
Delitzsch (1956)
Stadt im sächsischen Bezirk Leipzig, Kreisstadt, in der Leipziger Tieflandsbucht, am Lober, mit 23.696 Einwohnern (1955); spätgotische Stadtkirche (15. Jh.); vielseitige Industrie: Edelstahl, Chemikalien (Chemische Industrie), Nahrungs- und Genußmittel, Schuhe.
D. erhielt um 1200 Stadtrecht, gehörte zunächst zur Mark Meißen, fiel 1291 an Brandenburg und später an Braunschweig. 1347 von den Wettinern zurückgekauft, kam die Stadt bei der Landesteilung 1485 an deren Albertinische Linie. Von 1656–1738 war D. im Besitz der Herzöge von Sachsen-Merseburg; nach Erlöschen dieser Albertinischen Nebenlinie fiel die Stadt an Kursachsen zurück. 1815 wurde D. an Preußen abgetreten (Provinz Sachsen). Im Sommer 1952 wurde die Stadt im Zuge der sog. Verwaltungsreform in den Bezirk Leipzig einbezogen.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 58