Benjamin, Hilde, geb. Lange (1954)
Siehe auch:
- Benjamin, Hilde, geb. Lange, Dr. jur.: 1969
* 5. 2. 1902 in Berlin. Gymnasium, Jura-Studium, Dr. jur. h. c. seit 1952. Heiratete den Arzt Dr. Benjamin, der 1942 in Mauthausen ums Leben kam. Richterin am Amtsgericht Wedding, dann Rechtsanwältin. Seit 1924 KPD-Mitgl. 1933 unter Berufsverbot, arbeitete sie seitdem in einem Verlag und in der Konfektion. 1945 von der SMAD als Oberstaatsanwältin eingesetzt, 1947 Leiterin der Personalabteilung in der sowjetzonalen Verwaltung für Justiz. Organisierte die Säuberungsaktionen und förderte die Heranbildung von Volksrichtern und Volksstaatsanwälten. 1949 Studienreise in die SU; seit 7. 12. 1949 Vizepräsidentin des Obersten Gerichts der SBZ, seit Okt. 1950 Abgeordnete der Volkskammer, leitete die meisten Schauprozesse und ist gefürchtet wegen ihrer grausamen Urteile. Im Volksmund „die rote Guillotine“ genannt. Nach dem Sturze Fechners als Justizminister wurde die B. am 15. 7. 1953 zu dessen Nachfolger ernannt und damit die Hoffnung auf eine Humanisierung der Justiz zunichte gemacht. Auf Veranlassung der B. wurden viele Verfahren, die als Folge des Neuen Kurses eingestellt worden waren, erneut aufgerollt und bereits entlassene Untersuchungsgefangene wieder verhaftet. (Demokratisierung der Justiz)
Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 26
Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1954 wider.
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Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX https://www.kommunismusgeschichte.de/biolex/article/detail/benjamin-hilde verwiesen.
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