DDR von A-Z, Band 1953

Eisler, Gerhart (1953)

 

 

Siehe auch die Jahre 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966


 

* 20. 2. 1897 in Leipzig als Sohn eines später in Wien tätigen Philosophie-Professors. Im 1. Weltkrieg österr. Offizier. Nach Kriegsende kommun. Agitator und Journalist. 1923 von Karl Radek aus der Redaktion der „Roten Fahne“ entlassen, von Brandler als Leiter der Staatskanzlei in der damaligen „Sächsischen Arbeiterregierung“ eingesetzt. 1928 rebellierte E. offen gegen die Apparatschiks der Stalin-Gruppe Thälmann/Ulbricht, wofür er am 18. 2. 1951 in der „Täglichen Rundschau“ öffentlich Abbitte leisten mußte. 1933 nach den USA emigriert, wo er eine intensive Agententätigkeit entwickelte; nach dem Kriege verhaftet, wurde er gegen eine Kaution von 23.000 Dollar aus der Haft entlassen und floh im Sommer 1949 auf Umwegen nach Deutschland. Bezeichnet sich seitdem als ehemaligen amerikanischen Kommunisten Nr. 1. Auf Befehl der SMAD zum Leiter des Amtes für ➝Information ernannt. Von der Universität Leipzig 1949 zum Professor ernannt. Da E. lange Zeit zu den sogenannten „Versöhnlern“ (Abweichungen) gehörte, bestehen latente Spannungen mit den Moskau-Emigranten unter Führung Ulbrichts.


 

Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 40


 

Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1953 wider.

Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei.

 

Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX https://www.kommunismusgeschichte.de/biolex/article/detail/eisler-gerhart verwiesen.


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.