
Kommunalwirtschaftliche Unternehmen (1953)
Siehe auch:
KWU wurden 1948 zur Zusammenfassung enteigneter kleinerer Betriebe errichtet. Sie waren wie andere Vereinigungen Volkseigener Betriebe (VVB) Körperschaften öffentlichen Rechts. Ihnen angegliedert wurden nicht nur die rein kommunalen Versorgungsbetriebe wie Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke. sondern auch Autowerkstätten, kleinere Industriebetriebe, Gaststätten usw., insbesondere aber Baubetriebe. Die KWU wurden ausreichend mit Kapital ausgestattet und vordringlich mit Material beliefert und traten bald als fühlbare Konkurrenz des Handwerks auf. Sie wurden bevorzugt bei der Vergabe öffentlicher Aufträge, so daß viele Handwerksbetriebe Konkurs anmelden oder sich in ein Vertragsverhältnis zu den KWU unter Preisgabe der Selbständigkeit begeben mußten. 1950 gab es etwa 560 KWU-Verwaltungen mit etwa 6.000 angeschlossenen Betrieben und ungefähr 110.000 Belegschaftsmitgliedern. Die KWU wurden im Zuge der Reorganisation der ➝volkseigenen Industrie 1951 als Organisation aufgelöst; die angeschlossenen Betriebe wurden teils in die Verwaltung der Städte und Kreise übergeführt, teils in die neu errichtete Organisation der Örtlichen Industrie übernommen. Ziel auch der neuen Organisationsform bleibt es, die private Wirtschaftstätigkeit — insbesondere die des Handwerks — weiter einzuengen.
Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 71