DDR von A-Z, Band 1953

Demokratie, Neue (1953)

 

 

Die von Mao Tse-tung in China für eine Übergangszeit eingeführte „volksdemokratische Diktatur“, die unter Berücksichtigung der besonderen chinesischen Verhältnisse, vor allem seiner halbfeudalen und halbkolonialen Gesellschaftsstruktur zunächst eine Zwischenstufe zwischen einer liberalen Demokratie und einer sozialistischen Gesellschaft darstellen soll und sich daher nicht auf die Diktatur des Proletariats, sondern auf. die „Diktatur des chinesischen Volks“ einschließlich der Mittelbauern und Kleinbürger stützt. In der neuen D. gibt es zunächst noch bewegliches und unbewegliches kapitalistisches Eigentum. Grund und Boden können nach Abschluß der Bodenreform gekauft, verkauft oder verpachtet werden. Die Privatwirtschaft ist zwar gelenkt und kontrolliert, soll aber mit Ausnahme eines beschränkten staatlichen Sektors zur Zeit noch vorherrschend bleiben. Endziel bleibt die sozialistische Gesellschaft und die Verwirklichung des Marxismus-Leninismus nach dem Vorbild der SU unter zwangsweiser Einführung der Parteiideologie mit Gewalt und Terror.


 

Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 33


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.