
Papierindustrie (1956)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985
In diesem Industriezweig traten als Kriegsfolgen (Kriegsschäden und Demontageverluste) Kapazitätsverluste von ungefähr 50 v. H. ein. Die demontierten Zellstoffbetriebe wurden inzwischen wieder voll aufgebaut. Die Papierfabriken erreichten bisher nur etwa die Hälfte des Erzeugungsstandes von 1936. Die maschinelle Ausrüstung der Papierfabriken ist überaltert, Neuinvestitionen waren bisher gering. Die Zellstoffherstellung reicht nicht aus zur Befriedigung des Bedarfs der Papierfabriken, da wesentliche Mengen Zellstoff für die Kunstfaserindustrie — exportwichtig! — bereitgestellt werden. Die Papiererzeugung lag 1955 je Kopf der Bevölkerung bei etwa 33 kg. Vergleich: in der Bundesrepublik je Kopf 42,5 kg. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß in der SBZ ein sehr erheblicher Teil der Papiererzeugung nicht dem normalen Verbrauch zugeführt, sondern für die politische Propaganda der SED verwendet wird. Das Zeitungspapier dient zu 90 v. H. diesem Zweck, während von dem sonstigen Druck- und Schreibpapier etwa die Hälfte dafür verwendet wird.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 189
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