Makarenko, Anton Semjonowitsch (1958)
Siehe auch die Jahre 1956 1959 1960 1962 1963 1965 1966
1880–1939, wichtigster sowjetischer Pädagoge. M. übernahm 1920 die Leitung einer Kolonie für minderjährige „Rechtsbrecher“, bekannt unter dem Namen Gorki-Kolonie. Nach Differenzen mit dem Volkskommissariat für Volksbildungswesen widmete M. sich von 1929 bis 1935 ausschließlich der Dsershinski-Kommune, deren Organisatoren und Protektoren die Tschekisten (Geheimpolizei) von Charkow waren. Die Arbeit in diesen beiden Erziehungsanstalten hat M. in den Büchern „Der Weg ins Leben, ein pädagogisches Poem“ (zuerst 1933 und 1935) und „Flaggen auf den Türmen“ (1938) dargestellt. Dazu kommen zahlreiche Aufsätze über pädagogische und politische Probleme sowie literarische Arbeiten in den letzten Lebensjahren.
M. hatte große Erfolge bei der Erziehung „durch das Kollektiv“ und „für das Kollektiv“. Er versuchte, straffe Disziplin mit einem hohen Maß von Schülerselbstverwaltung und produktiver Arbeit zu verbinden. Den Kolonien wa[S. 199]ren z. B. Landwirtschafts- bzw. Fabrikbetriebe angeschlossen, die die Schüler selbst aufgebaut hatten. In seinen Veröffentlichungen versucht er, seine pädagogische Praxis gedanklich zu durchdringen. Seine Einsichten hat die Sowjetpädagogik mit den bestehenden Schulverhältnissen zu vereinbaren versucht. Das Studium seiner Schriften ist für die Studenten der Lehrerbildungsinstitute der SBZ obligatorisch. (Erziehungswesen, Lehrerbildung)
Literaturangaben
- Froese, Leonhard: Die ideengeschichtlichen Triebkräfte in der russischen und sowjetischen Pädagogik. Heidelberg 1956, Quelle und Meyer. 198 S.
Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 198–199
Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1958 wider.
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Für allgemeine Personenrecherchen wird neben der Rubrik BioLeX
auch auf andere biographische Nachschlagewerke verwiesen.
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