DDR von A-Z, Band 1954

Materialversorgung, Staatliches Komitee für (1954)

 

 

Siehe auch:


 

Im August 1952 aus der Staatlichen ➝Plankommission ausgegliederte und als ihr beigeordnetes Organ errichtete Verwaltung für die Materialversorgung der Produktionsbetriebe. Wird geleitet von einem Staatssekretär und ist ein „verwaltendes, operativ leitendes und kontrollierendes Organ der Regierung“, das mit außerordentlichen Vollmachten ausgestattet ist. Die StKfM ist weisungsberechtigt gegenüber Ministern, Staatssekretären und allen nachgeordneten Stellen. Die Materialbedarfspläne werden dem StKfM von den Planungsstellen bei den Ministerien, Staatssekretariaten, Räten der Bezirke und sonstigen zentralen Wirtschaftsorganen zugeleitet, wobei die Minister, Staatssekretäre, Leiter der Hauptverwaltungen usw. die persönliche Verantwortung für die Anwendung der Materialverbrauchsnormen haben. In dem StKfM wird der Materialbedarf nach Bruttoproduktionswerten geplant, woraus die technischen Kennziffern nach Mengen und Massen errechnet werden. Das errechnete Materialaufkommen wird nach Dringlichkeitsstufen auf die Industriezweige verteilt. Aus der Differenz der Kennziffern zwischen Materialaufkommen und Materialbedarf werden Importe planmäßig festgelegt. (Leiter: Alfred Binz, SED.) Seit 1. 1. 1953 ist die Staatliche Zentralverwaltung für ➝Statistik für die Abrechnung der Materialbilanzen und der Verteilungspläne zuständig.


 

Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 108


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.