DDR von A-Z, Band 1958

Krise (1958)

 

 

Siehe auch die Jahre 1956 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979


 

Im Pj. Erscheinung des ökonomisch-dialektischen Bewegungsprozesses, wo die zunächst unsichtbar, evolutionär wirkenden Widersprüche sich so sehr verschärfen, daß sie gesellschaftlich und politisch zerstörend in Erscheinung treten und dadurch auch auf das Bewußtsein des Menschen wirken. K. sind Vorzeichen des heranreifenden dialektischen Sprungs (Revolution). Marx stellte die zyklische K.-Theorie auf. Er behauptete, daß der kapitalistische Marktmechanismus zwangsläufig in den Kreislauf von Überproduktion, folgender Arbeitslosigkeit und folgender Unterkonsumtion gerate. Er folgerte hieraus, der Kapitalismus werde durch in immer kürzeren Abständen sich wiederholende und ständig sich verschärfende Überproduktions-K. zugrunde gehen und gleichzeitig die Voraussetzungen Für die proletarische Revolution schaffen. Nach Stalin ist der Kapitalismus durch die Russische Oktoberrevolution und Entwicklung der SU zur Weltmacht in seine Allgemeine K. eingetreten, vor allem gekennzeichnet durch die Aufspaltung des früher einheitlichen kapitalistischen Weltmarktes in zwei parallele Weltmärkte. (Theorie des Marxismus-Leninismus-Stalinismus, Historischer Materialismus, Imperialismus, Lager)


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 173


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.