Arbeitsproduktivität (1958)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985
[S. 29]Die A. (Marx verwandte den Ausdruck „Produktivkraft der Arbeit“) ist „der Wirkungsgrad zweckmäßiger produktiver Tätigkeit im gegebenen Zeitraum“ (Karl ➝Marx, „Das Kapital“ Bd. I 4. Auflage, Ostberlin, S. 51). Da nach marxistischer Vorstellung nur die Arbeit Werte schaffen kann, gilt die A. als einzig mögliche Produktivkraft. Deshalb ist das wichtigste Ziel der Arbeitspolitik die Steigerung der A., da nur so die Werte geschaffen werden könnten, die für eine Erweiterung der Wirtschaftskapazität notwendig seien. Die Mittel zur Steigerung der A. sind vor allem die Aktivistenbewegung, die Wettbewerbsbewegung, die Leistungslöhne, die Einführung und ständige Erhöhung der TAN, die weitgehende Differenzierung der Löhne (Lohnsystem) und die Qualifizierung der Arbeitskräfte. Praktisch führt das ständige Streben nach Erhöhung der A. zu einer dauernden Ausbeutung der Arbeiterschaft. Über die Messung der A. herrschen in der Sowjetzone Unklarheit und Meinungsverschiedenheiten. Meist wird die Kopfleistung bezogen auf die Bruttoproduktion gemessen.
Literaturangaben
- *: Die Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft in der Sowjetzone. Materielle, ideologische und disziplinarische Mittel zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und ihre sowjetischen Vorbilder. 2., überarb. Aufl. (BB) 1953. 106 S. mit 6 Anlagen.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 29