DDR von A-Z, Band 1954

Becher, Johannes R. (1954)

 

 

Siehe auch die Jahre 1953 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966


 

Dr. h. c., 22. 5. 1891 in München als Sohn eines Oberl.Ger.Präsidenten. Gymnasium, Studium der Medizin und Philosophie. Tötete 1910 mit deren Einverständnis seine Freundin, mit welcher er gemeinsam hatte Selbstmord begehen wollen; erhielt dafür die gesetzliche Mindeststrafe, die ihm nach der Bewährungsfrist erlassen wurde (Darstellung nach einem Brief B.s vom 23. 7. 1953 an den Deutschen Bundes-Verlag). Kriegsdienstverweigerer im 1. Weltkrieg. Begeistert von den russischen Schriftstellern, besuchte B. 1927 erstmalig die SU. Nach der Rückkehr Beitritt zur KPD, 1933 emigriert, 1934 ausgebürgert. Lebte in Österreich, der Schweiz und Frankreich, ab 1935 in der SU, wo er die „Internationale Literatur — Deutsche Blätter“ herausgab. 1945 Rückkehr nach Deutschland. Verstärkte seine Produktion an politischer Gebrauchslyrik, einer Mischung von Patriotismus und Kommunismus. Präsident des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, seit 1949 Vizepräsident, seit 18. 12. 1952 Präsident der deutschen Akademie der Künste Berlin, Mitgl. der Volkskammer und des sowjetzonalen PEN-Clubs, Nationalpreisträger. Textdichter der von Hanns ➝Eisler komponierten „Nationalhymne der DDR“ sowie zahlreicher weiterer kommun. Parteidichtungen. Seit 24. 7. 1950 Mitgl. des ZK der SED, Träger des Internationalen Stalin-„Friedenspreises“ von 1952, am 7. 1. 1954 zum Minister für Kultur ernannt.


 

Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 26


 

Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1954 wider.

Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei.

 

Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX https://www.kommunismusgeschichte.de/biolex/article/detail/becher-johannes-robert verwiesen.


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.