karl
* 16.5.1885 – ✝ 8.2.1963Geboren am 16. Mai 1885 in Pielburg/Krs. Neustettin, Sohn eines Eisenbahners; Landarbeiter, 1901 übersiedelte er nach Köln, war in der Holzindustrie tätig. Von 1905 bis 1907 Militärdienst, anschließend Arbeiter in Duisburg, ab 1910 in Berlin. 1912 Krankenpfle- ger an der Fachschule für Bade- und Massagewesen, 1914 an der Heil- und Pflegeanstalt in Berlin-Buch. Im August 1914 zum Sanitätsdienst eingezogen, nach Kriegsende zurück nach Berlin-Buch, trat im Januar 1919 der KPD bei, war aber gleichzeitig Leiter der USPD-Ortsgruppe Berlin-Buch. Von Dezember 1920 bis 1932 führte er dort die KPD. Salzsieder gehörte 1924 zu den Mitbegründern des RFB und war eineinhalb Jahre lang Geschäftsführer der RFB-Bundesleitung. 1925 von Ernst Thälmann und Willy Leow abgesetzt, kam er im Mai 1926 in den Magistratsdienst nach Berlin-Buch und wurde im November 1929 in die Stadtverordnetenversammlung von Groß-Berlin gewählt. Im Juni 1931 aus dem Magistratsdienst entlassen wegen eines Tumults in der Sitzung der Berliner Stadtverordnetenversammlung am 27.November 1930: Als die KPD-Abgeordneten von der Teilnahme ausgeschlossen werden sollten, hatte sich Salzsieder durch »Verwendung von Stuhlbeinen als Wurfgeschosse« besonders heftig gegen den Ausschluß zur Wehr gesetzt. Anschließend Funktionär der KPD-nahen Kleingärtner- und Siedlerbewegung, wurde dort 1.Vorsitzender der Reichsorganisation. Am 28.Februar 1933 verhaftet, saß er bis Ende August 1933 in Berlin-Spandau in »Schutzhaft«. Aus dem Ortsteil Berlin-Buch 1936 ausgewiesen, von 1938 bis 1944 Betriebssanitäter in Berlin-Tempelhof. 1938 und im August 1944 zeitweilig inhaftiert, u. a. im KZ Sachsenhausen, Anfang Mai 1945 kehrte Salzsieder nach Berlin-Buch zurück. Dort von der sowjetischen Kommandantur Mitte Mai zum Verwaltungsleiter der Krankenanstalt ernannt, von Juni 1945 bis Oktober 1947 geriet er in NKWD-Haft. Danach wieder Verwaltungsangestellter in Berlin-Buch. Karl Salzsieder starb am 8. Februar 1963 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR
Sanderling, Kurt
* 19.9.1912 – ✝ 17.9.2011Geb. in Arys (Krs. Johannisburg, Ostpr. / Orzysz, Polen) in einer jüd. Familie; Vater Kfm.; 1916 erster Klavieruntericht; 1922 Gymnasium Königsberg; Klavier- u. Theorieuntericht; 1926 Übersiedl. nach Berlin; Forts. des Unterrichts, Abitur; 1931 – 33 pianist. Tätigkeit, Korrepetitor an der Städt. Oper Berlin; 1933 als »Nichtarier« entlassen, Berufsverbot, versch. künstler. Tätigkeiten im Jüd. KB Berlin-Charlottenburg, Dirigent des jüd. Orchesters; 1935 Emigr. in die Schweiz; Nov. 1935 Aberkennung…

Wer war wer in der DDR
Sanke, Heinz Friedrich Wilhelm
* 28.3.1915 – ✝ 25.3.1997Geb. in Berlin; Vater Werbekaufm.; ab 1921 Volks-, Real- u. Friedrich-Ebert-Oberrealschule Berlin, 1934 Abitur; anschl. Studium der Betriebswirtschaft u. Wirtschaftsgeographie an der Wirtschaftshochschule Berlin, 1938 Dipl.-Kaufm., 1941 Dr. rer. pol.; 1941 45 Wehrmacht. Okt. 1945 Aug. 1946 Lehrer an der Berufsschule u. Volkshochschule Werneuchen, danach Doz. an der Bundesschule des FDGB in Bernau; 1945 / 46 KPD / SED; 1948 50 Mitarb. der Dt. Verwaltung für Volksbildung Berlin; 1950 Habil.…

Wer war wer in der DDR
Saß, Katrin
* 23.10.1956Geb. in Schwerin; Vater Angest. des Rates des Bez. u. Hausmann, Mutter Volksschauspielerin plattdt. Mundart (Marga Heiden); OS, Abitur; Lehre als Telefonistin (Facharbeiter für Fernsprechverkehr); nach Ablehnung an der Berliner Schauspielschule 1975 78 Studium an der Schauspielschule Rostock; nebenher am Theater in Schwerin; 1978 von Regisseur Heiner Carow für den Film entdeckt (»Bis daß der Tod euch scheidet«, 1979); Engagement am Kleist-Theater in Frankfurt (O.), vor allem in…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sattler, Fritz
* 1.6.1896 – ✝ 1.11.1964Geboren am 1. Juni 1896 in Suhl, Sohn eines Graveurs; Verwaltungslehre, Angestellter in Suhl und Niederzwehren bei Kassel. Von 1915 bis 1918 Soldat im Weltkrieg. Danach Verwaltungsgehilfe beim Magistrat der Stadt Suhl, schloß sich der USPD, Ende 1920 der KPD an. Ab Januar 1921 bis Ende 1927 war Sattler Geschäftsführer der Zeitung »Volkswille« Suhl. Nach Übernahme dieser Zeitung durch die Anhänger des Leninbundes gründete er im Auftrag des ZK der KPD 1928 den Verlag Arbeiterwille. 1929 übernahm er die Leitung des Thüringer Volksverlages, ab August 1930 den Tribüne-Verlag in Magdeburg, im Juni 1932 den Verlag der Zeitung »Kämpfer« in Chemnitz. Im Juni 1933 festgenommen, blieb Sattler bis Dezember 1933 in Haft, danach Leiter der illegalen KPD im Bezirk Chemnitz-Erzgebirge. Am 16.April 1935 erneut verhaftet, wurde er am 18.Oktober 1935 durch den VGH zu sieben Jahren Zuchthaus verurteilt, zuletzt im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Sattler wurde 1945 Leiter des KPD-UB Suhl, dort bis 1946 2. Bürgermeister. Von August 1952 bis 1958 Vorsitzender des Rates des Bezirks Suhl. Er erhielt 1955 den VVO in Silber. Fritz Sattler starb am 1.November 1964.Andreas Herbst

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sauer, Fritz
* 1904 – ✝ 28.5.1938(* 1904 1938) Geboren 1904 in Frankfurt/M.; studierte Nationalökonomie an der Handelshochschule seiner Geburtsstadt, anschließend an der Universität in Freiburg/Breisgau. In der kommunistischen Studentenbewegung aktiv, wurde er Mitglied der Reichsleitung der Kostufra. 1926 Diplom, 1929 Promotion in Frankfurt/M. mit der Dissertation »Wesen, Funktionen und Entwicklungstendenzen der Sozialpolitik und die Stellung der Sozialdemokratie zur Sozialpolitik bis 1914«. Mitglied des KJVD, trat 1927 der KPD bei. Als Publizist tätig, soll Sauer 1929 auch dem AM-Apparat angehört haben. 1930 Übersiedlung in die UdSSR, wurde Mitarbeiter des Marx-Engels-Lenin-Instituts (MELI), Abteilung Werke von Marx und Engels. Nach der Verhaftung des Leiters David Rjasanow im März 1931 wurde er im Zuge von Parteisäuberungen in die Komintern versetzt, dann Rückkehr ins MELI. 1931 von der KPD in die KPdSU überführt, dort 1933 wegen »versöhnlerischer Haltung« gerügt, dann aus der Partei ausgeschlossen. Im September 1936 wurde er aus dem MELI entlassen und sofort vom NKWD verhaftet. Fritz Sauer wurde als Opfer der Stalinschen Säuberungen am 28. Mai 1938 in Butowo erschossen. Seine Frau Irmgard (*1907) und beider Sohn Ernst (* 1934) wurden ebenfalls inhaftiert und sind im Gulag verschollen.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Scariot, Camillo
* 13.9.1902 – ✝ 14.5.1982Geboren am 13. September 1902 in Essen, Sohn des aus Italien stammenden Bergarbeiters Peter Scariot; zunächst Gärtnergehilfe, dann Gießereiarbeiter in Essen. Wegen politischer Aktivitäten gemaßregelt, war er später wie seine Brüder Kaminbauer. 1921 Mitglied der KJD, 1928 der KPD. Ab Mitte der zwanziger Jahre einer der führenden Funktionäre des KJVD im Ruhrgebiet, Mitglied der sogenannten Plenar-Zentrale des KJVD. Ab 1929 hauptamtlicher Funktionär in der BL Ruhrgebiet, u. a. UB-Sekretär in Bielefeld, beauftragt, trotzkistische Gruppen in Gütersloh und Paderborn zu »liquidieren«. Scariot nahm im Oktober 1930 unten den Decknamen Harry und Iwanow am zweiten Kurs der M-Schule der Komintern in Moskau teil. Nach seiner Rückkehr wurde er Leiter des UB Essen und gehörte zur Leitung des BB-Apparates der BL Ruhrgebiet. Er hatte 1932 mit dem Nachfolger von Wilhelm Florin, Max Opitz, politische und persönliche Auseinandersetzungen, legte seine Funktion nieder und wurde wieder Kaminbauer. Von März bis November 1933 in »Schutzhaft« in Kleve, betätigte er sich nach seiner Freilassung illegal für die KPD. 1936 erneut verhaftet und im Februar 1937 durch das OLG Hamm zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt, im September 1940 entlassen, wurde er am 15. Mai 1943 abermals festgenommen und saß bis zur Befreiung im KZ Buchenwald. Nach Essen zurückgekehrt, wurde er Mitarbeiter der Essener Stadtpolizei und Vorsitzender der Entnazifizierungskommission. 1946 übersiedelte Scariot in die SBZ, zunächst Kaminbauer, dann Offizier der Volkspolizei in Thüringen. Wegen einer schweren Tbc ab 1950 nur noch hauptamtlicher DSF-Funktionär, ab 1958 Rentner. Camillo Scariot starb am 14. Mai 1982 in Wilhelmshorst, Krs. Potsdam. Sein Bruder Gurino Scariot (*12.12. 1905), wie er Mitglied und Funktionär des KJVD, kämpfte ab 1936 auf seiten der Spanischen Republik und fiel als Offizier der XI.Internationalen Brigade am 9.Juli 1937 in der Nähe der Stadt Brunete.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Schabrod, Karl
* 9.10.1900 – ✝ 31.3.1981Geboren am 9. Oktober 1900 in Perleberg/Krs. Westprignitz, Sohn eines Werkmeisters; lernte Tischler. Er schloß sich während seiner Wanderschaft 1920 dem Holzarbeiterverband, 1921 der Monistischen Jugend an, trat 1922 in die SPD ein und wurde Vorsitzender der SAJ in Karlsruhe. Nach Besuch der bekannten Heimvolksschule in Tinz 1924 Übertritt zur KJD, zog 1925 nach Düsseldorf, wo er zur KJVD-BL gehörte. Ab 1927 Redaktionsvolontär an der »Bergischen Volksstimme« in Remscheid, dann bis Januar 1929 Sekretär des KPD-UB Remscheid. Dort wegen Ablehnung des RGO-Kurses abgelöst, er kehrte nach Düsseldorf zurück und arbeitete für den illegalen RFB. 1930/31 Kursant der Internationalen Leninschule in Moskau. Anschließend Redakteur bei der »Freiheit« in Düsseldorf, ab Juli 1932 Orgleiter der RGO Niederrhein unter Carl Muhsal und Konrad Skrentny. Am 28. Februar 1933 verhaftet, bis 1. April 1934 in »Schutzhaft«. Nach seiner Freilassung Instrukteur des ZK der illegalen KPD im Ruhrgebiet. Am 28.Juli 1934 in Essen erneut verhaftet, am 22.Dezember 1935 vom OLG Hamm zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt. Im Mai 1945 aus dem Zuchthaus Werl befreit, ab September 1945 Sekretär für Agitation und Propaganda der KPD-BL Niederrhein, von Februar 1946 bis Juni 1947 Chefredakteur der »Freiheit«. Im Oktober 1946 in den Landtag von Nordrhein-Westfalen gewählt, dem er bis 1954 angehörte, von Juli 1947 an Vorsitzender der KPD-Fraktion. Nach dem Verbot der KPD im Sommer 1956 wurde er Sekretär des »Zentralrats zur Verteidigung demokratischer Rechte«. Er kandidierte ab 1956 wiederholt als unabhängiger Landtagskandidat, wurde mehrmals verurteilt, so u. a. 1959 zu neun Monaten Haft, 1962/63 zwei Jahre Gefängnis, wurde aber bedingt freigelassen. 1968 war er Mitbegründer der DKP und Mitglied in deren Zentraler Revisionskommission. Karl Schabrod starb am 31. März 1981 in Düsseldorf.

Wer war wer in der DDR
Schädlich, Hans Joachim
* 8.10.1935Geb. in Reichenbach (Vogtl.); Vater Kfm.; Volksschule in Reichenbach, OS in Bad Saarow u. Templin, 1954 Abitur; 1954 59 Studium der Germanistik an Univ. in Berlin u. Leipzig; 1960 Prom. mit einer Diss. über die »Phonologie des Ostvogtländischen«; 1959 76 Mitarb. der AdW; daneben freier Übersetzer; seine seit 1969 verf. Erzählungen wurden in der DDR nicht veröff.; Nov. 1976 Mitunterz. der Protestresolution gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, daraufhin Entlassung von der AdW; anschl.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Schaefter, Erna
* 24.6.1892 – ✝ 5.9.1968Geboren am 24. Juni 1892 in Berlin als Erna Kosky, Tochter eines Lederarbeiters; Stenotypistin und Sekretärin. Im Sommer 1914 Heirat mit Richard Schaefter (* 1893 ?). Dieser war während der Novemberrevolution Kommandant des von Kommunisten besetzten Wolffschen Telegraphenbüros, mußte 1919 fliehen und arbeitete später bei der Russischen Telegraphenagentur ROSTA. Erna Schaefter wurde 1919 Mitglied der USPD, 1922 der KPD, arbeitete in Verlagsunternehmungen der KPD bzw. in der preußischen Landtagsfraktion, später auch in der juristischen Abteilung unter Felix Halle und ab 1928 als Sekretärin bei Eugen Schönhaar. Ab Oktober 1930 in der sowjetischen Handelsvertretung beschäftigt, emigrierte sie 1934 in die Sowjetunion, dort Bibliothekarin in Podolsk. Ihr zweiter Mann war der ungarische Kommunist, Komintern-Funktionär und spätere Redakteur der »Roten Fahne« Béla Vago (* 1889 1939). Er wurde am 28. Februar 1938 in Moskau vom NKWD verhaftet, der Spionage und der Teilnahme an einer konterrevolutionären terroristischen Organisation beschuldigt, am 10. März 1939 zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen. Erna Schaefter saß bereits seit August 1937 in NKWD-Haft, wurde am 28. November 1937 wegen »Verdachts der Spionage« aus der Sowjetunion ausgewiesen und traf im Januar 1938 in NS-Deutschland ein. Nach Gestapoverhören fand sie als Sekretärin in Berlin Arbeit und bekam später Verbindung zur Widerstandsgruppe um Robert Uhrig. 1945/46 Mitglied der KPD/SED, zunächst im Magistrat von Groß-Berlin tätig, später in der Generaldirektion Kraftverkehr und Schiffahrtswesen, ab April 1949 bei der Deutschen Reichsbahn. Erna Schaefter starb am 5. September 1968 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR
Sägebrecht, Willy
* 21.2.1904 – ✝ 8.4.1981Geb. in Groß Schönebeck (Krs. Niederbarnim); Vater Ziegelbrenner; 1910 18 Volksschule in Groß Schönebeck u. Liebenwalde; anschließend Land- u. Industriearb.; 1920 Dt. Holzarbeiterverb. u. SAJ; 1923 KJVD; Aug. 1925 KPD; 1928 32 Stadtverordn. in Liebenwalde u. Abg. des Krs.-Tags Niederbarnim; 1929 31 Ltr. des UB Nord der KPD-BL Berlin-Brandenb.; 1930/31 Teiln. am Kurs der M-Schule in Moskau; 1931 33 Instrukteur der KPD-BL Berlin-Brandenb.; 1932/33 Abg. des Preuß. Landtags; 1933 45 wegen…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sahling, Hans
* 29.8.1904 – ✝ 24.11.1984Geboren am 29. August 1904, Sohn der ledigen Schneiderin Liane Henriette Sahling; lernte Zimmermann. 1923 wurde er Mitglied der KJD und nahm am Hamburger Aufstand teil. 1925 Mitglied des RFB, 1927 der KPD. 1929/30 Angestellter bei der deutsch-sowjetischen Handelsgesellschaft Derutra in Hamburg. Ab 1929 Mitglied der BL Wasserkante, Sahling arbeitete von 1930 bis 1933 als hauptamtlicher KPD-Funktionär in Hamburg, Mitglied der Gauleitung des illegalen RFB. Von 1930 bis Anfang 1933 Sekretär für Propaganda bzw. Orgleiter der KPD-BL Wasserkante. Im September 1931 in die Hamburger Bürgerschaft gewählt, der er aber nur ein Jahr angehörte. Bereits am 3. März 1933 inhaftiert, saß er bis Anfang 1934 im KZ Fuhlsbüttel, am 21. März 1934 erneut festgenommen und im November 1935 zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 21. März 1941 freigelassen, arbeitete Sahling bis 1945 als Zimmermann. Vom Sommer 1945 bis Frühjahr 1947 hauptamtlicher Sekretär der KPD in Hamburg, übersiedelte dann in die SBZ. Dort Mitglied der SED und seit Juni 1947 Leiter der Polizei in Greifswald, 1949 Chef der Kriminalpolizei Mecklenburg und ab 1950 Chef der Kriminalpolizei in Sachsen. Im September 1951 wurde Sahling aus dem Polizeidienst entlassen, da er aus den Westzonen kam. Er war 1953 in der Staatlichen Versicherung Dresden, dann Leiter der Staatlichen Versicherung im Bezirk Karl-Marx-Stadt, ab Mai 1955 1. Sekretär der SED-Stadtleitung Karl-Marx-Stadt. 1960 abgelöst und bis 1962 Kaderleiter in der VVB Baustoffversorgung in Karl-Marx-Stadt, er erhielt 1980 den VVO in Gold. Hans Sahling starb am 24. November 1984 in Karl-Marx-Stadt.

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sämisch, Arthur
* 21.2.1878 – ✝ 6.6.1940Geboren am 21. Februar 1878 in Markranstädt/ Sachsen. Nach der Kürschnerlehre auf Wanderschaft in Deutschland und im Ausland. 1904 Eintritt in die SPD. Von 1909 bis Anfang 1914 Krankenkassenangestellter in Schkeuditz, dort ab August 1914 bis 1917 SPD-Parteisekretär. Er war 1917/18 Soldat im Weltkrieg, trat 1917 zur USPD über, deren Sekretär in Halle, 1914 bis 1919 Stadtverordneter in Schkeuditz, später besoldeter Sekretär des DMV des Kreises Merseburg. Im Januar 1919 wurde Sämisch für die USPD in die Preußische Nationalversammlung gewählt, war im Oktober 1920 Delegierter des Spaltungsparteitags der USPD, ging mit der linken USPD zur KPD und gehörte von 1922 bis 1926 als Mitglied und Kassierer der KPD-BL Halle-Merseburg an. Auf dem VIII. Parteitag 1923 in die Revisionskommission berufen und im Februar 1924 in die Stadtverordnetenversammlung von Merseburg gewählt. Sämisch wurde 1927 zum Reichsrevisor der KPD ernannt und war zugleich Mitarbeiter des ZK in Berlin. 1929 Rückkehr nach Halle, dort Sekretär für Gewerkschaft in der BL bis 1931. Im Juni 1933 verhaftet, kam in »Schutzhaft«, im KZ Lichtenburg an Tuberkulose erkrankt, erblindet und daraufhin freigelassen. Arthur Sämisch starb am 6.Juni 1940 in Merseburg.

Wer war wer in der DDR
Sandner, Ingo
* 12.1.1941Geb. in Waldheim; 1957 61 ABF für Bildende Künste Dresden; 1961 63 Tätigkeit als Schrift- u. Plakatmaler; 1963 65 Stud. an der HS für Bildende Künste Dresden, Fachrichtung Malerei bei Gerhard Bondzin, Günter Horlbeck, Hans Mroczinski; 1965 68 Stud. der Malerei u. Gemälderestaurierung am Surikow-Inst. Moskau u. in den Zentralen Restaurierungswerkstätten der RSFSR, Dipl.; 1968 74 Restaurator im Inst. für Denkmalpflege der DDR, Arbeitsstelle Dresden; 1969 74 Lehrauftrag an der…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sanneck, Albert
* 13.1.1901 – ✝ 11.4.1988Geboren am 13. Januar 1901 in Scharfstorf/Krs. Grevesmühlen (heute Wismar) als sechstes Kind der Tagelöhnerwitwe Marie Sanneck; arbeitete selbst in der Landwirtschaft. Im Oktober 1921 Übersiedlung nach Hamburg, bis 1925 Kutscher, dann Speditionsarbeiter. 1920 trat er der KPD bei, ab 1927 hauptamtlicher Funktionär, zuerst Redakteur an der »Hamburger Volkszeitung«. Sanneck kam 1928 in die BL Wasserkante und wurde Abgeordneter der Hamburger Bürgerschaft, der er bis 1931 angehörte. Nach Differenzen mit der Parteiführung trat er 1930 aus der KPD aus und wurde im gleichen Jahr Mitglied der SPD, für die er noch ein Jahr lang sein Mandat ausübte. Am 15. September 1933 wurde Sanneck verhaftet, am 16. Oktober 1933 zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, anschließend bis 6. August 1937 »Schutzhaft« im KZ Sachsenhausen. Dann Notstandsarbeiter, später Vorlader bei Mineralölwerken in Hamburg. Sanneck trat 1945 wieder der KPD bei und war von 1946 bis 1951 2. Vorsitzender der IG Chemie Hamburg. Seit 1951 im Baufach tätig, ab 1966 Rentner und dann im Juni 1969 Mitglied der DKP in Hamburg. 1980 beantragte er seine Übersiedlung in die DDR, deren Staatsbürgerschaft erhielt er im Juli 1981 und wurde in die SED übernommen. Albert Sanneck wohnte in Wismar, wo er am 11.April 1988 starb, beigesetzt auf dem Friedhof Hamburg-Ohlsdorf an der Seite seiner 1979 verstorbenen Ehefrau.

Wer war wer in der DDR
Sasse, Gertrud
* 24.2.1902 – ✝ 13.8.1994Geb. in Berlin; Vater Beamter der Oberpostdirektion; Lyzeum u. Oberlyzeum in Berlin, 1921 Abitur; 1922/23 Höheres Lehrerinnenseminar; 1923/24 Chefsekr. in Berlin; 1924/25 Lehrerin in Belzig; 1925 33 Privatlehrerin für Fremdsprachen in Wernigerode; 1933 45 Berufsverbot. 1945 LDPD; Mitgl. ihres Krs.-Vorst. Wernigerode u. Krs.-Vors. des KB; Mitgl. des antifa. Frauenbunds; 1946 FDGB; 1946 49 Lehrerin, zul. stellv. Dir. der Gerhart-Hauptmann-OS in Wernigerode; 1947 DFD; ab 1949 Abg. der (Prov.)…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sattler, Karl
* 29.1.1896 – ✝ 8.5.1945Geboren am 29. Januar 1896 in Mainz, Sohn eines Tagelöhners; Maschinenschlosser in Köln, trat 1922 in die KPD ein und gehörte seit 1925 der RFB-Gauleitung Mittelrhein an. Ab März 1929 war er Vorsitzender des Erwerbslosen-Bezirksausschusses und Mitglied der BL Mittelrhein. Im November 1929 in die Kölner Stadtverordnetenversammlung gewählt, war er 1930 KPD-Spitzenkandidat zu den Reichstagswahlen im Wahlkreis Köln-Aachen. Seine Kandidatur erregte Aufsehen, nachdem die sozialdemokratische »Rheinische Zeitung« enthüllte, daß Sattler in den Jahren 1918 bis 1921 wegen Betrugs, Unterschlagung und Diebstahls zu insgesamt zwei Jahren Gefängnis rechtskräftig verurteilt worden war. Die KPD hielt an Sattlers Kandidatur fest und verharmloste seine Vergehen als Jugendsünde. Er wurde am 14. September 1930 in den Reichstag gewählt, dem er bis Juli 1932 angehörte. Im September 1931 wegen Beleidigung des Kölner Oberbürgermeisters Konrad Adenauer zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Auf einer Parteiarbeiterkonferenz am 11. April 1932 wurde Sattler heftig kritisiert, für den Stimmenrückgang bei den Preußischen Landtagswahlen vom Vortage verantwortlich gemacht und als UB-Leiter nach Aachen versetzt. Nach dem Reichstagsbrand inhaftiert, saß er bis Anfang April 1934 in »Schutzhaft«, wurde dann im März 1937 vom OLG Hamm zu viereinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Anfang Januar 1941 zwar an seinen Wohnort Alsdorf bei Aachen entlassen, aber am 22. August 1944 im Zusammenhang mit der Gestapoaktion »Gewitter« erneut festgenommen. Karl Sattler war zuletzt Häftling im KZ Bergen-Belsen, wo er am 8. Mai 1945 umgekommen sein soll. Dieses Todesdatum wurde 1950 vom Amtsgericht Aachen festgesetzt.

Wer war wer in der DDR
Sauerbruch, Ferdinand
* 3.7.1875 – ✝ 2.7.1951Geb. in Barmen; Vater Angest. einer Weberei; Gymnasium in Elberfeld u. Mülheim (Ruhr); 1895 1901 Med.-Studium in Marburg, Jena u. Leipzig; hier 1902 Prom.; 1901 03 Assistenzarzt in Erfurt u. am Patholog. Inst. des Krankenhauses Berlin-Moabit; 1903 05 Assistenzarzt an der Chirurg. Univ.-Klinik in Breslau (b. Johann v. Mikulicz); hier 1905 Habil. über die »Chirurgie des Brustteils der Speiseröhre«; seine Experimente mit einer Unterdruck-Operationskammer bereiteten den Weg für die…

Wer war wer in der DDR
Schablinski, Barbara
* 11.5.1941Geb. in Sondershausen; Vater Postangest.; Grund- und Oberschule; 1959 60 Arbeiterin im VEB Braunkohlenkombinat Hoyerswerda; 1960 / 61 Praktikantin bei der Ztg. »Das Volk« in Erfurt; 1961 SED; 1961 65 Studium an der Sektion Journalistik der KMU Leipzig, Dipl.-Journalistin; 1966 71 Red. im ADN-Büro in Bonn (zus. mit Ehemann Rolf S.); 1971 / 72 Vorbereitung auf Auslandseinsatz in Moskau, 1972 75 ADN-Korresp. in Moskau; 1975 Red., 1981 83 Abt.-Ltr. für Leserprobleme bei der…

Wer war wer in der DDR
Schacht, Ulrich
* 9.3.1951 – ✝ 16.9.2018Geb. im Frauenzuchthaus Hoheneck (Stollberg, Sachsen); Vater sowj. Offz., Mutter bis 1954 aus pol. Gründen inhaftiert; aufgew. in Wismar; bis 1965 Grundschule; bis 1968 Bäckerlehre; Hilfspfleger in der Psychiatrie; Studium der Ev. Theol. in Rostock u. Erfurt; Arbeit am Schweriner Staatstheater; Beobachtung u. Verfolgung durch das MfS seit 1970, OV »Vereinigung«; demonstrierte 1970 in Prag am Grab von Jan Palach, deshalb kurzz. Inhaftierung in der DDR; 1973 Verhaftung wegen seines Einsatzes für…

Wer war wer in der DDR
Schaefer, Wolfgang
* 6.6.1934 – ✝ 19.6.2003Geb. in Halberstadt; OS in Bitterfeld; Studium der Physik an der MLU Halle; anschl. in der Filmfabrik Wolfen zunächst im Labor für Analysenmeßtechnik tätig, dann Ltr. bei Rekonstruktions- u. Investitionsmaßnahmen, 1972 abgesetzt u. von weiteren Leitungsfunktionen ausgeschlossen; SED; Dez. 1989 SDP; ab Mai Abg. des Kreistags u. Dezernent für Wirtsch. des Krs. Bitterfeld. Okt. 1990 2002 MdL Sachsen-Anh., Vors. des Aussch. für Finanzen; 1992 Mitgl. des SPD-LV Sachsen-Anh.; seit Juni 1995 Stadtrat…

Wer war wer in der DDR
Schäfer, Albert
* 7.2.1914Geb. in Marburg (Lahn); Vater Arbeiter; Volks- u. Berufsschule; Lehre u. Arbeit als Dreher; 1928 DMV; 1929 KJVD; nach 1933 illeg. Arbeit, zeitw. inhaftiert; 1943 Wehrmacht; 1945 frz. Kriegsgefangenschaft. 1945 KPD; 1946 SED: Org.-Ltr. der SED im Krs. Ostprignitz; später Instrukteur des SED-LV Brandenb., Studium an der LPS Schmerwitz; 1948 Ref. der Abt. Org. des ZS des SED-PV; Fernstudium an der PHS; 1951 53 Ltr. der Abt. Landw. des ZK der SED.Andreas Herbst

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Sägebrecht, Willy
* 21.2.1904 – ✝ 8.4.1981Geboren am 21. Februar 1904 in Groß-Schönebeck/Krs. Niederbarnim, Sohn eines Landarbeiters; Land- und Fabrikarbeiter u. a. im Ruhrgebiet. 1923 Mitglied der KJD, 1925 der KPD. Er tendierte zur Weddinger Opposition, wandte sich aber nach einiger Zeit von ihr ab und gehörte ab 1927 zur KPD-BL Berlin-Brandenburg. Im November 1929 zum Stadtverordneten in Liebenwalde und zum Abgeordneten des Kreistages Niederbarnim gewählt. Ende 1929 Instrukteur im AM-Apparat der BL Berlin-Brandenburg, 1930/31 Kursant an der M-Schule in Moskau, anschließend hauptamtlicher Polleiter des UB Nord. Am 24. April 1932 wurde Sägebrecht in den Preußischen Landtag gewählt, dort am 21. Mai 1932 beteiligt an einer wüsten Saalschlacht zwischen KPD- und NSDAP-Abgeordneten. Von August Creutzburg erhielten er und Max Herm Ende 1932 den Auftrag, eine eigenständige BL Brandenburg zu bilden, Anfang 1933 Mitglied deren Sekretariats. Sägebrecht wurde bereits am 4. April 1933 mit Herm verhaftet und nach Mißhandlungen in einer SA-Kaserne in das KZ Sonnenburg eingeliefert, aus dem er Ende Oktober 1933 entlassen wurde. Er knüpfte Kontakte zum ehemaligen KPD-Reichstagsabgeordneten Albert Kayser, arbeitete illegal in Berliner Unterbezirken. Am 17. Dezember 1934 erneut festgenommen, im Januar 1936 vom VGH zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt, war er bis 1945 ununterbrochen in verschiedenen Zuchthäusern und KZs. Beim Todesmarsch aus dem KZ Sachsenhausen nach Schwerin von sowjetischen Truppen befreit. Sägebrecht war Mitte Mai 1945 Mitarbeiter von Walter Ulbricht. Anschließend Angestellter in der Abteilung Sozialwesen, danach beteiligt am Aufbau der KPD-Provinzialleitung Brandenburg in Potsdam. Er gehörte zu jenen 19 Funktionären, die auf der Parteikonferenz der KPD am 2./3. März 1946 in das ZK der KPD kooptiert wurden. Bis 1949 stand er paritätisch mit Friedrich Ebert, nach dessen Weggang als Oberbürgermeister nach Ost-Berlin dann bis Sommer 1952 mit Paul Bismark an der Spitze der SED Land Brandenburg. Er wechselte 1954 zur KVP und wurde als Oberst Leiter der Verwaltung Koordinierung (Tarnbezeichnung für den militärischen Nachrichtendienst der NVA). 1959 offiziell aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden. Im Ruhestand veröffentlichte er 1968 seine Erinnerungen unter dem Titel: »Nicht Amboß, sondern Hammer sein«, 1979 erhielt er den Karl-Marx-Orden. Willy Sägebrecht starb am 8. April 1981 in Ost-Berlin. Bettina Engels veröffentlichte 2003 eine biographische Skizze über Willy Sägebrecht.Bernd-Rainer Barth / Helmut Müller-Enbergs

Wer war wer in der DDR
Sakowski, Helmut
* 1.6.1924 – ✝ 9.12.2005Geb. in Jüterbog; Vater Angest., Obersteuerinspektor beim Finanzamt; 1931 41 Volks- u. Mittelschule in Gera; 1941 43 Ausbildung zum Förster beim Forstamt Katzhütte u. Wasungen/Thür.; Sept. 1942 NSDAP; 1943 45 Wehrmacht (Div. »Hermann Göring«); 1945/ 46 Kriegsgefangenschaft in Kyborg (Dänemark). 1946 Rückkehr nach Dtl.; Hilfsförster in Mansfeld u. Bräunrode; 1947 SED; 1947 49 FS für Forstw. in Stollberg/Thür u. Kochstedt; 1949 51 Mitarb. im Min. für Land- u. Forstw.; 1951 58 Ltr. des…

Wer war wer in der DDR
Sammer, Matthias
* 5.9.1967Geb. in Dresden; Vater Klaus S. Nationalspieler u. später Trainer von Dynamo Dresden; Besuch der KJS Dresden, 1972 90 Fußballer bei Dynamo Dresden, ab 1985 in der Oberliga-Mannschaft, Mittelfeldspieler, 1989 DDR-Mstr. u. Halbfinalist im UEFA-Pokal, 1990 DDR-Mstr. u. FDGB-Pokalsieger, 39 Tore in 102 Oberligaspielen, 20 Europapokalspiele; 1986 90 DDR-Nationalspieler, 23 Einsätze, 6 Tore. 1990 92 beim VfB Stuttgart, 1992 Dt. Mstr.; 1992/93 kurzzeitig bei Inter Mailand; 1993 98 Libero bei…

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Sandtner, Augustin (Gustl)
* 8.8.1893 – ✝ 11.10.1944(* 1893 1944) Geboren am 8. August 1893 in München, Sohn eines Marmorschleifers; lernte Bäcker. 1912 zur Kriegsmarine einberufen, schloß sich während des Krieges der Gruppe Internationale bzw. der Spartakusgruppe an. Im November 1918 nahm Sandtner am Matrosenaufstand in Kiel teil, trat Anfang 1919 der KPD bei. Als Angehöriger der bayerischen »Roten Armee« drohte ihm nach Niederschlagung der Räterepublik die standrechtliche Erschießung, Ende 1919 wurde er aber aus der Haft entlassen. Dann Hilfsarbeiter, zeitweise Arbeiterratsvorsitzender, ab Ende 1920 gehörte er zur KPD-BL Südbayern. Sandtner wurde 1922 zu dreieinhalb Jahren Festungshaft wegen Teilnahme am Mitteldeutschen Aufstand verurteilt. Nach seiner Freilassung hauptamtlicher Funktionär der KPD in Berlin-Moabit und Berlin-Wedding, 1926 kam er wegen »antimilitaristischer Arbeit unter Reichswehrangehörigen« wieder in Untersuchungshaft. Nach einer Amnestie entlassen, übernahm er 1927 die Leitung der Reichsemigrantenabteilung im ZK der KPD, anschließend bis Dezember 1931 Polleiter des KPD-Unterbezirks Nord der BL Berlin-Brandenburg. Im Februar 1932 wurde Sandtner Polleiter der KPD-BL Schlesien und im April 1932 als Abgeordneter in den Preußischen Landtag gewählt. Im Februar 1933 noch Teilnehmer der illegalen Tagung von KPD-Führern in Ziegenhals bei Berlin, bereits am 27. April 1933 in Breslau festgenommen und im Januar 1934 zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er saß zunächst im Zuchthaus Brieg, anschließend im KZ Sachsenhausen. Dort wurde Gustl Sandtner wegen illegaler Tätigkeit zusammen mit Ernst Schneller, Matthias Thesen und weiteren 21 Funktionären sowie drei französischen Häftlingen am 11. Oktober 1944 von der SS erschossen.

Wer war wer in der DDR
Särchen, Günter
* 14.12.1927 – ✝ 19.7.2004Geb. in Wittichenau (Oberlausitz); Vater Schneidermstr.; 1934 – 39 Volksschule Wittichenau, 1939 – 42 OS Hoyerswerda, 1942 – 44 Handelsschule Senftenberg; Jan. 1945 Einberufung zum Militär; amerik. Kriegsgefangenschaft in Rheinhessen. Landarb. in Rossbrunn bei Würzburg; Jan. 1946 Rückkehr nach Wittichenau; bis 1947 Textil-Fachverkäufer in Hoyerswerda; 1946 – 48 CDU; kurzfr. Verhaftungen durch die SMAD wegen kath. Jugendarbeit; 1948 – 52 Studium der kath. Sozialpädagogik im Westteil Berlins;…

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Sasse, Ernst
* 17.11.1897 – ✝ 20.6.1945Geboren am 17. November 1897 in Potsdam; Maschinenschlosser, Meisterprüfung. 1913 Mitglied des DMV. 1916/17 Soldat im Weltkrieg, Verwundung am linken Bein. Ab 1920 wieder in seinem Beruf tätig, trat Sasse in die KPD ein und wirkte als Funktionär im UB Berlin-Pankow. Seit 1927 hauptamtlicher Funktionär im ZK der KPD (Abteilung Technik), arbeitete er von 1931 bis Anfang 1934 als Korrespondent in der sowjetischen Handelsvertretung. Ab 1933 illegal im Widerstand, wohnte bei Genia Bischowski, einer Angestellten der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin. Im März 1935 emigrierte er nach Prag, war dort zeitweise Polleiter der Emigrantenheime in Stodulky und Strasni?ce. Ab 1936 in Kopenhagen Mitarbeiter der Emigrationsleitung. Sasse wurde am 24. September 1937 in Kopenhagen verhaftet und vor einem dänischen Gericht wegen »Vorbereitung zum Hochverrat« angeklagt, jedoch nicht nach Deutschland ausgeliefert. Von Februar 1938 bis November 1939 »zweiter Mann« der Emigrationsleitung, arbeitete eng mit dem Leiter der AL Nord Heinrich Wiatrek zusammen, war u. a. verantwortlich für die Einschleusung illegaler Druckschriften nach Deutschland. Im Sommer 1938 nahm er noch als Vertreter der KPD-Emigration für Dänemark an einer Konferenz der skandinavischen Emigrationsleitungen in Helsingborg teil, soll aber im Frühjahr 1940 aus der KPD wegen »Sammlung von Unterlagen über die Tätigkeit der AL Nord« ausgeschlossen worden sein. Am 26. Juli 1940 wurde Sasse erneut in Kopenhagen inhaftiert, Anfang 1941 nach Deutschland gebracht und hier am 23. Juni 1942 durch den VGH zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Im Zuchthaus Brandenburg schwer erkrankt, kam er im Februar 1944 mit einer offenen Lungentuberkulose in die Krankenstation und war bei Kriegsende auf 41 Kilogramm abgemagert. Ernst Sasse starb am 20. Juni 1945 in Brandenburg/Havel.

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Sauber, Fritz
* 20.8.1884 – ✝ 24.4.1949Geboren am 20. August 1884 in Friedrichsgmünd, Sohn einer ledigen Arbeiterin; Gastwirtsgehilfe, trat 1907 der Gewerkschaft bei. Ab April 1911 war er Geschäftsführer des Gastwirtsgehilfenverbandes bzw. des späteren Verbands der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter in Nürnberg, München und Frankfurt/M. Sauber wurde 1917 Mitglied der USPD, gehörte ab November 1918 dem Landessoldatenrat und dem provisorischen Nationalrat Bayerns an. Im Dezember 1918 war er Delegierter zum 1. Reichsrätekongreß in Berlin, aktiv in der Bayerischen Räterepublik. Im Juni 1920 auf der Liste der USPD in den Bayerischen Landtag gewählt, ging er Ende 1920 zur VKPD und bildete mit den vier weiteren zur VKPD übergewechselten USPD-Abgeordneten ( Franz Aenderl, Rosa Aschenbrenner, August Hagemeister und August Schmidt) sowie den KPD-Abgeordneten Josef Eisenberger und Otto Graf die VKPD-Fraktion im Landtag in München. Obwohl Abgeordneter, wurde er 1919 zu zwölf Jahren Festungshaft verurteilt und saß bis zu seiner Amnestierung 1925 in Niederschönenfeld. Er ging dann nach Frankfurt/M. und war Gewerkschaftsfunktionär. Dem Bayerischen Landtag gehörte Sauber offiziell bis 1924 an. Nach 1933 emigrierte er zunächst in das Saargebiet, im Juli 1935 nach Frankreich, wurde 1941 vom Vichy-Regime an Deutschland ausgeliefert und zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. 1945 aus dem KZ Dachau befreit, baute er in Fürth die KPD auf und arbeitete später für die VVN in Frankfurt/M. Fritz Sauber, der infolge der Haft zwei Schlaganfälle erlitten hatte, starb am 24.April 1949 in Frankfurt/ Main.

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Sauerland, Kurt
* 12.1.1905 – ✝ 22.3.1938Geboren am 12. Januar 1905 in Köln, Sohn eines Oberpostbeamten. Nach dem Realgymnasium studierte er Ökonomie, Geschichte und Philosophie. 1923 trat er in die KPD ein und war von Mai 1923 bis Anfang 1927 im Nachrichtendienst der KPD tätig. Vom Sommer 1927 bis Sommer 1928 arbeitete Sauerland im Landesvorstand der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) in Köln und im Ortsvorstand der »Liga gegen Imperialismus«. Im Oktober 1928 zum Leiter des Internationalen Sozialpolitischen Archivs beim ZK der IAH berufen, gehörte er von März 1929 bis Januar 1931 dem Sekretariat des ZK der IAH an. Im Mai 1929 wurde er Chefredakteur der Zeitschrift »Roter Aufbau« ein Blatt des »Münzenberg-Konzerns«. Während eines Aufenthaltes in London verhaftet und ausgewiesen. Ab Oktober 1931 offiziell Mitglied des Reichsvorstandes der IAH, galt Sauerland als einer der stalinistischen »Chefideologen« der KPD, er veröffentlichte 1932 das Pamphlet »Der dialektische Materialismus«. Ende März 1933 emigrierte er nach Paris, war dort Redakteur an der Zeitschrift »Unsere Zeit« und zugleich freier Schriftsteller. Im August 1934 kam er in die Sowjetunion, wurde als Emigrant anerkannt und Referent im Verlag des EKKI. Als deutsches Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR unter dem Parteinamen Karl Stockinger Mitarbeiter in der Abteilung von Bela Kun. Er wohnte mit seiner Frau und seinem Sohn im berühmt-berüchtigten Moskauer Hotel »Lux«. Kurt Sauerland wurde am 15. Mai 1937 verhaftet, am 22. März 1938 vom Militärtribunal des Obersten Gerichts der UdSSR wegen »Teilnahme an konterrevolutionärer terroristischer Tätigkeit« zum Tode verurteilt und am gleichen Tag erschossen. Seit 1928 war Kurt Sauerland mit Friedel Lange (*17. 10. 1905) verheiratet, Tochter eines Handwerkers. 1924 Mitglied der KPD, bis Anfang 1933 im Neuen Deutschen Verlag bzw. beim Verlag Roter Aufbau. Sie emigrierte mit ihrem Mann nach Frankreich und 1934 in die Sowjetunion, wo sie an der KUNMS studierte. Am 8.Juni 1936 wurde der gemeinsame Sohn Karl geboren. Sie blieb auch nach der Verhaftung Kurt Sauerlands von Mai 1938 bis März 1940 im Gorki-Institut beschäftigt. Friedel Sauerland, die sich ständig nach dem Schicksal ihres Mannes erkundigte, erhielt 1939 die Auskunft, daß er sich in einem fernen Lager mit Schreibverbot befinde. Vom NKWD getäuscht und zur Mitarbeit gezwungen, wurde sie mit der Lüge, dort ihren Mann zu treffen, nach Berlin geschickt. Hier begann sie 1940 als Verlagsbuchhändlerin beim Nibelungen-Verlag und heiratete im Januar 1943 Kurt Becker. 1945 KPD-Mitglied, kam sie im November 1948 in der SBZ in den Vorstand des Verbandes Deutscher Konsumgenossenschaften (VDK), dort Hauptsekretärin, zeitweise Leiterin der Presseabteilung. Sie heiratete 1950 den aus schwedischer Emigration nach Deutschland zurückgekehrten Paul Friedländer. Da sie sich weiterhin um Aufklärung des Schicksals ihres ersten Mannes Kurt Sauerland bemühte, wurde sie Anfang September 1949 Gegenstand einer parteiinternen Untersuchung. Philipp Daub, der Leiter der Kaderabteilung im SED-Parteivorstand, schrieb an Walter Ulbricht: »Die Genossin Becker wurde als Schülerin für die Parteihochschule vorgeschlagen ... Die Genossin ist eine geborene Lange. Sie war mit Kurt Sauerland verheiratet, mit dem sie 1934 nach Moskau ging. Kurt Sauerland wird Dir ja kein Unbekannter sein, man hat ihn im Jahre 1937 beim Wickel genommen. Friedel Becker war nicht verhaftet. Sie arbeitete nach ihrer Darstellung von 1938 bis Anfang 1940 im Gorki-Institut und kehrte Anfang März des gleichen Jahres mit einem deutschen Paß der deutschen Botschaft nach Deutschland zurück. In ihren Unterlagen sowie auf erneutes Befragen erklärte sie, im Auftrage einer bestimmten russischen Stelle gefahren zu sein ... Da also eine Überprüfung ihrer Angaben unsererseits nicht möglich ist, sahen wir uns veranlaßt, die Genossin Becker nicht für die Parteihochschule vorzuschlagen ... Wir bitten nun um Deine Entscheidung und um Deinen Vorschlag, was wir tun sollen.« Nachdem sie bis Ende der fünfziger Jahre vom ZK hingehalten worden war, wandte sie sich 1962 selbst an den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes. Dieser teilte ihr im Mai 1963 mit, Kurt Sauerland sei am 22. März 1938 verstorben. Empört schrieb sie am 5. Januar 1964 an den ZPKK-Vorsitzenden Hermann Matern: »In diesem Brief geht es um meinen Mann Kurt Sauerland, der mir im Mai 1963 vom Deutschen Roten Kreuz als tot gemeldet worden ist ... Am 15. Mai 1937 wurde er unter falschem Namen von uns, meinem Sohn und mir, weggeholt, 10 Monate später, als 32jähriger Mann, tot. 26 Jahre bemühte ich mich, Licht in das Dunkel zu bringen. Nun steht fest, daß Kurt Sauerland die Moskauer Gefängnismauern nie verlassen hat. Jetzt fügt sich ein Mosaikstein an den anderen, und das Bild steht plastisch vor mir. Oft habe ich Euch gebeten, Nachricht über Kurt Sauerland einzuholen. Immer wieder wurde ich vertröstet. Im Jahre 1962, nach 25 Jahren, erhielt ich von Euch die Empfehlung, selbst zu forschen, da alle Eure Bemühungen erfolglos geblieben seien. Ich tat es. Schon im Mai 1963 bekam ich Antwort vom Roten Kreuz. Bitte, sage mir, wie soll ich noch glauben, daß Ihr alles getan habt, um aus Moskau Nachricht zu bekommen? Genosse Matern, ist das aufopferungsvolle Leben Kurt Sauerlands in den Reihen der deutschen kommunistischen Partei und in der Komintern so wenig Wert gewesen? Ist es nicht unaussprechlich hart, unschuldig in der Emigration, der sowjetischen Emigration, sterben zu müssen und auch noch vergessen zu werden?« Kurt Sauerland wurde auf Beschluß der ZPKK vom 24. April 1964 zwar »rehabilitiert«, Friedel Friedländer-Sauerland im Oktober 1964 aber darüber nur mündlich informiert. Friedel Friedländer-Sauerland starb am 28. Oktober 1994 in Berlin. Ihr Sohn Karl Sauerland lebt in Polen. In den fünfziger Jahren studierte er an der Ostberliner Humboldt-Universität Philosophie und gehörte 1956 zu den oppositionellen Studenten. Deshalb exmatrikuliert, mußte er sich in der Produktion »bewähren«. Er übersiedelte 1957 auch aus persönlichen Gründen nach Polen, wurde Professor für Philosophie in Warschau und Toru´n.

Wer war wer in der DDR
Schablinski, Rolf
* 5.10.1932Geb. in Erfurt; Vater Arbeiter; Grund- u. Oberschule, Abitur; 1946 FDJ; 1951 Volontär bei der Ztg. »Das Volk« in Erfurt; 1951 57 Studium der Journalistik zunächst an der Univ. Leipzig, dann an der Shdanow-Univ. Leningrad, Dipl.-Journalist; 1954 SED; 1957 59 Red., 1959 65 Abt.-Ltr., Mitgl. des Red.-Kolleg. u. Chefred. des SED-Bezirksorgans »Das Volk« in Erfurt (Nachf. von Erich Richter); 1965 / 65 Chef vom Dienst beim ADN; 1966 71 ADN-Korresp. in Bonn (zus. mit Ehefrau Barbara S.); 1971…

Wer war wer in der DDR
Schade, Günter
* 3.1.1933Geb. in Frankfurt (Oder); Vater Tischler; 1939 49 Schulbesuch u. Tischlerlehre. 1950 53 ABF in Potsdam; 1953 57 Studium der Kunstgeschichte u. der frühchristl.-byzantin. Kunst an der HU Berlin; 1957 wiss. Assistent an der Staatl. Galerie Moritzburg in Halle; 1959 Ltr. des Sektors Kunst im Museum für Dt. Geschichte in Berlin; 1962 Dir. des Kunstgewerbemuseums der Staatl. Museen zu Berlin, Schloß Köpenick; 1963 Dr. phil.; 1974 Lehrauftrag an der Kunst-HS Berlin-Weißensee; 1980 Berufung zum…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Schaefer, Cäcilie (Cilly)
* 25.1.1898 – ✝ 18.1.1981(* 1898 1981) Geboren am 25. Januar 1898 in Friedberg/Hessen als Cäcilie Tannenberg, Tochter eines Schuhmachers; Schneiderin, legte die Meisterprüfung ab. Im Oktober 1918 trat sie in Friedberg der FSJ bei, schloß sich 1920 der USPD und am Ende des Jahres der VKPD an. 1921 heiratete sie den Schneidermeister und Bad Nauheimer KPD-Funktionär Jakob Schaefer und zog mit ihm nach Bad Nauheim, wo sie neben ihrer Arbeit als Schneiderin ehrenamtliche Parteifunktionen ausübte, 1931 Frauenleiterin der BL Hessen-Frankfurt. Cäcilie Schaefer wurde im Juni 1932 in den Hessischen Landtag gewählt. Am 10. März 1933 wurde sie in Bad Nauheim verhaftet und am 5. April vom Sondergericht Darmstadt zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Danach Übersiedlung zum Schwager nach Marburg, dort mit ihrem Mann wieder Hausschneiderin. Beide wurden im August 1944 erneut festgenommen. Cäcilie Schaefer kam in das KZ Ravensbrück, konnte beim Todesmarsch im April 1945 fliehen und gelangte im Mai 1945 nach Hessen. Sie gehörte zu den Gründerinnen der VVN in Marburg, übte ehrenamtliche Funktionen für die KPD aus und wurde 1951 gemeinsam mit ihrem Mann ins Marburger Stadtparlament gewählt. Nach dem KPD-Verbot wirkte sie in der Deutschen Friedensunion und der Ostermarschbewegung, trat 1968 der DKP bei. Cäcilie Schaefer starb am 18. Januar 1981.

Wer war wer in der DDR
Schäfer, Egmont
* 7.5.1908 – ✝ 14.1.2004Geb. in Niederschöneweide (Krs. Teltow; ab 1920 Berlin); Vater Ing.; 1927 Abitur; 1927 – 28 Studium an der Kunstgewerbe- u. Handwerkerschule in Berlin, Tageskl. Grafik; 1928 – 31 Studium an den Vereinigten Staatsschulen für freie u. angewandte Kunst Berlin-Charlottenburg, Grafikkl. bei Emil Orlik; 1932 – 38 arbeitslos u. freiberufl. Grafiker; 1938 Berufsverbot als Maler, Grafiker u. Gebrauchsgrafiker durch die Reichskulturkammer; 1938 – 44 Offset-Hilfsarb. in einer Berliner Großdruckerei;…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sager, Hans
* 15.2.1909 – ✝ 23.3.1939Geboren am 15. Februar 1909 in Reichenbach bei Chemnitz, Sohn einer ledigen Schneiderin, wuchs bei einer Pflegemutter auf; lernte Fräser und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Hausierer. 1924 Mitglied der KJD, 1925 der KPD, Polleiter der KJD in Chemnitz-Ost. Im Herbst 1928 in Chemnitz aktiv bei der Ausschaltung der Rechten, er unterstützte voll den Kurs Ernst Thälmanns. Ab Januar 1929 hauptamtlicher Angestellter beim KJVD, Polleiter des KJVD-Bezirks Chemnitz-Erzgebirge-Vogtland, im November in die Stadtverordnetenversammlung von Chemnitz gewählt. Sager war bei der Reorganisation der Partei in Sachsen 1929/30 eingesetzt, wurde dann Polleiter in Duisburg, gehörte der BL Ruhr an, Polleiter im wichtigen UB Essen, wo er sich bis Anfang Mai 1933 illegal aufhielt. Sager emigrierte in das Saargebiet, anschließend nach Frankreich und in die Tschechoslowakei, wo er bis März 1939 aktive Grenz- und Kurierarbeit leistete. Am 23.März 1939 in Prag von der Gestapo festgenommen, kam Hans Sager dort drei Tage später, am 26.März 1939, in der Haft ums Leben.

Wer war wer in der DDR
Salié, Hans (Oscar Hans Emil)
* 6.4.1902 – ✝ 1.8.1978Geb. in Leipzig; Vater kaufm. Angestellter; 1920 Abitur; anschl. Studium der Math. u. Physik an der Univ. Leipzig; ab 1925 Lehrer im Schuldienst in Leipzig; 1932 Prom. mit der Arbeit »Zur Abschätzung der Fourierkoeffizienten ganzer Modulformen« bei Otto Hölder u. Leon Lichtenstein an der Univ. Leipzig; im 2. Weltkrieg Soldat. Ab 1949 Mitarbeiter in der Redaktion des Biograph.-literar. Handwörterbuchs der exakten Naturwiss. (Poggendorff) der Sächs. AdW auf Vorschlag Ernst Hölders; 1952…

Wer war wer in der DDR
Sandberg, Herbert
* 18.4.1908 – ✝ 18.3.1991Geb. in Posen (Poznań, Polen); 1925 28 Studium an der Kunstakad. Breslau, b. Otto Mueller; 1928 33 Mitarb. an Berliner Ztg.; 1929 Mitgl. der ASSO; 1930 KPD; 1934 45 Zuchthaus Brandenb.-Görden u. KZ Buchenwald. 1945 50 Hrsg. des »Ulenspiegels« (gem. mit Günther Weisenborn); 1947 61 Bühnenbildner für versch. Berl. Theater; 1954 57 Chefred. der Ztschr. »Bildende Kunst«; danach freischaff. in Berlin; 1972 Prof.; 1973 u. 1983 NP; 1983 AdK. Werke: Holzschnitte u. Zeichnungen: Versch.…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sandtner, Hanna
* 26.8.1900 – ✝ 26.2.1958Geboren am 26. August 1900 in München als Hanna Ritter, Tochter eines Chauffeurs; Arbeiterin in einer Kartonagenfabrik bzw. Kontoristin. 1918 Mitglied des Spartakusbundes, gehörte sie der KPD seit Gründung an. 1919 wegen Beteiligung an den Kämpfen der Bayerischen Räterepublik zu sechs Monaten Festungshaft verurteilt, saß sie von 1921 bis 1923 wegen »Vergehens gegen das Sprengstoffgesetz« (Beteiligung am Mitteldeutschen Aufstand) eineinhalb Jahre im Frauenzuchthaus in Aichach. Später Polleiterin in München und Frauenleiterin der KPD-BL Südbayern, wo sie ihren späteren Mann Augustin Sandtner kennenlernte und heiratete. 1923 Übersiedlung nach Berlin, dort Angestellte in der sowjetischen Handelsvertretung, ab 1931 hauptamtliche Funktionärin der KPD-BL Berlin-Brandenburg und bis Februar 1933 Berliner Stadtverordnete. Hanna Sandtner kam im Juli 1931 als Nachrückerin in den Reichstag, dem sie bis November 1932 als Abgeordnete angehörte. Ab Februar 1933 illegal als Instrukteurin im Berliner UB Nord. In einer Einschätzung der Politbüro-Kader vom Juli 1933 hieß es über sie: »Auf alle Fälle scheint Hanna Sandtner im Verlauf ihres politischen Lebens immer wieder in unklare Zusammenhänge verwickelt zu werden. Da das nun schon Tradition ist, müßte man sich mal ernsthaft damit beschäftigen.« 1934 Flucht nach Moskau, Kursantin an der Internationalen Leninschule, reiste bereits im Dezember 1934 unter falschem Namen nach Österreich, wirkte in der Leitung der Wiener KPÖ. Am 30. Oktober 1935 als Anna Gelb in Wien verhaftet und im März 1936 zu eineinhalb Jahren schwerem Kerker verurteilt. Im Juli 1936 amnestiert, kam sie 1937 in die Tschechoslowakei, arbeitete bis zur deutschen Besetzung in Prag und flüchtete dann nach Polen. Später ging Hanna Sandtner nach Norwegen und 1940 nach Schweden, dort zunächst interniert, danach Reinemachefrau und Metallarbeiterin. Anfang März 1946 nach Berlin zurückgekehrt, wurde sie Referentin in der Abteilung Arbeit und Sozialfürsorge im SED-Parteivorstand. Ab Mai 1949 VP-Kommandeurin und Leiterin der Pressestelle des Ostberliner Polizeipräsidiums, wurde sie Ende 1950 aufgrund des Befehls Nr. 2 wegen ihrer Westemigration, aber auch wegen einer schweren Krankheit abberufen. Hanna Sandtner lebte seit ihrem Exil in Schweden mit dem deutschen Kommunisten Paul Jahnke zusammen, war über dessen Absetzung 1951 verbittert und versuchte daraufhin, andere Emigranten und einstige Mitgenossen zu denunzieren. Als ihr Mann Jahnke Ende Oktober 1951 starb, wurde sie mißtrauisch und wandte sich deswegen an Hermann Matern von der ZPKK. Schließlich vom MfS überwacht, erhielt sie 1954 durch die ZPKK eine Rüge wegen »parteischädigenden Verhaltens«. Zuletzt war sie Leiterin der Fachschule des VEB Textil-Mode in Berlin-Friedrichshain. Hanna Sandtner starb am 26. Februar 1958 in Ost-Berlin.

Wer war wer in der DDR
Sarge, Günter
* 30.12.1930Geb. in Gutenfeld (Krs. Samland, Ostpr./Lugovoe, Rußland); Vater Arbeiter; 1937 45 Volks- u. Mittelschule; 1945 Landarb. im Krs. Nauen; 1946 FDJ; ab 1948 VP, Pol.-Offz.; 1950 SED; 1953 Juristenlehrgang; 1955 58 Fernstudium an der DASR Potsdam, Dipl.-Jur.; ab 1954 Militärjurist in der KVP, ab 1956 in der NVA; 1961 Dr. jur. an der HU Berlin; 1963 77 Vors. des Militärkolleg. des Obersten Gerichts; 1966 71 Fernstudium an der PHS, Dipl.-Ges.-Wiss.; 1971 77 Vizepräs., 1977 86 1. Vizepräs.,…

Wer war wer in der DDR
Sattler, Fritz
* 1.6.1896 – ✝ 1.11.1964Geb. in Suhl; Vater Graveur, Mutter Dienstmädchen; Volksschule in Suhl; 1910 15 Lehre u. Arbeit als Verwaltungsangest. beim Magistrat der Stadt Suhl; 1915 / 16 Verwaltungsgehilfe beim Bürgermeisteramt Niederzwehren (bei Kassel); 1916 18 Kriegsdienst; 1918 / 19 Abwicklungsarbeiten im Rahmen der allg. Demobilisierung; 1919 USPD, 1920 KPD; 1919 / 20 Tätigkeit bei der Städtischen Sparkasse in Suhl; 1920 erneut Verwaltungsgehilfe beim Suhler Magistrat u. Ltr. des Lebensmittel- u.…

Wer war wer in der DDR
Säuberlich, Kurt
* 24.3.1904 – ✝ 23.7.1971Geb. in Krölpa (Krs. Pößneck); Vater Land- u. Forstarb.; Oberrealschule; 1924 32 Studium (mit Unterbrechungen) an der Bergakad. Freiberg; 1930 NSDAP; 1932 34 wiss. Hilfsassistent bzw. Hilfsarb. am Braunkohlenforschungsinst.; 1935 stellv. Dir. der Bergtechn. Abt., Ltr. der Unterabt. für Braunkohlenbergbau u. Brikettiertechnik; 1937 Prom. zum Dr.-Ing.; 1937 SS; 1938 Ltr. des Außeninst. der Bergakad. Freiberg; 1939 Habil.; 1940 Doz.; 1943 Prof. 1949 Dir. des Forschungsinst. für…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Sawadzki, Johann (Hans)
* 10.6.1895 – ✝ 5.2.1958(* 1895 1958) Geboren am 10. Juni 1895 in Potsdam, Sohn einer Arbeiterfamilie; Universalfräser. 1909 Mitbegründer und Vorstandsmitglied der katholischen »Deutschen Jugendkraft«, wechselte Ende 1913 zur Arbeiterjugend. Von 1914 bis 1918 Soldat im Weltkrieg, beteiligte er sich aktiv an der Novemberrevolution und den Spartakuskämpfen in Berlin-Lichtenberg. Im Januar 1919 trat er in die USPD ein, wurde Ende 1920 Mitglied der VKPD. Seit Gründung des RFB gehörte Sawadzki dessen Bundesführung an und arbeitete im AM-Apparat der KPD, wurde dann bis 1932 zeitweise als Instrukteur des ZK im Reich eingesetzt. Ab 1925 Mitglied der BL Berlin-Brandenburg. Nach der Verhaftung von Hans Pfeiffer wurde Sawadzki im Oktober 1932 Polleiter der BL Mecklenburg. Nach dem Reichstagsbrand einige Monate in »Schutzhaft«, im Oktober 1933 und im Juni 1935 erneut festgenommen. Seit der Freilassung arbeitete er bei der AEG und gehörte zur illegalen Saefkow-Widerstandsgruppe in Berlin. Im Juni 1945 Ortsgruppenleiter der KPD in Berlin-Treptow, ab September 1946 Leiter der Orgabteilung des SED-LV Groß-Berlin. Hans Sawadzki starb am 5. Februar 1958.

Wer war wer in der DDR
Schabowski, Günter
* 4.1.1929 – ✝ 1.11.2015Geb. in Anklam; Vater Klempner; 1935 – 39 Volksschule in Berlin; 1939 – Juli 1946 Andreas-Realgymnasium, Abitur; 1939 – 45 Dt. Jugend, Jungschaftsführer; Okt. 1946 – Okt. 1947 Volontär bei »Die freie Gewerkschaft«; 1946 FDGB; Okt. 1947 – Febr. 1950 Hilfsred. der »Tribüne«; anschl. bis 1952 Berliner »Tribüne«; 1950 FDJ; 1950 SED-Kand., ab 1952 Mitgl.; Jan. 1952 Abt.-Ltr. für Gesamtdt. Gewerkschaftspol. u. Mitgl. des Red.-Kolleg. der »Tribüne«; März 1953 – 67 zunächst kommissar., dann stellv.…

Wer war wer in der DDR
Schade, Werner
* 26.3.1934Geb. in Breslau (Wrocław, Polen); Vater Beamter, Mutter Krankenschwester; aufgew. in Breslau, Schweidnitz, Liegnitz u. Luckenwalde; 1952 Abitur in Luckenwalde; 1952 56 Studium der Kunstgeschichte, Klassische Archäol., frühchristl.-byzantin. Kunst u. Philosophie zunächst an der Univ. Jena, dann an der HU Berlin; 1956 Prom. in Leipzig; danach wiss. Mitarb. an den Staatl. Kunstsammlungen Weimar, im Kupferstich-Kabinett der Staatl. Kunstsammlung Dresden, am Inst. für Denkmalpflege Berlin, im…

Handbuch Deutsche Kommunisten
Schaefer, Jakob
* 20.5.1890 – ✝ 12.4.1971Geboren am 20. Mai 1890 in Cappel bei Marburg; Schneidermeister, gehörte seit 1919 der KPD an und war Vorsitzender der KPD-Ortsgruppe und Stadtverordneter in Bad Nauheim. Im Juni 1921 heiratete er Cäcilie Tannenberg ( Cäcilie Schaefer). Von 1927 bis 1931 war Jakob Schaefer Abgeordneter des Hessischen Landtags. Mit seinem Fraktionskollegen Hermann Sumpf begab er sich nach dem RFB-Verbot im Juni 1929 demonstrativ in der Uniform des Rot-Frontkämpferbundes in den Landtag, wurde daraufhin für vier Sitzungstage von den Plenartagungen ausgeschlossen, trat aber sonst wenig hervor. Im Juni 1933 wurde Jakob Schaefer verhaftet, »Schutzhaft« im KZ Osthofen, ab 1934 wieder Hausschneider. Nach dem 20. Juli 1944 erneut festgenommen, kam er in das KZ Sachsenhausen und wurde im Frühjahr 1945 auf dem Todesmarsch nach Mecklenburg befreit. 1945 Mitglied der KPD, wurde Stadtverordneter, gehörte mit seiner Frau der Marburger VVN an, beide engagierten sich nach dem KPD-Verbot 1956 in der Deutschen Friedensunion. 1968 trat er in die DKP ein. Jakob Schaefer starb während eines Kuraufenthaltes am 12. April 1971 in Karlsbad in der Tschechoslowakei.

Wer war wer in der DDR
Schäfer, Gerd E.
* 14.7.1923 – ✝ 20.9.2001Geb. in Berlin; Schauspielausbildung in der Akad. »Der Krs.« in Berlin; Engagements in Bautzen, Köln u. Berlin (Dt. Theater); 1956 68 einer der beliebtesten Kabarettisten der Berliner »Distel«; danach Mitgl. des Schauspielensembles des Dt. Fernsehfunks; besonders bekannt mit der Serie »Maxe Baumann«; Mitw. in vielen Unterhaltungssendungen; Moderator des »Wunschbriefkastens« (1975 89), Filmrollen, Schallplatten; 1961 NP (im Koll.). Nach 1990 in kleinen Fernsehrollen, u. a. 1993 im »Tatort«…
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