
Verlagswesen (1953)
Siehe auch die Jahre 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985
Die Buch- und Zeitschriftenproduktion in der SBZ befindet sich weitgehend in den Händen von Staatsverlagen, die für gewisse Gebiete sogar Monopolstellung innehaben (so z. B. „Volk und Wissen“ für Schulbücher). Von wichtigen belletristischen Verlagen sind zu nennen der Aufbau-Verlag (Eigentum des Kulturbundes) und der Verlag „Volk und Welt“, eine sowjetrussische Gründung. Weitere Großverlage sind der Dietz-Verlag (SED), der Akademie-Verlag (Aka[S. 156]demie der Wissenschaften), der „Verlag der Nation“ (NDPD), „Kultur und Fortschritt“ (Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft), „Neues Leben“ (FDJ), „Tribüne“ (FDGB). Die Produktion der Privatverlage ist gegenüber der der staatlichen Verlagsorganisationen bedeutungslos. Das Amt für ➝Literatur und Verlagswesen schränkt die private Verlagsproduktion durch Ausübung der Zensur und geringe Papierzuteilungen systematisch ein. Viele dieser „Privatverlage“ stehen außerdem tatsächlich unter kommun. Leitung, weil ihre rechtmäßigen Eigentümer und ihre Verlagsrechte in die Bundesrepublik abwanderten; ihre Produktion hat verlagsrechtlich daher gelegentlich den Charakter der Freibeuterei (bekanntes Beispiel: der sowjetzonale „Duden“). Die Erzeugnisse der sowjetrussischen Verlage werden durch die Zentralstelle „Meshdunarodnaja Kniga“ vertrieben, die auch die Lizenzrechte für Übersetzungen aus dem Russischen erteilt. (Buchhandel, Bibliothekswesen, Bibliothek fortschrittlicher Schriftsteller)
Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 151, 156
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