
Absatzabteilungen (1956)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966
Fachlich gegliederte staatliche Organe „zur operativen Steuerung“ des Direktverkehrs. A. und ihre bezirklichen Außenstellen (Absatzkontore) sind nicht Großhandelsorgane mit eigenen Warenlagern, sondern üben Leitungs- und Kontrollfunktionen gegenüber den ihnen seit Anfang 1953 zunehmend unterstellten Deutschen ➝Handelszentralen (DHZ) aus. A. sind außerdem Nachfolgeorgane verschiedener aufgelöster DHZ. A. wurden bei jeder Hauptabt. der Produktionsministerien errichtet, angeblich „zur Beschleunigung und Verbilligung der Warenbewegung“. Sie verfügen selbständig über Planreserven und sollen Einfluß nehmen auf die Fertigungsprogramme der Betriebe. Zu diesem Zweck sind ihnen auch die Industrieläden unterstellt. Ende 1953 gab es 32 A., denen 20 DHZ mit über 400 Niederlassungen und rund 620 Auslieferungslagern unterstanden. — Die Tätigkeit der A. war bisher ebensowenig zufriedenstellend wie vorher die der selbständigen DHZ. Die ständigen Änderungen der Produktionsaufgaben der Betriebe machen die Erfüllung langfristig abgeschlossener Lieferverträge im Direktbezug sehr oft hinfällig. Die A. können den häufigen Änderungen nicht folgen und haben keine Übersicht über die tatsächlichen Lieferbeziehungen zwischen den Betrieben. Die A. treten auch als Vertragspartner der sowjetzonalen Außenhandelsorgane (Außenhandel) auf und sollen dafür sorgen, daß Anfragen durch unverzügliche Angebote der Herstellbetriebe beantwortet werden. Sie sind auch für die vorrangige Materialbelieferung der Exportbetriebe zuständig.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 9
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