DDR von A-Z, Band 1954

Norm (1954)

 

 

Siehe auch die Jahre 1953 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979


 

Arbeitsleistung, die ein Arbeiter bei durchschnittlichen Bedingungen und normalem Kräfteverbrauch in einer bestimmten Zeit erreichen kann. Die im sowjetzonalen Arbeitsrecht gültige N. „muß wissenschaftlich begründet sein, d. h. sie muß exakt gemessen werden können. In jedem Falle ist die Stoppuhr als Zeitmesser erforderlich“ („Tägliche Rundschau“ vom 3. 6. 1951) Die unterschiedliche Arbeitskraft der Arbeiter wird nicht einkalkuliert, vielmehr wird die Ausnahmeleistung zur N. erhoben (TAN). Die Nichterfüllung der N. gilt als Verstoß gegen die Arbeitsdisziplin und Arbeitsmoral. Sie zieht alle Folgen hinsichtlich des Lohnes, der Prämien usw. nach sich und kann zu fristloser Entlassung und sogar Bestrafung führen. Ein Konflikt in der N.-Frage war der unmittelbare Anlaß zum Juni-Aufstand. (Arbeitspolitik)

 

Literaturangaben

  • *: Die Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft in der Sowjetzone. Materielle, ideologische und disziplinarische Mittel zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und ihre sowjetischen Vorbilder. 2., überarb. Aufl. (BB) 1953. 106 S. mit 6 Anlagen.
  • Haas, Gerhard, und Alfred Leutwein: Die rechtliche und soziale Lage der Arbeitnehmer in der Sowjetzone und in Ost-Berlin. 2., erw. Aufl. (BB) 1953. 103 S. m. 2 Anlagen.

 

Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 116


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.