DDR von A-Z, Band 1956

Freiberg (1956)

 

 

Siehe auch die Jahre 1960 1962 1963 1965 1966 1969


 

Stadt im sächsischen Bezirk Chemnitz, Kreisstadt, am Nordhang des Erzgebirges, an der Freiberger Mulde, mit 45.803 Einwohnern (1955); reich an mittelalterlichen Bauten; spätgotischer Dom (15. Jh.; mit Orgel von Silbermann) mit eingebauter „Goldener Pforte“ (um 1230), Rathaus (15. Jh.), Schloß Freudenstein, Domherrenhof (1484); bedeutende Schwerindustrie (Hüttenwerke und Maschinenbau), außerdem Leder-, Glas-, Porzellan- und Textilindustrie; Bergakademie (seit 1765, älteste Bergakademie der Welt).

 

F. verdankt seine Entstehung dem Silberbergbau und wurde Ende des 12. Jh. durch Markgraf Otto den Reichen von Meißen als erste Bergwerksstadt des Erzgebirges gegründet; bis zum Ende des 13. Jh. erlebte F. seine erste Blüte. 1296 wurde das Freiberger Stadtrecht aufgezeichnet, das bis ins 19. Jh. die Grundlage des meißnisch-sächsischen Bergrechtes bildete. Bei der Landesteilung 1485 fiel F. an die Albertinische Linie der Wettiner und verblieb in der Folgezeit bei Sachsen. 1913 wurde der Bergbau aufgelassen (Ausbeute von 1524–1850: 2 Mill. kg Silber), 1936 iedoch auf Blei, Zinn und Schwefelkies wieder aufgenommen.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 88


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.