DDR von A-Z, Band 1956

Kulturelle Massenarbeit (1956)

 

 

Siehe auch die Jahre 1954 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969


 

Sammelbegriff des Pj. für alle Bemühungen um die Aneignung und Pflege von Kenntnissen und Fähigkeiten, insbesondere aber des kulturellen Erbes, die außerhalb von Kindergarten, Schule und Hochschule liegen und auf Masseninitiative, nicht auf dem Streben des einzelnen beruhen sollen. Der hier waltende Kulturbegriff ist der eines „technokratischen Evolutionismus“ (Hommes), die KM. somit stark durch Zwecke der politischen Bewußtseinsbildung bis hin zur Hebung der Arbeitsdisziplin bestimmt, in deren Dienst alle Mittel der Erwachsenenbildung, der „Arbeit mit dem Buch“ (Werkbüchereien), der Musik, des Theaters, des Filmwesens, des künstlerischen Laienschaffens (Volkskunst), der „Freizeitgestaltung“ gestellt werden. Die Grenzen zwischen KM. und politischer Agitation und Propaganda sind daher völlig verwischt. — In den Betrieben der SBZ sorgen Kommissionen für KM. gemeinsam mit den Kulturdirektoren dafür, daß die politische Bewußtseinsbildung die KM. beherrscht. Seit 1950 bestehen bei den Bezirks- und Kreisräten Abteilungen für KM., sie wurden am 7. 1. 1954 in Abteilungen für Kultur umbenannt. (Kulturpolitik)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 148


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.