DDR von A-Z, Band 1956

Konsumgüterversorgung (1956)

 

 

Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979


 

Unter dem Schlagwort „Massen[S. 140]bedarfsgüter-Produktion“ wurde seit Juni 1953 die Herstellung von Konsumgütern verstärkt (Neuer Kurs). Trotzdem weist die K. noch erhebliche Mängel auf. Ende 1954 gab Ulbricht auf der 21. ZK-Tagung zu: „Wir haben die Tatsache zu verzeichnen, daß der Produktionsplan für Waren des Massenbedarfs nicht erfüllt wird.“ Am Ende des dritten Quartals 1954 waren von der Industrie nur 42 v. H. der Pläne erfüllt worden. Die K. reicht nicht entfernt aus, den jahrelang angestauten Bedarf der Bevölkerung zu decken. Zur Herstellung von Massenbedarfsgütern dürfen nur Abfallmaterialien verwendet werden. In vielen Fällen werden daher Artikel hergestellt, für die kein echter Bedarf bei der Bevölkerung besteht, z. B. Puppen-Nähmaschinen, Fischbehälter, Nußknacker usw. Dringend benötigte Konsumgüter, wie Möbel, Öfen, Töpfe, Gaskocher, Eimer, Ofenrohre, Kleiderbügel und viele sonstige aus Metall oder Holz gefertigte Artikel, werden nur unzureichend produziert und angeboten. Die meisten der erwähnten dringend benötigten Konsumgüter sind nur zu Überpreisen in der HO erhältlich.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 139–140


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.