Pädagogisches Zentralinstitut, Deutsches (DPZI) (1954)
Siehe auch:
Zentrale Erziehungsbehörde, durch die die gesamte wissenschaftliche und politische Pädagogik in enger Anlehnung an das sowjetische Vorbild gelenkt wird. Besteht seit 1. 9. 1949 in Ostberlin; Leiter ist der in der SU ausgebildete Kommunist Werner Dorst. „Die vordringlichste Aufgabe des Instituts besteht in der Erhöhung der wissenschaftlichen und pädagogischen Qualifizierung der Lehrer und der Hilfe für die Neulehrer bei der Vorbereitung auf die 1. und 2. Lehrerprüfung“ (Kulturverordnung der DWK vom 31. 3. 1949, Titel 14). Obwohl das DPZI nur Lehr- und Forschungsaufgaben hat, geht seine Tätigkeit im Erziehungssystem der SBZ weit über die des bis 1945 bestehenden deutschen Zentralinstituts hinaus. Es ist der entschiedenste Vorkämpfer der Sowjetisierung der Erziehung in der SBZ: Es „lenkt“ die Lehrerweiter- und -fortbildung (Lehrerbildung) durch die Aufstellung verbindlicher Themenpläne für die amtlichen Arbeitsgemeinschaften, durch die Herausgabe von „Ma[S. 119]terial“ für ihre Durchführung, durch Rundfunksendungen, Fachkurse und Konferenzen. Das wichtigste Ergebnis der „Forschungsarbeit“ des DPZI sind die ab 1. 9. 1951 gültigen amtlichen Lehrpläne für Grund- und Oberschulen, die die Schularbeit konsequent im Sinne der stalinistischen Pädagogik „ausrichten“. Mit Hilfe der ihm seit dem 1. 1. 1950 unterstellten Zeitschrift „Pädagogik“ und durch wissenschaftliche Konferenzen kontrolliert das DPZI, besonders gestützt durch das Volksbildungsministerium, die gesamte wissenschaftliche pädagogische Arbeit. (Erziehungswesen, Schulen)
Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 118–119
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