DDR von A-Z, Band 1958

Genossenschaften (1958)

 

 

Siehe auch die Jahre 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985


 

In der SBZ gibt es z. Z. noch G. alter Art, wie sie in der Bundesrepublik üblich sind, z. B. Konsum-G. der Verbraucher und G. des Handwerks und der Landwirtschaft, deren Zweck es ist, ihren völlig selbständig bleibenden Mitgliedern günstige Rohstoffeinkaufsmöglichkeiten oder Absatzgelegenheiten zu verschaffen. Es handelt sich hierbei um Einkaufs- und Liefer-G. Nachdem die SED bis etwa 1950/52 lediglich dafür sorgte, daß die Handwerks- und die Landwirtschaftsbetriebe solchen G. angehörten, begann sie von dieser Zeit an auf die Handwerker und Landwirte durch Propaganda und wirtschaftlichen Druck einzuwirken, um sie zu veranlassen, sich Produktiv- und Produktions-G. anzuschließen. In Produktiv-G. des Handwerks können Betriebe ohne Rücksicht auf die Zahl der beschäftigten fremden Arbeitskräfte eintreten, während die Mitgliedschaft in Produktions-G. nur für die bisherigen Betriebsinhaber bzw. ihre Familienangehörigen möglich ist. Unselbständige können jedoch eine eigene Mitgliedschaft in einer Produktions-G. erwerben. (Landwirtschaftliche ➝Produktionsgenossenschaften, LPG, Handwerksproduktionsgenossenschaften, HPG, Konsumgenossenschaften, KG.) Die KG HPG und LPG gelten nach sowjetzonaler Terminologie als Formen „gesellschaftlichen Eigentums“, oft werden sie auch als „sozialistisches Eigentum“ bezeichnet. Nach amtlichen Angaben betrug der Anteil der Produktions-G. am Nationaleinkommen der SBZ:

 

 

Die Bildung von Produktions-G. in der Landwirtschaft ist also bereits vorangeschritten, während sie im Handwerk noch in den Anfängen steckt.


 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 110


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.