DDR von A-Z, Band 1956

Materialverbrauchsnormen (1956)

 

 

Siehe auch die Jahre 1953 1954 1958 1959 1960 1962 1963 1965


 

Normen, die den Materialverbrauch in der „volkseigenen“ Industrie begrenzen sollen. Im Zuge der Bemühungen um Materialeinsparungen gelten seit Ende 1953 Vorschriften zur Einführung von M. Es werden dabei unterschieden: A-Normen, d. h. M., die nach technisch-wissenschaftlichen Grundsätzen ermittelt werden, B-Normen, die auf erfahrungsstatistischer Grundlage errechnet wurden, und C-Normen, die theoretisch errechnet sind, z. B. bei erstmaliger Produktion. M. haben nur begrenzte Gültigkeitsdauer und sollen ständig verbessert werden. A-Normen gelten 12, B- und C-Normen 6 Monate. M. für Erzeugnisse mit dem größten Materialverbrauch müssen von den Ministerien, Staatssekretariaten und Räten der Bezirke bestätigt werden. Entscheidungen der aufsichtführenden Stelle sind für die Betriebe verbindlich. In der Praxis gibt es noch sehr wenige wirklich technisch begründete M., da die noch immer stockende Materialversorgung bei unterschiedlichen Quantitäten und Qualitäten und abweichenden Abmessungen eine zügige Produktion nicht zulassen, so daß M. nicht einwandfrei ermittelt oder — sofern ermittelt — nicht eingehalten werden können.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 170


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.