
Bauwirtschaft (1956)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969
Die Bautätigkeit in der SBZ hat ihr Schwergewicht bei den sogenannten Investitionsbauten. Der Umfang des Wohnungsbaus ist gegenüber dem Wohnungsbau in der Bundesrepublik völlig belanglos. Während in der BRD 1954 541.000 Wohnungen gebaut wurden, betrug der Zuwachs in der SBZ im gleichen Jahr nur etwa 39.000 Wohnungen (Arbeiterwohnungsbau). Zu den großen Industriebauten der letzten Jahre gehören: Stahl- und Walzwerk Brandenburg, Eisenhüttenkombinat „J. W. Stalin“ (Stalinstadt), Großkokerei Lauchhammer, Eisenwerke West in Calbe/Saale, Ausbau der Ostseewerften usw. — Baustoffmangel und technische Rückständigkeit führten Anfang 1953 zu folgender amtlicher sowjetzonaler Feststellung: „Wir bauen nicht gut genug, wir bauen zu langsam und vor allem zu teuer.“ Daher wird zunehmende Industrialisierung des Bauens angestrebt. — Die Bauwirtschaft ist zu 90 v. H. verstaatlicht. Nach zahlreichen organisatorischen Veränderungen in den letzten Jahren ist die „volkseigene“ Bauwirtschaft zur Zeit in 17 Bezirks-Bauunionen zusammengefaßt. Daneben gibt es eine größere Anzahl Baubetriebe der örtlichen Industrie. Auch die Baustoffindustrie gehört organisatorisch zur örtlichen Industrie.
Literaturangaben
- Plönies, Bartho: Planen und Bauen in der sowjetischen Besatzungszone und im Sowjetsektor von Berlin. 2., erw. Aufl. (BB) 1953. 134 S. m. 16 Anlagen.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 38