DDR von A-Z, Band 1954

Nationale Front (1954)

 

 

Siehe auch:


 

Gegründet am 7. 10. 1949, hervorgegangen aus dem Volkskongreß, Sammelorganisation der politischen Parteien und Massenorganisationen der SBZ unter Leitung der SED. Wichtiges Instrument der Massenbeeinflussung (Agitationstrupps, Aufklärungslokale usw.). Ihr Motto ist die „Sammlung aller aufrechten Deutschen“ mit dem Ziel der Herstellung der Einheit Deutschlands und Abschluß eines Friedensvertrages Hierbei soll die SED-Vormachtstellung in der SBZ auf ganz Deutschland übertragen werden. Oberstes Vollzugsorgan ist der Nationalrat der NF., sein Präsident ist Prof. Correns. Verantwortlich für die Arbeit der NF. in der SBZ ist Hans Seigewasser (SED), in Westdeutschland Walter Vesper (SED); bis 1952 Abgeordneter der KPD im Bundestag). Da die NF. sich in ihren Publikationen nicht des üblichen SED-Jargons bedient und nur allgemeine und harmlose Ziele zu vertreten vorgibt, kann ihre Wirkung auf politisch Unerfahrene gefährlich werden. Die NF. betreibt auch in Westdeutschland eine umfangreiche Propaganda. Seit Frühjahr 1953 sollen in allen Orten der SBZ Hausgemeinschaften der NF. gegründet werden.


 

Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 112


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.