DDR von A-Z, Band 1956

Örtliche Wirtschaft (1956)

 

 

Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963


 

Zusammenschluß der kleineren und mittleren „volkseigenen“ Industrie, der privaten Industrie und des Handwerks auf bezirklicher Ebene. Durch VO. vom 26. 11. 1953 wurde ein selbständiges Staatssekretariat für örtliche Wirtschaft gebildet, angeblich „zur Förderung der Produktion von Gebrauchsgütern“. Die bis zu diesem Zeitpunkt bei den Räten der Bezirke und Kreise bestehenden staatlichen Organe, nämlich die „Abteilungen örtliche Industrie und Handwerk“, wurden dem neuen Staatssekretariat fachlich unterstellt. Das Staatssekretariat für Ö. W. übt auch die Dienstaufsicht über die Industrie- und Handelskammer aus und beaufsichtigt die Tätigkeit der Handwerkskammern. Unter dem Vorwand der Förderung der Gebrauchsgüter-Produktion wurde damit ein zentrales Aufsichtsorgan für die privaten gewerblichen Betriebe geschaffen. Mitte 1955 zählten nach amtlicher sowjetzonaler Angabe zur Ö. W. etwa 3.000 VEB mit durchschnittlich 50–150 Beschäftigten. 14.000 private Produktionsbetriebe und die 280.000 Handwerksbetriebe. Im Bereiche der Ö. W. werden z. Z. etwa ein Drittel der gesamten Industriegüter und zwei Drittel der Konsumgüter produziert.

 

Literaturangaben

  • Plönies, Bartho: Die Sowjetisierung des mitteldeutschen Handwerks. Ein Bericht über die Lage des Handwerks in der sowjetischen Zone. 2., erg. Aufl. (BB) 1953. 136 S. m. 19 Anlagen.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 187


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.