
Planwirtschaftsergebnisse (1954)
Siehe auch das Jahr 1953
Die bisherigen Wirtschaftspläne der SBZ wiesen empfindliche Mängel auf, die auch von den zuständigen Stellen nicht geleugnet werden. Der Vorsitzende der Staatlichen Plankommission, Rau, nannte in seinem Bericht für 1951 u. a. folgende Planungsfehler:
1. Fehlen exakter Kenntnisse der [S. 123]vorhandenen Kapazitäten in den Produktionszweigen; 2. Fehlen auf längere Jahre berechneter konkreter technischer Entwicklungsprogramme; 3. Fehlen exakter Materialverbrauchsnormen; 4. Fehlen der Pläne zum Beginn eines neuen Planjahres und demzufolge keine Materialdispositionen.
Unbestreitbar aber hat die Planwirtschaft der SBZ trotz zahlreichen Mängeln in den letzten Jahren gewisse Erfolge erzielt, nicht zuletzt durch die harte Arbeitsdisziplin und die Aktivistenbewegung. Der Sowjetzonenplanung kann daher kein baldiger und vollständiger Zusammenbruch vorausgesagt werden. Die Nichterfüllung einiger wichtiger Planziele in den ersten beiden Jahren des Fünfjahrplanes sollte nicht dazu verleiten, die tatsächlich erzielten Steigerungen zu übersehen. Die Planwirtschaft der SBZ steht und fällt mit der Entscheidung darüber, ob es der Sowjetzonenregierung möglich sein wird, die Materialversorgung durch regelmäßige Importe zu sichern. (Wirtschaftssystem)
Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 122–123
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