DDR von A-Z, Band 1956

Energieerzeugung (1956)

 

 

Siehe auch:


 

Die installierte Maschinenleistung in den Kraftwerken der SBZ betrug nach zuverlässigen Berechnungen bei Kriegsende etwa 5.300 Megawatt. Durch Demontageverluste sank sie auf 3.500 Megawatt ab. Von den [S. 73]Demontagen wurden weitgehend auch Umformer- und Schaltstationen und das Verteilernetz betroffen. Selbst Freileitungsmasten wurden abgebaut.

 

Nach dem Wiederaufbau der Energieversorgung betrug die installierte Leistung 1952 wieder 4.794 MW. Davon waren 3.500 MW betriebsbereit. 1953 war eine weitere Steigerung auf etwa 5.000 MW installierter und 3.700 MW betriebsbereiter Leistung zu verzeichnen. Die Erzeugung lag stets wesentlich unter dem Bedarf. Die Bruttostromerzeugung der öffentlichen und Industriekraftwerke betrug 1948 15.400 Mill. kWh, 1954 rd. 26.000 Mill. kWh. (Vergleich: Bundesgebiet 1954 = 64.983 Mill. kWh.) Für den Haushaltsverbrauch wurden tägliche Stromsperren eingeführt. Durch Verordnung vom 24. 9. 1952 wurden auch die Betriebe verpflichtet, 50 v. H. des Stroms nur nachts zu entnehmen, d. h., sie wurden gezwungen, Nacht- und Spätschichten einzuführen.

 

Die E. in der SBZ stützt sich fast ausschließlich auf Kraftwerke, die ihren Standort in der Nähe von Braunkohlevorkommen und Industriezentren haben. Braunkohle ist ausreichend vorhanden, dagegen fehlt es an Erzeugungskapazitäten. Der Energiemaschinenbau hat seine Produktionspläne nie erfüllen können. Die Leistungssteigerungen wurden durch den Ausbau bisheriger Werke ermöglicht.

 

Die E. ist einer der Schwerpunkte im Fünfjahrplan. Die Planerfüllung ist in hohem Maße von der Herstellung weiterer Kraftwerkskapazitäten abhängig. Verschiedene neue Kraftwerke sind im Bau bzw. geplant. Oberste Verwaltungsbehörde in der Energiewirtschaft ist seit 26. 11. 1955 das Ministerium für Kohle und Energie.

 

Literaturangaben

  • *: Die Kraftwirtschaft in der Sowjetzone, ihre Quellen und Reserven. (Mat.) 1953. 52 S. m. 15 Anlagen.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 72–73


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.