
Energieerzeugung (1954)
Siehe auch:
Die Maschinenleistung in den Kraftwerken der SBZ betrug nach zuverlässigen Berechnungen bei Kriegsende etwa 5.300 Megawatt. Durch Demontageverluste sank sie auf 3.500 Megawatt ab. Von den Demontagen wurden weitgehend auch Umformer- und Schaltstationen und das Verteilernetz betroffen. Selbst Freileitungsmasten wurden abgebaut.
Nach dem Wiederaufbau der Energieversorgung betrug die installierte Leistung 1952 wieder 4.794 Megawatt. Die Erzeugung lag auch 1952 wesentlich unter dem Bedarf. Für den Haushaltsverbrauch wurden tägliche Stromsperren eingeführt. Durch Verordnung vom 24. 9. 1952 wurden auch die Betriebe verpflichtet, 50 v. H. des Stroms nur nachts zu entnehmen, d. h. sie wurden gezwungen, Nacht- und Spätschichten einzuführen.
Die E. in der SBZ stützt sich fast ausschließlich auf Kraftwerke, die ihren Standort in der Nähe von Braunkohlevorkommen und Industriezentren haben. Braunkohle ist ausreichend vorhanden, dagegen fehlt es an Erzeugungskapazitäten. Neue Kraftwerke wurden seit 1945 noch nicht in Betrieb genommen. Die Leistungssteigerungen wurden durch den Ausbau bisheriger Werke ermöglicht.
Die E. ist einer der Schwerpunkte im Fünfjahrplan. Die Planerfüllung ist in hohem Maße von der Herstellung weiterer Kraftwerkskapazitäten abhängig. Verschiedene neue Kraftwerke sind im Bau bzw. geplant. Oberste Verwaltungsbehörde in der Energiewirtschaft war das ehem. Staatssekretariat für Kohle und Energie, seit 4. 11. 1953 das Ministerium für Schwerindustrie.
Literaturangaben
- *: Die Kraftwirtschaft in der Sowjetzone, ihre Quellen und Reserven. (Mat.) 1953. 52 S. m. 15 Anlagen.
Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 47
Elternseminare | A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z | Engels, Friedrich |