Benjamin, Hilde, geb. Lange (1956)
Siehe auch:
- Benjamin, Hilde, geb. Lange, Dr. jur.: 1969
* 5. 2. 1902 in Bernburg/Saale, Tochter eines kaufm. Angestellten. Gymnasium, Jura-Studium, Dr. jur. h. c. seit 1952. Heiratete den Arzt Dr. Benjamin, der 1942 in Mauthausen ums Leben kam. Richterin am Amtsgericht Berlin-Wedding. Seit 1924 Mitgl. der KPD. 1933 Berufsverbot, arbeitete während der NS-Zeit in einem Verlag und in der Konfektion. 1945 von der SMAD als Oberstaatsanwältin in Berlin-Lichterfelde eingesetzt, 1947 Leiterin der Personalabteilung in der Deutschen Zentralverwaltung für Justiz. Organisierte die Säuberungsaktionen und förderte die Heranbildung von Volksrichtern und Volksstaatsanwälten. 1949 Studienreise in die SU; seit 7. 12. 1949 Vizepräsidentin des Obersten Gerichts der SBZ, seit 7. 10. 1949 Abgeordnete der Volkskammer, seit Apr. 1954 Mitgl. des ZK der SED, am 6. 5. 1955 mit dem „Vaterländischen Verdienstorden in Silber“ ausgezeichnet. Die B. leitete die meisten Schauprozesse und ist gefürchtet wegen ihrer grausamen Urteile. Im Volksmund „die rote Guillotine“ genannt. Nach dem Sturz Fechners als Justizminister wurde die B. am 15. 7. 1953 zu dessen Nachfolger ernannt. Auf Veranlassung der B. wurden viele Verfahren, die als Folge des Neuen Kurses eingestellt worden waren, erneut aufgerollt und bereits entlassene Untersuchungsgefangene wieder verhaftet. (Demokratisierung)
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 39
Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1956 wider.
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Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX https://www.kommunismusgeschichte.de/biolex/article/detail/benjamin-hilde verwiesen.