DDR von A-Z, Band 1958

Neubauer (1958)

 

 

Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979


 

Besitzer einer aus dem Bodenfonds der Bodenreform 1945 errichteten Siedlerstelle. Man unterscheidet alteingesessene N. (frühere Land- und Industriearbeiter, Handwerker, Angestellte u. a.) und Umsiedler-N. (Flüchtlinge). Mit den N. wollen die Kommunisten in der SBZ ein wirtschaftlich unselbständiges, dem System gefügiges Landproletariat schaffen. N. wohnten nach der Bodenreform zunächst gemeinsam in den ehemaligen Gutsgebäuden und besaßen weder lebendes noch totes Inventar in nennenswertem Umfange. Die MTS erhielten die Bedeutung eines kollektivierenden Bindegliedes zwischen den N. Die wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten führten jedoch nicht zu einem „spontanen“ Kollektivierungswillen (Kollektivierung), sondern vielfach zur Aufgabe von Neubauernstellen und somit zur Entstehung herrenloser Flächen. Das Wort N. wird seit Gründung der LPG immer weniger gebraucht. (Landwirtschaft)

 

Literaturangaben

  • Kramer, Matthias: Die Landwirtschaft in der sowjetischen Besatzungszone. 4. Aufl. (unter Mitarb. v. Gerhard Heyn und Konrad Merkel). (BB) 1957. Teil I (Text) 159 S., Teil II (Anlagen) 224 S.

 

Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 223


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.