
Hoernle, Edwin (1956)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962
* 11. 12. 1883 in Cannstatt bei Stuttgart, † 21. 7. 1952 in Berlin.
Sohn eines Missionars. Studierte Theologie, seit 1910 Mitgl. der SPD, 1911–1914 Redakteur an der „Schwäbischen Tagwacht“ in Stuttgart. Schloß sich während des I. Weltkrieges dem linken Flügel der SPD an, wurde nach einer Gefängnisstrafe bei Ausbruch der Revolution 1918 Mitgl. des Exekutivkomitees des Arbeiter- und Soldatenrats in Stuttgart. Gehört zu den Mitbegründern der KPD, deren ZK ihn zum Leiter der Landesabteilung in Berlin berief.
Nach einer Studienreise in die SU 1922 und 1923 „folgte er 1933 einem Ruf des Internationalen Agrarinstituts nach Moskau“. Kam 1945 mit der Besatzungsmacht nach Deutschland zurück und wurde von der SMAD als „Präsident der Deutschen Verwaltung für Land- und Forstwirtschaft in der SBZ“ (ab 1949 „Ministerium“) eingesetzt. Wurde in dieser Position unter Lenkung durch die SMAD zum „Vater der Bodenreform“. Zwar nicht sein Fachwissen und Rechtsempfinden, wohl aber seine Intelligenz ließ ihn die Unsinnigkeit der befohlenen Maßnahmen erkennen, die er selbst vertraulich als „Bodenreform unter dem Kommißstiefel“ bezeichnete, aber in der Öffentlichkeit ständig als richtig vertrat. Fiel 1949 dem verschärften Kurs selbst zum Opfer und wurde als „Professor“ der Agrarpolitik an die Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft „Walter Ulbricht“ in Forst-Zinna (jetzt Babelsberg) abgeschoben.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 114
Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1956 wider.
Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei.
Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX https://www.kommunismusgeschichte.de/biolex/article/detail/hoernle-edwin verwiesen.
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