DDR von A-Z, Band 1956

Haushaltsaufschlag (1956)

 

 

Siehe auch:


 

Indirekte Steuer, die seit 1947 auf bestimmte lebenswichtige Waren aufgeschlagen wird, z. T. auf die gleichen Güter, die schon mit Verbrauchssteuern belegt sind. Bis Ende 1953 wurden die H. auf den verschiedenen Stufen der Produktion und Zirkulation erhoben, ab 1. 1. 1954 einheitlich beim Hersteller. Sie waren seitdem an die Finanzämter (nicht mehr an die Zollverwaltung) abzuführen. Ab 1. Januar 1955 geht der H. in der Produktions- und Dienstleistungsabgabe (PDA) auf. Sonstige Verbrauchssteuern deckten 1952 mehr als 42 v. H. der Staatseinnahmen. Dazu kommt als weiterer Haushaltsaufschlag die Akzise der HO mit rd. 18 v. H. der Staatseinnahmen. Zusammen mit den Zöllen wurde im Jahre 1952 der Haushalt der „DDR“ zu annähernd 60 v. H. aus der unsozialen Besteuerung des Verbrauchs finanziert. Neben der öffentlichen Mittelbeschaffung dienten H. der Preisgestaltung: hierdurch sollte die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage ausgeglichen, also eine Einengung des Kaufkraftfonds vorgenommen werden. Diese Funktion hat u. a. auch die PDA zu erfüllen. (Steuerwesen, Staatshaushalt)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 108


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.