DDR von A-Z, Band 1954

Aktivistenplan (1954)

 

 

Siehe auch die Jahre 1953 1956 1958 1959 1960 1962


 

Die von Ulbricht vor dem 3. FDGB-Kongreß (Sept. 1950) gegebene Anregung, „in allen wichtigen volkseigenen Betrieben einen Plan der Rekonstruktion auf der Grundlage fortgeschrittener Arbeitsorganisation und technischer Verbesserungen auszuarbeiten“, wurde bereits „einen Tag danach“ von den Aktivisten Wolf und Opitz durch den „A. zum Kampf gegen Produktionsverluste“ aufgegriffen. Der A. bedarf der „breitesten Anteilnahme der gesamten Betriebsbelegschaft“, ist kein Ersatz für den Betriebsplan, sondern dient seiner Übererfüllung durch Intensivierung der Arbeit und „maximale Ausschöpfung der betrieblichen Reserven“. Er wird von der Aktivistenbrigade ausgearbeitet und ist eines der zahlreichen Mittel zur Herauspressung der letzten Arbeitskraft. A. gibt es nicht nur in der Industrie, sondern z. B. auch in der Verwaltung und sogar im Gesundheitswesen, wo versucht wird, die sogenannte Krankenhausverweildauer ohne Rücksicht auf die Kranken „planmäßig“ herabzusetzen.


 

Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 11


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.