DDR von A-Z, Band 1956

Medizinisches Personal (1956)

 

 

Siehe auch:


 

Analog der schematisch-mehrstufigen Gliederung von Ausbildung und Ausübung in den pädagogischen wurden die medizinischen Berufe nach sowjetischem Muster einheitlich gestaffelt in (1) unteres und (2) mittleres MP sowie (3) MP mit Hochschulausbildung. Unteres MP sind in Kurzkursen angelernte Hilfskräfte, mittleres MP wird auf Fachschulen ausgebildet, und zwar in je einjährigen Lehrgängen mit je einjährigem Praktikum: in der Unterstufe für die elementare Arbeit (Krankenschwester / Heilgymnastin für Orthopädie / Laborassistentin u. a.), darauf aufbauend in der Mittelstufe (Leitende Stationsschwester und Arzthelfer / Heilgymnastin für Innere Medizin und Gynäkologie / Bakteriolog. Assistentin u. a.), darauf aufbauend Oberstufe für leitende Kräfte (Oberin / Institutsleiterin) und Lehrkräfte an den Fachschulen. Die Oberstufe gibt „Hochschulreife“ für das Studium der Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie.

 

Die früheren (zumeist kleinen) lizenzierten Schulen der Krankenhäuser und Verbände wurden durch große staatliche Anstalten ersetzt. Die Einrichtung „Medizinischer Akademien“ (Dresden, Magdeburg, Erfurt) erscheint damit als Vorstufe der Abtrennung der medizinischen [S. 172]Fakultäten von den Universitäten und Umbildung zu „Medizinischen Hochschulen“ mit Fakultäten für Allgemeine Medizin, Kinderheilkunde und Hygiene, daneben von selbständigen (Ausbildungs-) Instituten für Zahnmedizin und für Pharmazie nach dem sowjetischen Vorbild (Gesundheitswesen).

 

Literaturangaben

  • Weiss, Wilhelm: Das Gesundheitswesen in der sowjetischen Besatzungszone. (BB) 1952. 130 S. m. 15 Anlagen. (Neuauflage in Vorb.)

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 171–172


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.