
Aspirantur, Wissenschaftliche (1958)
Siehe auch:
Bezeichnung für die organisierte Förderung des „wissenschaftlichen Nachwuchses“ zur Überwindung des Mangels an Hochschuldozenten und wissenschaftlichen Mitarbeitern von Forschungsinstituten. Die WA. ist schon 1947 eingerichtet worden, erhielt jedoch erst nach der 1951 einsetzenden Hochschulreform (Hochschulen) einen festen institutionellen Rahmen. Die auf Grund einer eingehenden Überprüfung zur WA. zugelassenen Absolventen der verschiedenen Hochschulen bereiten sich nach individuellen Plänen auf die Promotion oder — nach der Promotion — auf die Habilitation vor. Planmäßige Aspiranten (1954: 650) sind von jeder weiteren Arbeit freigestellt und erhalten ein relativ hohes Stipendium und weitere materielle Zuwendungen. Außerplanmäßige Aspiranten (1954: 1.050) bereiten sich neben ihrer Berufstätigkeit auf die Promotion bzw. Habilitation vor. Neben seinem Spezialgebiet hat der Aspirant den Marxismus-Leninismus zu studieren und seine fremdsprachlichen Kenntnisse (Russisch ist Pflichtfach) zu verbessern. Die Leitung der WA. obliegt dem Staatssekretariat für Hochschulwesen, an der Universität dem Prorektor für WA. Zahl der Aspiranten 1955: 1.484; 1956: 1.352. Dazu kommen die wissenschaftlichen Assistenten und Oberassistenten an Hochschulen und an Forschungsinstituten, die ebenfalls als wissenschaftlicher Nachwuchs behandelt werden. Zahl der Oberassistenten und Assistenten (15. 12. 1956): 5.924.
Literaturangaben
- Baumgart, Fritz: Das Hochschulsystem der sowjetischen Besatzungszone. (BMG) 1953. 31 S.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 34