DDR von A-Z, Band 1956

NDPD (1956)

 

 

Siehe auch:


 

Abk. für National-Demokratische Partei Deutschlands. Von der SED gesteuerte Partei, vornehmlich zur Sammlung der ehemaligen kleinen PG. und der Berufssoldaten, um sie im Sinne der Politik der Nationalen Front zu erfassen und als mögliche Opposition auszuschalten. Gründungsausschuß wurde am 21. 4. 1948 gebildet, Lizenz am 16. 6. 1948 von der SMAD erteilt. Zehn Forderungen, am 19. 6. 1949 in der „Nationalzeitung“ veröffentlicht, gaben als Ziele u. a. an: Einheit Deutschlands, Bodenreform und Enteignungen der Grundindustrie in ganz Deutschland, aber zugleich Sicherung der Privatinitiative, Gleichberechtigung aller kleinen PG, Lebendigmachung der „demokratischen Tradition“ Deutschlands. Das am 18. 6. 1951 auf dem 3. Parteitag angenommene Programm („Der 3. Parteitag der NDPD“, Verlag der Nation, Berlin 1951) zeigt eindeutig nationalbolschewistische Tendenzen. Mitgliederstand im Aug. 1949: 16.900, Mitte 1953 etwa 100.000, Mitte 1955 etwa 120.000. Vorsitzender ist Dr. Bolz. Zentralorgan der NDPD ist die in Berlin erscheinende „National-Zeitung“, Auflage: etwa 65.000; außerdem 5 Provinzzeitungen.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 181


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.