Gosplan (1953)
Siehe auch die Jahre 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975
Staatliche Plankommission der Sowjetunion. GOS = Abk. für „gossudarstwenni“, d. h. „staatliche“. Oberste Planungsinstanz, die den sowjetischen Industrieministerien die Plananforderungen stellt und dem sowjetischen Außenhandelsministerium Import- und Exportauflagen erteilt. G. dirigiert über den Rat für ➝gegenseitige Wirtschaftshilfe der Ostblockländer die Planwirtschaft auch der SBZ.
Die SU stellt einen G. für das eigene Land, einen G. gemeinsam für die SU und Rot-China und einen G. für die SU, Polen, die Tschechoslowakei, Rumänien, Bulgarien, Ungarn, Albanien und die SBZ auf. In diesen Plänen erhalten die angeführten Staaten ihre Planzahlen für die von der SU für alle zum Ostblock gehörenden Staaten festgelegten Schlüsselpositionen (Energie, Kohle usw.).
Die Planungsbehörden der Satellitenstaaten müssen die im G. genannten Zahlen bedingungslos akzeptieren; sie haben Material, Investitionen, Subventionen, Arbeitskräfte und alle anderen notwendigen Voraussetzungen bereitzustellen, damit die befohlenen Ziele erreicht werden. Durch den G. wird auch festgelegt, welche Erzeugnisse an bestimmte Ostblockstaaten zu exportieren sind und was aus Ostblockstaaten importiert werden darf, wobei der Rubel als Rechnungseinheit gilt.
Die Regierung der „DDR“ ist am 29. 8. 1950 dem „Rat für gegenseitige Hilfe“ beigetreten und hat sich damit in das von G. dirigierte Wirtschaftssystem der Ostblockländer eingegliedert. G. bestimmt auch Umfang und Art der Reparationsentnahmen aus der Sowjetzone und ist weisunggebend für die SAG in der SBZ. (Staatliche ➝Plankommission)
Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 54
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