
Chemnitz (1956)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969
1) Bezirk in der SBZ; gebildet im Sommer 1952 im Zuge der sog. Verwaltungsreform aus dem Südwestteil von Sachsen; 6.028 qkm, 2,2 Mill. Einwohner (1955). 5 Stadtkreise: Chemnitz, Johanngeorgenstadt, Plauen, Schneeberg, Zwickau; 21 Landkreise: Annaberg, Aue, Auerbach, Brand-Erbisdorf, Chemnitz, Flöha, Freiberg, Glauchau, Hainichen, Hohenstein-Ernstthal, Klingenthal, Marienberg, Oelsnitz, Plauen, Reichenbach, Rochlitz, Schwarzenberg, Stollberg, Werdau, Zschopau, Zwickau. — Mit der Stadt Ch. wurde im Mai 1953 auch der Bezirk in Karl-Marx-Stadt umbenannt.
2) Stadtkreis im sächsischen Bezirk Ch., Bezirksstadt, Kreisstadt, an der Chemnitz, mit 290.153 Einwohnern (1955) drittgrößte Stadt Sachsens und der SBZ; eines der bedeutendsten Industrie- und Handelszentren Deutschlands; Textilien (bis 1939 Weltmonopol für Strümpfe und Trikotagen), Textil- und Werkzeugmaschinen, Kraftfahrzeuge, (Kraftwagenerzeugung), Fahrräder, Lokomotiven (Eisenbahn), Metallwaren, Chemikalien (Chemische Industrie), Druckereien.
Ch. erhielt 1143 Marktrecht und 1225 Magdeburger Stadtrecht. Vorübergehend Reichsstadt, kam Ch. 1308 endgültig an die Wettiner und fiel bei der Landesteilung 1485 an deren Albertinische Linie; die Stadt gehört seither zu Sachsen. Bereits im Mittelalter entwickelten sich bedeutende Leinenweberei und Tuchmacherei. Im 2. Weltkrieg erlitt insbesondere die Innenstadt erhebliche Zerstörungen. — Am 10. 5. 1953 wurde Ch. aus Anlaß des „Karl-Marx-Jahres“ gegen den Willen der Bevölkerung in Karl-Marx-Stadt umbenannt.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 56
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