DDR von A-Z, Band 1953

Planwirtschaftsergebnisse (1953)

 

 

Siehe auch das Jahr 1954


 

Die bisherigen Wirtschaftspläne der SBZ (Halbjahrplan, Zweijahrplan) wiesen empfindliche Mängel auf, die auch von den zuständigen Stellen nicht geleugnet werden. Der Vorsitzende der Staatlichen ➝Plankommission, Rau, nannte in seinem Bericht für 1951 u. a. folgende Planungsfehler:

 

1. Fehlen exakter Kenntnisse der vorhandenen Kapazitäten in den Produktionszweigen; 2. Fehlen auf längere Jahre berechneter konkreter technischer Entwicklungsprogramme; 3. Fehlen exakter Materialverbrauchsnormen; 4. Fehlen der Pläne zum Beginn eines neuen Planjahres und demzufolge keine Materialdispositionen.

 

Unbestreitbar aber hat die Planwirtschaft der SBZ trotz zahlreichen Mängeln in den letzten Jahren gewisse Erfolge erzielt, nicht zuletzt durch die harte Arbeitsdisziplin und die Aktivistenbewegung. Der Sowjetzonenplanung kann daher kein baldiger und vollständiger Zusammenbruch vorausgesagt werden. Die Nichterfüllung einiger wichtiger Planziele z B. im ersten Jahr des Fünfjahrplanes sollte nicht dazu verleiten, die tatsächlich erzielten Steigerungen zu übersehen. Die Planwirtschaft der SBZ steht und fällt mit der Entscheidung darüber, ob es der Sowjetzonenregierung möglich sein wird, die Materialversorgung durch regelmäßige Importe zu sichern. (Wirtschaftssystem)


 

Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 105


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

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